Home-Office-Regelungen gesucht

  • Hallo zusammen,


    wir möchten in unserem Mittelstandsunternehmen (~800 MA) gern für einige Bereich Heim-Arbeitsplätze einführen und suchen daher Regelungen aus anderen Unternehmen.
    Interessant sind z.B. welche MA aus welchen Bereichen wie lange von zu Hause aus Arbeiten, welche finanziellen Auswirkungen das hat etc.


    Bin für alle Modelle dankbar, damit wir im Betriebsrat das mal näher besprechen können und dem Vorstand präsentieren könnten.


    Danke und Grüße

    Wer Rechtschreibfehler nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rechtschreibfehler in Verkehr bringt, wird mit dem Duden nicht unter 10 Bänden bestraft!

  • Es kommt halt immer auf die Tätigkeit an.


    Es gibt Unternehmen die lassen selbst eine einfache Sachbearbeiterin von zuhause arbeiten. Man muss sich da aber im klaren sein, dass man letztlich die Kosten für zwei Arbeitsplätze zahlt.


    Kostentechnisch steht man fast immer auf der Verliererseite. Es gibt gewisse Vorschriften an ein Heimarbeitsplatz, was die Raumgestaltung angeht. Desweiteren ist natürlich auch eine zweite EDV-Anlage zu beschaffen, denn ohne EDV geht nun mal nichts. Betreut werden muss sowas natürlich auch, sprich es entstehen Fahrtkosten wenn der Sysadmin zum Heimarbeitsplatz gerufen wird (sofern nicht angebunden).


    Typischen Tätigkeiten die mir bekannt sind (grob gefasst):


    - Alle IT-Tätigkeiten, die nicht ein zwingendes erscheinen vor Ort erfordern (Programmierer, Datenbankadministratoren)
    - Technische Zeichner


    Ein spezielles Konzept ist mir nicht bekannt. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten. Es gibt Mütter, die möchten 2-3 Mal die Woche von zuhause arbeiten und kommen dafür an 2-3 Tagen ins Büro. Dann gibt es noch die Möglichkeit das ganze Netzwerktechnisch ans Hausnetz anzubinden (auch immer kostspielig) oder aber dem Mitarbeiter lediglich einen Laptop anzubieten + USB Stick um die Daten auszutauschen.


    Der Mitarbeiter erhält im übrigen nicht weniger noch mehr an Gehalt dafür das er das ganze auf sich nimmt, es fördert maximal die Zufriedenheit des Mitarbeiters. Man steht dafür aber in der Gefahr, dass der Mitarbeiter evtl. zuhause rumgammelt sofern er Tätigkeiten wahrnimmt, die man nicht an Stückzahlen festmachen kann bzw. an einem erkennbaren Fortschritt im Projekt.

  • Hallo,


    ich denke, diese Regelungen sind unternehmensspezifisch und von der Seite nicht so einfach auf andere Firmen anwendbar. Bei uns gibt es sogar Unterschiede zwischen einzelnen Abteilungen, die einen dulden überhaupt kein HomeOffice, bei anderen wird es aktiv unterstützt.


    Zudem solltet ihr klären, ob die Mitarbeiter online oder offline arbeiten können / müssen, da dieses entscheidenen Unterschiede macht ( wer zahlt den DSL-Anschluss / Flatrate des Mitarbeiters, usw. )


    Ich würde mal Richtung IG-Metall fragen, es gibt ja grössere Unternehmen, die Homeoffice schon seit Jahren machen, da muss es innerbetriebliche Regelungen für geben.

  • bei uns wurde das massiv zurückgefahren, schön zu sehen, dass auch mal einer in die andere richtung denkt (wobei der betriebsrat sicher auch nicht dagegen ist ;) )



    die heimarbeiter haben Notebooks statt Festrechner, so kommt maximal eine externe tastatur bzw. grosser TFT dazu an Kosten. Notebooks kosten kaum mehr mehr als die standgeräte, dafür ist aber der stromverbrauch geringer.


    natürlich gibt es bei uns auch kollegen, bei denen man den eindruck gewinnt, die machen daheim nichts. aber die bringen auch nichts an ihrem anwesenheitstagen zustande, also das hält sich die waage.


    verschlüsselung etc. muss natürlich sein, muss man grössere datenbestände aus dem intranet holen ist selbst DSL noch zu langsam, aber das kommt eben auf die tätigkeit an.


    als problem sehe ich eben eine gewisse selektion: hat nicht jeder ein recht auf einen heimarbeitsplatz entsteht schnell das gefühl der ungleichbehandlung unter den mitarbeitern und der einst gute wille führt zum gegenteil.


    es wurde eine spezielle vereinbarung getroffen, wo geregelt ist, wer anspruchsberechtigt ist (in der theorie zumindest), wer genehmigen muss und dass es jährlich überprüft wird, d.h. verlängert werden muss.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas4711
    ... Ich würde mal Richtung IG-Metall fragen, es gibt ja grössere Unternehmen, die Homeoffice schon seit Jahren machen, da muss es innerbetriebliche Regelungen für geben.


    Wobei eine Antwort aus dieser Ecke von sich aus eine bestimmte Antwort sein wird. Wenn eine Gewerkschaft gefragt wird, wird die Antwort sicher in eine bestimmte Richtung ausschlagen...

  • Hallo Zusammen


    Sinvoll ist es natürlich wenn das Home-Office genutzt wird und gleichzeitig der Arbeitsplatz im Büro wegfällt bzw. dort nur noch Shared-Desk ist, wo die Mitarbeiter keinen fixen Arbeitsplatz mehr haben.


    Das ist dann gleich ein Kostenvorteil, da man das Büro klein halten kann und damit die Mietkosten nicht hoch sind.


    Dezentrales Arbeiten sollte ja eigentlich heute mit SharePoint und Groove nicht mehr so ein riesen Problem sein, das setzt halt eine gut funktionierende IT-Infrastruktur voraus.
    Assetmanagement und Softwaredelivery sollte mit Windows Server 2008 nun auch über das Internet kein Problem sein, die Mitarbeiter müssen also auch nicht ans Firmennetz kommen um Updated zu beziehen.


    Ein absolutes Must ist natürlich das VPN, das muss auf jeden Fall zur Verfügung gestellt werden. Aber auch da gibt es die Möglichkeit, dies gleich mit den Windows OnBoard-Mitteln zu lösen.


    Mitarbeiter die nur wenig auf Teamkollegen angewiesen sind können also ohne Probleme von zuhause aus arbeiten. Das sollte kein Problem darstellen.
    Für Teams ist es natürlich nach wie vor einfacher, wenn sie kurz zusammensitzen können um etwas zu besprechen als wenn sie zuerst ins Auto sitzen und eine halbe Stunde ind Büro fahren müssen.


    Den Internet-Anschluss des Mitarbeiters zu zahlen erachte ich nicht als sinnvoll, schliesslich fällt ja der Arbeitsweg weg, im Endeffekt hat der Mitarbeiter also mehr Freizeit / Geld.
    Und wer hat heute noch keinen DSL-Anschluss?


    Fazit: Mit einer funktionierenden IT sollte das kein Problem darstellen und es kann möglicherweise sogar Kosten reduzieren.

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  • Haben bei uns manche Kollegen auch. Firmenlaptop, VPN-Client drauf und Firmenhandy und schon kann man auch problemlos daheim arbeiten. Heute läuft ja eh fast alles über E-Mail und in elektronischen Systemen.
    Einzige Voraussetzung ist eigentlich, dass der MA nicht Unmengen von Akten, Ordner etc. braucht, die sich im Büro befinden und er sollte einen DSL-Anschluss haben, aber das hat ja mittlerweile fast jeder.


    Find das eigentlich eine gute Sache und wenn es irgendwann die Möglichkeit gibt, würde ich das auch sofort machen. 1-2 mal in der Woche ins Büro kommen und ansonsten daheim. Ich denke sogar, es fördert die Produktivität sogar, weil man zufriedener ist und im Gegensatz zum Großraumbüro viel konzentrierter arbeiten kann. Solange man seine Arbeit termingerecht erledigt und während der Kernzeit erreichbar ist, ist es doch völlig egal, ob man dann auch mal was privat erledigt. Es ist doch ein völlig veraltetes Arbeitsbild, dass man heutzutage noch 8 Stunden im Büro sitzt und 8 Stunden 100% produktiv etwas für die Firma tut und manuell Daten in den PC einhackt. Das ist doch in vielen Fällen heute gar nicht mehr nötig. Man wird heute eher für seine geistige Arbeit bezahlt, sein Knowhow und um Dinge zu erledigen, die mal eben nicht nach Prozess Schema F automatisiert laufen und manuell bearbeitet werden müssen.


    Und selbst wenn ich im Büro sitze und ich gerade nichts megadringendes zu tun habe, erledige ich auch private Dinge.


    Das ist sogar ein aufkommendes Problem. Menschen sitzen heute in Büros und stellen fest, dass sie eigentlich vom Workload her unterfordert sind. Man braucht sie zwar, aber produktiv arbeiten müssen sie nur 2, 3, 4 Stunden. Und in der heutigen Arbeitswelt ist es dann immer noch verpönt, privates zu erledigen, im Internet zu surfen, was entspannendes zu machen, Pausen zu machen, sich zu unterhalten etc. Stattdessen sitze viele dann gelangweilt stundenlang herum und tun so, wie ob sie unglaublich viel zu tun haben und schieben dadurch Frust und fühlen sich minderwertig. Nennt man "Boreout"-Syndrom.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Hallo,


    Zitat

    Haben bei uns manche Kollegen auch. Firmenlaptop, VPN-Client drauf und Firmenhandy und schon kann man auch problemlos daheim arbeiten. Heute läuft ja eh fast alles über E-Mail und in elektronischen Systemen.


    Bei uns auch, da nutzen die meisten Leute UMTS-Karten, Zugang per CISCO-VPN und Authorisierung mit RSA-SecureID-Token.
    Damit ist der komplette Zugang auf eMail / Exchange, Netzlaufwerke, Teamrooms, Troubleticketsystem, Intranet usw. möglich.
    Genauso ist der Zugriff auf unser komplette Produktionsnetzwerk möglich. CISCO-VPN ist zudem noch flexibel und nicht auf Windows beschränkt.


    Die Bandbreite ist nicht das Problem, weil diese eh sowieso vom VPN-Konzentrator und seiner Anbindung ans Internet begrenzt ist.

  • Na, wenn das System integral auf Windows basiert, funktionierts auch wenn nur der Windows-VPN-Client eingesetzt wird :-)
    Der ist zudem gratis.


    Wir setzen bei uns in der Firma den Nortel Contivity VPN Client ein, ebenfalls mit SecureID-Tokens.
    Funktioniert ansich genau gleich wie bei dir (nur das wir kein Exchange sondern Lotus Domino haben...).


    Aber merke, zu viel eMail hilft auch nicht! Manchmal ist es von Vorteil von Auge zu Auge zu kommunizieren und nicht mittels Webcam/Telco/Instantmessaging.


    Firmennotebook & Firmennotebook haben alle bei uns, VPN eigentlich auch.

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  • Die Möglichkeit hab ich auch, allerdings ist Home-Office bei uns eher die Ausnahme. Es wird hauptsächlich genutzt an Brückentagen, wenn man private Termine hat und z.B. nur den halben Tag arbeiten kann oder wenn man nicht ganz fit ist.


    Wir haben recht häufig Meetings, zwar kann man an diesen auch per Telco teilnehmen, die Anwesenheit vor Ort ist i.d.R. dennoch viel effizienter.
    Zudem ist der Zugriff auf viele Tools doch erheblich langsamer als im Firmennetz (z.B. Outlook/Exchange, Notes, Synergy usw.).


    Vom Arbeitgeber gibt es dafür:
    - Firmennotebook (HD Pointsec Verschlüsselung)
    - DSL Kosten werden übernommen (verschlüsselte Verbindung über VPN + RSA SecurID)
    - Handy + Sim


    Über diese Lösung bin ich eigentlich ganz froh. Auf der einen Seite kann man Privat + Job recht gut trennen (was bei 100% Home-Office schon sehr schwierig werden kann), man hat aber dennoch eine Flexibilität die einem gewisse Freiheiten im Alltag erlaubt.

    mfg supersiggi

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