GSM/UMTS auf Kreuzfahrtschiffen

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das bordeigene Netz aus rechtlichen Gründen innerhalb der 12 sm-Zone abgeschaltet. Ist in dieser Entfernung schon eine Versorgung durch Landstationen gewährleistet, oder gibt es insoweit eine "versorgungsfreie Zone"?

EDIT:
Ich setze natürlich voraus, dass derartige Stationen "mit Seeblick" im Küstenbereich auch tatsächlich vorhanden sind ...

Befinde mich gerade auf der MSC Opera in der Ostsee (54.5534°N 10.5791°E). Auf dem Schiff ist eine BTS mit der Netzkennung "On-waves" bzw. "IS08" (MCC 274 MNC 08), die wohl nur über einen einzige Zelle (Kanal 42) das ganze Schiff versorgt.
Simyo und solomo können sich nicht einbuchen, meine Vodafone CallYa und O2 Vertragskarte dagegen schon.

O2 schrieb mir interessanterweise folgende SMS:

Zitat

In Island und in die EU kosten Anrufe 51 Ct./min, eingehende Anrufe 22ct/min, exkl. Sonderrufnummern. SMS Versand: 13Ct. Mehr Infos: +4917688864239

Diese Preisangaben stehen in krassem Widerspruch zu folgender Info des Informationsblattes an Bord:

Zitat

GSM
Wir informieren Sie, dass SMS Service zugänglich und automatisch aktiviert wird, wenn das Schiff internationale Gewässer erreicht (12 Seemeilen von der Küste entfernt). Dies ermöglicht Ihnen Anrufe zu empfangen und zu tätigen sowie SMS und E-mails runterzuladen von Ihre Black Berry. Die Gebühren wie folgt:
Anrufe empfangen/ tätigen:
Euro 4.4 per Min. + Mwst (16%)
SMS senden: Euro 0.70 + Mwst. (16%)
GPRS Verbindung: Euro 18 per MB + Mwst. (16%)
Alle empfangenen SMS sind kostenfrei.
Falls Sie diesen Service nicht wünschen, schalten Sie Ihr Handy aus, wenn "on- waves" oder "IS08" auf Ihrem Handy erscheint.

Alles anzeigen

Ob man mit Vodafone CallYa tatsächlich telefonieren kann, kann ich leider nicht ausprobieren, da ich die SIM nur für WebSessions dabeihabe und kein Guthaben vorhanden ist (zahle WebSessions direkt per Kreditkarte). Guthabenabfrage per USSD klappt jedenfalls.

EDIT: Mit meiner britischen Vodafone PAYG (prepaid) SIM, die GBP 10 Guthaben enthält, kann ich mich ebenfalls ins Bordnetz einbuchen, aber abgehende Anrufe scheitern ebenso wie ankommende. Anrufer hören beim Anrufversuch interessanterweise ein britisches Freizeichen (Doppelton) und landen nach einer Weile auf der Mailbox. Ist die britische Vodafone SIM in einem terrestrischen Netz eingebucht, hören Anrufer ein gewöhnliches deutsches Freizeichen.
SMS Versand und Empfang funktioniert dagegen. Der Versand kostete dabei auch nur GBP 0.12 (= € 0.14).

Hallo,

Zitat

Diese Preisangaben stehen in krassem Widerspruch zu folgender Info des Informationsblattes an Bord:

Das ist kein Widerspruch.
O2 kann ja nicht wissen, das du gerade an Board des Schiffes bist und die haben auch nichts damit zu tun, welche Gebühren du dort zahlst.

Die Gebühren auf dem Schiff bestimmt der Betreiber des dortigen Netzues, also die Rederei und die nehmen saftige Aufschläge, weil die sich ja den Service gerne und gut bezahlen lassen wollen - den ihr gutes Recht, man braucht es ja nicht nutzen.
Verbindlich sind die Boardpreise.

Ähnlich wie an der Tankstelle, verbindlich sind die Preise an der Tanksäule, egal was draussen an der Anzeigetafel steht.

Zitat

Original geschrieben von Thomas4711
Hallo,

Das ist kein Widerspruch.
O2 kann ja nicht wissen, das du gerade an Board des Schiffes bist und die haben auch nichts damit zu tun, welche Gebühren du dort zahlst.

Die Gebühren auf dem Schiff bestimmt der Betreiber des dortigen Netzues, also die Rederei und die nehmen saftige Aufschläge, weil die sich ja den Service gerne und gut bezahlen lassen wollen - den ihr gutes Recht, man braucht es ja nicht nutzen.
Verbindlich sind die Boardpreise.

Ähnlich wie an der Tankstelle, verbindlich sind die Preise an der Tanksäule, egal was draussen an der Anzeigetafel steht.

Alles anzeigen

Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach etwas, da die Preisinfo an der Anzeigetafel und an der Tanksäule von ein und derselben (juristischen) Person, nämlich meinem Vertragspartner kommen.

Wenn ich mein o2 Mobile nutze, ist nach wie vor o2 mein Vertragspartner, egal ob ich mich im deutschen o2-Netz, im englischen Vodafone-Netz oder eben aber in einem maritimen Netz aufhalte.

Zitat

(...) Auf dem Schiff ist eine BTS mit der Netzkennung "On-waves" bzw. "IS08" (MCC 274 MNC 08) (...)
Diese Preisangaben stehen in krassem Widerspruch zu folgender Info des Informationsblattes an Bord

Eigentlich nicht. Denn O2 schreibt korrekterweise: In Island und in die EU kosten Anrufe...

Du bist aber nicht in Island, Du bist auf einem Schiff. Das Problem liegt daran daß der Betreiber eine isländische Netzkennung verwendet. Wenn ichs recht interpretiere wäre für solche Fälle ein MCC aus dem Bereich 9xx vorgesehen.

N.

Wenn die MCS Opera ein isländisches Schiff sein sollte, ist er in Island ... egal, wo er gerade herumfährt ... :p

Hallo,

Zitat

Original geschrieben von VBtysk
Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach etwas, da die Preisinfo an der Anzeigetafel und an der Tanksäule von ein und derselben (juristischen) Person, nämlich meinem Vertragspartner kommen

Auch wenns OT ist, da liegst du falsch - verbindlich ist nur der Preis an der Zapfsäule, nicht was an der Anzeigetafel steht.

Zitat

Denn O2 schreibt korrekterweise: In Island ...

Eben, das ist der eintscheidenen Punkt.
Wenn auf dem Schiff ein anderer Tarif gilt, dann ist dieser verbindlich für die Nutzer.
O2 ist nicht Betreiber des Netzes auf dem Schiff, somit gelten auch nicht deren Tarife, auch wenn vom Schiff her das Netz von O2 benutzt wird.

Mache ich einen anderen Vergleich, in jedem Krankenhaus oder Hotel zahlt man deutlich höherer Telefongebühren, als die normalerweise beim Telefonanbieter zu zahlen währe. Ist genau das selbe.

Wen dir o2 den EU Preis nennt dan gilt der auch - falls sie doch mehr abrechnen gibt es dan schon eine Gutschrift