Lohnt sich Anfahrt von 40 km für 400 Euro Job?

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Ein wenig OT:
    Auch wenn dann hier gleich wieder das Geschrei groß ist, Mundi hat doch Recht mit seiner Aussage. Wenn jemand der arbeitsfähig ist eine Stelle angeboten bekommt, diese aber ablehnt, weil er "nur" 50 oder 80 € im Monat mehr zur Verfügung hätte, dann gehört dem aber mal richtig kräftig der Hintern versohlt.


    Richtig-aber das Problem ist doch, das es diese Jobs, wo man lächerliche 50€ mehr als ALG2 verdient (also Netto ~720€) offenbar nicht in ausreichender Zahl gibt. 400€ Jöbchen gibts wie Sand am Meer, aber das sind keine Arbeitsplätze, die ein eigenständiges Leben möglich machen.


    Und du kannst dir sicher sein, wenn es diese Arbeitsplätze gäbe, in denen man 50€ mehr verdient und noch dazu die Gängelung durch die Argen los ist, dann würden vermutlich nahe 100% aller erwerbsfähigen Empfänger sofort den Arbeitsvertrag unterschreiben.


    Zumindest die alleinstehenden-wenn du Kinder oder Familie durchfüttern musst, dann kommt man durch Annahme solcher Niedriglohnjobs aus den Fängen der Arge auch nicht raus. Diese Leute arbeiten dann wie jeder andere, müssen aber wie Leibeigene des Staates leben...


    Zitat

    Und was man auch immer bei der "1€-Job" Diskussion nicht vergessen darf:
    Diese Leute arbeiten ja nicht wirklich für einen Euro sondern bekommen pro Stunde die sie gearbeitet haben 1-1,50 € zusätzlich zu den staatlichen Leistungen . Ein 1-Euro-Jobber hat in einer Reportage mal vorgerechnet, dass sein tatsächlicher Stundenlohn bei irgendwas um die 7-8 € netto lag, wenn man die Sozialleistungen mit einbezogen hat.


    Das ist aber Blödsinn. Wenn man ALG2 mit Einkommen aus Erwerbsarbeit gleichsetzen will (was schonmal garnicht geht, denn das ist eine Fürsorgeleistung und es handelt sich dabei um das Lebensminimum um hierzulande nicht zu verhungern), dann muss man auch so konsequent sein, und den Empfängern gleiche Rechte zumuten-andernfalls sollte man den Vergleich stecken lassen.


    Ein Arbeitnehmer muss aus Zusatzjobs auch nix an seinen Chef abdrücken, er muss seinem Chef auch keine Rechenschaft über Ebayverkäufe ablegen und auch nicht die finanziellen Verhältnisse der gesamten Familie offenlegen und so weiter...


    Zitat

    Wieso sollen AN die jede Woche 38,5-40 Stunden oder mehr abreißen Leute bezahlen die sich "zu fein" sind für 50 € im Monat mehr arbeiten zu gehen?


    Wer auch ohne zu murren Euros für Kriege und somit das töten von Menschen im Ausland finanziert, obwohl uns das eigentlich völlig wurscht sein kann und wir den dortigen Krieg nicht angefangen haben...dann kann man doch auch mal ein paar Euros für das Überleben von Menschen abdrrücken...


    Und wieso das sinnvoll ist, weißt du spätestens dann, wenn du in einem Land lebst, in dem es solche staatlichen Sicherungssysteme nicht gibt.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Rechnet man das auf ne Vollzeitstelle hoch wäre das ein Bruttolohn von ca. 1970 €/Monat. Das ist imho kein schlechter Verdienst (natürlich in Abhängigkeit zur dafür benötigten Qualifiaktion).


    Jede Frisöse würde sich nen Ast abfreuen wenn sie soviel Geld nach Hause bringen würde.


    Falls, die 11,11 €/h netto des geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses dürften wohl so 11,50 €/h brutto entsprechen.


    Das wären dann bei 170 Stunden im Monat 1.955€, was dann bei Steuerklasse I/II wohl so 1.330€ wären.


    Wäre aber immer noch ein wirklich faires Gehalt.


    Von Lohndumping kann man bei dem Job hier wirklich nicht sprechen, ich hab mich nur auf die Aussage "Arbeiten solange es kostenneutral ist" von jemanden anderem bezogen.

  • Re: Lohnt sich Anfahrt von 40 km für 400 Euro Job?


    Zitat

    Original geschrieben von Joe122
    Hallo,
    was meint ihr, lohnt sich ein Anfahrtsweg von hin und zurück von 40 km für einen 400 Euro Job, 4x pro Woche 2 Stunden?


    und bei aller Diskussion :


    1. hat er nicht behauptet Sozialleistungen zu beziehen, somit ist die Diskussion über Schmarotzertum meiner Meinung nach hinfällig !


    2. könnte er ja bereits einen festen Job haben und will sich zusätzlich Geld verdienen, da ist die Überlegung nach dem "rechnet sich das" absolut berechtigt ! Würd ich für "nur" 80 EUR dann auch nicht machen.


    3. Ist es ja auch möglich sich als Student o.ä. sein Einkommen aufzubessern und auch hier ist die Frage nach dem "rechnet sich das" absolut gerechtfertigt !
    "Aufwand" und "Ertrag" sollten da noch in einem angemessenen Verhältniss stehen.



    :rolleyes:

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  • Re: Re: Lohnt sich Anfahrt von 40 km für 400 Euro Job?



    Das habe ich auch bereits versucht hier anzubringen, aber scheinbar macht es mehr Spaß einfach mal auf einem eventuellen Sozialschmarotzer rumzuhacken als vielleicht mal die Fakten versuchen rauszufinden. :rolleyes:


    CU, Cheesy

  • Zitat

    Original geschrieben von pallmall
    Wer auch ohne zu murren Euros für Kriege und somit das töten von Menschen im Ausland finanziert, obwohl uns das eigentlich völlig wurscht sein kann und wir den dortigen Krieg nicht angefangen haben...dann kann man doch auch mal ein paar Euros für das Überleben von Menschen abdrrücken...


    Ich zitiere mal CH, das passt schon kurz darauf wieder..."Nur weil sich immer jemand/ein Thema findet auf den/das man mit den Fingern zeigen kann und sagen: Der/die sind doch aber viel schlimmer macht die Sache nicht wirklich besser."

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Re: Re: Lohnt sich Anfahrt von 40 km für 400 Euro Job?



    Richtig! Wieso erleuchtet uns dann der Threadersteller nicht einfach mit Fakten?! :)


    Auch kann man sich fragen, warum nicht der Megaüberschuss aus ALG und ALG2 nicht einfach dazu genutzt wird, ALG2 aufzustocken? Und das mit dem sinnlosen Finanzieren von Kriegen und sonstigem Schmarrn ist auch völlig richtig.


    Das Problem wird man sicherlich nicht dadurch lösen, dass man auf den Problemfällen rumdrescht, sondern, indem man versucht möglichst aktiv in das politische Geschehen einzugreifen.


    Faktisch leben wir schon lange nicht mehr in einer echten Demokratie. Denn ansonsten würde man die Begehren des Volkes viel besser befriedigen. Aber es ist noch lange nicht zu spät, uns ein Stück Demokratie zurück zu erkämpfen. Jeder kann etwas tun, zumindest dadurch, dass er Wählen geht. Und bitte nicht immer nur die etablierten Parteien. Darüber hinaus kann noch viel mehr gemacht werden, um den Politikern einen Dämpfer zu verpassen nach dem Motto "So nicht!".


    Ob Sozialschmarotzer oder Politiker oder sonst wer: Solange man glaubt, machen zu können was man will, wird man es auch tun. Das fängt schon bei Babys an, welche versuchen ihre Grenzen auszuloten.


    Ob es einem Staat gut geht, oder nicht, hängt darüber hinaus an zu vielen Faktoren ab. Aber einen Teil kann jeder von uns beeinflussen.


    Ich frage mich immer, warum es in Skandinavien funktioniert...


    Und zum Schluss: Bei aller Polemik gebe ich trotzdem unseren Hinz&Kunzt Verkäufern mal 2 Euro, die schon ein Trinkgeld von 25% beeinhalten. Ganz einfach weil diese Menschen nicht (zumindest nicht sichtbar) in der FuZo rumhängen und sich mit Alkohol vollkippen, sondern den ganzen Tag auf den Beinen sind, um ihre Heftchen für 1,60 EUR loszuwerden.

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  • Könnt Ihr die Polemik-Schaukämpfe bitte woanders austragen? :rolleyes:


    BTT please - jetzt! Und bevor der Threadersteller sich nicht weiter äußert, sind die Stochereien im Nebel gepaart mit wilden Vermutungen ebenfalls reichlich sinnlos.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn

    In dem Fall ist der Job aber wirklich gut bezahlt, wenn du für die 36h volle 400€ bekonnst, dann sind das 11,11€ netto, das ist eigentlich nicht schlecht.


    Wenn man jetzt 180€ abzieht bleiben noch 320€, das macht bei 36h dann so 8,89€ netto.


    Nach meiner Rechnung bleiben ..... €


    Denn:
    400 € -180 € = ........€ ? Na, wer weiß es...? :)

  • Zitat

    Original geschrieben von zelle15
    Nach meiner Rechnung bleiben ..... €


    Denn:
    400 € -180 € = ........€ ? Na, wer weiß es...? :)


    Keine Ahnung, aber wenn vom Gehalt 45% für den Arbeitsweg draufgehen, dann sollte man lieber garnicht erst anfangen...

  • Einen Job mit 50 EUR mehr als Hartz IV anzunehmen - ich denke, wer so etwas fordert, untergräbt sich letztlich seine eigene Position. Sorry, ist so. Wer kommt denn schon bitte gratis zur Arbeit? Doch wohl nur, wenn man fuß- oder fahrradläufig hinkommt. Ansonsten geht von den 50 EUR wieder ein Gutteil für das Auto (allein steuer und Versicherung wird bei den alten Mühlen, die sich Hartz-IV-Empfänger von den ihnen erlaubten Ersparnissen kaufen können, nicht billig) oder die Monatskarte raus. Hartz IV ist die äußerste Untergrenze, weniger kann der AG kaum zahlen. Aber leben kann man davon nicht richtig, eher etwas dahervegetieren. Wer sich aber mit Arbeit an der Gesellschaft beteiligt, dem sollte eine Teilhabe an dieser doch wohl möglich sein, oder? Von 330 EUR pro Monat abzgl. Strom, Lebensmittel... könnte ich mir aber zum Beispiel nur mit Ach und Krach mal einen Abend im Theater leisten. Und im Kino. Ausgeschlossen. Wenn es anderen AN auch nicht möglich ist, macht es das kaum besser.


    Der OP müsste aber wirklich noch sagen, wie er zur Arbeitstätte kommen könnte. Und ob die Stundenanzahl Aussicht auf Erhöhung hätte. Es würde ja bereits reichen, wenn die vorhandene Zahl an Stunden auf weniger Tage verteilt wäre.

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