Werden wir alle überwacht?

  • Zitat

    Original geschrieben von handytim
    Natürlich haben die Netzbetreiber eine Aufschlüsselung, welches Gerät (und genauer: welche Funktionen und Eigenschaften dieses Gerät hat) sich hinter welcher IMEI verbirgt. Man braucht das nicht nur aus Spaß, sondern auch, um bestimmte Dienste anzupassen (z.B. die Darstellung des WAP-Portals).


    Vermutlich wuerden die Netzbetreiber sogar "fremde Handys" z.B die beliebten DualSim Handys etc. fuer ihre Netze sperren nur um eine Kundenvergeisselung zu erreichen.;-)
    IMHO sollen sogar schon bestimmte Endgeraete vom Netzzugang ausgeschlossen sein z.B Motorola 1000 Porty.(nicht nur ein Softwareproblem)
    Andrererseits gabs hier ja auch "eigenes handy"+tuerkei prepaid,wer sein Handy nicht in der Tuerkei beim Zoll angemeldet hat und einfach ne tuerkische Prepaid eingelegt hat konnte ggf. nach einiger Zeit nicht mehr telefonieren.


    -ralf-

    Im Norden zuhause:
    54° 47' 24.10"N, 9° 25' 45.70"E
    -------------------------------
    Vodafone Callya Smartphone Special/Fonic/T-xtra/

  • Nachträgliche Lokalisierung scheint mir unmöglich zu sein.


    Hallo allerseits,


    meine Auswertung meiner eigenen Daten in Braunschweig sagt mir, dass ein nachträgliche Lokalisierung bzw. Erstellung eines Bewegungsprofiles quasi unmöglich ist.


    Ich sage es mal so. Wenn meine Daten stimmen, das müssen sie ja, dann ist mein Handy bzw. mein Laptop teilweise 35 Kilometer von meinem aktuellen Standort entfernt.


    Da ich weiß, wo ich gerade bin, und ich die CID, LAC, PLMN und deren Standorte kenne, ergibt sich eine Diskrepanz von 1,5 KM daneben bis 35 KM daneben.


    Den schlauen Staatsanwalt möchte ich kennen lernen, der mir erklärt, warum mein Handy sich zur Tatzeit wegbeamen konnte.


    Meines Erachtens dürften Mobilfunkdaten nicht vor Gericht verwendet werden, wenn Sie, wie beschrieben, dermaßen fehlerhaft sein können.


    50 Meter neben der Leiche ist ein wesentlicher Unterschied zu 35 Kilometern neben der Leiche, würde ich flott behaupten.


    Viele Grüße


    Peter

    Wenn man das Unmögliche ausschließen kann, dann ist das, was übrig bleibt, nach aller Wahrscheinlichkeit die Wahrheit!

  • Das Bewegungsprofil von Handydaten kann selbstverständlich nicht als Beweismittel bei Straftaten genutzt werden. Insofern sind solche Beiträge, wie der zitierte Fokusartikel am Anfang eher Lobbyarbeit auf breiter Ebene. Ich lach mich auch immer scheckig, wie in letzter Zeit vermehrt in (Tatort-) Krimis die Handy-Überwachung zur Täterermittlung dargestellt wird.
    Nebenbei bemerkt haben sich ja gerade die 'Tatort'-Drehbuchautoren auch als (ACTA-) Lobbyisten hervorgetan. Leider übersehen viele Fernsehzuschauer, dass die Krimis frei erfundene Märchengeschichten sind und daher mit der Realität nix zu tun haben ;-(


    Durch die Verknüpfung verschiedener Datenquellen erhält man sehr wohl Bewegungsprofile, die hoch interessant für das Data-Mining sind - weniger für die Polizei, sondern eher für die Grauzone, die hinter der Überwacher-Lobby steht. schau mal hier


    Was viele Menschen nicht begreifen, die ihrem Bekunden nach 'nichts zu verbergen haben':
    Daten, die erst mal erfasst sind, wecken Begehrlichkeiten !
    Man erinnere sich daran, dass die Vorratsdatenspeicherung ursprünglich nur für die Terroristen-Abwehr gedacht war. Davon redet heute aber niemand mehr. :flop:
    Der routinierte Terrorist der Neuzeit versteckt sich ohnehin hinter der Identität von genau dem Lieschen Müller, das glaubt, nichts verbergen zu müssen.


    In erster Linie ist Datensammeln ein riesen Geschäft zu Lasten von uns Steuerzahlern. Und im Nebeneffekt untergräbt man damit die heuchlerisch gepriesene Freiheit dieser Steuerzahler.

  • Selbstverständlich können solche Daten nicht beweisen, dass der Vertragsinhaber zum Zeitpunkt X mit dem Mordopfer allein in einer Wohnung war. Eine Einlassung, der aktiv telefonierende Nutzer sei mehrere hundert km entfernt aufhältig gewesen, können sie ggf. aber widerlegen.


    Wer nun meint, solche Ungenauigkeiten seien zum Vorteil von Beschuldigten, der irrt gewaltig. Gerade die Annahme der Fehlerhaftigkeit führt dazu, dass phantasiebegabte Ermittler ihren Tatverdacht oft sogar untermauert sehen, weil die ermittelte Position des Beschuldigten nur 1 km vom Tatort (und nicht etwa 500 km) entfernt war.


    Wie Gallium zu Recht schreibt: Gelegenheit macht Diebe.


    Solche Daten gehören zumindest so lange gelöscht, wie sie technisch keine eindeutige Positionsbestimmung zulassen und damit Hirngespinste von Ermittlern stützen können - wenn man nicht sogar den Standpunkt der grundsätzlichen Löschung vertritt. Aber letztere Frage stellt sich wohl (noch) nicht.


    Frank



    Edit:
    Persönlich bin ich gegen jede Form der anlasslosen Vorratsdatenspeicherung (auch zu Werbe- oder sonstigen "harmlosen" Zwecken). In meiner Schulzeit galt die von Orwell im Roman "1984" (damals in der Zukunft liegend) beschriebene Überwachung einmütig als Horrorszenario, das es zu verhindern gilt - und zwar in jeglicher Form. Bisher sehe ich keinen vernünftigen Anlass, von dieser Einstellung abzurücken. Eher im Gegenteil ...

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Persönlich bin ich gegen jede Form der anlasslosen Vorratsdatenspeicherung (auch zu Werbe- oder sonstigen "harmlosen" Zwecken).


    Auch wenn ich bei einem Netzbetreiber arbeite und weiss bzw. täglich damit zu tun habe, was an Daten alles erfasst und benutzt werden kann, bin ich auch konsequent gegen eine VDS, weil die nur 3-stellige Millionen-Euro Beträge an Steuergelder kostet ( Am Ende zahlt die eh der Kunde, egal ob über die Gebühren oder über seine Steuer, weil die Provider die Kosten dafür abschreiben und auf der anderen Seite nichts bringt.


    Einzeltäter werden damit eh nicht gefasst, weil wer nicht komminiziert, hinterlässt auch keine Daten und wer etwas zu verberegen hat, wird entsprechende Wege finden, diese Datenspeicherung auszutricksen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer
    ...
    Auch wenn ich bei einem Netzbetreiber arbeite und weiss bzw. täglich damit zu tun habe, was an Daten alles erfasst und benutzt werden kann, bin ich auch konsequent gegen eine VDS, weil die nur 3-stellige Millionen-Euro Beträge an Steuergelder kostet ...


    Na dann erkläre doch mal, warum einige Netzbetreiber Daten gegenwärtig auch dann auf Vorrat speichern, wenn (derzeit) keine gestzliche Grundlage hierfür existiert (etwa bei Flatrates oder wenn der Kunde auf einen EVN ausdrücklich verzichtet hat). In den Medien sind Berichte über solches (gegen aktuell geltendes Recht verstoßendes) Verhalten omnipräsent.


    Frankie

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