Mit 35 nochmal neu anfangen?

  • Hi,


    naja, die Frage ist doch eher die: was willst du langfristig machen? Was ist dein Plan? Weiter so vor dich trulen oder wirklich mal den Arsch hochnehmen und was ändern? Du schreibst zwar, dass Du weißt, dass sich was ändern muß, aber wissen und tun sind nicht dasselbe.


    Die Ausbildung als BK ist sicherlich ok, aber letztendlich arbeitest Du danach oft genug nur als Mädchen für alles sprich Sekretär oder sowas in der Art. Würde Dir das Spaß machen oder fällst Du danach wieder in denselben Trott?


    Ich hab bei Dir den Eindruck, dass Du selber nicht so genau weißt was Du eigentlich machen willst und die Ausbildung eher sowas wie "besser als garnichts" ansiehst. Dann ist die Ausbildung IMHO falsch, weil sie nichts ändern wird. Zumal sich auch in der Arbeit nichts für Dich ändert.


    Was ich sagen will. Einfach nur die Ausbildung machen, damit man was hat bringt in diesem Fall nicht viel. In einem vernünftigen Betrieb mit einer geregelten Ausbildung wäre das anders. Wenn Du wirklich Interesse hast, Dich zu ändern, dann kann das Papier den Aufwand durchaus wert sein. Weil, woanders wirst Du kaum eine Ausbildung machen können -> zu alt.


    Wie siehts denn mit Studium oder ähnliches aus?


    BS

  • Noch eine Frage die Du Dir stellen solltest:


    Kannst Du Dir vorstellen mit 16-17jährigen (bei Realschulabschluß) auf einer Schulbank zu sitzen und lernen?


    Wenn ich mich mit unseren Bürokauffrau-Azubis unterhalte (18+19), da treffen teilweise Welten aufeinander... und ich bin mit 32 eigentlich noch nicht so alt (zumindest bilde ich es mir ein)


    Grüße
    taka

  • Zitat

    Original geschrieben von Gunn .......Mach es lieber richtig und investiere in ein Studium. Da bist du mit 35 noch lange nicht zu alt für........Gruß Gunn

    "Investieren" ist gut!:D
    Was soll daran richtig sein, einen Studienplatz zu belegen? Ich denke, Arbeitslose mit abgeschlossenem Studium gibts auch so schon mehr als ganug! Was auf einem Stück Papier steht ist für den Großteil der Arbeitgeber meist nicht wichtig, einzig die Berufserfahrung (und nachweisbare Erfolge) zählen, und dementsprechend wird man auch bezahlt! ;)

  • Ich kann zwar nicht viel dazu schreiben, aber vielleicht hilft es dir ja.


    In meiner Berufsschule (zwar in ner Paralellklasse, spielt aber keine Rolle) waren auch 2 über 30 jährige. Einer Davon war sogar 33 und hat eine Ausbildung gemacht.


    Ich komm zwar aus dem Handwerk, aber dennoch sieht man daran das du nicht alleine wärst.


    Gruß

    Zitat

    „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr“.


    Zitat von Albert Einstein

  • Irgendwie hat es bastian_s ja schon geschrieben. Was nützt es dir, dir jetzt einen Kopf für die nächsten paar Jahre zu machen, wenn du keinen Gesamtplan für dein weiteres Leben hast? Gesetzt den Fall, du machst die Ausbildung, schließt sie ab und wirst danach durch einen neuen Azubi ersetzt, eröffnest du in 3 Jahren eine ähnlichen Thread oder holst diesen hier aus der Versenkung?


    Motivation hat immer was mit Zielen zu tun und zwar auch langfristigen. Wie soll dein Leben in 5, 10 und 20 Jahren aussehen? Wenn du da eine Vorstellung hast, weißt du auch, was zu tun ist, sonst ist weiter nur alles vorläufig. Irgendwie muss man irgendwann im Leben wissen, ob man weiter rumschlunzen oder doch mal was tun will.

  • Zitat

    Original geschrieben von *Hirschi*
    Was auf einem Stück Papier steht ist für den Großteil der Arbeitgeber meist nicht wichtig, einzig die Berufserfahrung (und nachweisbare Erfolge) zählen, und dementsprechend wird man auch bezahlt! ;)


    Sorry, das sehe ich aber ganz anders.
    V.a. in unserem schönen Deutschland ist das Blatt Papier ja das entscheidende Einstellungskriterium. Kannst du die notwendigen Blätter nicht vorlegen, fliegt deine Bewerbung ja sofort in den Müll. Ganz egal was du im Endeffekt dann wirklich kannst.
    Imho wird lieber einer eingestellt der x Weiterbildungen etc. vorweisen kann.
    Ob du dich daheim dann selber fortgebildet hast ist rel. egal weil es wahrscheinlich nichtmal soweit kommen wird, dass du dem Personaler das persönlich erzählen kannst.


    Deswegen kleiner Denkanstoß von mir:


    Wie wär es evtl. mit Ausland? Da wird evtl. nicht so auf die Papiere geschaut, sondern auf das was du wirklich kannst. Und praktische Erfahrungen hast du ja wohl schon genügend gesammelt.

  • Zitat

    Original geschrieben von *Hirschi*
    Was soll daran richtig sein, einen Studienplatz zu belegen?

    Überleg doch mal welche Signale mit dieser Entscheidung verbunden sind: Signal 1 - Ausbildung. Bringt zwar nix, aber wenigstens hat man was. Signal 2 - (FH)Studium. Bringt zwar u.U. auch nicht immer viel, aber Du zeigst damit, dass Du selbst und freiwillig in der Lage warst mit 35 Deinem Leben noch mal ne Wende zu geben.


    Der Beweis zur Leistungsbereichtschaft fällt schon deutlich leichter, wenn man vorweisen kann sich 4 Jahre selbst finanziert und dennoch einen vernünftigen Abschluss gemacht zu haben. Wer das geschafft hat, dem traue ich im Job deutlich mehr zu, als eine Ausbildung wo allen klar ist, dass es keine große Leistung war.


    Grundvorraussetzung ist hier aber die Motivation. Wenn die fehlt, kann es natürlich auch in die Hose gehen. Andererseits hat man vielleicht den Vorteil auch wirklich das machen zu können, was einen persönlich interessiert.

  • Mein Vorschlag:


    Da du zumindest Teilzeit seit geraumer Zeit arbeitest, wäre für dich vielleicht die Möglichkeit interessant, eine sog. Externen-Prüfung in einem kaufm. Ausbildungsberuf bei der IHK anzufragen.


    Dazu mußt du durch Zeugnisse nachweisbar mindestens die doppelte Zeit der regulären Ausbildungszeit des Ausbildungsberufes gearbeitet haben. Wichtig ist nicht, ob Vollzeit oder nicht, sondern die Tätigkeiten bzw. die beschriebenen Tätigkeiten in den Zeugnissen müssen zum eigentlichen Ausbildungsinhalt "passen".


    Mit diesen Unterlagen kann dich die IHK als "Externen" zur stinknormalen Berufsabschlussprüfung zulassen. Mit entsprechender eigenmotivierter Vorbereitung sollte die dann kein unüberwindbares Problem sein. Die Ausbildung selbst würde dir aufgrund der Berufserfahrung nicht mehr viel bringen.


    Solltest du die Prüfung erfolgreich absolviert haben, wäre vielleicht ein Betriebswirt IHK (glaube 2 Jahre neben dem Job) interessant. Damit läßt sich auch im Alter von 37/38 Jahren noch ein interessanter Job finden. Sicher, du kannst und wirst auch mit diesem Weg keine riesen Sprünge machen können. Eine solide Lebensgrundlage für ein eigenständiges Leben (eigene Wohnung etc.) solltest du damit erreichen können. So wie ich dich verstanden habe, reicht dir das.


    Viel Erfolg!


    EDIT:
    Es ist nur das anderthalbfache der Ausbildungszeit. Hier ein Link!

  • Die Hinweise mit dem Studium mögen ja nett gemeint sein - aber wer vor dem Aufwand einer Asubildung schon zurückschreckt, und wer zögert auf Vollzeit zu wechseln - naja, ob das mit dem Studium so erfolgreich sein würde, kann man zumindest anzweifeln. Es gehört schon ein gewisses Maß an Entschlossenheit und EInsatzwille dazu, das durchzuziehen - aber falls du überzeugt bist, dass du das nach der Entscheidung noch entwickeln wirst, habe ich nichts gesagt. ;)


    Aber prinzipiell ist der Ansatz ja schonmal richtig: die Entscheidung sollte man nicht sehen als "Ausbildung Ja/Nein", sondern man sollte alle in Betracht gezogenen, praktiablen Alternativen explizit ausformulieren. Und wenn ich da der Ausbildung entgegenstelle:
    - weiter auf Teilzeit jobben und die freie Zei genießen zwecks gewohntem Lebenswandel
    - vielleicht mal so nebenher nach nem gutbezahlten Job Ausschau halten (ne, ist klar^^), und wenn was gutes dabei ist das Leben "umstellen"


    dann sieht die Ausbildung auch wieder nicht so schlecht aus. Allerdings scheint selbst damit der Chef damit auf dich zugekommen zu sein - sodass schon Fragezeichen bleiben wie ernst es dir ist mehr aus deinen Möglichkeiten zu machen. Du solltest dir vielleicht etwas mehr Gedanken machen was deine Ziele wirklich sind, denn "ordentlich arbeiten" und "was handfestes im Lebenslauf haben" ist etwas zu tief gestapelt. Wenn du deine Tätigkeit mit "Mädchen für alles" und "Papierkram den sonst keiner macht" beschreibst, dann zeugt das auch nicht gerade von mehr Begeisterungsfähigkeit oder Freude an der Tätigkeit als was du über deine Tätigkeit im sozialen Bereich geschrieben hast...
    Es gibt ja neben Ausbildung und Studium auch andere Qualifizierungsmaßnahmen über die du dich beim Arbeitsamt, oder Vereinen/Trägern aus der Region informieren kannst. Wichtig dürfte aber sein, dass du ernsthaftes Interesse an etwas mitbringst.


    Zitat

    Klar, diese Ausbildung wäre immer nur für den Lebenslauf. Die Frage ist ob es für mich gut und sinnvoll ist meinen Lebenslauf so aufwerten zu können oder ob das eigentlich keinen Unterschied mehr macht, jedenfalls nicht angesichts dessen, was ich dafür an Aufwand treiben muß.


    Wie immer in einer Marktwirtschaft: Es ist soviel Wert für wie du es verkaufen kannst. Wenn du das so beschreibst wie du es hier getan hast, dann ist es wohl sehr wenig Wert. Wenn du es so darstellst, dass dir die Tätigkeiten mehr Spaß gemacht haben und dich mehr gefordert haben als deine Tätigkeit im sozialen Bereich, und du deswegen fester in dem Bereich Fuß fassen wolltest, und du Anhand von Beispielen aus deinem Berufsleben Eigeninitiative und Engagement zeigen kannst, dann wird eine abgeschlossene Qualifizierung (ob Ausbildung oder was anderes) das in jedem Fall unterstreichen. Es geht aber hierbei nicht darum heiße Luft für ein etwaiges Bewerbungsschreiben/-gespräch zu produzieren, sondern es geht darum aktiv an deiner Einstellung und deiner Sicht der Dinge zu arbeiten.


    Zitat

    Was man weiß ist dass ich dann doppelt oder dreifach teuer würde und deswegen ist meine Sorge auch dass er sich dann den nächsten Azubi sucht. Der muß dann zwar neu eingearbeitet werden und kann mich nicht von heute auf morgen ersetzen, aber es geht eben auch ums Geld.


    Dann macht es wohl auch Sinn schon rechtzeitig früher die Fühler auszustrecken und nicht zu warten bis man in eine Situation gezwungen wird. Wenn man nicht früh genug selber Entscheidungen trifft, dann werden die Entscheidungen eben von anderen für einen getroffen. Du kannst ja während der Dauer der Ausbildung schon versuchen zumindest Kontakte zu knüpfen (ohne Wechselbasicht; und v.a. ohne deinen aktuellen Chef irgendwie in zweifelhaftes Licht zu zerren) - natürlich ist das einfacher gesagt als getan, aber das sind auch genau die Dinge an denen du arbeiten solltest.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Ganz ehrlich: Die Ausbildung zum Bürokaufmann ist für jemanden mit Abi wirklich keine Herausforderung. Vor einigen Jahren habe mal einer Freundin versucht bei der Vorbereitung zu helfen: Die Prüfung kann man wirklich ohne Ausbildung und Vorbereitung so bestehen. Persönlich wird dich die Ausbildung daher nicht weiterbringen und dich vielleicht noch weiter runterziehen. Versuche lieber entweder eine etwas anspruchsvollere Ausbildung zu absolvieren oder besser nimm den Rat mit dem FH Studium an. Ein BWL FH-Studium ist vom Umfang her sehr übersichtlich (so kenne ich das jedenfalls von meinem Bruder) und mit einem Uni Studium wohl nicht vergleichbar. Zudem bist du da auch wieder schön im Klassenverband und kannst nicht so leicht ausscheren. (Sollte ich nächste Woche mein Examen nicht bestehen, können wir ja gemeinsam damit anfangen... :( )

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