Ich hielte es auch für geheuchelt wenn man so täte als würde man den Tod eines Menschen immer gleich schlimm finden.
Wenn man Berichte über die Todesstrafe in den USA sieht und das Leben der Menschen in den Todeszellen geschildert bekommt, entwickelt man womöglich eine Art Mitleid weil man zwangsläufig versucht zu verstehen, wie man selber unter derartig reduzierten Verhältnissen klarkommen würde und wie man damit umgehen würde, wenn einem die Hinrichtung drohen würde. Meistens sprechen die Betroffenen im Interview auch ganz normal und teilweise gar sympathisch.
Ganz anders wenn man sich einen Bericht über einen brutalen Mord anschaut. Wenn da berichtet wird wie ein rücksichtsloser, blutrünstiger Täter sein Opfer, vielleicht sogar ein Kind, gequält hat und wie es gelitten haben muss, Angst gehabt haben muss und keine Chance zum Überleben hatte, dann ist man innerlich schnell bereit dem Täter aus Rache jedwede mögliche Qual zu wünschen.
Es ist einfach eine Frage der Perspektive und keiner muss sich christlicher geben als der Papst.
Das Entscheidende ist, dass man nicht jeden hämischen Kommentar bringen muss, der möglich wäre. Man kann es auch bei eher sachlichen Worten lassen, mit denen man auch ausdrücken kann, dass man das Abtreten eines gesellschaftlichen Parasiten eher wohlwollend als bestürzt aufnimmt.