Versicherungen verkaufen als Nebenjob?

  • Ich kenne das von Finanzberatungen, die ähnliche Strukturen haben und kann nur davon abraten. Mir wurde auch nahe gelegt, so etwas doch nebenbei zu machen, ich war auch bei einigen Veranstaltungen dabei. Habe mich dagegen entschieden, weil mir die gesamte Struktur nicht passte - es ging halt im wesentlichen darum, Bekannte, Freunde etc. zunächst mal als Kunden zu gewinnen und dann später vielleicht als "Berater" quasi zu werben, um dann schön an deren Provision mitzuverdienen.


    da wurden dann Leute vorgestellt, die angeblich mit <30 Jahren es schon geschafft haben, aber selbst nichts verkaufen, die leben nur von den Provisionen durch die, die sie geworben haben...


    Ich halte davon nichts und empfinde solche Beratungen auch nicht als seriös.


    ABER: Ich denke man lernt bei solchen Nebenjobs doch deutlich mehr, als wenn man bei BK am DriveInn Bestellungen sammelt... von daher vielleicht gar nicht schlecht, sowas kann ja in späteren Vorstellungsgesprächen vielleicht positiv ankommen. Weiß nicht was Du studierst, aber für BWL etc. würde das ja gut passen...


    Gruß
    schnibbel

  • Zitat

    Original geschrieben von schnibbel
    ABER: Ich denke man lernt bei solchen Nebenjobs doch deutlich mehr, als wenn man bei BK am DriveInn Bestellungen sammelt... von daher vielleicht gar nicht schlecht, sowas kann ja in späteren Vorstellungsgesprächen vielleicht positiv ankommen. Weiß nicht was Du studierst, aber für BWL etc. würde das ja gut passen...


    Gruß
    schnibbel


    Der Burgerbauer verdient sein Geld immerhin ehrlich - zu den diversen Strukturvertrieben gibt es so viel im Internet zu lesen, dass man ganze Tage damit füllen kann, und nichts davon ist positiv.
    Ehrlich gesagt würde ich den Nutzen im Lebenslauf auch mal in Frage stellen. Wer, salopp gesagt, seinen Freundeskreis abzockt ist auch seinem späteren AG gegenüber nicht fair. Finanziell und in Bezug auf Skrupellosigkeit ist der Job sicher nicht schlecht, zumindest kurzfristig.

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Ich hab auch vor etlichen Jahren mal eine Einführungsschulung bei so'nem Verein mitgemacht (Immer diese anstrengenden Nebenjobs: Vielleicht geht das ja auch einfacher). Dummes Gelaber von einem Punktesystem, Aufstiegsmöglichkeiten und der tollen Ferienanlage auf Mallorca als Hauptpreis. Fürchterlich! Merkwürdig war auch, daß deutlich erkennbar sicher keiner meiner Mitbewerber irgendeine Chance in dem "Beruf" gehabt hätte. Trotzdem wurden alle zum nächsten Termin eingeladen. Na, ich bin da jedenfalls nicht hin und hab brav weiter meine Semesterferien bei Mercedes am Band verbracht. Das war wenigstens noch ehrliche Arbeit. :D

  • Hört sich stark nach der Deutschen Vermögensberatung an. Ich war bei denen mal auf so nem Seminar. Das erschreckende war, dass man nicht recht wusste, ob die einen als Kunden oder als Verkäufer anwerben wollen.


    Stuzig machte mich auf jedenfall die deutschlandweit angestrebte Zahl an Verkäufern.

    Gruss HK


    Manche mögens Heinz...

  • Das Problem bei solchen Beratern ist ja, dass die kein monatliches Fixgehalt haben (häufig jedenfalls). D.h. sie müssen ständig neue finden um am Leben zu bleiben. Sehr sehr selten wollen Bestandskunden eine provisionsstarke Versicherung (Riester, BU, Lebensv.) wenn man sie schon hat.


    Fazit: Man muss ständig neue Kunden finden und das funktioniert nun mal nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von händiemän
    Seitdem aber der Versicherungsvertreter rechtlich für jegliche späteren Forderungen gerade stehen muss, kann man das nicht mehr gar so einfach machen. Eine dementsprechende Ausbildung als Versicherungskaufmann sein nun Pflicht.


    Das ist im Wesentlichen korrekt. Es gibt eine EU-Vermittler-Richtlinie, die das regelt. Als "ungelernter" darf man in diesem Sektor überhaupt nicht mehr direkt tätig werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Das ist im Wesentlichen korrekt. Es gibt eine EU-Vermittler-Richtlinie, die das regelt. Als "ungelernter" darf man in diesem Sektor überhaupt nicht mehr direkt tätig werden.


    Das wird ganz einfach umschifft. Der "Neuling" kümmert sich um die Vorarbeit und sucht, der "alte Hase" (mit rechtlichem Status) kommt dann zum zweiten Termin und macht den Abschluss. Ich nenne das Grauzone!

  • Auch mich hat mal so ein Fuzzi auf ner Party angesprochen... Kann mich nicht mehr an den Namen des Vereins erinnern, für den ich da tätig werden sollte, aber es gab genau die gleichen Angelsprüche: max. 10h Arbeit pro Woche, 3 von 4 Gesprächen ergeben einen Auftrag/Abschluss, und nach einer bestimmten Zahl von laufenden Verträgen braucht man quasi nichts mehr zu tun, das Geld würde sich "von selbst vermehren". Damit der Anfang nicht so schwer sei, sollte man es am besten bei Bekannten und Verwandten probieren. Und wenn die dann auch was verkaufen, verdiene ich da mit... Blablabla... :D
    Ich bin nicht drauf eingestiegen, schon der kaufmännisch denkende Menschenverstand, sagte mir, dass das irgendwie nicht funktionieren kann.


    Ähnliches im Übrigen auch in einer anderen Branche - aber auch eine Art Multi-Level-Marketing: das Internetportal "City-Map"... Hatte ich auch mal kurzfristig etwas mit zu tun, weil ich mich habe breitklatschen lassen, das mal zu versuchen. ;)


    Projekt: Du läufst als Selbständiger von Geschäft zu Geschäft und verkaufst im Namen der "City-Map" Internetpräsenzen, oder einen kostenpflichtigen Eintrag im ach so tollen lokalen Verzeichnis. Ich war auch mal auf einem Seminar von dieser Bude, ein Leitspruch war "Wir kriegen sie alle!" :rolleyes: Soll heißen: jede Dönerbude, jeder inhabergeführte Kleinstkiosk, jeder Winzelshop ist davon zu überzeugen, dass eine Internetpräsenz notwendig ist.
    Du legst den Leuten zur Überzeugung eine Statistik vor "Sehen Sie mal, SO OFT wurde IHR kostenfreier Basiseintrag in unserem Portal angesehen!"... was man nicht erwähnt ist, dass das natürlich nur die Pageviews der Seite sind, auf der auch andere Einträge stehen. :D Und vermutlich sind die Suchmaschinenabfragen auch schon reingezählt - hierzu wollte man mir auf der Schulung damals aber keine Auskunft geben, und je mehr ich das ganze kritisch hinterfragte, um so böser wurde ich angeschaut. ;) Naja, es sollte ja so leicht sein, neue Kunden zu werben, und an jedem Laufzeitvertrag verdient man bei Abschluss und monatlich, und so soll man schon bei 10 (IIRC) geworbenen Kunden und monatlich einem weiteren ein vernünftiges Einkommen haben. Ich habe mir 2 Wochen lang die Hacken abgelaufen und mein Auto durch sämtliche Ecken gequält - verdient habe ich NICHTS.


    Was ich damit sagen will:
    Diese Konzepte hinkt und lebt nur von den Dummen, die sich dafür den Rücken krumm machen. Seriöse Jobs werden nicht mit solchen Versprechungen beworben, und ich denke, jede andere Stelle macht sich im Lebenslauf besser als irgend eine MLM-Sache.
    Und wenn Du irgendwo einen Nebenjob finden kannst, der Dir vielleicht auch nur 6,80€/h einbringt - ist lohnenswerter als dieses Gerenne für irgendwelche dubiosen Versicherungen, Finanzoptimierer, Vermögensberatungen o.ä.


    EDIT:
    Ein "ehemaliger Bekannter" :p hat mal extrem bei mir verschissen, nachdem er mich ständig angerufen hat, er wollte mal meine Vermögensverhältnisse optimieren... Er sei jetzt bei "Der Freie Berater" tätig, und ich könne so ohne weiteres etwa 800€ im Jahr sparen. Wie das funktionieren sollte, dürfe er am Telefon nicht sagen. Kam mir von Anfang an auch schon eher unseriös rüber.

  • Mein Gott, manche Sachen sterben wohl nie aus.


    Schon vor 20 Jahren waren meine Freunde auf einmal alle Berater bei der OVB, egal ob Hauptschulabschluss, arbeitslos, oder Student.


    Sie erzählten mir dann von den tollen Aufputschveranstaltungen, wo am Projektor gezeigt wurde, was man alles schaffen kann: Jeden Monat Urlaub auf Mallorca, ein tolles Haus, einen Lamborghini........


    Diese haben dann auch schön fleissig ihren Bekanntenkreis "abgegrast", bei einigen sind nicht mal die Bekannten drauf angesprungen.


    Dann gab es jeden Monat immer so einen schönen Scheck mit drei Sternchen (leer)...


    LOL und innerhalb 2-3 Monaten war es auch schon um den besten "Berater" still geworden.


    Dass es heutzutage mit derselben Masche immer noch klappt ist fast unglaublich.


    PS: heutzutage sollen diese ominösen Firmen sogar doppelt abzocken, man muss nämlich für die Kurse auch noch kräftig zahlen.

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