O2 entlässt 700 Mitarbeiter

... so kurz am Rande : Da mein AG mir mein Gehalt leider nicht zu verdoppeln bereit ist, obwohl ich für eine Tafel Schokolade das gleiche zahle wie vor der großen Währungsverarsche nur mit einem anderen Fantasienamen hinter der Zahl, die Zahl auf meiner Lohnabrechnung im Gegenzug nur noch halb so hoch ist wie vor der großem Währungsverarsche habe ich effektiv auch unter Berücksichtung der Unterschiedlichen Preisentwicklung bei unterschiedlichen Produktgruppen im Schnitt mindestens 35 % weniger finanzielle Mittel zur Verfügung wie vor der Teuroaktion.

Und da ich das nicht ändern kann, muß ich billiger einkaufen, die MA in den Firmen bei denene ich jetzt nicht mehr kaufen kann werden entlassen und dürfen sich bei der Agentur für Arbeit melden, und am Ende kann ich noch weniger ausgeben weil es immer mehr Menschen gibt, die sich bei der Agentur für Arbeit melden müssen wobei deren Unterstützung ja (auch) von meinen Abgaben auf meinen Bruttoverdienst bezahlt wird was zu einem geringerene
Nettoverdienst führt wobei wir wieder am Anfang der Geschichte wären ... :p

Und wo ist jetzt die Lösung ? :confused:

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Original geschrieben von Moskauinkasso Bloß das die ganze Welt eben nicht nur noch den harten Gesetzen der reinen Wirtschaftlichkeit untergeordnet werden sollte! Wer nur noch in kalten Zahlen denkt, der muss eben auch einkalkulieren, dass einem selbst einmal der Stempel der Unwirtschaftlichkeit aufgedrückt wird! Und das kann schneller kommen als man meint, Unfall oder Erkrankung o.ä., und schwupps ist man rein wirtschaftlich gesehen ein Minusposten.

Nun, Unternehmen sind leider in dem Korsett der Betriebswirtschaft gefangen. AUßer irgendwelchen Beschäftigungsgesellschaften. Unternehmen wurden vornehmlich gegründet um einen Mehrwert = Gewinn zu erzielen. Alles andere ist Liebhaberei und dann könnte man die Aufwendungen nicht einmal beim Finanzamt geltend machen...

Zitat

Es ist nun leider so, dass wir in einer rein gewinnoptimiertenden Epoche leben und man oft selbst schauen muss wie man etwas einsparen kann, es ist aber ziemlich hartherzig und evtl. auch zu kurz gedacht, wenn man dabei den Blick für die Schicksale hinter den Zahlen verliert, oder gar bewusst ausblendet!

Muss man doch nicht. Ich persönlich bzw. mein Frauchen kauft hochwertige Lebensmittel von einer befreundeten Bauernfamilie. Orangen und Bananen kaufen wir Bio zu, da die in der Lausitz leider noch nicht wachsen. Außerdem fragen wir regional Dienstleistungen nach. Jedoch versucht man doch gerade bei in Massenproduktion zusammengeklopptem Schrott schon den besten Preis zu erzielen. WOBEI meine Devise die ist, dass wir zu arm sind um Billigschrott zu kaufen...

Leider ist es nun mal so, dass das Wachstum allein schon wegen des Bevölkerungsrückgangs schrumpft. Wer#s nicht glaubt, fahre mal nach Görlitz, Hoyerswerda, Cottbus etc. etc. Wenn dort eine Oma stirbt schlagen sich nicht 10 Enkel um den zu vererbenden Hausstand. Nein, der eine Enkel der da ist zuckt mit den Schultern, weil er selbst schon voll ausgestattet ist. Ein Großteil des Wachstums in der Vergangenheit beruhte nämlich auf der Expansion der Bevölkerung. Nicht umsonst zog das damals junge Volk ohne Raum gen Osten, Westen, Süden, Norden. Heute wendet sich das Blatt und es wird wohl eher ein Raum ohne Volk werden...

Die GesellschaftsIdylle in der jeder auf jeden Rücksicht nimmt, hat es nie gegeben und wird es wohl auch nie geben. Dazu ist der Mensch zu sehr Schwein. Außerdem fehlen mir die Argumente bei Karstadt einkaufen zu gehen. Wenn ich z.B. deren geschniegelte und gebügelte pfauenartige Führungsspitze sehe bin ich eher geneigt diesen laden zu meiden. Ähnlich ist es bei den Autos. Solange Herr Piech auf die Frage nach der VW-Antwort auf den Logan den gebrauchten Golf ins Feld führt, sind die nicht zu retten... Die werden erst anfangen sich die Augen zu reiben, wenn die breite Masse längst im chinesischen oder indischen Billigmobil herumfährt. Schließlich expandieren ja derzeit noch beinahe alle Automärkte außer eben der diesbezügliche Vorreiter Deutschland.

Maßlosigkeit und Raffgier

HoldaT

Zitat

Unternehmen wurden vornehmlich gegründet um einen Mehrwert = Gewinn zu erzielen.

Klar, gegen ein Gewinnstreben ist überhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil, dieser Impuls hat die Menschheit durchaus gute Errungenschaften und Fortschritt gebracht!
Bloß das zwischenzeitlich jedes Maß für eben genau diesen Gewinn verloren geht. Die allgemeine Maßlosigkeit unserer Gesellschaft ist das Problem.
Wer für sich selbst als selbstverständlich ansieht, z.B. drei Mal im Jahr (mit dem Billigflieger) in Urlaub fliegen zu wollen, mind. 2 Autos zu haben, 2 (oder mehr) Handys usw., usw., der braucht sich nicht wundern, wenn z.B. der Vorstandsvorsitzende des Arbeit gebenden Betriebs eben auch 2 Ferraris und einen Bentley brauch und dem ein Chalet im Tessin zu wenig ist, weil man heute auch noch mindestens eine Villa in Malibu braucht.

Wenn dessen überzogene Gewinnerwartungen drohen den Bach runter zu gehen, ist es klar, dass er lieber auf den Arbeitnehmer (der mit den zwei Autos und dem schmucken Eigentumswohnung) verzichtet, als auf seinen geliebten Bentley.

Auch in der ach so schwierigen Marktwirtschaft ist letztlich alles genau so einfach.
Nur die verniedlichenden Wortspiele der jeweiligen PR-Abteilungen schaffen es, dieses letztlich nur als raffgieriges Urverhalten treffend zu bezeichnende Geschäftsgebaren hübscher zu verpacken!

Übrigens, auch mancherorts im Osten geht es "besser" zu als man denkt, guckst Du [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,495967,00.html]hier[/URL]

Re: Re: O2 entlässt 700 Mitarbeiter

Zitat

Original geschrieben von bernbayer
Da liegst du falsch. O2 entläßt keine Mitarbeiter. Es werden 700 Arbeitsplätze abgebaut. Das heißt ausscheidende Mitarbeiter werden entsprechend dem geplanten Stellenabbau nicht mehr ersetzt. Das ist schon ein Unterschied ob man entläßt oder Stellen abbaut. Soziale Härten werden also vermieden. Eine andere Frage ist natürlich, warum O2 Stellen abbauen muß.

Was ist der Unterschied?
Es gibt keinen - 700 Möglichkeiten weniger für Menschen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nur weil Zeitarbeitnehmer und befristet Beschäftige ihren Job verlieren ist dies nicht weniger schlimm!
Ziemlich heuchlerisch diese Einstellung, die ja leider sehr häufig in D anzutreffen ist: Es gibt Leute die drin sind im System - unbefristet beschäftigt mit Tarifgehalt. Deren Kündigung ist natürlich eine Katastrophe.
Aber die Menschen die ausserhalb dieses Systems sind: Arbeitslose, befristet Beschäftigte, Zeitarbeiter etc. Wenn diese ihren Job verlieren oder bzw. erst garnicht bekommen ist das angeblich weniger schlimm!

Grüße - henear

PS: deswegen bin ich für die Aufhebung des Kündigungsschutzes. Aufheben der Zweiteilung der Bevölkerung in Privilegierte mit ordentlichem Beschäftigungsverhältnis auf der einen Seite und auf der anderen die prekären. Gleiche Chancen für alle!

Re: Re: Re: O2 entlässt 700 Mitarbeiter

Zitat

Original geschrieben von henear
.... deswegen bin ich für die Aufhebung des Kündigungsschutzes. Aufheben der Zweiteilung der Bevölkerung in Privilegierte mit ordentlichem Beschäftigungsverhältnis auf der einen Seite und auf der anderen die prekären. Gleiche Chancen für alle!

Wieso den so rum?
Warum sollte nicht auch wieder die alten Rechte für die neuen Wanderarbeiter, namens Zeitarbeiter wieder Gültigkeit bekommen?
Es waren aber auch hier wieder die Arbeiterverräter der SPD die auch die Vorgaben für die Zeitarbeit drastisch verbessert haben.
Leider allerdings nur aus der Sicht der entsprechenden Zeitarbeitsunternehmen.
Achja, übrigens ist der Vorzeigesozi Clement, nun nach Ausscheiden aus der Politik in der Vorstandsetage einer der größten Menschen-Verleiher ganz weich gelandet!

Ein Schelm wer böses dabei denkt .....

Zeitarbeiter sind Wanderarbeiter. Ich denke das so etwas verboten werden müsste. Einen Kündigungsschutz gibt es schon lange nicht mehr. Viele Gesetze verstoßen gegen unser Verfassung. In unserem Grundgesetz steht das Eigentum verpflichtet.

Als mein Opa noch lebte hat er mal gesagt:" Millionen sind stärker wie Millionäre"
Und nichts auf der Welt bleibt wie es ist!

Re: Maßlosigkeit und Raffgier

Zitat

Original geschrieben von Moskauinkasso
Bloß das zwischenzeitlich jedes Maß für eben genau diesen Gewinn verloren geht. Die allgemeine Maßlosigkeit unserer Gesellschaft ist das Problem.

Richtig und ich zähle mich eher zu den Asketen bzw. Konsumverweigerern...

Unsere Firma schüttet 100 % der nicht reinvestierten/rückgestellten Gewinne aus, wobei bis auf einen alle Mitarbeiter an der Firma beteiligt sind. Wir leben somit unseren eigenen kleinen Sozialismus mit kapitalistischen Leistungsanreizen. Allein wegen unseres Modells kann man sich Motiationsgehampel komplett sparen, da die Leute wissen, warum sie es tun.

Ich als GF fahre aber derzeit auch nur noch Ford Focus (trotz > 60000 km p.a.), da ich es einfach nicht mehr sehe, warum ich anstelle eines jungen gebrauchten Ford für 7500 € netto einen Passat für mehr als das Doppelte kaufen zu sollen. Der fährt auch nur... Und nach Aussage meiner Frau benötige ich keinerlei Penisverlängerungen

Zitat

Übrigens, auch mancherorts im Osten geht es "besser" zu als man denkt, guckst Du [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,495967,00.html]hier[/URL]

Auf ein haus in Radebeul und eins in Moritzburg habe ich bereits 1992 gesetzt, da abzusehen war, das der Dresdner Geldadel auch irgendwo residieren will/muss... Und da ich mich in München etc. nicht wirklich gut auskenne, habe ich mein Geld schließlich vor die eigene Haustür betoniert.

Hallo,

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Original geschrieben von empi666
mal ne andere frage sind die o2-mitarbeiter auch bei verdi organisiert ?

Ich denke eher bei der IGM, zumindest bei Vodafone ist das so, wenn auch der Teil der Gewerkschaftsmitglieder recht niedrig ist.

Zitat

Original geschrieben von Thomas4711
Ich denke eher bei der IGM, zumindest bei Vodafone ist das so, wenn auch der Teil der Gewerkschaftsmitglieder recht niedrig ist.

Ob IGM oder verdi hat im IT und Telekombereich sehr oft historische Gründe. Beide streiten sich bei 'unorganisierten' Betrieben auch gerne über die Zuständigkeit.
Vodafone hat es natürlich wegen D2-Mannesmann mit der IGM zu tun. Bei o2/Viag würde ich vermuten, daß -wie heute bei EON- verdi 'zuständig' ist.