Größtes deutsches Bahnprojekt aller Zeiten beschlossen: Stuttgart 21

  • Zitat

    Original geschrieben von bz_star
    Man sollte -auch wenn es schwer fällt- ein klein wenig Vertrauen haben. Ich denke niemand will hier irgendetwas riskieren, ich bin mir sicher, dass genügend "Experten" in diesem Projekt involviert sind.


    Ich habe mich nicht genügend mit dem Projekt Stuttgart 21 beschäftigt, um hier (m)eine Meinung zu äußern, aber als Anwohner in der Kölner Südstadt habe ich mittlerweile von den "Experten" bei großen Bauvorhaben eine ganz andere Meinung. Und es bauen hier nicht irgendwelche Hinterhoffirmen. ;)

    Medizinmann und Mitglied Nr.2 des S///-Lampenbesitzer-Clubs!!!

  • Zitat

    Original geschrieben von Francois
    90% der Demonstranten haben von der wirtschaftlichen Seite keine Ahnung, das war mein Eindruck vor Ort und da erübrigt sich für mich ein Ernstnehmen dieser Gruppierungen. Es sind sehr viele Profidemonstranten vor Ort.


    Das sind die, die du siehst. Nicht jeder Gegner des Projekts ist Demonstrant, insofern gibt es viele Kritiker, die nicht vor Ort am Bauzaun sichtbar sind. Du kannst nicht aufgrund der Optik bei den Demos auf die Gegner insgesamt schließen.


    Zitat

    Original geschrieben von Francois
    Mein Gott jetzt wird bei 7Milliarden schon vom Staatsbankrott geredet.


    Wir geben aktuell für den Bereich Soziales um die 150Milliarden Jährlich aus


    150 Milliarden (falls die Zahl stimmt, hab's nicht überprüft) für 82 Millionen Bürger in Deutschland. 7 Milliarden für ein paar hundert, höchstens ein paar tausend Nutzer des Stuttgarter Bahnhofs... da sind die 7 Milliarden weit schlechter angelegt!


    Ansonsten solltest du die Geschichte mal unter "globaleren" Aspekten sehen:
    - ein paar Minuten Fahrzeitverbesserung für ein paar hundert Bahnkunden stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten und den Risiken, die man dafür in Kauf nimmt. Wenn solche Kosten-Nutzen-Relationen wie bei Stuttgart 21 salonfähig würden können wir bundesweit tausende von Milliarden in umstrittenen Projekten versenken. Frankfurt, München, Kiel, Kassel HBF, Leipzig, Wiesbaden haben auch Kopfbahnhöfe, die man umbauen könnte. Und neben Bahnhöfen finden sich hunderte andere Projekte, die irgendwer gerne realisieren würde...
    - um das Projekt umsetzen zu können werden verschiedene Gesetze umgangen oder per Ausnahmegenehmigung "passend gemacht". In einer Bananenrepublik läuft's so, aber wir geben uns doch den Anstrich einer funktionierenden Demokratie und sind ansonsten Weltmeister in Bürokratie. Jeder Bürger wird damit täglich drangsaliert. Hier allerdings bastelt sich die Politik und bestimmte Lobbygruppen alles so zurecht, dass es passt. Da darf man sich nicht wundern, dass die Bürger sauer sind.
    - es ist eigentlich klar, dass ein Projekt dieser Größenordnung nicht ohne Verteuerungen und Bauprobleme ablaufen wird. Die ursprünglichen Kosten- und Zeitberechnungen stimmen bei solchen Projekten nie.
    - Es wird Steuergeld von Bürgern verplempert. Ein paar tausend Menschen nutzen den Stuttgarter HBF und haben - vielleicht - kleine Vorteile, aber Millionen Bürger zahlen sehr viel Geld für das - überflüssige (weil man mit geringerem Aufwand eine deutlich preiswertere Renovierung des Bestehenden hätte umsetzen können) Projekt. Das alles in Zeiten leerer Kassen und Rekordverschuldung; das Niveau in den Schulen sinkt rapide, alle reden von Investitionen in Bildung, aber die Milliarden fließen in einen unnötig teuren Bahnhofsumbau...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • at printus: 100% ZUSTIMM at dem Rest: über manche postings kann ich nur den kopf schütteln. Zumal manche vergessen zu haben scheinen, das eine Millarde tausend (!) Millionen sind...

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Hier wird immer nur geredet was der Bau kostet. Es geht aber darum was der Bau für die Zukunft bringt, nämlich weiteres Wachstum der Wirtschaft, freie Bauplätze für Büro´s und Firmen und somit auch weitere Arbeitsplätze. Von den Arbeitsplätzen die durch den Bau gesichert werden für die kommenden Jahre will ich mal gar nicht reden.


    Bei allen Demos und Gegenstimmen sollte man vielleicht auch mal ein bischen weiter in die Zukunft sehen was die Vorteile eines solchen Projektes sind.


    Hier noch ein schöner Kommentar der eigentlich meine Meinung zu dem Thema wiederspiegelt, vor allem folgende Absätze:


    -----
    Für den bis zuletzt geforderten Bürgerentscheid war der Zug längst abgefahren. Das Verwaltungsgericht Stuttgart hatte vergangenen Herbst entschieden, dass ein Bürgerentscheid gegen Stuttgart 21 spätestens seit 2001 nicht mehr zulässig war. Damals hatte sich die Stadt vertraglich fest an das Projekt gebunden. Das Urteil ist wohlbegründet: Könnten Bürger vertragliche Verpflichtungen aushebeln, würde das Vertrauen in Verträge mit Kommunen erschüttert und damit deren Handlungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Das Prinzip der Vertragstreue ist einer der elementarsten Rechtsgrundsätze überhaupt.
    ......
    Die Gegner sind enttäuscht - nach ihrem großen Engagement ist das verständlich. Doch sie sollten ihre Niederlage eingestehen und akzeptieren, dass es für Stuttgart 21 in allen Parlamenten stets breite Mehrheiten gab.
    -----




    http://www.stuttgarter-nachric…ab-88e5-fa488bd930cf.html




    Ich will nochmal hervorheben an alle Kritiker: Das Projekt Stuttgart 21 wurde bereits im Jahre 2001 entschieden und festgelegt. Daher ist der jetzige Protest, ganze 9 Jahre später, absolut daneben. Hinterher kann man immer kommen!

  • Zitat

    Erstaunlich ist eher, wie weit man mittlerweile gegen den Willen des Volkes regiert....


    Noch erstaunlicher ist es, wer alles für sich in Anspruch nimmt, den 'Willen des Volkes' zu repräsentieren.


    N.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Jeder normal denkende Mensch würde das Projekt einer kritischen Überprüfung unterziehen und überlegen ob es wirklich sinnvoll ist, das auf Teufel komm raus durchzuziehen obwohl man wesentlich preiswertere - und nicht schlechtere - Lösungen mit viel weniger Aufwand, Risiken und Kosten realisieren könnte.


    Das wurde alles im Jahre 2001 gemacht als der Bau des Bahnhofs entschieden wurde. Warum soll man das jetzt nochmal machen?

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Hier wird immer nur geredet was der Bau kostet. Es geht aber darum was der Bau für die Zukunft bringt, nämlich weiteres Wachstum der Wirtschaft, freie Bauplätze für Büro´s und Firmen und somit auch weitere Arbeitsplätze. Von den Arbeitsplätzen die durch den Bau gesichert werden für die kommenden Jahre will ich mal gar nicht reden.


    Die freien Bauplätze: zum einen scheint das Interesse daran nicht besonders groß zu sein. Investoren zeigen bisher kein besonderes Interesse. Zum anderen würden hier wieder primär wohlhabende Immobilien-Käufer Reibach machen, nicht die Bürger, die das ganze Projekt bezahlen. Letztlich wieder eine Umverteilung von Volksvermögen in die Taschen reicher Baulöwen.


    Was die Arbeitsplätze angeht: die wären auch durch einen Umbau des Kopfbahnhofes gesichert worden. Jetzt wird mehr umgebaut, aber dafür entstehen auch immens höhere Kosten.
    Aus dem Grunde klappt das auch mit dem Wirtschaftswachstum nicht: was das Projekt einerseits in die Kassen von Baunternehmen und Materiallieferanten spült, zieht es den Bürgern andererseits doppelt und dreifach aus der Tasche. Ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel wäre vielleicht noch OK, aber tatsächlich wird immens draufgelegt.


    Ist dir wirklich klar, was eine Milliarde Euro ist? Und hier reden wir gleich über 4-8 Milliarden. Nicht etwa für ein bundesweit nutzbares Projekt, sondern eine lokale Angelegenheit einer einzelnen Stadt.


    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Für den bis zuletzt geforderten Bürgerentscheid war der Zug längst abgefahren.


    Letztlich beruhen die gerichtlichen Entscheidungen dazu aber auf juristischen Winkelzügen. Rechtlich mag die Sache damit eindeutig sein, aber nachvollziehbar und gerecht wird es von vielen Bürgern nicht empfunden


    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Die Gegner sind enttäuscht - nach ihrem großen Engagement ist das verständlich. Doch sie sollten ihre Niederlage eingestehen und akzeptieren, dass es für Stuttgart 21 in allen Parlamenten stets breite Mehrheiten gab.


    Nachdem dort mit besonders schönen - oder erst gar nicht vorhandenen - Zahlen gut Wetter gemacht wurde... Wäre von Anfang an komplett klar gewesen um was es wirklich geht, wäre es vermutlich nicht zu diesen Mehrheiten gekommen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Das wurde alles im Jahre 2001 gemacht als der Bau des Bahnhofs entschieden wurde. Warum soll man das jetzt nochmal machen?


    Wenn man so denkt müsste man niemals einen Fehler korrigieren weil es zum Zeitpunkt der Entscheidung richtig erschien.


    Wir sind jetzt 9 Jahre weiter und seit den ersten Planungen sind Jahrzehnte vergangen. Würdest du an anderer Stelle auch akzeptieren, dass ohne Überprüfung jahrzentealte Konzepte umgesetzt werden?

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Die freien Bauplätze: zum einen scheint das Interesse daran nicht besonders groß zu sein. Investoren zeigen bisher kein besonderes Interesse. Zum anderen würden hier wieder primär wohlhabende Immobilien-Käufer Reibach machen, nicht die Bürger, die das ganze Projekt bezahlen. Letztlich wieder eine Umverteilung von Volksvermögen in die Taschen reicher Baulöwen.


    Genau das ist es: Der Bürger kann so ein großes Projekt, und was es künftig bringt, einfach nicht abschätzen. Auch ich zähle mich dazu. Ich hab allerdings genug Verstand um zu verstehen dass dieses Projekt richtig und wichtig für die Nachhaltigkeit und Wirtschaftsfähigkeit der Region Stuttgart ist. Und wenn ich mich getäuscht haben soll, darf man mich in in 20 Jahren gerne darauf ansprechen.
    Und warum sollen jetzt Investoren schon Interesse zeigen? Der Bau hat grad erst angefangen und wird noch Jahre dauern. Mit Sicherheit wird es da noch wärend der Bauzeit bauliche Veränderungen geben.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Aus dem Grunde klappt das auch mit dem Wirtschaftswachstum nicht: was das Projekt einerseits in die Kassen von Baunternehmen und Materiallieferanten spült, zieht es den Bürgern andererseits doppelt und dreifach aus der Tasche. Ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel wäre vielleicht noch OK, aber tatsächlich wird immens draufgelegt.


    Ok, ne Glaskugel habe ich nicht. Jedoch sehe ich sehr wohl eine Aufwertung des Wirtschaftsstandorts in Stuttgart.
    Es sei auch noch gesagt: Wenn irgendwo gebaut wird verdienen erstmal die Baufirmen und Zulieferer Geld, das ist ja richtig so, die Führen ja ne Tätigkeit aus. Aber es ist ja modern auf Firmen einzuhauen die Geld verdienen. Im Übrigen bin ich auch ein Arbeitsnehmer, äähhhh ne Firma, die monatlich Geld erwirtschaftet in dem ich es nem Kunden aus der Tasche ziehe :-)


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Letztlich beruhen die gerichtlichen Entscheidungen dazu aber auf juristischen Winkelzügen. Rechtlich mag die Sache damit eindeutig sein, aber nachvollziehbar und gerecht wird es von vielen Bürgern nicht empfunden


    Darum geht es: rechtlich einwandfrei! Wo kämen wir hin wenn es keine vertragstreue mehr in unserem Rechtsstaat gibt. Wenn jemand was dagegen gehabt hätte, hätte er damals dagegen Klagen sollen und net jetzt.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Wäre von Anfang an komplett klar gewesen um was es wirklich geht, wäre es vermutlich nicht zu diesen Mehrheiten gekommen.


    Es war von Anfang an für alle Stuttgarter klar und einsehbar um was es geht!
    Punkt aus und Ende! Ich freu mich auf den neuen Bahnhof!

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