Abmahnungsanwalt Gravenreuth hat sich das Leben genommen

Ein echter Adliger hätte die Strafe einfach ertragen. Ein beschissenes Ende eines beschissenen Lebens.

Sorry,- aber sooooovielen Leuten das Leben schwergemacht, seinen negativen Ruf so brutal vorangetrieben und jetzt nicht die Folgen ertragen?

Schon ein starkes Stück, das ausgerechnet solche Leute so schnell freiwillig wegschweben...

Mein Mitleid hält sich auch arg in Grenzen und nix "rest in peace", möge er sich wenigstens im Jenseits seiner Verantwortung stellen und nicht davonlaufen. Und Geschädigte die ihn eventuell wiedersehen sollen da auch mal mit ihm schimpfen...

Zitat

Original geschrieben von OnRoP
Sorry,- aber sooooovielen Leuten das Leben schwergemacht, seinen negativen Ruf so brutal vorangetrieben und jetzt nicht die Folgen ertragen?

Schon ein starkes Stück, das ausgerechnet solche Leute so schnell freiwillig wegschweben...

Mein Mitleid hält sich auch arg in Grenzen und nix "rest in peace", möge er sich wenigstens im Jenseits seiner Verantwortung stellen und nicht davonlaufen. Und Geschädigte die ihn eventuell wiedersehen sollen da auch mal mit ihm schimpfen...

Auch wenn es im Enke-Thread schon nicht gerne gesehen war (ich hatte es damals aber nicht geschrieben!!!):

Ein Selbstmörder kommt nicht in den Himmel!!!

Nur um das mal klar zu stellen. Aber da das eine eigene Diskussion wert wäre, belassen wir es an dieser Stelle.

Ich finde es immer traurig wenn sich ein Mensch auf diese Weise verabschiedet, aber großes Mitleid habe ich nicht mit ihm,... Er hat nicht nur ein Leben im laufe seiner Karriere zerstört,...

Gruß,
Andreas

Zitat

Original geschrieben von aikoN_Nokia
Ein Selbstmörder kommt nicht in den Himmel!!!

Nur um das mal klar zu stellen.

Davon abgesehen, daß so etwas reine Glaubenssache ist - was spielt das für eine Rolle für den Betroffenen und seine Angehörigen?
Wenn Du weißt, daß sowas nicht hierher gehört, warum postest Du es dann?

Bleibt hier bitte vernünftig.

Zitat

Original geschrieben von Anja Terchova
Das er die Abschiedsmail an alle seine E-Mail Kontakte geschickt hat zeigt auf jeden Fall das er total verzweifelt sein musste ...

Freunde, die seine Verzweiflung hätten erkennen können, scheint er wohl nicht gehabt zu haben.

Vor dem Hintergrund solch tragischer Geschichten frage ich mich manchmal, wie es mir wohl in einer vergleichbaren Situation ergehen könnte. Möglicherweise ist es ja Schwarzmalerei ... das Ergebnis ist aber einigermaßen ernüchternd ...

Frankie

Erg.:

Zitat

Original geschrieben von aikoN_Nokia
...
Ein Selbstmörder kommt nicht in den Himmel!!!
...

Dieses Thema ist keineswegs so abwegig, wie mancher meinen mag. Als ich kurz nach dem Freitod von Robert Enke zu Gast bei meinen Eltern war, regte sich mein Vater über die große Trauerfeier in einem Stadion regelrecht auf. Zunächst dachte ich, es ginge um den Ort, an dem sie abgehalten wurde ... aber nein. Er hielt es für unangemessen, eine derartige Trauerfeier für einen Selbstmörder zu veranstalten und erzählte u.a., dass Selbstmörder in früheren Zeiten außerhalb der Friedhöfe (meist in der Nähe der Außenmauer) bestattet wurden.

Ich weiß zwar, dass er in seiner Kindheit/Jugend Meßdiener war - dass das ganze bei ihm aber solche Spuren hinterlassen hat, hatte mich dann doch sehr verwundert. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die katholische Kirche auch heute noch eine derartige Macht über die Gedanken ansonsten völlig normal denkender Menschen hat

Zitat

Vor dem Hintergrund solch tragischer Geschichten frage ich mich manchmal, wie es mir wohl in einer vergleichbaren Situation ergehen könnte. Möglicherweise ist es ja Schwarzmalerei ... das Ergebnis ist aber einigermaßen ernüchternd ...

Ähem, was ist daran tragisch?
Schlecht gelebt hat er wohl nicht. Ich meine andere Leute die ihren Job verlieren, von Hartz 4 leben, Suchtprobleme oder Krebs haben, bringen sich ja auch nur selten um und kämpfen in der Regel. Ich weiß,- provokantes Beispiel...

Ich denke, es ist ziemlich egal, wie man zu Freiherr von Gravenreuth stand. Mit dem Tod endet jede Feindschaft (oder vertritt hier jemand das Prinzip fortwährender Blutrache?), und wer nichts Gutes zu sagen hat, könnte einfach mal die glorreiche Gelegenheit ergreifen, den Mund zu halten. Das hat übrigens nichts mit der Einschränkung von Meinungsfreiheit zu tun, sondern einfach nur mit Pietät und Respekt vor der Trauer der Hinterbliebenen.

Zitat

Original geschrieben von OnRoP
...
Ich weiß,- provokantes Beispiel...

Nein ... sicher kein provokantes Beispiel.

Ich kenne "Hartz IV-Empfänger", die ihrem Leben durchaus etwas positives abgewinnen können - auch wenn sie an ihrer Situation lieber jetzt als gleich etwas ändern würden.

Dagegen kenne ich andere, die ganz sicher keine finanziellen Sorgen haben, ob der "Ungerechtigkeiten" des Lebens mangels echter Freunde aber ein Verhalten an den Tag legen, unter dem die Mitmenschen - zum Teil erheblich - zu leiden haben.

Dass der Verblichene "nicht schlecht gelebt" hat, dürfte in der Gesamtschau eher nur eine Mutmaßung sein. Vor dem Hintergrund eines Freitods gehe ich mal davon aus, dass der Betroffene über längere Zeit doch ziemlich gelitten haben muss. Selbstverständlich wird jeder alles daran setzen, das in der Öffentlichkeit zu verbergen.

Das mag für seine Opfer kein Trost sein. Persönlich gehe ich aber davon aus, dass die Verzweiflung des Betroffenen weitaus größer war, als der Schaden, den er angerichtet hat.

Vor diesem Hintergrund sollte man seine Taten mit ihm ziehen lassen ... was in meinen Augen aber nicht heißt, dass man sich auf alle Zeiten nicht mehr kritisch mit seiner Person auseinandersetzen darf. Das Zitat "De mortius nihil nisi bene" mag ich daher so uneingeschränkt gar nicht. Von denen, die im Lateinunterricht nicht richtig aufgepasst haben, wird es zudem häufig fälschlicherweise mit "Gut, dass er tot ist" übersetzt ...

Zitat

Original geschrieben von HappyDay989
Ich denke, es ist ziemlich egal, wie man zu Freiherr von Gravenreuth stand.

Das finde ich aber nicht. Sicherlich wünscht man niemandem den Tod, aber einem Typ, der seine Umwelt so tyrannisiert, muss man auch nicht nachweinen. Seine persönliche Tragödie ist sein Problem und nicht das derer, die er drangsaliert und somit selber in Bedrängnis gebracht hat.
Ich habe für jeden Verständnis, der in Gedanken mit einer gewissen Genugtuung auf seinem Grab tanzt.

Seine kleine Todesanzeige ...