Wie Akkukapazität prüfen?

  • Hi,
    kennt jemand eine Möglichkeit mit einfachen Mitteln die Kapazität eines Akkus zu prüfen? Ich hab hier einige von denen ich glaube, dass sie nicht mehr gut sind. Meine Ladegerät ist ein Ansmann energy 8, also ein moderneres mit Konditionierfunktion.


    Gruß
    Christian

  • 1: Die einfachste Möglichkeit wäre, jemanden zu beglücken, der ein Ladegerät mit Kapazitätsmessung hat.


    2: Da Du keine Taschenlampe mit nur einer Batterie haben wirst, wäre es möglich, den verdächtigen Akku mit einem knackvollen zusammen zu entladen. Hier ist wieder ein Amperemeter nötig (mit 2 oder 10A-Messbereich), um den Strom der Lampe zu messen (Schraubkappe solange abmachen). Dann kommt der Kurzzeitwecker zum Einsatz: Je nach Entladestrom nach 30 min oder 1 Stunde wieder messen, Zeit und A-Werte schön in eine Tabelle eintragen, bis der Akku einknickt (Zeiten gegen Ende zu drastisch verkürzen: Helligkeit im Auge behalten!). Am besten kurz vorm Einknicken abbrechen, um den Akku nicht tief zu entladen.


    3: Die Methode, die ffwa bevorzugen würde:
    1 A-Messgerät und 1 V-Messgerät und einen Entladewiderstand (kann wieder die Taschenlampe sein ;)).
    Das A-M in Reihe zwischen Akku und Widerstand, das V-M misst die Spannung am Akku. In regelmässigen Abständen Zeit, Strom und Spannung eintragen.
    Messung beenden, wenn die Spannung 1,0 erreicht (kurz vorher schadet auch nicht).
    Dann die mAh-Intervalle aufaddieren (am einfachsten stundenweise) und gucken, ob am Schluss das rausgekommen ist, was auf dem Akku steht.
    Wenn es nur noch 50-80% sind: Es kann was bringen, den Akku mehrmals voll zu laden und zu entladen. Auch da wäre ein Ladegerät mit Kapazitätsmessung sinnvoll, da das Ae8 lt. diesem Testbericht ziemlich standardisiert vorgeht...
    Die beschriebene Methode ist recht genau, aber zeitaufwändig - und man darf den Wecker nicht überhören, sonst ist nicht nur die Messreihe im Eimer :D
    (Optimal wäre natürlich eine automatische Zwangsabschaltung bei 1,0 V, aber da warte ich auch noch auf die Simpellösung...)

  • Richtig, so in etwa habe ich mir das gedacht. Die Kalashnikov-Methode, wenn man keinen Datenlogger hat :D
    Ich schreibs mal mit meinen Worten, vielleicht ist das einfacher zu verstehen für Chefkoch :)


    Vollgeladenen Akku an ein Birnchen anschliessen. Es muss nicht dolle leuchten, es reicht, wenn es einen Lastwiderstand darstellt.
    Jetzt nimmt man sich genug Papier und eine Uhr und erfasst in regelmäßigen Zeitabständen die Spannung der Zelle und den Strom. Spannung parallel zur Zelle messen, Strom in Reihe geschaltet messen.
    Das ganze solange wiederholen, bis die 1V erreicht sind. Hier brechen wir die Messung ab, um die Zelle nicht zu schädigen.


    Jetzt malt man sich auf Zeichenpapier die Kurve der Zellspannung (Y-Achse) über der Zeit (x-Achse) auf.
    Jetzt auf einem zweiten Blatt die Kurve des Entladestroms (Y-Achse) über der Zeit (x-Achse).
    Die entnommene Ladung der Zelle ist nun das Produkt aus Spannung und Strom pro Zeitabschnitt. Man nimmt sich also den ersten Zeitabschnitt und ermittelt per verstellbarem Augenmaß die mittlere Spannung und den mittleren Strom und multipliziert diese miteinander und der Dauer des Zeitabschnittes (Volt x Ampere x Zeit in Stunden). Das macht man nun so oft, bis man alle Abschnitte bis runter zur 1V-Marke erfasst hat.
    Alle Werte addieren.


    Wenn alles glattgelaufen ist, erhält man die Zellkapazität in Wattstunden. Wenn man nun noch die handelsüblichen "mAh" möchte, muss man den Wattstunden-Wert durch die mittlere Zellspannung teilen. Bei einer typischen NiMh-Zelle also irgendwas um 1,2V herum.

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