Ich bin irgendwie gegen das Konzept, weil dann die Mobilfunknetze zu Mesh-Netzen verkommen würden. Mesh-Netze sind zwar gemessen an der Leistungsfähigkeit sehr günstig, aber eben auch nicht besonders zuverlässig.
Privates UMTS-Netz, bald für jedermann verfügbar?
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Irgendwie schwer zu sagen, was man davon halten soll.
Klingt nice, aber schauen wir mal, was die Provider dazu anbieten werden -
Das wird meiner Ansicht nach eher für die Mobilfunkbetreiber interessant. Beispielsweise O2 bringt einfach beim Verkauf eines DSL-Anschlusses einen Femto-Router-DSL-Modem unters Volk.
Der Kunde bemerkt es nicht wirklich und O2 hat mit wenig Kosten etwas für den Netzausbau getan. O2 müsste dann den Kunden nur noch dazu bringen, die Femto-Funktion auch aktiviert zu lassen... evtl über einen kleinen Bonus... freiSMS oder ähnliches
Ob das WLAN ablöst? ich glaube nicht....
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Die Autoren des Spiegel Artikels haben den Sinn und Zweck der Femtozelle wohl nicht ganz erfasst und auch die Diskussion hier im Forum kam hier nicht weiter.
Zum einen können Femtozellen nicht einfach so privat betrieben werden, denn die dafür verwendeten Frequenzbereiche sind von den Netzbetreibern lizensiert und somit für deren exklusive Nutzung reserviert.
Dazu werden die Femto-Router nur einen Bruchteil der Infrastrukturtechnik beherbergen, die für die Nutzung der verschiedenen Dienste nötig sind - ein Femto-Router wird also ohne diverse Infrastruktur des Netzbetreibers absolut nutzlos sein.
Der Nutzen der Femtozelle besteht darin, daß hier sehr kostengünstig das Netz erweitert wird - sowohl hinsichtlich der Abdeckung als auch der Kapazität. Der Netzbetreiber profitiert von der user-generated Infrastruktur, die gerade in besiedelten Gebieten die bei UMTS2100 problematische Indoorversorgung optimieren/herstellen kann und zugleich auch die Kapazität erhöht. Letztere wird mit zunehmender Datennutzung und dem begrenzen Frequenzspektrum immer problematischer, sodaß man gezwungen ist, das Netz in viele kleinere Zellen aufzusplitten. Der Kunde wiederum wird für den Betrieb der Femtozelle einerseits mit gutem Empfang und stets optimalem Datendurchsatz mit entsprechend günstigen Tarifen in seiner ganz persönlichen Homezone belohnt. Kostengünstig ist das für den Netzbetreiber einerseits, weil außer einem subventionierten Router sämtlicher Aufwand hinsichtlich Installation und Betrieb beim User ist und die Anbindung über ADSL verhältnismäßig günstig ist.
Interessant zu diesem Thema auch der Thread http://www.telefon-treff.de/sh…ad.php?s=&threadid=327398 und das dort verlinkte Dokument .
Femtozellen können also nur vom Netzbetreiber kommen und sind von höchstem Interesse für ebendiesen.
Von dem zunehmdenen Interesse der Netzbetreiber, aber auch Branchengrößen wie Google war schon häufiger bei Heise zu lesen, zuletzt im Rahmen der MWC-Berichterstattung unter http://www.heise.de/newsticker/meldung/103277
Übrigens sollen die Begriffe Pico- und Femtozelle nicht etwa die geschäftliche von der privaten Nutzung unterscheiden, sondern sie beschreiben die Größe bzw. Reichweite der Zelle - während eine Picozelle noch ein paar hundert Meter weit reichen kann, ist der Versorgungsbereich einer Femtozelle höchstens ein paar dutzend Meter groß. -
Zitat
Original geschrieben von Timeslot
Der Nutzen der Femtozelle besteht darin, daß hier sehr kostengünstig das Netz erweitert wird - sowohl hinsichtlich der Abdeckung als auch der Kapazität.Wie kann ich mir das vorstellen? Gegenüber der Bushaltestelle betreibt jemand eine Femtozelle. Während ich auf den Bus warte kann ich dann als x-beliebiger (mal als Beispiel) o2-Kunde diese Zelle nutzen, um Daten zu übertragen?
Gruß
Tobias
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Zitat
Original geschrieben von Tob
Wie kann ich mir das vorstellen? Gegenüber der Bushaltestelle betreibt jemand eine Femtozelle. Während ich auf den Bus warte kann ich dann als x-beliebiger (mal als Beispiel) o2-Kunde diese Zelle nutzen, um Daten zu übertragen?Gruß
Tobias
Ja, das wäre die Frage.
Kann ja jeder Kunde des Netzbetreibers x darauf zugreifen, wenn er in der Umgebung ist, oder nur, wenn es die Auslatung zulässt, oder nur, wem der Besitzer es erlaubt?Aber würde mich dann freuen, wenn die ganzen Tiefgaragen damit den Netzempfang verbesssern würden
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Ja, wenn Du an der Bushaltestelle in Reichweite einer Femtozelle eines anderen o2-Kunden bist, bucht sich Dein Handy dort ein und Gespräche wie Datenverbindungen laufen über seine Femtozelle.
Die DSL-Anbindung des Femto-Router wird über ein vergünstigtes Paketangebot des Netzbetreibers realisiert, wobei der ganze 3G-Traffic dann über eine gesonderte, verschlüsselte PVC-Session abgewickelt wird.
Da im TAL-Netz der Telekom seit letztem Jahr auch Annex M zugelassen ist, wäre es möglich Femto-Router mit bis zu 24 MBit/s Downlink und 3,5 MBit/s Uplink anzubinden, also genug um eine handvoll User zu versorgen. Falls die Bandbreite dann mal doch nicht ausreicht, weil Du an einer Bushaltestelle vor der Theresienwiese wohnst, gibt es dann immer noch die Lastenabwehr zur Regenschirmzelle, also einem gewöhnlichen NodeB des Netzbetreibers.
Übrigens hat die Geschichte auch den Vorteil, daß durch die im Mittel sinkende Distanz zum NodeB die Sendeleistung auch des Handys runtergefahren wird und somit die Akkulaufzeit steigt, während die elektromagnetische Emission reduziert wird. -
Aber so sind diese Femtozellen eben nicht besonder verlässlich, den viele Privatkunden schalten die Dinger dann nachts oder wenn sie im Urlaub sind aus, oder lassen sich mit der Entstörung falls mal der DSL Router defekt ist ein paar Tage Zeit.
Ist eben dann quasi wie ein Mesh Netzwerk, nur das die Knoten nicht untereinander kommunizieren sondern nur zum Backbone.
Wenns kostenlos wäre könnte man ja so ein Konzept nutzten, aber wenn man als Kunde schon zahlt, dann soll es auch was Ausfallsicheres und Zuverlässiges sein.
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Die Zuverlässigkeit könnte ja mit gewissen Prämien gewährleistet werden. Wenn ich für "Offline" Strafpunkte kassiere, etc. würde ich mich ja auch um einen Dauerbetrieb bemühen, wobei hier Urlaub erlaubt sein sollte. Anderseits will ich auch gute Bonuspunkte für das Bereitstellen kassieren
Was nice wäre: So ein Prinzip wie bei fonero. Ich stell etwas bereit und darf das dann weltweit kostenlos nutzen - Das wäre genial.
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Klar wird die Verfügbarkeit nicht mit der konventioneller NodeBs vergleichbar sein. Das rührt einerseits schon von der unzuverlässigeren Anbindung per DSL und andererseits von dem geringen Einfluß auf die Platzierung des Femto-Routers (ein Router im Keller wird wohl wenige User bedienen, während er auf der Fensterbank deutlich nützlicher ist). Letzteres ist bei FON z.B. ein großes Problem - meiner Erfahrung nach sind die allermeiste FON Hotspots völlig unbrauchbar, da die Reichweite höchstens bis in den Vorgarten reicht. Die wenigsten Foneros positionieren ihre Router im Sinne einer guten Outdoor-Versorgung und noch weniger kaufen eine 9dB Outdoor-Antenne, die sie auf's Dach montieren.
Femto-Zellen können also nur als Ergänzung betrachtet werden - wie man das technisch löst ist eine andere Frage. Ich stelle es mir recht aufwändig vor ein vernünftiges Handover zwischen einem so dynamischen oder gar unorganisierten Netz von NodeBs zu konfigurieren. Dazu frage ich mich, wie man es mit den Frequenzen handhaben möchte - die Router werden sich irgendwie eigenständig konfigurieren müssen. Ob das alles so reibungslos funktioniert?
Man wird die Benutzer auf jeden Fall auch motivieren müssen, den Femto-Router am Netz zu lassen. Am einfachsten ist natürlich die Femtozelle in den DSL-Router zu integrieren, sodaß beim Ausstöpseln gleich Internet und (Festnetz-)Telefon mit wegfällt. Daneben wird man dann halt auch die eigene Homezone wegfallen. Ob man mit dämlichen Gewinnspielen wie bei FON (wer sein Router anläßt kann einen WLAN-Bilderrahmen gewinnen) die Leute zum Einschalten bewegen kann, bezweifle ich.
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