Größtes deutsches Bahnprojekt aller Zeiten beschlossen: Stuttgart 21

  • Das ist kein "Müll", sondern es sind zu Papier gebrachte Argumente, die gegen das Projekt Stuttgart 21 sprechen. Vielleicht werden sie ja in dieser Form zur Kenntnis genommen, nachdem sie bisher - obwohl begründet - ignoriert und abgetan wurden.


    Und falls das deine einzige Sorge bzgl. des Projekts ist, empfehle ich dir, dich auch mal abseits der Hochglanzbildchen über Stuttgart 21 zu informieren. Dann verstehst du auch, weshalb so viele Menschen auf die Straße gehen.

    «Some say that we have at least thought of a new way of introducing him. But we haven't. It's The Stig!»

  • In meinen Augen ist es Müll, ob es Dir nun passt oder nicht, du wohnst nicht da, oder?
    Ich habe gesehen, und das heute nicht zum ersten Mal, wie die vermeintlich "friedlichen" Demonstranten demonstrieren, darüber brauchen wir ebenfalls nicht zu diskutieren!


    Dieses Projekt wird zum Glück nicht mehr gestoppt. 20000 Unterschriften von ca. 2,6 Mio. Einwohnern (inkl. Stuttgarter Umland, welches ja auch betroffen ist). Das ich nicht lache. Bürgerentscheid wird gefordert, jetzt, 9 Jahre nachdem das nicht mehr möglich ist.


    Was ist denn an dem ach so tollen Kopfbahnhof so vorteilhaft? Dass 80.000 Menschen ihre Wohnungen räumen müssen? (übrigens mehr als beim S21 Projekt), nein, wahrscheinlich kommt nun wieder das Kostenargument. Oder noch besser, Bäume müssen gefällt werden.
    Nur um das mal zu veranschaulichen: Im Schlossgarten stehen ca. 4100 Bäume. Davon müssen ca. 280 gefällt werden. Exakt 13 davon kann man als "alt" bezeichnen.
    Ist das also das Argument, weshalb so ein großartiges Projekt gestoppt werden soll? Sollen also 13 Bäume dieses Vorhaben stoppen oder so viele Arbeitsplätze verstreichen lassen?


    Du bzw. Ihr merkt schon, ich erwähne sehr oft die "Bäume", warum? Weil ich exakt dieses "Argument" immer im Zusammenhang gegen S21 höre.


    Im Übrigen, für das Projekt K21 werden ebenso viele Bäume gefällt. Der Unterschied, bei S21 wird der Park um ca. 19-21Ha größer und das wohlgemerkt in einer Innenstadt (wir reden am Ende von gut 80Ha freier Fläche).


    Ist mir schon klar, am Ende hat sich das Argument "Kosten" so in den Köpfen festgefahren, dass eine Diskussion mit Projektgegnern beinahe unmöglich ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von bz_star
    Was ist denn an dem ach so tollen Kopfbahnhof so vorteilhaft?


    Du stellst die falsche Frage. Es müssen nicht die Kritiker begründen warum der vorhandene Kopfbahnhof da ist, sondern es muss der umbauwillige S21-Befürworter begründen welchen Vorteil der unterirdische Durchgangsbahnhof bietet und warum der Preis das wert sein soll, was das Projekt realistisch kosten wird.


    Zitat

    Original geschrieben von bz_star
    Ist mir schon klar, am Ende hat sich das Argument "Kosten" so in den Köpfen festgefahren, dass eine Diskussion mit Projektgegnern beinahe unmöglich ist.


    Das ist doch Mumpitz. Die Kosten müssen von demjenigen erklärt und gerechtfertigt werden, der das Projekt haben will - nicht von dem, der das Geld nicht ausgeben möchte. Und dass die Bürger ihre Steuern gerne sinnvoll verwendet sehen möchten ist doch wohl recht und billig.


    Ansonsten ignorierst du immer den eigentlichen Punkt in der ganzen Angelegenheit: dass die Entscheidungen zu S21 nicht reel zustande kamen sondern oft über Projekte abgestimmt wurde, die den Parlamentariern vorher nicht in der ganzen Bandbreite erklärt wurden. Und dass die Konzepte Jahrzehnte alt sind, man also inzwischen checken müsste, ob das überhaupt alles noch in die Zeit passt.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich kann es einfach nicht lassen:


    http://www.stuttgarter-nachric…a0-aef2-0bcf568e8375.html


    Zitat:


    Der böse Bagger. Reißt den alten Nordflügel des Stuttgarter Bahnhofs ab. Die Trümmer fallen, die Kritiker toben. Eines der Hauptargumente der Gegner von Stuttgart 21 ist das Geld. Das Bahnprojekt sei viel zu teuer, sagen sie, und es werde noch viel teurer. Eltern nehmen ihre Kinder mit auf Demonstrationen. "Ich will nicht, dass unsere Kinder mal die Schulden begleichen müssen, die wir jetzt anhäufen", sagt eine Mutter.


    Diese Mutter müsste eigentlich täglich demonstrieren gehen. Denn jeden Tag nimmt der deutsche Staat derzeit rund 240 Millionen Euro an neuen Krediten auf. Ende dieses Jahres wird der Schuldenberg auf 1,8 Billionen Euro angewachsen sein. 1,8 Billionen! Eigentlich ein unglaublicher Skandal. Das Problem ist nur: Dieser Skandal hat so gut wie nichts mit Projekten wie Stuttgart 21 zu tun. Die Mutter müsste aufbegehren gegen Zuschüsse an Rentner, gegen Beamtenpensionen, für die keine Vorsorge getroffen wurde, gegen eine Unmenge fragwürdiger Sozialausgaben und gegen die vielen Vorschriften und Förderprogramme, die unseren Staat so dick und so teuer machen.


    Das nämlich sind die mit Abstand größten Posten in den öffentlichen Haushalten von Bund, Ländern und Gemeinden. Dafür werden Schulden gemacht. Für die Infrastruktur, deren Erhalt und Ausbau eigentlich eines der wichtigsten Ziele eines Staates sein sollte, bleibt nur ein kümmerlicher Rest übrig. Ein Beispiel: Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat 2010 knapp 15 Milliarden Euro für Investitionen in die Infrastruktur zur Verfügung.


    Das klingt viel, sind bei einem Haushaltsvolumen von 328 Milliarden aber nicht einmal fünf Prozent. Für Soziales hingegen gibt allein der Bund inzwischen mehr als die Hälfte seiner Einnahmen aus. Ein Viertel des Etats, jährlich 81 Milliarden Euro, fließen in die Rentenkasse, damit die Renten nicht gekürzt werden müssen. Investiert wird ins Gestern, in Besitzstände, in Ansprüche, die bestimmte Gruppen glauben, für alle Zeiten erworben zu haben.


    Der Staat schafft es nicht einmal mehr, die bereits bestehende Infrastruktur zu erhalten. Notwendige Sanierungsmaßnahmen an Straßen, Brücken und öffentlichen Gebäuden werden immer weiter nach hinten verschoben. Betrieben wird nur noch Flickschusterei, wie jeder Autofahrer, jeder Behördengänger und jeder Schüler oder Student täglich feststellen kann. Instandhaltung ist nicht sexy. Damit lässt sich politisch nicht punkten. Deshalb wird sie vernachlässigt. Unser Staat lässt sein Eigentum, das doch angeblich den Gegenwert zu den Schulden darstellen soll, verkommen.


    Beton ist kalt. Bauen verursacht Lärm. Ein Staat aber, der eine gute Zukunft haben will, muss seine Infrastruktur auf dem neuesten Stand halten. Er muss, wenn ein Bahnhof sanierungsbedürftig ist, investieren können. Was das im Fall des Stuttgarter Bahnhofs konkret bedeutet, darüber kann man streiten. Unsere Kinder und die Schulden sollte man dabei aber aus dem Spiel lassen. Wenn etwas wirklich im Sinne unserer Kinder ist, dann dies: Viel weniger in den Konsum investieren, viel mehr in die Infrastruktur. Selbst wenn Stuttgart 21 am Ende zehn Milliarden Euro kosten würde, wäre dies im Vergleich zu dem, was sich Deutschland jährlich an Sozialausgaben und Subventionen leistet, ein kleiner Betrag.


    Die Politik weiß Bescheid, sie kann Haushaltspläne lesen. Es sei "unabdingbar", das Verhältnis von Zukunftsinvestitionen und Sozialausgaben neu auszutarieren, hat Kanzlerin Angela Merkel im Juni gesagt. Gestern hat das Bundeskabinett ein "Zukunftspaket" verabschiedet, das auch Kürzungen im Sozialbereich vorsieht. Ein erster Schritt, mehr nicht. Noch immer gilt: Das Geld unserer Kinder wird nicht vergraben. Es wird vervespert.


    --------------------


    Zum Thema Ausstieg/Bürgerbefragung: Eines ist klar: Das Projekt ist weit gediehen, ein Ausstieg wäre mit hohen Schadensersatzkosten und anderen negativen Folgen verbunden, die manche der Projektgegner nicht sehen wollen. Dazu gehört, dass in Stuttgart und in Baden-Württemberg für lange Zeit keine Schnellbahn mehr gebaut wird. Deshalb ist das Vorgehen der Gegner unaufrichtig, beim Ausstiegsszenario die konkreten Folgen für das Land zu verschweigen. Eine Bürgerbefragung wäre außerdem keine isolierte Stuttgarter Angelegenheit, denn das Projekt reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus.

  • Zitat

    Original geschrieben von bz_star
    20000 Unterschriften von ca. 2,6 Mio. Einwohnern (inkl. Stuttgarter Umland, welches ja auch betroffen ist). Das ich nicht lache. Bürgerentscheid wird gefordert, jetzt, 9 Jahre nachdem das nicht mehr möglich ist.


    Dazu nur soviel:


    Zitat:
    "Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Stuttgarter sind gegen den Umbau des Bahnhofs, 30 Prozent dafür und 3 Prozent unentschieden."


    Das Forsa-Institut befragte für den stern 1068 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte in Baden-Württemberg zwischen dem 16. und 27. August 2010.


    Also aktuell!
    Quelle


    Die "Stuttgarter Nachrichten" sind auch dafür, oder? :rolleyes:
    Was ein Quatsch!! :mad:

    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Diese Mutter müsste eigentlich täglich demonstrieren gehen. Denn jeden Tag nimmt der deutsche Staat derzeit rund 240 Millionen Euro an neuen Krediten auf...


    bla
    bla
    bla


    Das mag ja alles stimmen, aber nur weil dem so ist, soll jetzt noch mehr Geld zum Fenster rausgeworfen werden? :rolleyes:
    So ein Schwachsinn!
    "Wir im Ländle sollen jetzt auch mal was abbekommen, nicht nur immer die in Berlin!" Das ist das Argument schlecht hin, oder?
    Armes Deutschland! :(

    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Er muss, wenn ein Bahnhof sanierungsbedürftig ist, investieren können. Was das im Fall des Stuttgarter Bahnhofs konkret bedeutet, darüber kann man streiten.


    Genau so ist es, er erste vernünftige Satz in dem Artikel! Man sollte darüber reden!!
    Sind wir im alten Ägypten wo der Grube und der Mappus eine eigene Pyramide brauchen? Reicht nicht auch die etwas weniger "Herrschaftliche" Variante?

    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Selbst wenn Stuttgart 21 am Ende zehn Milliarden Euro kosten würde, wäre dies im Vergleich zu dem, was sich Deutschland jährlich an Sozialausgaben und Subventionen leistet, ein kleiner Betrag.


    Und nur weil da so ist darf man das jetzt bauen?
    Was für ein bescheuertes Argument ist das denn?
    Ich könnt echt kotzen!

    Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Dazu gehört, dass in Stuttgart und in Baden-Württemberg für lange Zeit keine Schnellbahn mehr gebaut wird.


    Noch mal falsch!
    Wer sagt denn daß man die Schnellbahntrasse nicht trotzdem bauen kann?


    Zitat:
    "Mit der Neubaustrecke nach Ulm, die auch Teil des Konzepts K21 ist, das eine Beibehaltung und Renovierung des Kopfbahnhofs vorsieht, würde sich die Fahrzeit über Stuttgart um eine halbe Stunde verringern."
    Quelle


    Zitat:
    "Die Neubaustrecke nach Ulm wird durch einen Tunnel von Obertürkheim bis Denkendorf erreicht. Diese Lösung ist einfacher und kostengünstiger als der zehn Kilometer lange Fildertunnel bei Stuttgart 21. Der Abschnitt zwischen Bad Cannstatt und Obertürkheim wird 6-gleisig auf dem vorhandenen Bahngelände ausgebaut."
    Quelle

    Die Handy-History gehört nicht in die Signatur!

  • Zitat

    Du stellst die falsche Frage. Es müssen nicht die Kritiker begründen warum der vorhandene Kopfbahnhof da ist, sondern es muss der umbauwillige S21-Befürworter begründen welchen Vorteil der unterirdische Durchgangsbahnhof bietet und warum der Preis das wert sein soll, was das Projekt realistisch kosten wird.


    Das sehe ich ein klein wenig anders. Das Projekt K21 kam doch nur Zustande, weil die Meisten S21 Gegner ohnehin wissen, dass dieses Projekt (S21) nicht mehr zu stoppen ist. Für mich ist K21 eben nur der Versuch eines Deals, tut mir leid.


    eisi


    Zitat

    Zitat: "Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Stuttgarter sind gegen den Umbau des Bahnhofs, 30 Prozent dafür und 3 Prozent unentschieden."


    Das ist schon richtig, jedoch umfasst das Projekt Stuttgart21 mehr als nur den Umbau des HBF.


    Mal am Rande, ich finde es gut, dass es trotzdem noch ein paar User gibt, mit denen man diskutieren kann, auch wenn man nicht der gleichen Meinung ist :top:

  • Der Zeitgewinn für die Strecke S - UL wird doch hauptsächlich durch den Umbau bei der Geislinger Steige gewonnen.
    Und wieviel die Neubaustrecke kosten wird, kann heute keiner sagen. Nur, dass es mehr als die kalkulierten Milliarden werden.
    Jetzt hat auch der Spiegel mitbekommen, dass die Neubaustrecke teurer wird.


    Quelle: http://m.spiegel.de/article.do?id=715729

  • Vorallem ist der S21 doch niemals fertig in 10 oder 11 Jahren (was auch immer geplant war). Seit gefühlten 3 Monaten bastelt die DB an der Drehung der Sbahn Rampe.
    Vor 2 Monaten kam dann Plakat Nr. 1 "Auf jeder Baustelle gibts Verzögerungen".
    Vor 1 Monat dann Plakat Nr.2 ebenfalls Verzögerungen gehören nunmal dazu Sülze.


    Das aber 2 der Sbahnlinien jetzt im Katastrophentakt fahren für ein halbes Jahr und das niemand mehr ändern kann, weil die Züge nicht mehr "auf Sicht" fahren dürfen (das durften sie mal wegen einem Sonderbeschluss eine Zeit lang, ist aber zu ende), interessiert niemand.


    Warum ist unser alter Bahnhof schlecht? kann das mal jemand realistisch sagen der Ahnung hat? und keine Pseudoargumente wie "Ulm Hochgeschwindigkeitsnetz" oder "Paris-Stuttgart-München-xyz". Das einzige wären die 7 Minuten zum Flughafen.


    Als Laie: Aktueller Bahnhof hat 16 Gleise + Sbahn + Ubahn Gleise.


    Neuer Bahnhof: 8 "Durchfahrtsgleise" vermutlich auch + Sbahn + Ubahn.
    Dabei werden dann noch schön einige der Sbahnschienen mitbenutzt, die dann aber maximal mit RegionalExpressGeschw. befahren werden dürfen.


    Das dies, in Verbindung mit der Deutschen Bahn, ein absoluter Mega Epic Fail wird, ist ja wohl gesichert.


    Und die 7 Minuten zum Flughafen könnt ihr vergessen, das geht vllt. "theoretisch" aber doch niemals bei der Deutschen Bahn. Und wer soll da in 7 Minuten hinfahren? eine SBahn? ein ICE? Wie oft fahren die dann dahin? Alle 15 Minuten?


    Zu dem ganzen Ding fällt mir nur eins ein: Lölchen.
    Wirkt für mich, als wäre es frei nach dem Motto "Jetzt haben wir es beschlossen, jetzt machen wir es auch." Ohne Überdenken.


    Können nur froh sein dass wir nicht in Frankreich sind - da würden dann vermutlich schon die Autos brennen (mal wieder).(das ist keine Aufforderung zur Gewalt) :rolleyes:

    Meilensteine der Handygeschichte: Nokia 3210 - Siemens SL45 - Nokia 3650 - SE K750i - Nokia N95 - Apple iPhone

  • Zitat

    Warum ist unser alter Bahnhof schlecht? kann das mal jemand realistisch sagen der Ahnung hat?


    Nur um auf diese Frage einzugehen. Teile des Bahnhofs und das beinahe komplette Fundament ist marode.

  • schon richtig, daß das gebaut wird.


    alleine der zeitgewinn nach ulm und zum flughafen sind enorm.


    der protest kommt eben zu spät und die stuttgarter haben auch in den vergangenen 15 jahre gewählt.

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