Grauer Star: Welche Möglichkeiten der Behandlung?

  • Da mein Schwiegervater kürzlich von "seinem" Augenarzt erfahren hat, dass er auf einem Auge am so genannten grauen Star leidet, machen wir uns natürlich Gedanken, welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt?


    Der Augenarzt gab an, dass man eine Abschältechnik an der Hornhaut anwenden kann, diese soll jedoch nicht wirklich was bringen. Dann gäbe es noch eine andere Behandlung(OP-)methode, die allerdings nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden soll!
    Ich kann das nun leider nicht alles so genau wiedergeben, da ich nicht selbst dabei war.


    Es soll auch hier nicht die Kompetenz der Ärzte im Allgemeinen angezweifelt werden. Da ich persönlich jedoch schon einige schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht habe, möchte ich nur mal gerne wissen, ob der Arzt sich mit der teuren (Privat-)Behandlung sich nur die "Taschen voll" machen möchte oder ob das absolut notwendig ist, um das Augenlicht zu retten.


    Wer kann Tips geben, mit denen wir beurteilen können, ob man meinem Schwiegervater wirklich helfen kann oder nur mit einer vielleicht fragwüdigen Behandlung Geld verdienen möchte? Wir sind durchaus bereit Kosten zu tragen, wenn die Behandlung erfolgsversprechend und notwendig ist. Eine Zweite Meinung werden wir uns auch noch einholen, wir wollen nur nicht völlig unvorbereitet sein. Worauf ist zu achten, welche Möglichkeiten gibt es überhaupt noch? Über eine Erfahrungsaustausch mit Betroffenen ähnlicher Krankheiten oder über allgemeine Tipps wäre ich dankbar.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Hast Du im Netz mal nach Infos gesucht z.B. hier Wikipedia ? Die Starop ist ein absoluter Routineeingriff. Meine Eltern haben beide sowas hinter sich und können wieder ausgezeichnet sehen. Die Operation wurde auch von der Gkv bezahlt.

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  • Googlen ergab überwiegend, dass die Methode der Wahl ein Austausch der getrübten natürlichen Linse gegen ein künstliches Exemplar ist. Ist das auf Dauer die beste Methode? Gibt es da keine Fremdkörperabstoßreaktionen?


    Edit: Ich lese gerade, dass das Auge dann nicht mehr scharfstellen kann. Das empfinde ich doch als erheblichen Nachteil.


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • Moin,


    da meine Mutter gerade eine Star-Operation hinter sich hat und voller Ungeduld auf die für's andere Auge wartet, möchte ich hier auch meinen Senf dazu geben:


    Bei meiner Mutter wurde -ambulant- eine künstliche Linse eingesetzt. Sie ist bei der AOK versichert und die OP wurde von der Kasse übernommen. Ihr wurden auch -aufgrund des großen Befundes- keine anderen Therapiemöglichkeiten vorgeschlagen.


    Vor der OP durfte sie sich quasi aussuchen ob sie sich eine Linse für Weitsicht oder eine für Nahsicht einsetzen lässt, sprich ob sie nach der OP lieber weitsichtig oder kurzsichtig sein will. Sie hat sich für die Weitsicht entschieden und kann jetzt ohne Brille auf der Straße wieder einiges mehr erkennen und auch ohne Brille fernsehen. Sie ist so begeistert dass sie ihren Termin fürs andere Auge Mitte Juli kaum mehr erwarten kann.


    Sie wurde vor allem auf das Risiko der möglichen Einblutung beim Einsetzen der Linse aufgeklärt, dies hätte eine Netzhautablösung zur Folge. Abstoßungen seien aufgrund des gut verträglichen Materials wohl sehr sehr selten.


    Die OP wird im übrigen unter örtlicher Betäubung durchgeführt, man sieht dann laut ihrer Aussage nicht wie der Arzt mit dem Skalpell dem Auge nahe kommt.


    Lesenswert finde ich vor allem diese Broschüre:


    Staroperation und Intraokularlinse


    Grüßles,
    AC

    Ich habe die Philosophen und die Katzen studiert,
    doch die Weisheit der Katzen ist letzlich um ein weites größer.
    (Hyppolyte Taine)

  • Zitat

    Original geschrieben von herold
    Googlen ergab überwiegend, dass die Methode der Wahl ein Austausch der getrübten natürlichen Linse gegen ein künstliches Exemplar ist. Ist das auf Dauer die beste Methode? Gibt es da keine Fremdkörperabstoßreaktionen?


    Edit: Ich lese gerade, dass das Auge dann nicht mehr scharfstellen kann. Das empfinde ich doch als erheblichen Nachteil.


    Gruß herold


    Das Einsetzen einer künstlichen Linse ist mittlerweile absolute Routine - da ein Eingriff deutlich unter 30 Minuten dauert, absolvieren geübte Augenärzte dieses Programm mehrmals am Tag. Nach derzeitigem medizinischem Kenntnisstand ist das Austauschen der Linse die beste Methode, das Augenlicht auf Dauer zu erhalten.
    Komplikationen kann es bei jedem Eingriff geben, ob das jetzt das Entfernen von zu viel Fett auf den Hüften, das Austauschen einer Linse oder eine Organtransplantation ist. Aber das Risiko des Auftretens von Komplikationen bei einer Star-OP ist sehr gering.
    Mehr Auskunft kann Dir der behandelnde Augenarzt geben.
    Schöne Grüße!
    Georg

  • Das ist medizinisch hergestelltes Material. Antallergisch, steril, und besteht nicht aus Zellen. Es wird in diesem Falle nicht abgestoßen. Meine Mutter hat ebenfalls eine StarOp. Aufgrund der Linsentrübung kann ich mir nciht vorstellen, dass es weitere Methoden gibt. Medikativ ist mir als Laie zumindest nichts bekannt. Die Scharfstellung ist so ein Ding. Im Alltg kann man damit wohl seh rgut leben. Wobei die Linsen mittlerweile sehr gut sind und so wirklich nicht mehr viel korrigiert werden muss.


    Gruß Tim

    Wär Rächtsräibphähler phindet darf sich phreuen

  • Meinem Vater wurde von 2 Augenärzten gesagt dass man ihm nicht mehr helfen könne und er sich darauf einstellen solle blind zu werden. Er wollte sich damit nicht abfinden und hat sich in Kiel in die Hände von Prof. Dr. Uthoff begeben. Er hatte einen grünen Star, Glaukom auf beiden Augen... Heute brauch mein Dad keine Brille mehr und kann wieder zu fast 100 % sehen.


    http://www.augenklinik-bellevue.de/de/augeninfo.php

    Moderne Technik erleichtert dem Menschen nur das, was er sich im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte schwer gemacht hat.

  • @ Ls4: Ja, die Linse an sich löst keine Körperreaktionen aus. Allerdings die Fremdkörper, die bei der OP sehr leicht ins Auge gelangen können. Dieses Risiko kann man leider nicht zu 100% ausschließen.


    @ Magnolia77: Zwischen grünem Star (Glaukom) und grauem Star (Katarakt) besteht ein großer prinzipieller Unterschied: beim grünen Star wird der Sehnerv durch einen zu hohen Augeninnendruck geschädigt. Gesichtsfeldausfälle sind die Folge. Dieses Problem kann bei geringem Krankheitsfortschritt einfach durch Ablassen von Kammerwasser behoben werden.
    Der graue Star ist eine Linsentrübung ("Schleier vor den Augen"), die durch Austauschen der Linse behoben kann.


    Schöne Grüße!
    Georg, noch Laie


    EDIT: Juche, 1000 Beiträge! :cool:

  • jawoll ja,
    ausschließen kann man das Risiko natürlich nicht, aber die OP ist dennoch sehr sicher mittlöerweile wird die Linse glaube ich Schicht für Schicht weggelasert und dann eine neue Kreuzförmig "eingenäht".
    Ein Glaukom ist was anderes wie ein grauer Star, aber dennoch nicht damit zu spaßen. Man sollte den Augeninnendruck ab mittlerem Alter schon ab und an prüfen lassen.


    Gruß Tim, Medizininformatiker im Studium

    Wär Rächtsräibphähler phindet darf sich phreuen

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