Welches Verhalten zeugt von Niveau, welches nicht? Beispiele aus dem Alltag gesucht.

Zitat

Original geschrieben von PePeDlr
entstpannte Autofahrer, die einen auch mal vor/rauslassen...

davon gibts keine mehr. gerade vorhin wieder erlebt. ich auf der linksabbiegerspur gestanden, drei autos hinter mir, kommt ein vollarsch von hinten an und überholt links auf der anderen fahrspur (überholverbot) und quetscht sich mit aller macht vor mir rein, dass ich eine vollbremsung hinlegen musste... auf der autobahn ist er nicht mal aufgefahren sondern geradeaus über die standspur bis zum nächsten kreuz....

da geht mir der deckel hoch.

auch dieses generelle, "ich lass keinen rein" geht mir auf den sack, sehe das jeden tag auf der donnersbergerbrücke. es könnte so einfach sein...

Zitat

-an der Ampel warten, sofern Kinder in Sichtweite sind und nicht einfach gehen, wenn es die Situation erlaubt

jop. interessiert kaum jemanden, dass rot ist und kinder daneben stehen. tolles vorbild...

negativ
Möchtegernmacker, die permanent alles klein schreiben und sich dann mit den abenteuerlichsten Ausreden herauswinden wollen.

Bin gerade in Kolumbien und bei dem Kontrast von Niveauverständnis fallen mir spontan einige Ding ein, die es zum einen hier scheinbar nicht gibt, zum anderen aber fast zwanghaft sind:

Positiv:

Mit dem Eigentum anderer sorgsam umgehen, z.B.
- die Tür vom Taxi langsam schließen und nicht knallen
- Füße abtreten bevor man die Wohnung betritt
- Geschirr abräumen, auch wenn alle anderen das nicht machen
- Zigarettenkippen auf dem Boden ausdrücken (mit Bücken!) und in einen Mülleimer werfen
- zu anderen freundlich sein, egal wie blöd sie sich einem gegenüber verhalten ("durch Klasse überzeugen")
- Platz machen, wenn jemand einem auf einem engen Weg entgegen kommt (hier absolut nicht selbstverständlich!)
- An roten Ampeln anhalten, auch wenn es mitten in der Nacht ist und weit und breit weder Blitzer noch andere Autos zu sehen sind

Negativ:
- Diskriminierung auf Grund sozialem Hintergrund, Hautfarbe, Geschlecht, Kleidung, usw. (Besonders ich fühle mich hier diskriminiert, weil ich als großer blonder blauäugiger offensichtlicher Nicht-Kolumbianer sowas wie Geld verkörper und besonders häufig von den Straßenkindern angebettelt werde...)
- Abstempeln ("Stereotypisieren")
- Verhalten, als ob man auf Grund des Geldes der Eltern sowas wie ein Übermensch ist
- dem Gesprächspartner beim Reden nicht in die Augen gucken (extrem Kulturabhängig, ich weiß)

Wenn ich an negatives Verhalten denke, dann brauche ich eigentlich nur an einen Arbeitskollegen denken:

- fünf Tage die Woche das selbe ekelerregende, gefühlte 15 Jahre alte Oberteil an*schüttel*, obwohl starker Raucher und sicher kein Freund von allzu gründlicher Körperpflege (nach dem Motto: einmal am Tag Duschen verbraucht ja zuviel Wasser)
- zieht eine Duftwolke wie ein vermoderter Ascheneimer hinter sich...und das ist nur, wenn er den Mund zulässt
- führt ca. 40-50 Telefongespräche am Tag (mehr als alle anderen in der Abteilung zusammen) im Großraumbüro und das in einer Lautstärke, dass es man fast bis ans andere Ende hört
- Ein Phrasendrescher vor dem Herrn..jede Phrase, die es in der deutschen Sprache gibt, wird angewandt und alles ist zu spät, wenn die zwei Lieder, die er kennt, angestimmt werden
- Schreibtisch-Messie..die Schubladen voller kleiner Schmierzettel, auf denen jeweils nur ein Wort draufsteht. Schaut man aber eh nie drauf, fragt lieber 5000x das selbe und erledigt vieles nur auf mehrfache Erinnerung
- boykottiert aus Prinzip erstmal alles Moderne
- hält sich weil er mit Ach und Krach und mit sauschlechter Note das Studium geschafft hat zu höherem berufen, dabei ist er schon mit seinem jetzigen Job überfordert, den man problemlos meistern kann, wenn man ein bisschen organisiert wäre

und das schlimmste:
Der Typ kriegt auch noch viel zu viel Kohle in den Allerwertesten geschoben.

Seit ich den guten Mann kenne, ist das für mich der Inbegriff von negativem Benehmen.

positiv:

Einer Mutter mit Kinderwagen helfen, diesen aus z.B. dem Bus zu heben, während alle anderen nur darauf warten, dass die Tür zugeht und der Bus weiterfährt, ohne dass die Frau raus kam.

negativ:

Irgendwelche möchtegern Promis, die sich in drittklassigen TV-Magazinen darzustellen versuchen, indem sie sich z.B. im Urlaub auf Malle oder an der Côte d'Azur bei ihren Eskapaden filmen lassen, und dann auch noch erklären, sie seien stilvoll. (okay, weniger ein Beispiel aus dem Alltag, hat mich aber neulich mal total angewiedert)

bj_b4

Zitat

Original geschrieben von delvos

negativ:

Noch schlimmer: Brennende Zigarettenreste während der Fahrt aus dem Auto werfen.

Ich rauche zwar nicht, finde aber, dass es Nachts je nach Auftreffwinkel der Zigarette einen coolen optischen Effekt birgt.

Hab neulich im Radio gehört, dass es ein Autofahrer auf der Autobahn geschafft haben soll, seine Kippe (wohl aus versehen) so aus seinem Auto zu schnipsen, dass sie durch das leicht geöffnete Seitenfenster eines neben ihm fahrenden LKW wieder rein geflogen ist. Zum Glück konnte sie der LKW Fahrer schnell genug wieder raus befördern, bevor sie etwas in Brand stecken konnte.

Die meisten schreiben hier von Dingen, die ich eher unter dem Begriff Anstand suchen würde als unter dem Begriff Niveau. Niveau ist für mich etwas, was weit über Anstand hinaus geht. Anstand ist die Grundlage, bzw. sollte sie vielmehr sein.

Es gäbe 1000e Dinge. Grüssen gehört schon mal zum Anstand dazu. Überhaupt miteinander kommunizieren und nicht aneinander vorbei leben.
Alles, was die Rechte und Gefühle des anderen respektiert, ohne die eigenen vollkommen aufzugeben, verbuche ich unter Anstand.

Niveau ist für mich eher etwas, was mit Kultur, Bildung, Geniessen usw. zu tun hat.

negativ:

-Bussfahrer durch Tritt gegen die Tür aufmerksam machen, das man mit will

- Ausländerdisco im Bus

- 1 Liter Hubraum haben, Musik so laut an, das man denkt das Auto neben einem fällt auseinander

und zu guter letzt pöbelnde mit dem iq eines Vakuums

Zitat

Original geschrieben von Jochen
Niveau ist für mich eher etwas, was mit Kultur, Bildung, Geniessen usw. zu tun hat.

Wenn ich mir das so überlege, muss ich Dir eigentlich Recht geben.

Es ist aber wohl schwierig hierfür Beispiele zu finden.