Optionsscheine und Derivate

  • Salut,


    ich gebe supersiggi gerne Recht.


    Optionsscheine (OS) sind Produkte, die von verschiedenen Parametern abhängig sind.


    Zwar lassen sich sowohl konservative als auch spekulative Strategien mit OS durchspielen, jedoch sollte man die Einflussfaktoren und ihre Wirkungen sehr genau kennen.


    Es gibt Delta, Gamma, Vega, Theta, Rho und Omega, den Hebel, den Leverage Effekt, die Restlaufzeit, den Zeitwert, den Inneren Wert etc.


    Mit diesen Zahlen bzw. Kennzahlen sollte man auf jedenfall umgehen können.


    Eigentlich ist die Berechnung gar nicht so schwierig; diese bestimmt sich nach der Optionssscheinformel; eine Option bzw. ein Optionsschein ist eigentlich ein mathematisches Kontrukt,


    Es ist aber wichtig für Dich, wie welche Konstellationen der einzelnen Parameter wann (auch in Wechselwirkung) und wie intensiv den Fairen Wert beeinflussen.


    Am besten ist es, Du lässt Dich erst einmal ausführlich beraten und machst einige Zeit mit einen OS-Simulator einschlägige Trockenübungen.


    Zwar stellen Mini Futures (Mini Long oder Mini Short) echte Alternativen dar; der Teufel steckt aber bekanntlich im Detail.


    Gruß,


    derAL

  • Eines noch,


    Optionsscheine und Optionen stellen Bausteine einer soliden und ausgewogenen Vermögensstrukturierung dar.


    Entscheidend ist aber immer, wie die Struktur Deines Vermögens aufgebaut ist.


    Im Schnitt hängen 85 - 90 % Deines Anlageerfolgs von der Struktur Deines Portfolios ab (Anteil festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, Immobilien, Beteiligungen, Rohstoffe, Alternative Investments, etc. + Zusatzgeschäfte zum Beispiel in Form von Stillhaltergeschäften).


    Maximal 15 Prozent Deines Anlageerfolg hängen von taktischen Faktoren ab, worunter in dem Fall auch die OS fallen würden.


    Das solltest Du im Background haben.


    Gruß,


    derAL

  • Ihr wisst schon, wie alt der Thread ist???


    Nochmal: OS sind Spielzeuge. Totalverlust möglich, auch für Profis. Ohne fundierte Kenntnisse: Finger weg!
    Desweiteren dürfte der Berater eh Probleme haben, den WpHG Bogen auszufüllen. Zertifikate und OS und keine Erfahrungen im WP Bereich... :D

    "Linienflüge sind was für Loser und Terroristen!"
    H.S.

  • Salut,


    naja, Spielzeuge sind sie gerade nicht, wenn man sie richtig anwendet. Dies aber zu tun, dürfte den meisten deswegen schwerfallen, weil sie gar keine Lust haben, sich in die Materie en detail einzuarbeiten.


    Sie reduzieren ihr Wissen auf Put-fallende Kurse und Call-steigende Kurse.


    Der Teufel steckt aber im Detail und deswegen gibt es während oder am Ende der Laufzeit oft lange Gesichter :)


    Wer weiß etwa, daß man bei einem Call auch dann verlieren kann, wenn die Aktie stark steigt, zum Beispiel dann, wenn die Vola beim Kauf des OS extrem hoch war?


    Dennoch haben diese Konstruktionen ihre Darseinsberechtigung.


    Stillhaltergeschäfte sind besonders interessant.


    Aktien kaufen und auf Termin verkaufen und dafür noch eine Prämie (neben etwaige Kursgewinne und Dividenden) erzielen.


    Ist doch nicht schlecht, oder?


    Gruß,


    derAL

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Aktien kaufen und auf Termin verkaufen und dafür noch eine Prämie (neben etwaige Kursgewinne und Dividenden) erzielen.


    a) das hat nichts mit OS zu tun
    b) wo bekommst du bei "Aktien kaufen und auf Termin verkaufen" eine Prämie? Der Einnahme durch den Verkauf stehen die Ausgaben durch den Kauf ggü.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Wer weiß etwa, daß man bei einem Call auch dann verlieren kann, wenn die Aktie stark steigt, zum Beispiel dann, wenn die Vola beim Kauf des OS extrem hoch war?


    Vielleicht solltest Du nicht nur leere Phrasen schreiben, sondern dich mal mit der Materie wirklich beschäftigen (was du ja hier sogar bei anderen vermisst).
    Die hohe Volatilität bei Kauf des Optionsscheines fließt in den Preis des Calls ein. Man hat somit eine hohe Anfangszahlung und der erzielte Gewinn hängt nur noch vom Unterschied Schlußkurs minus Strikepreis ab. Ist der Schlußkurs höher, ist der zu erzielende Gewinn höher. Das einzige Problem kann somit sein, dass die Anfangszahlung zu hoch war, das hat dann aber nichts damit zu tun, dass der Aktienkurs gestiegen ist.

  • Mädels, Ihr solltet erstmal klären, von welcher Vola Ihr jeweils redet? Vola der Aktie oder implizite Vola des Scheins?

  • Hallo autares,


    Ein Optionsschein ist ein verbrieftes Optionsrecht.


    Aktien kaufen und auf Termin verkaufen ist ein klassische Strategie im Rahmen von Stillhaltergeschäften. Mit Stillhaltergeschäften kannst Du die Position einnehmen, die zum Beispiel der Emittent bei der Auflegung eines Call-Optionsscheines hat.


    Bei einem Call hast Du als Anleger das Recht (nicht aber die Verpflichtung), ein bestimmtes Basisintrument (z. B. eine Aktie) innerhalb oder am Ende der Laufzeit zu einem im Voraus festgelegten Preis zu kaufen.


    Du kaufst Dir also ein Recht.


    Der Emittent verkauft Dir dieses Recht. Für ihn ist es also eine Verpflichtung, abzuwarten, wie Du Dich entscheidest, also ob Du die Aktie über Dein Optionsrecht zum vereinbarten Preis kaufst oder nicht (was Du regelmäßig dann nicht tun wirst, wenn der Kurs der Aktie niedriger ist als der Basispreis des Optionsscheins :) ). Der Emittent nimmt als eine Stillhalterposition in Aktien ein, weil er die an Dich verkaufen muß, wenn Du deine Option ausübst. Er muß quasi "stillhalten" und warten, wie Du Dich entscheidest. Du hast ja eine Option, die Du auch verfallen lassen kannst.


    Über die Terminbörse EUREX kannst Du die Position einnehmen, die zum Beispiel ein Emittent beim Verkauf eines Optionsscheins einnimmt, also die sog. Short-Position oder Stillhalterposition.


    Dabei lassen sich auch bestimmte Strategien spielen:


    Du kaufst Dir Aktien und verkaufst diese im Voraus auf Grundlage bestimmter Bedingungen per Termin. Du verkaufst also eine Kaufoption. Und für diese Option, die Du verkaufst, kannst Du eine Stillhalterprämie verlangen, die in etwa dem entspricht, was ein Käufer eines Optionscheins bezahlt (dort gelten für die Berechnung des fair values die gleichen Parameter wie bei einem Optionsschein, da es ja fast identisch ist).


    Sollte die Option für den Call-Käufer werthaltig sein, wird er seine Option ausüben. In dem Fall bist Du als Stillhalter verpflichtet, die Aktien zum vereinbarten Preis herzugeben, also zum Basispreis oder auch zum Terminkurs.


    Deswegen sagt man: Ich kaufe Aktien und verkaufe diese auf Termin bzw. biete diese auf Termin (über eine Option) an oder ich veroptioniere diese.


    Diese Strategie nennt man Short Call / Verkauf einer Kaufoption.
    Man kann dies gedeckt (covered) oder ungedeckt (uncovered) abwickeln.


    Bevor hier wieder einer quakt: Gibt natürlich auch andere Positionen, die man einnehmen kann...


    Gruß,


    derAL

  • derAL:


    Schön, dass du einem von drei Bank/Börsenprofis bei TT erklärst, wie OS funktionieren! :D
    Wenn das hier jemand weiß (zumindest laut bisherigen Postings), dann u.a. er! ;)


    Sorry, aber der musste sein.

    "Linienflüge sind was für Loser und Terroristen!"
    H.S.

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