Mit 35 nochmal neu anfangen?

  • Wie wär's damit: ne gut verdienende Frau suchen und den Hausmann mit ein wenig Nebentätigkeit geben? Ach so, nee, trotz Emanzipation usw. ist das ja noch immer verpönt und Frauen orientieren sich wie anno dazumal sozial nach oben :flop: ;) :D



    Ok, denn vielleicht doch was anderes... Hm.
    Zunächst mal würde ich mir diesen Satz des Kollesch [small](Grüße an dieser Stelle!)[/small] auf der Zunge zergehen lassen:

    Zitat

    Irgendwie muss man irgendwann im Leben wissen, ob man weiter rumschlunzen oder doch mal was tun will.


    Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich schleunigst ein paar Euro in die Hand nehmen und für mich investieren. Und zwar, indem ich zu einem Berufs- und Karrierecoaching gehe! Weiß ja nicht, wo Du wohnst, ein Angebot unter vielen dürfte das von den aus dem Eichborn Verlag bekannten Autoren Hesse und Schrader sein. Die haben neben allerlei Bewerbungsunterlagen-Trallala auch eine Orientierungsberatung sowie eine Potenzialanalyse.
    Ernsthaft: egal, ob Du das nun bei denen machst (die haben in Deutschland mehrere Niederlassungen) oder Dir wen anderst suchst (in Frankfurt kenne ich noch Joachim Hipp & Katja Wengel) - finde für Dich raus, was Du a) kannst und b) willst! Und aus meiner ganz persönlichen Erfahrung und auch aus der Erfahrung der Profis, die sich damit beschäftigen, klappt dieser Suchprozess eben am besten mit einem Gegenüber, der gute Fragen stellen kann (weil er es sehr spezifisch gelernt hat und tagtäglich macht). Wie Du selbst merkst: alleine in Deinem Zimmer drehst Du Dich nur im Kreis (ok, auch das ist eine Art der Fortbewegung... Motto: "ich weiß zwar nicht, wo es hingeht, dafür bin ich dann aber auch schnell da!").



    Eine Übung ist z.B. (um mal einen Eindruck zu bekommen) "Wessen Job hättest Du gerne?". Die Frage ist auf den ersten Blick verwirrend und trivial - es kommt eben drauf an, was man damit / daraus macht! (Für die Schmalspur-Denker: die Antwort "J. Ackermann" mag zwar lustig sein und auch die Millionen für ne 80-Std.-Woche Managing by walking around mögen reizvoll klingen - aber es sollte klar sein, dass da mehr dahinter steckt...) Wobei das darauf abzielt zu gucken, was Du willst, sprich, welche Ziele Du im Leben eigentlich hast (außer bei Mama und Papa rumschlunzen, bis 10 Uhr im Bett liegen, nachdem Du vermutlich nicht vor 1-2 Uhr ins Bett gegangen bist). Und - Du ahnst es schon! - dieser Prozess wird Dir weh tun. Weil Du Dich von lieb gewonnenen Dingen vermutlich verabschieden werden musst und Abschiede sind - so formulierte es mal wer Schlaues - sind kleine Tode. (Von daher dient die Begleitung in dem Suchprozess auch als seelsorgerische Begleitung mit Bestattung und allem drum und dran ;))



    Sowas wie die Potenzialanalyse guckt nochmal konkret, welche Fähigkeiten Du eigentlich mitbringst und einem potenziellen Arbeitgeber anbieten / verkaufen kannst. Das will nämlich auch auf den Punkt gebracht sein und auch hier hilft das Gegenüber, anstatt dass Du vor nem leeren Blatt Papier hockst und da paar Sachen die Dir wahlos einfallen hinzukrickeln.



    Ach ja: es ist übrigens nie zu spät was zu ändern! Von daher ist auch dieser Thread ein erster guter Schritt, weil Du langsam beginnst auf die Idee zu kommen, mal was zu ändern. Die "Holzbein-Spiele" ala "Ich hab ein Holzbein, deshalb kann ich nur das machen, was ich grad mache und nie mehr was anderes!" sind zwar bequem und haben auch den großen Vorteil, dass man nix ändern braucht. Nur sie sind ein geschickter Selbstbetrug, der einen Preis hat (welchen weiß ich auch nicht). Deshalb: mach was! Oder... nee, lieber doch nicht. ;)




    P.S.: Wohin darf ich meine Honorarrechnung schicken? :D

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Wie wär's damit: ne gut verdienende Frau suchen und den Hausmann mit ein wenig Nebentätigkeit geben?


    Verdammt, woher kennst du meinen Geheimplan? :D;)


    Zum Threadersteller nur wenige Worte die auch schon mal so ähnlich gefallen sind:
    ARSCH HOCH! Mach was aus deinem Leben! Verlass deinen Trott und fang an was für deine Zukunft zu tun. Ich kann verstehen das dies schwer fällt aber wo willst du mit 60 mal stehen? Ich hab einige im Bekanntenkreis die deine Einstellung haben, einer hat schon sein Haus verloren deswegen. Beweg dich, mach was, bring dich voran auch wenn es unbequem wird. Denk mal weiter, was passiert wenn du in 5 Jahren Arbeitslos wirst? Ich seh da dann schwarz für dich.


    Also, wirklich zusammenreißen auch wenns schwer fällt. Aber mach was, du bist jetzt in einem Alter wo du den Grundstein für dein restliches Leben legen musst!


    Ich weiß, blödes Blabla von Außenstehenden das man immer wieder. Aber denk einfach mal drüber nach und pack es an.

    "Wer denkt, er kommt morgen mit seinem Wissen von heute weiter, ist übermorgen schon von gestern."

  • Zitat

    Original geschrieben von DUSA


    Eine Übung ist z.B. (um mal einen Eindruck zu bekommen) "Wessen Job hättest Du gerne?". Die Frage ist auf den ersten Blick verwirrend und trivial - es kommt eben drauf an, was man damit / daraus macht!


    Auf diese Frage würdem einen schnell mehrere Antworten einfallen, aber wenn man es dann realistisch betrachtet, und sich seine Chancen ausrechnet wirklich so weit zu kommen, möchte man eher am liebsten ganz hinschmeissen.


    Zumindest geht es mir so.

  • Vielleicht hab ichs bereits überlesen - aber was interessiert den Thread-Ersteller überhaut?


    In welchem Bereich würdest du den gerne arbeiten? Welche Hobbies hast du? Welchen Aufwand/Leistung währst du bereit zu zeigen?


    Wenn du konkrete Vorstellungen hast, und du keine Arbeit scheust - dann auf in eine FH oder Fern-Uni. Max. 3 Jahre und du bist durch. Imho optimal für dich.


    Ansonsten würde ich dir ebenso von der Ausbildung abraten, du qualifizierst dich damit mehr oder weniger gar nicht.


    Ich würde evtl. auch das Risiko einer Selbstständigkeit überdenken - mit der richtigen Motivation ist da sicherlich was zu machen. Für viele oft eine gute Wahl.



    Teil uns doch mit, in welcher Branche du dir deine Zukunft vorstellst und was du gerne machen würdest. Ohne solche Infos ist es schwer was zu sagen.



    Au revoir...

    "A day without laughter is a day wasted." - Charlie Chaplin


    Suche: -
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  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Auf diese Frage würdem einen schnell mehrere Antworten einfallen, aber wenn man es dann realistisch betrachtet, und sich seine Chancen ausrechnet wirklich so weit zu kommen, möchte man eher am liebsten ganz hinschmeissen.


    Zumindest geht es mir so.


    Sag mal, liest du auch Postings ganz bevor du sie zitierst?


    Daniel hat doch geschrieben:

    Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    ..."Wessen Job hättest Du gerne?". ...(Für die Schmalspur-Denker: die Antwort "J. Ackermann" mag zwar lustig sein und auch die Millionen für ne 80-Std.-Woche Managing by walking around mögen reizvoll klingen - aber es sollte klar sein, dass da mehr dahinter steckt...) ...


    Als ich noch kleiner Sachbearbeiter bei einer großen Behörde war, hatte ich auch manchmal die Vorstellung, so ein Job ,wie mein Hauptdezernent den hatte, wäre doch was für mich. Den ganzen Tag den dummen, netten, alten Onkel spielen, seltsame Entscheidungen fällen und A16 kassieren, super. Aber Bullshit, ich hätte nicht nur in entsprechender Anzugbkleidung (von Kollegen treffend "Zwangsjacken" benannt :D) rumlaufen sondern auch zu nervigen Abteilungsbesprechungen gehen und mir entsprechenden Unsinn anhören müssen. Mit anderen Worten: wir wollen alle immer die Kohle, nicht aber die Verantwortung haben. Da gibt es eine schöne Bildergeschichte von einem Mann, den die gute Fee auf eigenen Wunsch in den reichsten Mann der Welt verwandelt und der sitzt dann im Rollstuhl. Sinn soll sein, sich vorzustellen, welchen Job hätte ich gerne und kann mir auch vorstellen, den über längere Zeit zu machen.


    Jetzt besser verstanden? Oder bist du noch im Versuch zu verstehen stecken geblieben?


    Ich habe selbst auch beruflich mit eben jenen Leuten zu tun, die fürchterlich perspektivlos sind. "Was soll ich denn machen im Leben? Irgendwie läuft alles, aber der Job ist sch...., mir tut alles weh und depressiv bin ich auch!". Wenn man die dann fragt, was sie denn wirklich tun wollen ("wirklich"!!!"), kommt zuerst "???". So basale Dinge, wie, sich gut fühlen, etwas für sich tun, Perspektiven entwickeln kommt denen nicht in den Sinn. (BTW meist fallen denen ja noch Drogen ein :rolleyes:)

    Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    Wie wär's damit: ne gut verdienende Frau suchen und den Hausmann mit ein wenig Nebentätigkeit geben?


    Ja, ein alter Wunschtraum auch von dir, nicht wahr? ;):D

    Zitat

    Original geschrieben von DUSA
    P.S.: Wohin darf ich meine Honorarrechnung schicken? :D


    Wir wären beide längst sehr wohlhabend, stimmts? ;)

  • Arbeitslose Bürokaufleute gibst leider mehr als genug..- und mit Mitte 30 biste den allermeisten Chefs viel zu alt, und zu teuer.


    Die möchten lieber 20-23 Jahre alte, zierliche, gutaussehende , perfekte, grade frisch ausgebildete Damen haben.. 1. Als "Aushängeschild 2. in dem Alter besonders "günstig" was den Monatslohn angeht.


    Ich kenne einige, die mit 25- 30 den meisten Chefs schon zu alt waren.

  • Ich danke euch allen sehr herzlich für die Antworten und hätte nicht mit so viel Response gerechnet. :top: TT ist einfach Spitze... ;)
    Ich kann jetzt natürlich nicht auf jeden Einzelnen eingehen - obwohl ich es gerne würde - deswegen generell:


    Ihr habt eins sehr gut erkannt: die Frage hinter allem ist, wo die Reise eigentlich überhaupt hingehen soll. Genau darauf kann ich aber keine Antwort aus dem Ärmel schütteln. Ich habe sehr viele Interessen und tue mich schwer jetzt wie beim Kauf von neuen Schuhen zu entscheiden welcher Ansatz für den Rest meines Lebens maßgebend sein soll. Damit müßte ich auch viele Ideen aufgeben...


    Zum anderen, auch wenn es jetzt fast philosophisch wird, frage ich mich immer ob es sowas wie einen "Traumjob" überhaupt gibt. Für mich kann ich mir das nicht vorstellen. Ich sehe eine Berufstätigkeit immer als Mittel zum Zweck weil wirtschaftliche Zwänge einen dazu veranlassen Geld verdienen zu müssen.
    Es ist gut wenn man das in einer Branche oder mit einer Tätigkeit machen kann, die einem im großen und ganzen gefällt... Aber "Beruf gleich Hobby" kann ich mir für mich nicht vorstellen.


    Selbst bei den Berufen, die ich interessant finde, gibt es dicke Haken, die mich denken lassen dass die Realität eben auch nicht so toll ist, so wie in dem eben genannten Beispiel: Hauptdezernent mit A16 (oder was auch immer) zu sein klingt einerseits erstrebenswert, aber im nächsten Moment fragste dich ob es wirklich die Erfüllung ist.


    Ich weiß dass es einigen blöd erscheint, aber ich denke manchmal dass Menschen unterschiedlich ticken: der eine weiß schon im Kindergarten was er will, der andere weiß es mit 55 noch nicht... Im Grunde ist das auch nicht schlimm, jeder Mensch ist individuell.
    Ich gehöre wohl eher zu denen, die nicht mit deutscher Gründlichkeit zielstrebig auf einen Beruf und das dicke Geld hinarbeiten - wobei ich das nicht schlecht finde, Respekt für jeden, der Karriere macht! - sondern ich gehöre eher zu den "Suchenden", die ganze viele Interessen haben und mal dieses, mal jenes spannend finden.


    Die Schwierigkeit ist nur dass hier in Deutschland alles auf Jugend, Zielstrebigkeit, Karriere, Geld, Absicherung, usw. ausgerichtet ist. Lebenserfahrung, Allgemeinbildung, breit gefächerte Interessen, "Alter", passen hier einfach nicht ins System. Jeder durchlebt doch verschiedene Phasen im Leben und irgendwie ist Vieles, was man tut und läßt, auch von irgendwelchen Umständen und halben Zufällen abhängig.
    Ich sehe mich jetzt gezwungen wie an einem Reißbrett eine Lebensplanung erstellen zu müssen, die ich eigentlich nicht erstellen kann.


    Im Augenblick tendiere ich dazu die Ausbildung zu beginnen weil ich nichts verliere. Die Alternative wäre ja nicht dass ich stattdessen einen besseren Plan B umsetzen könnte, sondern es würde erstmal so weitergehen wie bisher. Das bringt mich auch nicht vorwärts, also verliere ich im Grunde nichts dabei wenn ich die Ausbildung beginne.
    "Hinschmeissen" kann ich es ja immer noch wenn ich "die" Zukunftsidee schlechthin habe.


    Klar ist aber auch - und da mache ich mir nichts vor - dass mich das insgesamt nicht wirklich vorwärts bringt, denn an der allgemeinen Ziellosigkeit ändert das, wie ihr richtig erkannt habt, nichts.


    Die beste Alternative ist und bleibt natürlich immer reich zu heiraten... :D Bewerbungen von gutsituierten Frauen, am liebsten jung und umwerfend schön, oder Frauen über 75, bitte per PN an mich... :cool:

  • Ich wollte, als ich ein Kind war entweder Reeder oder Airlinebesitzer werden ... sowas ist dann zu unrealisitisch um es zu verfolgen. ;)

  • Bei einem breiten Interessengebiet und in deinem Alter wird eine zusätzliche Ausbildung eigentlich nur in Form eines Studiums Sinn machen. Mit dem neuen Bachelor/Master System ist es auch nur so lang wie eine normale Ausbildung, aber mit Option noch was drauf zu setzen. Du wirst auch gerade an Fachhochschulen sicher nicht der einzige in deinem Alter sein, da viele nach der Ausbildung und Jahren im Beruf noch ein Studium anfangen.
    Zudem wird ein Studium einfacher zu rechtfertigen sein, wenn dich jemand danach fragt.
    Je nach Studiengang können die beruflichen Optionen nachher auch breit gestreut sein, somit musst du dich nicht einmal jetzt festlegen was genau du tun möchtest.


    Allgemein solltest du aber erstmal überlegen warum du eine Arbeit nur als Mittel zum Zweck ansiehst.

  • Also ich würde dir ein FH-Studium, wenn möglich als Abendschule empfehlen, wenn du sowas machen willst, laut deiner Aussage mangelt es dir nicht unbedingt an Zeit. Ich denke mit einem Studium kommt man alt Mitt- bzw. Enddreißiger doch auf dem Arbeitsmarkt besser vorran als wenn man in dem Alter noch eine Ausbildung beginnt, die meiner Meinung nach vom Anspruch her von einem Studium weit erntfernt ist.


    Zum Zweiten würde ich mir (auch trotz möglichem Alternativmangel) überlegen, ob ich in einer Firma arbeiten möchte, in der der Chef mich als billige Arbeitskraft sieht und mir als Mitleidsgabe ne Ausbildung anbietet, um noch mehr zu sparen, womöglich noch ohne eine Übernahmegarantie nach erwähnter Ausbildung. Das finde ich basierend auf den Informationen, die du hier präsentiert hast, äußerst schwach von einem Chef.


    Hast du dich bereits nach Alternativen umgesehen in dem Bereich, in dem du jetzt tätig bist (sofern du dies weiter machen möchtest)? Ich denke, dass du mit ein bißchen Glück auch in einer anderen Firma unterkommen könntest, die mehr auf Erfahrung setzt als auf einen 20 jährigen mit MBA (überspitzt ausgedrückt). Ich denke im Moment, auch gerade in der momentanen Wirtschaftssituation sollten da die Chancen nicht aussichtslos sein. Vllt hast du Glück und kannst dir so sogar das Studium nebenbei finanzieren (lassen).


    Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall gut, dass du dir diese Gedanken machst, besser spät als nie, aber ich habe den Eindruck, ohne dir in irgend einer Weise zu Nahe treten zu wollen, dass die von dir genannten Gründe wie "Ich weiß ja überhaupt nicht was ich machen soll und deswegen hab ich auch keinen Plan" ein wenig vorgeschoben wirken.


    Ich würde an deiner Stelle den Tipp von DUSA zu Herzen nehmen und eine Orientierungsberatung zu Rate ziehen. Wenn du dann weißt, was du machen willst, wäre meiner Meinung nach ein Job in einer neuen Firma und ein Abendstudium parallel das Richtige. Natürlich ist das nicht einfach und wird dich am Anfang Zeit und Tritte in den eigenen Hintern kosten, aber so kannst du meiner Meinung nach am besten das erreichen, was du als dein Ziel angibst.

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