Wiki EU-Roaming Regulierung: Zusammenfassung für Prepaidkunden

Wenn sich die Vorabmeldungen von Vodafone bewahrheiten verfolgen die 3 Netzbetreiber künftig 3 völlig unterschiedliche Strategien beim EU-Raoming:

- Telekom: grundsätzlich 5ct per min/MB - günstig für kleine, aber für größere Volumen teuer
- Telefónica: weiter 23ct pro MB und 14ct/min - teuer und rechtlich sehr fraglich
- Vodafone: Inlandspakete gelten auch im Ausland - die beste Lösung.

Um das mal zu illustrieren: 500 MB kosten im EU-Roaming dann bei der Telekom 25 €, bei O2 115 € und bei Vodafone 9,99 € im prepaid. Was für ein Unterschied!!!

Mal sehen was die MVNOs machen. Bisher sind sie ja beim Roaming immer ziemlich eng den Netzbetreibern gefolgt. Aber diese fahren ja sehr unterschiedliche Kurse. Kann mir nicht vorstellen, dass z.B. Aldi talk weiter 23ct/MB nimmt, aber z.B. Lidl Connect die Inlandspakete im Ausland freigibt.

Wenn man jetzt noch die ganzen EU-Länder betrachtet, wo auch jeder noch einen Tarif auflegen kann, den man dann (theoretisch) auch zum Roamen nutzen kann, wird das noch richtig spannend. Generell habe ich bereits neue Tarife aus Portugal, UK, CZ, Österreich, NL vorliegen. Da gehen die meisten Provider auf 6ct pro MB und min, was bei höheren Verbrauch immer noch teuer ist. Drum ist so ein Angebot von Vodafone Deutschland doppelt wichtig.

Zitat

Original geschrieben von wolfbln
- Telekom: grundsätzlich 5ct per min/MB - günstig für kleine, aber für größere Volumen teuer

Die Telekom hat inzwischen die Angaben etwas präzisiert:
http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=5564681#post5564681

So wie ich es verstehe, gilt bei den Tarifen ohne Inklusivroaming die Formel Inlandspreis+Zuschlag. Die Rechenbeispiele sind anscheinend nicht so genau. Im Zweifel gilt anscheinend Inlandspreis+Zuschlag und nicht die Werte aus den Beispielen.

Damit die 5ct per min/MB als Endpreis gelten, muss im Inland ein Paket für die Daten/Telefonie vorhanden sein, sonst kommt man auch bei der Telekom auf höhere Roamingpreise. In der Praxis werden die meisten irgendwelche Pakete im Inland gebucht haben.

Wenn ich es richtig verstehe, werden die Travel&Surf Pakete nicht angepasst und werden künftig in der EU unbrauchbar, da in fast allen Fällen teurer als ohne Pakete.

Ja, nachdem nun auch Vodafone seine Prepaidpreise korrigiert oder konkretisiert hat, stellt sich heraus, dass wir wohl weiter die Bandbreite von 5,9ct bis 23ct pro MB haben werden. Einen großen Fortschritt kann ich nicht erkennen. Es wird eher unübersichtlicher. Es fehlen zudem vernünftige Pakete für Nutzer mit üblichen Datenmengen wie 200 MB pro Woche oder 500 MB pro Monat im Ausland. Das ist schon etwas peinlich, da wird bei einzelnen Tarifen abgesenkt, insbesondere im Postpaid, um die Nutzer weiter dahin zu puschen. Einerseits sind Schockrechungen immer noch möglich wie 500 MB für 115 € (bei 23ct/MB), andererseits ist schon ab 200 MB bei den günstigsten Tarifen (5ct/MB) die 10€-Grenze überschritten. Für 10€ bekommt man in den meisten EU-Ländern schon eine neue SIM und 1GB, im Osten Europas sogar für die Hälfte.

Die meisten Nutzer schalten ihr Handy im Ausland aus Angst vor zu hohen Kosten ab. Das zeigen Umfragen. Leider haben die Telkos eine Chance verpasst, das zu ändern. Ich hätte nicht gedacht, dass der Aldi-Tarif von 2014 (einschl. der Kopien) mit 150 MB für 5€ oder Ortels 750 MB für 15€ weiter die günstigsten Roaminglösungen aus Deutschland sein werden. Hoffentlich tut sich da noch was bis Juni 2017.

Heute ist der 30.4.16 und die neuen EU-Roamingregeln treten in Kraft für eine Übergangszeit bis Juni 2017. Ich fasse sie hier nochmal zusammen und gebe eine Übersicht, wie die Betreiber sie umsetzen:
- eingehende Gespräche im Roaming: max. 1,35 ct/min
- ausgehende Gespräche im Roaming: Inlandspreis + max. 5,95 ct/min bis max. 22,6 ct/min
- SMS: Inlandspreis + max. 2,38 ct bis max. 7,14 ct
- mobiles Internet: Inlandspreis + max. 5,95ct/MB bis max. 23,8 ct/MB

Es gibt enorme Unterschiede wie die 3 Betreiber und ihre Reseller darauf reagieren. Von der praktischen Abschaffung des EU-Roaming-Aufschlags über die genaue Umsetzung der erlaubten Obergrenzen bis zur Eigeninterpretation des Gesetzes zum Schaden des Kunden ist alles dabei.

Es gibt eine klare Rangfolge mit Stand 30.4.16:
The winner is: VODAFONE: Sie schaffen EU-Roaming für die meisten Prepaidtarife praktisch ab. Einzige Bedingung: man muss im Tarif ein Kontigent haben oder es vorher zugebucht haben. Dann gehen alle Minuten, SMS und MB von diesem Volumen ab. Alle eingehenden Gespräche sind umsonst.Dies betrifft Vodafones Eigenmarke CallYa auch mit LTE-Roaming und die ganzen Vodafone-Reseller: z.B. Lidl Connect, Edeka mobil, Fyve, otelo, Rossmann mobil usw. (max. 3G), aber nicht Lycamobile.Damit werden alle Auslandsminuten, -SMS und -daten zu Inlandspreisen abgerechnet, was die praktische Abschaffung des EU-Roamings bedeutet. Geht man über das Inklusivvolumen hinaus, zahlt man mehr, genauso im Standardtarif ohne Paket.

Zweitplatzierter ist die TELEKOM: Die hat ganz brav alles nach Gesetz umgesetzt und hat sogar noch für den Kunden auf ganze Kommastellen abgerundet. Hier muss man möglichst auch ein Inklusivvolumen im Tarif haben, damit man die günstigen Roamingpreise bekommt. Die Roamingleistung geht aber nicht vom Volumen ab, sondern wird mit 14ct/min, 5ct/MB oder 2ct/SMS extra berechnet. Die Telekom-Reseller machen es ähnlich.

Die Arschkarte bekommt ganz eindeutig TELEFÓNICA (Eplus, O2) und ihre Reseller wie z.B. AldiTalk, Fonic, blau, oder Ortel mobil. Dort wird weiter die Obergrenze von z.B. 23ct pro MB oder 20ct pro min genommen. Nur manche Reseller gehen beim Minutenpreis etwas runter. Telefónica schert es auch nicht, ob man ein Inlandspaket vorher gebucht hat, sondern bleibt beim Tarif. Viele halten diese Gestaltung mit den EU-Roaming-Regeln für unvereinbar.

Die Unterschiede sind gewaltig insbesondere beim mobilen Internet:
Beispiel: 500 MB und 60 min Gespräche in einer Woche EU-Roaming:
- Vodafone: 9,99€ (250 MB und 140 min/SMS bleiben noch übrig);
- Telekom: 500x5ct für Daten + 60x14ct für Gespräche = 33,40€;
- Telefónica: Bei O2/Loop werden 500x23ct für Daten und 60x20ct für Gespräche = 127€ fällig, aber die Karte schaltet in der Regel bereits bei 60€ Datennutzung ab.
->Für die gleiche Leistung werden also zwischen 9,99€ und (theoretisch) 127€ genommen!

Beim EU-Roaming bitte die Einschränkungen nicht vergessen:
- Leistungen nur von/ins bzw. im Roamingbereich, nicht von außen rein, oder nach außerhalb. Die Schweiz gehört nun bei den meisten Anbietern nicht mehr zur EU-Zone.
- Die Anbieter können günstigere oder teurere Pakete zusätzlich anbieten, die sich nicht an die Regeln halten. Diese Pakete muss man aktiv buchen.
- Auslandsgespräche und -SMS fallen nicht unter das EU Roaming und bleiben weiter unreguliert. Dies betrifft nur Gespräche vom Heimatland der SIM-Karte ins Ausland und die können teuer werden.

So das wars bis zum Juni 2017. Dann soll mit allem EU-Roaming-Aufpreisen Schluss sein.
Wer mehr wissen will: Ich habe das mal ausführlich fürs prepaid data Wiki zusammengestellt auf englisch: http://prepaid-data-sim-card.wikia.com/wiki/European_Union

Zitat

Original geschrieben von wolfbln
Heute ist der 30.4.16 und die neuen EU-Roamingregeln treten in Kraft [...]
The winner is: VODAFONE:

Bei welchem Vodafone / Reseller bekommt man denn das größte Internet Kontingent, das im EU-Ausland auch gilt?
Solche Informationen habe ich in Prepaid-Wiki leider nicht gefunden. Danke im Voraus!

@ Marho
Das kann dir noch keiner richtig sagen. Das ganze geht ja auch erst seit gestern. Sowas solltest Du auch eher im Telefon-Treff beim jeweiligen Provider suchen oder erfragen. Aber für sehr große Internetvolumen über 3-5 GB ist in den meisten EU-Ländern eine lokale SIM immer noch günstiger. Beispiel: hier in Spanien bekomme ich 3GB für 14€ bei Simyo in 4G/LTE - das gibts in Deutschland bei Vodafone prepaid nicht.

Bei den Vodafone-Resellern ist sicher 3GB für 20€ drin (bei Edeka mobile, Fyve, möglichw. otelo) in 3G. Lidl Connect verkauft ja 5GB für 15€ zusammen nur mit Stick. Laut Website ist die Nutzung nur in Deutschland möglich. Das hat aber noch keiner ausprobiert.

Zitat

Original geschrieben von wolfbln
->Für die gleiche Leistung werden also zwischen 9,99€ und (theoretisch) 127€ genommen!

In der Realität ist der Unterschied noch größer da man idr. die Inlandsflat für den Urlaub nicht abbestellt. Aufgrund der Laufzeit von 30 Tagen müsste man zu lange ohne Flat im Inland auskommen.

Einen Vorteil hat Telefonica gegenüber Vodafone. Außerhalb der EU sind die ehm. E-Plus Discounter günstiger. In der Schweiz zahlt man bei Vodafone 0,2023 Euro/50 kB und bei Blau.de 23cent/MB.

Bei der Tarifgruppe Restwelt sind es bei Blau.de max. 0,99€/MB und bei Vodafone bis zu 1,1781 Euro/50kb

Bei meiner Netzclub-Karte mit 100 Freiminuten wurden gerade vorhin für einen eingehenden Anruf im luxemburger Post-Netz 2 Cent berechnet bei einer Dauer von 28 Sekunden. Für einen abgehenden Anruf von 25 Sekunden Dauer wurden 11 Cent vom Guthaben abgezogen.

Damit verstößt Netzclub nicht nur gegen die EU-Verordnung, sondern auch gegen die eigene Preisliste (eingehend 1,35 Cent/min im Sekundentakt, abgehend 20 Cent/min im 30/1-Takt). In der Roaming Info-SMS werden ebenfalls die alten Preise genannt (5 Cent/min eingehend, 22 Cent/min abgehend).

Bei meinen original o2-Prepaid Karten und o2-Verträgen werden in den Info-SMS die gleichen Preise genannt. Leider kann ich die o2-Prepaid Karten nicht testen, da kein Guthaben drauf ist und die Karten eingefroren sind. Und bei den Verträgen sehe ich erst auf der nächsten Rechnung, was berechnet wurde.

Aber wundern tut mich bei Telefonica mitlerweile nichts mehr :mad:

Zitat

Original geschrieben von Zündi
Aber wundern tut mich bei Telefonica mitlerweile nichts mehr :mad:

da hast Du ja schon die Erklaerung... Geht mir genauso!

Scheint mir so, als wenn die erst am Montag umstellen (wenn ueberhaupt) - o2 bastelt sich mal wieder die Bestimmungen (hier: Gesetze) so, wie es ihnen passt, oder gerade so passiert...

Zitat

Original geschrieben von wolfbln
@ Marho
Das kann dir noch keiner richtig sagen. Das ganze geht ja auch erst seit gestern. Sowas solltest Du auch eher im Telefon-Treff beim jeweiligen Provider suchen oder erfragen. Aber für sehr große Internetvolumen über 3-5 GB ist in den meisten EU-Ländern eine lokale SIM immer noch günstiger.

Meine nächste Reise geht über Österreich nach Italien und dann über die Schweiz zurück - da bleibt für diese "Kombination" meine three UK Karte (mit 12GB Internet) noch die beste Lösung.