Ofen hat keine Erde?

Wenn der Ofen einen Anschluß für Erde hat (wovon ich mal 100% ausgehe) dann muss die auch dran. Wie ein Elektriker sowas sagen kann, ist mir schleierhaft. Entweder die Wand wieder aufmachen oder Erde von woanders holen, z.b. der Wasserleitung, wenn die im Keller richtig geerdet ist und keine Kunststoffrohre dazwischen verwendet wurden.

Bei einer komplett sanierten Wohnung würde ich sowieso erwarten, dass für den Anschluss des Ofens nicht nur ein Leiter zzgl. Nulleiter und Erde aus der Wand kommen sondern mehrere Leiter (wobei man die meisten Herde/Backöfen notfalls auch an einen Leiter anchließen kann).

Auf die Erde (aber am besten auch weitere Leiter/Phasen) würde ich schon bestehen.

Wenn der Elektriker Mist gebaut hat sollte er den Mangel auch beheben. Wäre natürlich etwas schwieriger, wenn er "inoffiziell" tätig war. Ansonsten würde ich (notfalls schriftlich) reklamieren und Nachbesserung verlangen.

Ggf. mal bei der Handwerkskammer oder Verbraucherzentrale nachfragen, was zu einer ordnungsgemäßgen Elektroinstallation in einer Wohnung gehört...

Also normalerweise zieht mal alle fünf Leistungen in eine Herdanschlussdose, und verteilt den Anschluss danna auf die drei Phasen. Und als Gerät der Schutzklasse I braucht man auch den PE.

An der Front kann zwar normal nichts passieren, aber auf der Umrandung des Kochfelds könnte theoretisch schon mal Spannung kommen.

Aber eine Phase scheint mir für einen E-Herd eh zuwenig, nicht wenn man dann mit mehreren Kochfeldern kocht, und nach ne Kaffemaschiene laufen hat, das dann die Sicherung fliegt.

In die Herdanschlussdose gehören sich alle fünf Adern L1, L2, L2, N, PE.

Re: Ofen hat keine Erde?

Zitat

Original geschrieben von dlG
Hallo zusammen,

ein Elektriker hat auch den Strom komplett neu verkabelt. Jetzt nachdem alle Wände wieder zu sind und die komplette Wohnung fertig ist, fällt dem Elektriker auf, das nur zwei Drähte aus der Dose kommen.
MfG

Versteh ich nicht , hat er nun neue Leitungen verlegt oder nicht?

Wenn ja, dann hat er mit Sicherheit nicht nur ein zweiadriges Kabel zum Herd verlegt.

Wenn nein, hat er scheinbar nur bestimmte Sachen erneuert?

Zitat

Original geschrieben von Martyn
Aber eine Phase scheint mir für einen E-Herd eh zuwenig, nicht wenn man dann mit mehreren Kochfeldern kocht, und nach ne Kaffemaschiene laufen hat, das dann die Sicherung fliegt.

In die Herdanschlussdose gehören sich alle fünf Adern L1, L2, L2, N, PE.

Na nicht unbedingt, es gibt doch genug Wohnungen die nicht über einen 3phasigen Drehstromanschluß verfügen, sondern über einen ganz normalen 1phasigen Wechselstromanschluß. Bei diesen wird z.B. der Herd dann nur über eine Phase angeschlossen und intern im Herd mittels Brücken weiterverteilt.
Das ist ganz normal und kein Mangel, wenn also nur eine Phase für den Herd verfügbar ist.

@ dlg

Um nochmal auf deinen Fall zurückzukommen.

Wenn die Wohnung nun komplett neu gemacht wurde, also auch die Elektroverteilung, wurde sie mit Sicherheit so "gebaut" , das z.B. in jeder Steckdose 3 Adern ankommen, also eine Phase (i.d.R. schwarz o. braun) ein Neutralleiter (blau) und ein Schutzleiter (Grün/gelb).
Wenn dem so ist, dann wird meines Erachtens die Sache mit der 2adrigen Leitung beim Herdanschluß schon schwieriger. Dann kann man nicht einfach so wieder den Neutralleiter wieder aufsplitten

Siehe auch dazu den Beitrag TN Netze Klick mich .
Wenns deine Leitungen neu sind solltest du ein TN-C-S Netz haben.

Möglich (stümperhaft und keineswegs professionell und technisch fraglich) wäre jetzt also nur, den Schutzleiter von irgendwo "zu holen" beispielsweise einer benachbarten Steckdose oder wie von fahrsfahrwerkaus bereits geschrieben, einer Wasserleitung, wenn sie denn geerdet ist.

so long

Re: Re: Ofen hat keine Erde?

Zitat

Original geschrieben von cane
Wenn die Wohnung nun komplett neu gemacht wurde, also auch die Elektroverteilung, wurde sie mit Sicherheit so "gebaut" , das z.B. in jeder Steckdose 3 Adern ankommen[..]

Möglich [..] wäre jetzt also nur, den Schutzleiter von irgendwo "zu holen" beispielsweise einer benachbarten Steckdose oder wie von fahrsfahrwerkaus bereits geschrieben, einer Wasserleitung, wenn sie denn geerdet ist.

Wenn die komplette Neuinstallation beauftragt und berechnet/bezahlt worden ist, wäre es sicher auch möglich, auf Behebung des Mangels in der Form zu drängen, dass ein neues Kabel zum Herd gezogen wird. Anschließend wäre der ursprüngliche Zustand wieder herzustellen, d.h. ggf. Wände neu verputzen, tapezieren und/oder streichen.

Sofern Du das ganze nicht schwarz hast machen lassen (wäre allein schon aus versicheruntstechnischer Sicht sowieso nicht empfehlenswert solange Du nicht die Abnahme der Anlage durch einen Meister nachweisen kannst), solltest Du am Besten mal bei der Handwerkskammer fragen, wie nun am Besten vorzugehen ist. Den Namen des Elektrikers würd ich aber zunächst nicht nennen, sondern nur mal unverbindlich Infos einholen und dann nochmal mit dem Elektriker reden...