Was ist von diesem Arbeitszeugnis zu halten?

Das schaut doch ganz ordentlich aus. Kernsatz ist der mit der Kundenbeurteilung: "Stets zur vollen Zufriedenheit" ist eine 2. Der Rest sind die üblichen Floskeln, die in Arbeitszeugnissen verwendet werden.
Alles in Allem ein glattes Zeugnis, sicherlich kein Stolperstein bei der nächsten Bewerbung...

Sehe ich auch so. Mir ist nur aufgefallen, dass die Vorgesetzen immer vor den Kollegen oder Kunden genannt werden. Ist das ein Makel? Schliesslich ist es ein deutsches Zeugnis, da gehen die Vorgesetzten immer vor den Kunden.

So wie es in FAILs Arbeitszeugnis steht ist es doch richtig. Reihenfolge: Vorgesetzte, Kollegen, 3. Personen.
Beispiel:

Zitat

Die Klägerin trägt vor: Die von der Beklagten gewählte Wortreihenfolge „Mitarbeiter/Vorgesetzte" könne den Eindruck erwecken, als sei die Klägerin bei ihren Vorgesetzten nicht so beliebt gewesen. Es sei ungeschriebene Regel, erst den Vorgesetzten, dann die Mitarbeiter zu nennen. Es habe keine Vorkommnisse gegeben, die die Zufriedenheit der Vorgesetzten hätten beeinträchtigen können.

Wenn ich ein serviceorientiertes Unternehmen wäre (was es in D nicht gibt), dann würde bei mir erst der Kunde stehen, dann von mir aus der Vorgesetzte, dann die Kollegen. So liest sich das alles ein bisschen so, als wäre in erster Linie das Unternehmen glücklich, und die Kunden beissen sich ins Gesäß über die geleistete Arbeit.

Habe eine sehr interessante Seite gefunden, die auf die Geheimcodes in Arbeitszeugnissen/Beurteilungen eingeht.
Die Weiterführenden Links sind am interessantesten.
http://www.arbeitszeugnis.de/einfuehrung2.php

Hiermal ein paar Beispiele:
Sie hat alle Aufgaben in ihrem und im Firmeninteresse gelöst
(= Sie hat Firmeneigentum gestohlen)
Im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten zeigte er durchweg eine erfrischende Offenheit
(= Er war sehr vorlaut)
Ihre umfangreiche Bildung machte sie zu einer gesuchten Gesprächspartnerin
(= Sie führte lange Privatgespräche)

Gruss Martial

ich sehe teilweise eher ne Note drei, vielleicht sogar 3-4:
"die ihm übertragenen Aufgaben mit Einsatzbereitschaft ... aus" - das ist ja wohl das mindeste wenn man dafür bezahlt wird. Sonderlich motiviert scheint er dabei nicht gewesen zu sein.

Könnte mir vorstellen das es fein gewesen wäre zu schreiben:
"Für seinen weiteren Lebensweg... und würden uns freuen ... bei zukünftigen Projekten wieder einsetzen zu dürfen." - schließlich war das Projekt beendet - da kommt bestimmt mal wieder ein neues Projekt.

Irgendwie ist das Teil seltsam, weil alle Sätze korrekterweise in der Vergangenheit verfaßt worden sind, aber ein Satz nicht "Hr. verläßt unser Unternehmen, da das Projekt endete."

Der Absatz über übertragene Aufgaben usw. ist ganz schlecht, denn die gesamte Leistungsbewertung bezieht sich auf "uns vorliegende Kundenbewertungen". Was das Unternehmen meint, wird überhaupt nicht erwähnt und geschickt umgangen. Im besten Fall könnte das heißen, daß der Kunde ein Mordsgeschäft auf Kosten des Zeugnisaustellers gemacht hat oder sowas in der Art. Worst case Interpretation wäre: Kunde kann nicht einschätzen, wie der Mann hier gearbeitet hat, also eher nicht so gut. Hängt aber auch davon ab, ob das ein Job beim Kunden vor Ort war oder nicht.

Der Letze Absatz paßt auch nicht. Wer das Weggehen bedauert, wünscht WEITERHIN viel Erfolg usw. Fehlt "weiterhin", ist die Aussage: wir wünschen ihm Glück, denn nur mit Glück wird es einen Erfolg geben....

Hi,

hänge mich hier mal an. Habe heute mein Ausbildungszeugnis erhalten. Kenne zwar diverse Klauseln, da wir das unter anderem im Unterricht hatten, würde aber gerne noch andere Meinungen hören, da ich das Zeugnis nicht so recht einzuordnen weiß.

Herr XXXX, geboren am 0X.1X.19XX in Musterdorf, wurde in unserem Betrieb in der Zeit vom 01.08.2007 bis 07.06.2010 zum XXXXXkaufmann ausgebildet. Er wurde während der Ausbildungszeit eingehend mit allen nach dem Ausbildungsrahmenplan zum XXXXXXkaufmann anfallenden Tätigkeiten betraut und in diesen unterwiesen.

Herr XXXX nahm regelmäßig am Berufsschulunterricht teil und beteiligte sich mit großem Interesse und gutem Erfolg an den angebotenen Lehrgängen.

Herr XXX war sehr einsatzfreudig, ausdauernd und stets voll belastbar. Wir haben das Geschick und die guten kaufmännischen Kenntnisse besonders geschätzt. Wir haben Herrn XXXX als Mitarbeiter geschätzt, weil er alle Aufgaben rasch und rationell bewältigt hat. Er war ein verlässlicher und verantwortungsbewusster Mitarbeiter. Er ist stets glänzend mit neuen Situationen und Problemen fertig geworden.

Das Ausbildungsverhältnis endet mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung am 07.06.2010. Wegen der konjunkturellen Lage konnten wir Herrn XXXX leider nicht als Mitarbeiter übernehmen. Wir wünschen Herrn XXXX für seine Zukunft alles Gute.

Musterdorf, 15.06.2010

Irgendwie fehlt mir danoch die genaue Beschreibung meiner Tätigkeiten.....

Ganz übel ist IMHO "...wünschen ihm für die Zukunft alles Gute".
Da fehlt das "weiterhin" vor "alles Gute" - so indiziert das, dass der Mitarbeiter bei der besagten Firma leider kein "Gutes" erfahren/geleistet hat.

Normalerweise müsste die Formel auch eher "wünschen ihm weiterhin viel Erfolg" lauten...

MTT

Zitat

Original geschrieben von MTT
Ganz übel ist IMHO "...wünschen ihm für die Zukunft alles Gute".
Da fehlt das "weiterhin" vor "alles Gute" - so indiziert das, dass der Mitarbeiter bei der besagten Firma leider kein "Gutes" erfahren/geleistet hat.

Normalerweise müsste die Formel auch eher "wünschen ihm weiterhin viel Erfolg" lauten...

MTT

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ja, hab ich auch grade im Internet gelesen, dass dieser Satz als Note 4 angesehen wird. Ich denke ich werde mir wohl selbst eins schreiben müssen, als ich das Zeugnis beantragt habe, hatte ich das Gefühl es wäre das allererste was für einen Azubi geschrieben wurde. Meine Ex-Firma (Handwerk) scheint da nicht großen Wert drauf zu legen, dass sie ihren Pflichten erfüllen was das betrifft. Obwohl diese Firma eine der größten Handwerksfirmen in Norddeutschland ist....naja wat soll's denke ich werde das Zeugnis noch mal Satz für Satz analysieren müssen.