Das Gerät hat die Maße des Nokia N 95, ist jedoch etwas schlanker. Es ist ebenfalls ein Slider, lässt sich aber nur nach oben aufschieben. Um den Akku einzusetzen, muss man die gesamte Rückseite, die aus sehr dünnem Plastik gefertigt ist, abnehmen. Kurioserweise findet sich der Ladeanschluss oben am Gehäuse, die dort übliche Taste zum Ein- und Ausschalten sowie zum Wechsel der Profile ist weggefallen. Die Verarbeitungsqualität wirkt hochwertiger als die des N 95, insbesondere der Slider-Mechanismus. Auch die Tastatur macht einen wertigeren Eindruck. Unterhalb der Vier-Wege-Wippe ist eine eigene Navigator-Taste hinzugekommen. Das Display löst so hoch auf wie beim N 95, ist aber von der Fläche her kleiner. Was die Ausstattung betrifft sind beide Geräte weitgehend identisch, wenn man von einigen entscheidenden Details absieht. Bei beiden kommt das modernste Nokia-Betriebssystem zum Einsatz, das flexibel und schnell ist. Das Gerät reagiert zügig auf Eingaben und die Multimedia-Ausstattung ist überragend. Doch nun zu den Unterschieden: beim 6110 Navigator fehlt Wireless-Lan, UMTS mitsamt HSDPA ist jedoch vorhanden. Anstatt einer 5-Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Objektiv kommt eine simple Optik zum Einsatz, die nur mit zwei Megapixel auflöst und zudem keinen Autofokus bietet. Auch ist der eingebaute Speicher von xy Megabyte kleiner als beim N95, lässt sich jedoch mit Micro-SD-Karten erweitern.
Der größte Unterschied liegt in der GPS-Satellitennavigation. Während der Empfänger das N 95 nicht besonders empfindlich ist und nur dann arbeitet, wenn das Gehäuse aufgeschoben ist, weil er sich unter der Tastatur befindet, ist beim 6110 die GPS-Antenne am oberen rechten Gehäuserand angebracht und empfängt deutlich stabiler, auch bei zugeschobenem Gerät. Die erstmalige Erfassung der Position dauert zwar wie beim N 95 1 bis 3 Minuten, anschließend arbeitet der GPS-Empfänger jedoch deutlich stabiler als beim N 95. Auch die Software ist besser. Es kommt hier nicht das System der Nokia-Tochter Smart2go zum Einsatz, sondern Route 66 als Onboard-Navigation. Das Kartenmaterial für Deutschland befindet sich vollständig auf der mitgelieferten 512-Megabyte-Karte. Im Unterschied zu Smart2go fallen also keine Kosten für das Nachladen von Kartenmaterial an. Auch hinsichtlich der Funktionalität und Ausstattung ist Route 66 besser. Es gibt die Möglichkeit, Verkehrsinformationen und die Warnung vor stationären Geschwindigkeitsmessanlagen dazu zu laden, kostenpflichtig, und man kann den Bildschirm individueller anpassen, es gibt mehr Sonderziele, und eine erheblich bessere Zieleingabe, die beispielsweise schon dann funktioniert, wenn man nur Teile des Straßennamens und die Postleitzahl eingibt. Auch die Führung unterwegs ist in mehrfacher Hinsicht besser: der GPS-Empfang ist stabiler, die Routenwahl ist besser, die Ansagen sind präziser. Da die Lautsprecher des 6110 kräftig sind, verpasst man keine Ansage, auch nicht im Cabrio beim Offenfahren. Da der GPS-Empfang deutlich stabiler ist, gelingt sogar die Navigation mit dem Gerät in der Hemdentasche.
Es ist eine Fußgänger-Navigation eingebaut. Und man kann die stromfressende Beleuchtung des Displays individueller programmieren als beim N 95, beispielsweise sich automatisch einschaltend vor einer Ansage. Wenn es also um die Navigation geht, ist dieses zweite Nokia-Gerät mit eingebautem GPS-Empfänger das Gerät der Wahl. Wie beim N 95 belastet die Navigation den Akku stark. Für den Einsatz im Auto ist unbedingt ein Ladekabel für den Zigarettenanzünder angesagt, denn nach bereits zwei Stunden ist ein voller Akku leer.
Die Fotos haben den Nokia-typischen Rotstich.
Ansonsten vollständige Ausstattung mit sehr gutem Internet-Browser, Radio und RSS-Reader. Quickoffice zur Anzeige von Office-Dateien, nicht aber zum Bearbeiten. Wie beim N 95 gibt es einen Mini-USB-Anschluss. Unter schlechten Empfangsbedingungen - innerhalb des Hauses am Fenster - hatten wir mit dem 6110 bereits nach 30 Sekunden eine funktionierende Satellitenortung, während sich das N 95 länger als 5 Minuten quälte.