Kurztest: Sony Ericsson T650i

  • Edelhandy mit wenigen Überraschungen
    Das T650i kommt in edler Hülle, aber ohne Neuerungen zum Kunden


    Fotostrecke zum T650i


    Nicht jeder braucht eine Hightech-Maschine wie das N95 von Nokia oder das kommende K850i von Sony Ericsson. Vielen Kunden reicht ein ordentlich ausgestattetes Handy, das zudem noch eine gute Kamera mitbringt. Dieser Käuferschicht legen wir das T650i auf jeden Fall nahe, alle anderen sollten besser zu einem höher positionierten Modell greifen. Warum, verrät unser Kurztest.



    Design, Tastatur und Verarbeitung
    Das Display des T650i kennen wir schon aus anderen Sony Ericsson-Handys. Es stellt 320 x 240 Pixel mit 262.000 Farben dar. Dabei bietet die Anzeige keine Überraschungen, Farben und Bilder werden solide wiedergegeben. Rund um das Display befindet sich ein Alu farbener Metallrahmen, der sich auch auf der Rückseite fortsetzt und etwas mehr als die Hälfte des Telefons durchzieht. Als zweite Farbe kommt ein Grün (Growing Green, unser Testgerät) oder ein Blau (Midnight Blue) zum Einsatz.
    Bedient wird das Gerät über ein zentrales Steuerkreuz und zwei Softkeys unter dem Display, die für eine schnelle Navigation durch die Menüs sorgen. Eher langsamer geht es dafür beim Tippen zu: Die Zifferntasten sind, wie auch beim K850i, etwas zu klein geraten. Während sie sich beim Walkman-Handy W880i aufgrund ihrer Breite noch recht gut treffen lassen, wird die Eingewöhnungsphase beim T650i wohl länger dauern müssen. Ebenfalls weniger positiv ist der harte Druckpunkt, der nach längeren Texten zu einer regelrechten Fingerermüdung führt – Schmerzen in den Fingerspitzen nicht ausgeschlossen.
    Auf der rechten Seite hat Sony Ericsson, wie bei den meisten Geräten, den Auslöser für die Kamera sowie eine Tastenwippe für lauter/leiser angebracht. Eine Musiktaste fehlt, genauso wie beim K850i. Dafür ist der Fastport, also die Anschlussleiste für Ladegerät und Headset, an die linke Seite gewandert. Schade, denn in Ladestationen sieht das nicht nur dämlich aus, sondern ist auch unzweckmäßig. Ganz zu schweigen von Autohalterungen. Auch beim Anschließen eines Headsets ist dies wenig an der Praxis orientiert.
    Ein kleiner Trost: Das T650i fällt zumindest schlank aus. Es misst nur 104 x 46 x 12.5 mm und macht damit sogar knapp einem W880i Konkurrenz. Gut gefallen hat uns die Materialwahl. Durch die Metalloberfläche liegt das Gerät angenehm in der Hand und wirkt sehr edel. Den Akkudeckel hat Sony Ericsson ähnlich wie beim K600i gestaltet: Er besteht aus einem Stück, saß bei unserem Prototyp aber noch nicht optimal in der Verankerung. Geöffnet wird er über einen kleinen Schieber an der Oberseite des Telefons, der sich zu leicht bewegen lässt – versehentliches Öffnen in der Hosentasche nicht ausgeschlossen. Durch die helle Materialwahl vermeidet das T650i aber ein Problem des K850i und vieler anderer aktueller Handys: Fingerabdrücke bleiben nahezu unsichtbar.


    Display und Menüführung
    Im Vergleich zum K850i muss das T650i mit einer deutlich kleineren Anzeige auskommen. Die Menüführung ist identisch mit Geräten wie dem K800i, Eingaben gelingen über das sehr gute Steuerkreuz optimal. Hätte Sony Ericsson nicht derart kleine Tasten verbaut, wäre das T650i die bestmögliche Wahl für „Poweruser“.
    Als Standard-Displaydesign hat Sony Ericsson ein so genanntes Flashtheme installiert. Haben Sie beispielsweise den Vibrationsalarm aktiviert, vibriert das Handy bei der Navigation durchs Hauptmenü. Unser Augen zwinkerndes Urteil: Kinderkram.



    Speicher und Datenfunktionen
    Beim internen Speicher zeigt sich Sony Ericsson einmal mehr etwas knauserig. Nur 16 MByte sind verbaut. Dafür liegt ein Memory Stick M2 Micro mit 256 MByte Kapazität im Lieferumfang. Der Slot für die Speicherkarte befindet sich unter dem Akkudeckel, was im Test mehrfach dazu führte, dass der locker sitzende Akku beim Wechsel der Karte mit heraus fiel und das Handy ungewollt abschaltete.
    Daten versendet das T650i über UMTS, Bluetooth und USB, ein Infrarotport fehlt. W-LAN bleibt nach wie vor nur den Smartphones vorbehalten.


    Kamera
    Mit satten 3,2 Megapixel fotografiert die Kamera des Designhandys. Das erinnert ans Cyber-shot-Modell K800i. Um mit diesem konkurrieren zu können, fehlt dem T650i aber das Blitzlicht. Nur eine kleine LED unterstützt die Kamera bei zu wenig Licht.
    Im Gegensatz zu aktuellen Walkman-Geräten besitzt das T650i einen Autofokus. Damit gelingen die meisten Aufnahmen recht gut, so dass die echte Digicam zumindest ergänzt werden kann. Negativ: Die Linse wird nur von einer Glasscheibe geschützt, ein Verschluss existiert nicht. Da sie zudem aus dem Gehäuse herausragt und das Gerät somit auf ihr aufliegt, sind Kratzer vorprogrammiert.
    Der Kameramodus bietet keine Überraschungen und ist vergleichbar zu anderen Handys des Herstellers. Videos nimmt das T650i nur mit 176 x 144 Pixel auf. Da ist die Konkurrenz deutlich weiter. Einige Testbilder finden Sie in unserer Fotostrecke.


    Multimedia und Office-Tauglichkeit
    Neben den Standard-Features wie MP3-Player, Video-, Foto und MusicDJ sowie diversen Spielen und einem UKW-Radio kann das T650i wenig vorweisen. Gegen ein K850i, das mit einem neuartigen Media-Center aufwartet, sieht es da recht alt aus.
    Auch die weiteren Funktionen wie Kalender, Aufgabenliste, Notizen und Telefonbuch kennen wir in dieser Form schon. Klar, Sony Ericsson will die gewohnten Strukturen, die größtenteils überzeugen, nicht durchbrechen, einem Designgerät wie dem T650i hätte mehr Vielfalt bzw. ein kleines Update aber gut getan.


    Fazit
    Das T650i ist ein solides Gerät in ordentlicher Verpackung. Zum Bestseller fehlt dem T610-Nachfolger aber das gewisse Etwas. Außerdem sollte Sony Ericsson Tastaturexperimente und den seitlich platzierten Fastport-Anschluss zu den Akten legen.


    Pro
    schickes Design
    3,2-Megapixel-Kamera
    Speicherslot
    gute Verarbeitung
    Schnelltaste fürs Internet


    Kontra
    zu kleine Tasten
    keine Kameraabdeckung
    Anschlussleiste an der Seite
    schwacher Videomodus
    fehlender „Pepp“


    Ein besonderer Dank geht an Sony Ericsson für die Bereitstellung des Prototyps.


    Johannes Michel, 10. Juli 2007.

    Aktuelle Tests: HTC One X vs. HTC Titan, Sony Ericsson Xperia Arc S, außerdem: die besten Handys ohne Kamera.
    http://www.vieraugen.com

  • Vielen Dank für deinen Test.


    Irgendwie viel Licht und Schatten. Das die Tasten etwas klein sind und somit evtl Probleme bereiten, hab ich auch befürchtet. Werd das aber mal live testen müssen. Wenn man aber wirklich schmerzende Finger beim Tippen bekommt, ist das schon ärgerlich, da ich zb doch ab und an Surfen will oder öfter mal ne SMS tippe.


    Der Akkudeckel wird, so meine Vermutung, bis zum Release hoffentlich gut und fest sitzen.


    Zu Empfang und Sprachqualität wirste nichts sagen können, da es ja ein Proto ist, oder?


    Wie sehr stört denn die herausragende Kameralinse?
    Ist das Display zu klein, oder noch OK?


    Achja und wenn das Display aus ist, gibs diese Bildschirmschoner-Uhr noch mit entsprechenden Infos ob SMS eingegangen ist, etc?

    iPhone 8+ 64GB in Gold
    MacBook Pro 13 (late 2011)
    iPad Air Cellular 32GB weiß

  • Auch beim T650i fehlt die Bildschirmschoner-Uhr. Das Display schaltet komplett auf schwarz.


    Die herausragende Kamera hat mich nicht gestört, ist auch wirklich nur minimal. Sprachqualität hab ich nur nebenher mal getestet, fand ich in Ordnung. Zu klein ist das Display nicht, aber es wäre nunmal mehr Platz da gewesen.

    Aktuelle Tests: HTC One X vs. HTC Titan, Sony Ericsson Xperia Arc S, außerdem: die besten Handys ohne Kamera.
    http://www.vieraugen.com

  • Hallo ,


    was mich noch interessiert ist ob das Metall genau so kratzenpfindlich wie beim Nokia 6300 ist?


    Danke

  • Schade, wieder keine Standby-Info :-(
    Ich finde das so nützlich, einfach draufgucken und keine Taste drücken müssen.

    iPhone 8+ 64GB in Gold
    MacBook Pro 13 (late 2011)
    iPad Air Cellular 32GB weiß

  • Danke für den Kurztest John1281,was denkt SE sich nur dabei ein solch tolles Gimmick wie die Displayuhr weg zulassen? Gerade solche kleine aber feine Unterschiede habe SE immer zu meinem Liebling gemacht!

    Echte Kerle essen keinen Honig: Echte Kerle kauen Bienen!

  • Zitat

    Original geschrieben von michi71
    Hallo ,


    was mich noch interessiert ist ob das Metall genau so kratzenpfindlich wie beim Nokia 6300 ist?


    Danke


    Das Material habe ich nicht als kratzempfindlich empfunden. Hatte das Gerät knapp eine Woche im Einsatz, passiert ist nichts, obwohl das Gerät auch zeitweise ganz unten in den Rucksack gerutscht war.

    Aktuelle Tests: HTC One X vs. HTC Titan, Sony Ericsson Xperia Arc S, außerdem: die besten Handys ohne Kamera.
    http://www.vieraugen.com

  • Kurzum entpuppt sich das T650i für mich somit wie erwartet als Mittelweg zwischen K810i und W880i.. bzw. als leicht beschwertes W880i mit richtiger Kamera und schmerzlich vermisster Taschenlampe.. :D


    Mit der Farbe kann ich mich zwar noch nicht so anfreunden, aber ich halte es für eine gute Ergänzung der Produktpalette.


    Danke für den tollen Testbericht!

  • Also ich würde sagen, der Kartenslot unter dem Akkudeckel ist ein ganz großes Minus! Sowas muss echt nicht sein :flop:

  • Kann jemand etwas zum Kalender sagen? Hat sich da etwas im Gegensatz zum K610i/K810i geändert?


    Sprich lassen sich Geburtstagserinnerungen zum einen zu einem beliebigen Zeitpunkt einstellen, folglich wird man dann nicht nur in der früh um 9 Uhr erinnert wie das noch bei jetzigen Geräten der Fall ist? Ist der Erinnerungston gut hörbar (wie bei Nokia zB.), oder wieder nur so ein leises Piepen wie beim K61oi/K810i?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!