Welches Spiel spielen die Kaczynski - Brothers mit der EU ?

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Ich habe Verständnis das kleine Länder die gleiche Stimme wie die grossen haben möchten! Nur auf welchem Niveau es ausgetragen wird, Kriegstote gegenrechnen ect. ist einfach nur :flop: !


    Sehe ich genauso.
    Das mit den Kriegstoten ist ein Schlag unter die Gürtellinie.
    Sowas macht man eigentlich nicht. :flop:

    Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.

  • Was mich so ein wenig wundert: gibt es denn da keine klaren Spielregeln, an die sich jeder zu halten hat? Immerhin sind die Polen noch recht neu in der EU, und es wird doch irgendwelche Verträge geben, in denen Recht und Pflichten definiert wurden...


    Dass man erst jetzt darüber verhandelt wer wieviel zu sagen hat oder wie in der Gemeinschaft mit Meinungsunterschieden verfahren wird, wundert mich.


    Mal ganz abgesehen davon dass ich finde dass die EU schon viel zu groß ist. Das war seinerzeit mal nicht nur eine Wirtschaftsunion, sondern man wollte auch gemeinsame Werte vertreten. Bei manchen der Länder, die zuletzt dazu kamen oder kommen sollen habe ich allerdings starke Zweifel wie kompatibel sie sind. Haben Rumänen, Bulgaren oder Türken tatsächlich die gleichen weltanschaulichen Denkweisen wie Briten, Deutsche, Franzosen, Belgier, Niederländer? Wohl eher nicht. Diese Staaten schliessen sich nur deswegen an weil sie sich wirtschaftliche Vorteile erhoffen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich finde nicht das man sagen kann das die EU zu gross wäre (die könnte ruhig noch grösser werden) und man den neuen Mitgliedsstaaten eine Schuld geben kann. Auch ältere EU Mitglieder wie Grossbritannien haben diese Vertrag sehr verwässert, indem sie die Menschenrechtscharta für ihr Land ausgenommen haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Was mich so ein wenig wundert: gibt es denn da keine klaren Spielregeln, an die sich jeder zu halten hat? Immerhin sind die Polen noch recht neu in der EU, und es wird doch irgendwelche Verträge geben, in denen Recht und Pflichten definiert wurden...


    Genau. Pflichten sind z.B. eindeutig definiert: Immer den deutschen Interessen genügen und ja kein abweichendes Stimmverhalten an den Tag legen.


    Im Ernst: Weil die Polen versuchen, möglichst weitreichend nationale Interessen in den Verhandlungen durchzubringen, sollte man ihnen Subventionen kürzen? Gehts noch? ;)


    Zitat

    Dass man erst jetzt darüber verhandelt wer wieviel zu sagen hat oder wie in der Gemeinschaft mit Meinungsunterschieden verfahren wird, wundert mich.


    Man verhandelt hinsichtlich eines Grundlagenvertrages neu.

  • Zitat

    Original geschrieben von tinalein
    Im Ernst: Weil die Polen versuchen, möglichst weitreichend nationale Interessen in den Verhandlungen durchzubringen, sollte man ihnen Subventionen kürzen? Gehts noch? ;)


    Es geht, so denke ich, um die primitive, plumpe Art sowie das spielen mit Ressentiments. Wer so versucht seine Interessen durchzudrücken, kann auch auf Subventionen verzichten....

    Moderne Technik erleichtert dem Menschen nur das, was er sich im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte schwer gemacht hat.

  • Was hat - sachlich betrachtet - das eine mit dem anderen zu tun? :)


    Ist dieser Reflex (die kommen uns frech, dann sollen sie mal schön sehen, was sie davon haben) nicht mindestens ein ebenso fragwürdiger Ausdruck eines bestimmten chauvinistischen Selbstbildes wie manche Äußerungen der Brüder bescheuert sind? ;)


    Nee, ich finde schon, daß man in einer solchen Diskussion den rein sachlichen Hintergrund von dem polemischen Gequatsche mancher Herrschaften abstrahieren können sollte.

  • Zitat

    Original geschrieben von tinalein


    Im Ernst: Weil die Polen versuchen, möglichst weitreichend nationale Interessen in den Verhandlungen durchzubringen, sollte man ihnen Subventionen kürzen? Gehts noch? ;)


    Ja es geht noch...
    Die EG ist eine Gemeinschaft, darüber waren sich die Polen vor ihrem Beitritt bewusst. Wenn man dazugehören will muss man sich aber auch ebenso im klaren sein, dass das nicht immer nur positives (in Form von Subventionen) sondern eben auch mal "negatives" in Form von Kompromissbereitschaft bedeutet.
    Und eben diese lassen die Vertreter Polens zur Zeit völlig vermissen.


    Klar darf jedes Land seine eigene Meinung vertreten, dies dann aber doch bitte sachlich und nicht auf dem Niveau wie es zur Zeit abläuft. Polen ist "Nehmerland", Deutschland ist "Geberland" wenn es um Finanzmittel geht. Wieso jetzt gerade Deutschland seine Stimmen an Polen abgeben soll versteht außer den beiden Brüdern wohl keiner. (Oder gibts Du einem Dritten Geld und lässt ihn dann überspitzt gesagt auch noch entscheiden wann und wie viel du bitteschön an ihn zahlen darfst?)


    Von daher ist es imho durchaus legitim den Jungs mal zu zeigen, dass sie eben doch nicht so wichtig sind wie sie es gerne hätten, und auch wenn ich Frau Merkel sonst nicht so wirklich toll finde: Dafür das sie den Herren mal deutlich gesagt hat, dass wenn sie meinen sie müssten sich hier ne Blockade hochziehen um ihre nationalen Interessen durchzupeitschen man eben auch gut und gerne auf sie verzichten kann verdient sie Respekt.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Von daher ist es imho durchaus legitim den Jungs mal zu zeigen, dass sie eben doch nicht so wichtig sind wie sie es gerne hätten ....


    Wenn sie institutionell bedingt nicht so wichtig sind, wie sie sich deiner Auffassung nach nehmen, wie erklärst du dir dann, daß man so dermaßen bemüht ist, einen Kompromiß zu erreichen? Und inwiefern agiert Polen nicht innerhalb des ebenfalls institutionell festgelegten Rahmens?


    Und ob Nehmerland oder Geberland (wobei speziell diese Diskussion nun wirklich etwas zu komplex für ein Onlineforum ist, bei allem Respekt für alle Mitdiskutierenden) sollte hinsichtlich des Stimmverhaltens keine Rolle spielen, eine Marionetten-EU braucht kein Mensch. Im übrigen gibt es ständig Meinungsverschiedenheiten auf dieser Ebene und durch Muskelspiele lassen die sich nicht beseitigen, hier zieht man sich eben - bis zu einem gewissen Grad verständlicherweise - besonders an der Art der Brüder hoch.


    Wie dem auch sei, ich wollte nur mal auch einen anderen Standpunkt eingebracht haben. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von tinalein
    ...hier zieht man sich eben - bis zu einem gewissen Grad verständlicherweise - besonders an der Art der Brüder hoch.


    ...Polen wird im Gipfel durch die Herren Kaczynski repräsentiert und vertitt durch eine demokratische Wahl auch den Willen des polnischen Volkes. Das die Brüder mit ihrer "unverschämten" und "erpresserischen" Art auch mit Konsequenzen zu rechnen haben ( Beispiel: Verhandlungen notfalls ohne Polen) sehe ich als legitim an.

    Moderne Technik erleichtert dem Menschen nur das, was er sich im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte schwer gemacht hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von tinalein
    Wenn sie institutionell bedingt nicht so wichtig sind, wie sie sich deiner Auffassung nach nehmen, wie erklärst du dir dann, daß man so dermaßen bemüht ist, einen Kompromiß zu erreichen?


    Weil Fr. Merkel besonders etwas daran gelegen ist, dass die "EU-Verfassung" unter ihrer Führung einen Rahmen bekommt. Auch Politiker wollen sich ihre Denkmäler setzen.


    Sachlich diskutieren kann man aber nur mit einer Gegenpartei die dazu überhaupt bereit ist. Das ist bei den Polen definitiv nicht der Fall, also macht es auch keinen Sinn dort dauerhaft mit Vernuftsargumenten zu kommen, da kann man genauso mit einer Parkuhr sprechen. Und wenn sich die Polen eben wie kleine Kinder aufführen wollen kann man sie ruhig so behandeln. Entweder Du spielst mit oder wir nehmen dir dein Spielzeug weg.... ;)


    Und es ist ja nun nicht so, dass man von einer "Marionetten-EU" sprechen kann, nur weil die Länder die den Laden am Laufen halten sich vorbehalten von der Stimmenzahl her auch das Zünglein an der Wage zu sein. Im Rahmen von Beitrittsverhandlungen wird auch das Thema Stimmrecht angesprochen und dem Beitrittsland ist klar, was es am Anfang "bekommt" bevor es sich für oder gegen einen Beitritt entscheidet. Diese Stimmenverteilung ist dabei nicht starr sondern wird im Laufe der Zeit immer wieder neu gewichtet, je nachdem wie sich die Länder entsprechend entwickeln. Polen ist aber gerade mal seit 2004 dabei, niemand sagt ja, dass sie nie irgendwann auch mehr Stimmen bekommen, aber gerade als Neuling der eben noch bisher nicht viel Eingebracht, aber dafür umso mehr bekommen hat sich hinzustellen und auf diese Art und Weise zu sagen: "Jetzt will ich aber mehr...." ist einfach nur dusselig.


    Wenn mir jemand ein paar sachlich fundierte Argumente bringt, womit sich Polen in den 3 Jahren EU-Zugehörigkeit diese "Mehrstimmen" auch verdient hat wäre ich der letzte der das ablehnen würde.

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