Stück für Stück offenbart der Kannibale grausame Details seiner Wahnsinnstat.
Er sagt, im Sommer habe er im Garten hinter seinem Haus Rippchen gegrillt - aus Menschenfleisch.
Immer grausamere Details kommen um den Fall des Menschenfressers Armin M. aus Deutschland ans Tageslicht: Im Verhör berichtet er genauestens von seiner vermutlich letzten Tat, dem Mord an Jürgen B.. Armin M. holte sein Opfer in Kassel vom Bahnhof ab, anschließend kauften sie gemeinsam Schmerztabletten. Dann fuhren sie zu M. nach Hause und hatten Sex.
"Im Sommer habe ich draußen gegrillt!"
Über den Ablauf der Schlachtung gab der 41-Jährige laut Bild Zeitung zu Protokoll: "Ich habe sein erigiertes Glied abgeschnitten. Wir wollten es gemeinsam essen. Aber es war zu zäh. Deswegen haben wir es blanchiert." Getötet habe er den Berliner in der Badewanne, damit das Blut habe abfließen können, so M. weiter. Nach dem Ausbluten habe er den Leichnam kopfüber an den Füßen aufgehängt und ausgeweidet. Er habe seinem Opfer das Fleisch von den Knochen geschnitten, portioniert und eingefroren, und "im Sommer habe ich im Garten Rippchen gegrillt." Das Gefühl, nach dem Essen einen anderen Menschen in sich zu haben, sei für ihn ein "Kick" gewesen.
Menschenfresser unter uns?
"Ich bin nicht alleine. Es gibt noch viel mehr wie mich in Deutschland", war Armin M. bereits von der Bild Zeitung zitiert worden. Es gebe etwa 800 Kannibalen in Deutschland. Rechnete man die Angaben Armin M.s auf Österreich um, gäbe es hierzulande etwa 80 Kannibalen. Ob auch sie wie die deutschen Menschenfresser ihre Opfer im Internet suchen, ist ungewiss.
"Armin war mein Freund!"
Der 14-jährige Elia war mit dem "Hessen-Hannibal" befreundet und hat erzählt, wie es im Horror-Haus zuging. "Ja, er war mein Freund und lud mich ein! Leztes Jahr feierten wir sogar gemeinsam Weihnachten!"
Armin M. habe Elia durch das riesige Gutshaus geführt. "Der Keller war unter Wasser und voller Ratten. Armin wohnte eigentlich nur im Erdgeschoss", erzählte der 14-Jährige über das Horror-Haus, in dem Armin M. einen Mann getötet und verspeist haben soll. Komisch sei dem Teenager allerdings vorgekommen, dass Armin M. nur in drei der 42 Zimmer lebte, aber "in jedem Zimmer ein Bett mit Fernseher stand".
Immer freundlich und hilfsbereit
Der mutmaßliche Menschenfresser sei "immer freundlich und hilfsbereit" gewesen, sagte Elia. "Man brauchte nur sagen, der Rasen muss gemäht werden, der Computer streikt oder der Zaun ist kaputt - schon war er da." Sogar Weihnachten habe Armin M. mit Elia, seinen drei Geschwistern und seiner Mutter gefeiert.
"Er hat sich mit uns Kindern besser verstanden als mit den Erwachsenen. Das mit dem Menschenfressen hätte ich ihm nie zugetraut", erklärte der Junge.
Tötung auf Verlangen - keine Mordanklage?
Angeblich hat sich der Kannibale von Rotenburg, Armin M., Dienstag nach einer Hausdurchsuchung freiwillig gestellt. "Wir benachrichtigten die Polizei", sagte M.s Anwalt Harald Ermel. Um 17 Uhr hätten drei Beamte M. in der Kanzlei abgeholt. Ermel vermutet, dass die Kasseler Staatsanwaltschaft die Mordanklage gegen den 41-jährigen Computerspezialisten noch einmal überprüfen werde. "Es war Tötung auf Verlangen." Dies werde nur mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.
Ermittler sammelten Leichenteile ein
Im Haus des Mannes, der eine Web-Bekanntschaft schlachtete und verspeiste, waren die unappetitlichen Ermittlungen und Aufräumaktionen am Freitag auf Hochtouren gelaufen. Die Polizei setzte die Spurensicherung fort. Ein Leichenwagen fuhr vor dem Anwesen des mutmaßlichen Täters vor, und Ermittler trugen einen Sarg mit den bislang entdeckten und zunächst im Haus verwahrten Leichenteilen des 42 Jahre alten Opfers heraus.
Menschenfleisch im Eiskasten
Bei der ersten Wohnungsdurchsuchung waren Polizeibeamte bereits auf tiefgefrorenes Menschenfleisch, Skelettteile und Videoaufnahmen gestoßen. Bagger gruben im Garten nach weiteren Leichenteilen.
Auch das Video der Tötung wurde inzwischen ausgewertet. Die Polizisten, die es sich ansehen mussten, mussten anschließend psychologisch betreut werden.
Armin M. war zwölf Jahre Zeitsoldat in einer Kaserne in Alheim bei Rotenburg (Kreis Hersfeld-Rotenburg). Danach hatte er eine Weiterbildung zum Software-Experten gemacht und zuletzt bei einer Computerfirma in Karlsruhe gearbeitet.
"Suche jungen Mann zum Schlachten"
Auf die Spur des Kannibalen war das Bundeskriminalamt im Juli durch den Hinweis eines Internet-Users gekommen, der auf eine makabre Anzeige gestoßen war: Der Absender hatte jemanden gesucht, der sich von ihm töten und essen lassen würde. Laut Medienberichten lautete der von Armin M. verfasste Text: "Suche jungen, gut gebauten 18- bis 30-Jährigen zum Schlachten."
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