Vorwort:
Für meinen Testbericht des Nokia N95 habe ich mir bewusst etwas mehr Zeit gelassen, um mir ein genaueres Urteil bilden zu können. Der Grund ist ganz einfach, die Fülle an Features und Möglichkeiten verlangt nach viel Zeit um alle Details zu entdecken. Das Nokia N95 ist das bislang vollwertigste N-Serien Gerät auf dem deutschen Markt (was den gebotenen Funktionsumfang in dieser Geräteklasse angeht). Egal ob UMTS, GPRS, HSDPA, GPS, WLAN, Bluetooth, 5 Megapixel Kamera, VGA Videoaufnahme, TV-Out - es gibt kaum etwas das es nicht kann. Wie sich diese Hülle an Funktionen des N95 im Alltag bewähren wird der nachfolgende Test zeigen.
Bilder und Video:
- Gerätebilder : Galerie mit 43 Bildern
- Displaybilder : Galerie mit 36 Bildern
- Kamerabilder : Galerie mit 32 Bildern*
*aus Trafficgründen verkleinert auf 1024 x 768 Pixel
Lieferumfang:
Gerät: Nokia N95 - Betriebssystem: Symbian - UI: Series 60 3rd Edition
- Nokia N95 Multimedia-Computer - Warm Graphite
- Nokia Video-Kabel CA-75U
- Nokia Datenkabel DKE-2
- Nokia Stereo-Headset HS-45, AD-43
- Nokia Standard-Akku BL-5F (950 mAh)
- Nokia Reise-Ladegerät AC-5E
- Nokia PC Software CD-ROM
- 512 MByte große microSD-Speicherkarte (mit vorinstalliertem Kartenmaterial)*
- microSD-Adapter auf SD-Format
- Bedienungsanleitung
- Nokia PC Suite CD-ROM
*gehört nicht immer zum Standard-Lieferumfang
Erster Eindruck:
Der erste Eindruck nach dem auspacken ist wirklich gut geraten. Mir wurde gleich klar, ich habe mich mit der Farbwahl des Rückcovers in Warm Graphite absolut richtig entschieden. Nach dem öffnen des Karton kommt es also zum Vorschein, das neue Multimediawunder N95. Neben dem Gerät findet sich eine Menge an Zubehör im Karton. Erst einmal alles sortiert und ausgepackt kann es eigentlich schon losgehen. Also SIM-Karte, Speicherkarte und Akku eingesetzt und das Gerät eingeschaltet.
Man wird wie gewohnt von der netten Nokia Animation mit dazu passendem Jingle begrüßt. Insgesamt dauert der Startvorgang beim Nokia N95 ca. 20 Sekunden bis die PIN Eingabe erfolgen kann. In meinen Augen ist das etwas schneller als bei einigen anderen Symbian Geräten. Dies resultiert sicherlich durch die Kombination von viel Speicher und der schnellen CPU (330 MHz).
Für die grundlegende Konfiguration der wichtigsten Einstellungen für WAP, Internet und MMS steht ein nettes Tool in Form des so genannten Settings Wizard zur Verfügung, der dabei hilft völlig automatisch die entsprechenden Details für den User vorzunehmen.
Gehäuse und Verarbeitung:
Dies ist wohl der im Forum kontroversest diskutierte Punkt am Nokia N95. Die einen sind mit der Verarbeitung hochzufrieden, die anderen haben ein ums andere Problem mit dem Gerät. Mein vorliegendes Nokia N95 war auch erst im zweiten Anlauf perfekt, das erste Gerät hatte den oftmals hier genannten "Wackelslider" und ein gewisses "Klappern" bei der Bedienung. Das Gerät wurde dann 1:1 durch Nokia gegen ein nagelneues Gerät getauscht. Es empfiehlt sich also vor dem Kauf einen genauen Blick auf das Gerät zu werfen, sofern dies möglich ist. Aber weiter im Text.
Das somit vorliegende Neugerät ist wirklich sauber und stabil verarbeitet, kein wackeln oder knarzen soweit das Auge reicht. So stellt man sich einen sanft geführten Slider vor, er rastet in beiden Schieberichtungen am Anschlag fest ein.
Die Größe des Nokia N95 ist mit 100 x 46 x 21 mm noch als angenehm zu empfinden, das Gewicht von 120 Gramm ist dieser Größe angemessen. Die Dicke mit maximal 21 mm ist für ein Symbian Smartphone mit diesem Funktionsumfang auch definitiv ok. Es ist dank des Slidermechanismus noch als hosentaschentauglich zu bezeichnen. Man sollte das Gerät aber nichts desto trotz in einer Schutztasche aufbewahren um das große Display zu schützen.
Richtig Spaß macht der Slider, dieser ist sehr solide an der rechten und linken Gehäuseseite verankert und lässt sich zweistufig einrasten. In einer Richtung bringt es die vollständige Zifferntastatur zum Vorschein, in der anderen Richtung die speziellen Musiktasten zur Steuerung des Musikplayers. Ein Wackeln, Knarzen oder Schanierspiel nach links und rechts ist bei dem vorliegenden N95 absolut nicht vorhanden. Zusammengefasst bleibt nur zu sagen: So muss ein Gerät dieser Preisklasse verarbeitet sein, und nicht anders - deshalb gilt wegen oben beschriebener Mängel vorher lieber antesten!
Zum Gewicht von 120 Gramm sei gesagt dass es sich sehr positiv auf den Gesamteindruck niederschlägt, so wirkt das Gewicht für die Gerätegröße sehr angenehm. Es vermittelt vielmehr in Verbindung mit der leicht gummierten Rückseite einen sehr hochwertigen Eindruck.
Display:
Das Display hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Die verwendete Auflösung von 240 x 320 Pixel bei 16,7 Millionen Farben ist eine absolute Augenweide für jeden Anwender. Durch die hohe Auflösung ist zumal eine sehr feine Schriftgröße möglich, so dass ggf. sehr viele Informationen auf einen Blick anzeigbar sind. Dank der variablen Schriftgröße (klein / mittel / groß) und des riesigen 2,6 Zoll Displays sollte nie die Übersicht verloren gehen.
Verglichen mit der direkten Konkurrenz ist das Display des Nokia N95 absolut gigantisch, egal ob es die Ausmaße sind oder die reine Leuchtkraft. Die Fläche des Displays im Gehäuse wirkt optimal genutzt, so geht das Display fast bis an den Rand des Gehäuses.
Bei maximaler Helligkeit (per Lichtsensor dimmbar) spielt das Display seine Stärken vollkommen aus, so ist die Farbwiedergabe extrem kontrastreich und leuchtend. Zum Energiesparen lässt sich die Beleuchtungsdauer und die Zeit bis zum Standbymodus nach eigenen Wünschen verändern. Des Weiteren gibt es den vom N80 bekannten Lichtsensor der dafür sorgt das Display und Tastaturbeleuchtung je nach Helligkeit angepasst wird.
Das Nokia N95 Display bietet übrigens keinen Displayschlafmodus, d.h. im Standby bleibt noch ein kleiner Streifen mit Daten, Uhrzeit und den restlichen wichtigsten Informationen erhalten. Man wird also permanent über verpasste Anrufe, SMS und Co. informiert. Aufgrund dieser Tatsache lassen sich auch zusätzliche Tools wie "Large Time" für eine riesige Standby Anzeige installieren und nutzen.
Personalisierbarkeit:
Wem die normale Menüanordnung nicht in ihrer Standard-Form gefällt, der kann die verschiedenen Icons auch in ihrer Reihenfolge verändern oder gar in selber angelegte Unterordner verschieben. Dies ist insbesondere für die oftmals verwendeten Programme praktisch, so sind diese dann optimal zu erreichen. Das N95 unterstützt Themes im Serie60 typischen *.sis Installationsformat, womit sich jeweils das komplette Menüaussehen inkl. Icons verändern lasst. Es finden sich insgesamt 4 vorinstallierte Themes auf dem Gerät (Nokia, NSeries 1, NSeries 2, NSeries 3) die natürlich problemlos durch weitere Themes ergänzt werden können.
Zum Anpassen an die jeweiligen Menügrafiken und -farben kann man sogar die Schriftfarbe per Nokia Theme Studio in eine beliebige Farbe ändern, so dass die Beschriftung bei Verwendung eines z.B. eines dunklen Hintergrunds immer gut lesbar bleibt. Hier mal einige Beispiele was man alles per Theme ändern kann:
- Menühintergrund
- Titel- und Statusleiste
- Analog- und Digitaluhr
- Akku- und Empfangsbalkens
- Menüicons
- Klingelton
- Bildschirmschoner
- Schriftfarben
- Schriftart
- und vieles mehr
Wem die Schnellzugriffe im Aktive-Standby nicht passen sollten, der kann diese gegen andere Shortcuts austauschen, oder aber den Aktive-Standby auch komplett abschalten. Auch hier bietet sich wieder ein hohes Maß an persönlicher Definierbarkeit.
Tastatur:
Die Softkeys und Hörertasten machen einen sehr stabilen Eindruck, sie sind allerdings leicht erhaben in den oberen Sliderteil des Gehäuses eingelassen. Sie haben einen sehr guten Druckpunkt und sind sehr fest im Gehäuse verankert. Das Steuerkreuz lässt sich sehr gut bedienen und man kommt ohne große Eingewöhnung zurecht. Die Lösung statt eines Joystick ein Steuerkreuz zu nutzen ist sicherlich die bessere, da in meinen Augen mit dem Steuerkreuz eine problemlosere und präzisere Navigation ohne Fehleingaben möglich.
Das Ziffernfeld lässt sich sogar noch einen Tick besser bedienen als die Softkeys, so sind die Tasten ausreichend groß und breit angelegt, einzig die äußeren Tastenreihen liegen etwas nah an dem Gehäuserand des unteren Sliderteils. Man kommt aufgrund der gewölbten Tastenform nichts desto trotz gleich zu Anfang gut zurecht, auch ohne Eingewöhnungsphase kann man schnell SMS und Texte verfassen.
Die symbianspezifische „Stift-Taste“ ist beim N95 übrigens direkt neben die "C-Taste" gewandert. Hier findet sich des weiteren die beiden "Softkey-Tasten" sowie die "Symbian-Menü-" und die "Multimedia-Taste" wieder.
Seitlich am Gehäuse befinden sich beim N95 einige spezielle Kameratasten. Fangen wir im Querformat gesehen links an. Hier befindet sich die Zoom +/- Taste die im Telefonmodus zur Lautstärkenregulierung dient. Als nächstes folgt die Taste für die Galerie, so gelangt man also schnell in die Anzeige der geschossenen Bilder. Die wichtigste Taste ist die zweistufige Auslösetaste. Mit dieser löst man den Autofocus aus wenn man die Taste halb herunterdrück und schießt ein Foto wenn man die Taste voll durchdrückt.
Kommen wir noch kurz zur Tastenbeleuchtung, so ist diese in einem hellen blau gehalten. Die Tastenbeleuchtung kommt allerdings nur zum Einsatz wenn es die äußeren Beleuchtungsbedingungen wirklich erfordern. Die Softkeys sind im Vergleich in weiß gehalten, was bei dem silbrigen Gerät für einen angenehmen Kontrast sorgt. Alle Tasten sind gleichmäßig ausgeleuchtet, hier ist also alles in bester Ordnung.
Menüstruktur:
Das Menü ist schon diversen Nokia Series 60 Geräten bekannt, und so kann es komplett nach eigenen Wünschen angepasst werden. Dank des Normal- und Quermodus kann das Menü somit wahlweise in 3x4 und 4x3 Icon Ansicht erfolgen. Bei dem hier getesteten Gerät gab es folgende Obermenüpunkte:
- Mitteilungen
- Kontakte
- Protokoll
- Kalender
- Galerie
- Musik
- Internet
- Verbind.
- System
- Office
- Programme
- Karten
Wie auch schon gewohnt kann man zwischen einer Listen- und Gitteranordnung wechseln, wobei mir persönlich die Gitteranordnung besser gefällt. Die Symbole sehen farbreich und plastisch aus, so kennt man es schon seit dem Nokia N80 oder auch Serie40 Geräten wie dem Nokia 6300.
Zum leichteren Umgang mit oft verwendeten Funktionen kann man das oben schon erwähnte, so genannte Active-Standby-Menü verwenden. Um Zugang auf die Shortcuts zu erreichen muss man im Standby nur über den entsprechenden Menüpunkt navigieren (man blättert hiermit durch die einzelnen Menüpunkte).
Wem das Menü auf den ersten Blick zu überladen wirkt (durch die vielen Untermenüpunkte) dem sei gesagt das man die Programme Serie60-üblich in entsprechende Unterordner verfrachten kann.
Zu den folgenden Umgebungsprofilen gibt es noch die Möglichkeit das Gerät in den Flugzeug Modus umzuschalten. Hierbei werden alle Funkverbindungen inkl. Bluetooth und WLAN deaktiviert, das restliche Menü und z.B. Funktionen wie die Kamera oder den MP3-Player können weitergenutzt werden.
- Allgemein
- Lautlos
- Besprechung
- Draußen
- Pager
- Offline
- Telefon sperren
Die Profile lassen sich natürlich nach eigenen Wünschen umbenennen, anpassen, etc. Einzig eine automatische Zeitsteuerung der verschiedenen Profile vermisst man im Serienszustand des Gerätes. Doch keine Sorge, wer eine automatische Profilumschaltung sucht wird problemlos im 3rd Party Softwareangebot fündig.
Kamera:
Hier hat Nokia den Kamerasensor mit der bisher höchsten Kamerahandy-Auflösung verbaut, so findet sich eine 5,0 Megapixel Kamera (Carl Zeiss Technik) mit Autofocus und digitalem Zoom wieder. Aktuell stellt diese Auflösung auf dem deutschen Markt noch das obere Ausstattungssegment dar, kein Gerät auf dem Markt bietet eine ähnliche Auflösung. Die Konkurrenz steckt noch bei 3,2 Megapixeln fest, man wird bei Sony Ericsson und Co. aber im Laufe des Jahres auch im 5,0 Megapixel Bereich nachlegen.
Die Kamera macht Bilder in einer maximalen Auflösung von 2592 x 1944 Pixel. Dies reicht locker für gute Bilder und Videos (maximal bis der Speicher im Telefon oder auf der Speicherkarte voll ist). Im Auslieferungszustand passen einige hundert Bilder in höchster Qualität auf das Gerät (der interne Gerätspeicher ist mit 100MB Nutzerspeicher recht üppig bemessen), dies sollte für einige Fotos und Videos genügen.
Die Bilder werden übrigens sehr farbgetreu auf dem Display dargestellt, hierbei dient selbstverständlich das komplette Display im Querformat als Sucher. Die Ergebnisse von Umgebungsaufnahmen sind recht gut, so sind die Bilder bei Tageslicht absolut brauchbar um Abzüge der digitalen Bilder entwickeln zu lassen. Schade ist nur das Nokia es versäumt hat echtes Blitzlicht zu integrieren, es gibt lediglich eine rote Leuchte zur Fokusierung und eine LED/SMS Blitzleuchte.
Bei den Bildern hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Aufnahme Modus: Automatisch / Benutzerdefiniert / Nahaufnahme / Porträt / Landschaft / Sport / Nacht / Portät bei Nacht
- Blitzmodus: Automatisch / Ein / Rot Augen-Red. / Aus
- Weißabgleich - Automatisch / Sonnig / Wolkig / Weißlicht / Neonlicht
- Belichtungsausgl. - minus 2.0 bis plus 2.0
- Farbton - Normal / Sepia / Schwarzweiß / Kräftig / Negativ
- Lichtempfindlichkeit - Hoch / Mittel / Niedrig / Automatisch
- Kontrast
- Bildschärfe - Hoch / Normal / Niedrig
- Selbstauslöser - 2 / 10 / 20 Sekunden
- Bildfolgemodus - Aus / Serie / 10s / 30s / 1 Min. / 5 Min. / 10 Min. / 15 Min.
- Galerie öffnen
- Icons anzeigen - An / Aus
- Auslösegeräusch
- Verstärlter digitaler Zomm - An / Aus
- Bildqualität - 5M / 3M / 2M / 0,8 M / 0,3M Pixel
- Standard Fotoname - Datum / Text
- Verwend. Speicher - Telefonspeicher / Speicherkarte
Aber kommen wir zur eigentlichen Bildqualität. Die Bildqualität des Suchers ist erstklassig und auch die Bildwiedergabe ist angenehm flüssig. In der Galerie werden die Bilder wahlweise als Ausschnitt oder im Vollbild angezeigt, so dass hier das volle Display ausgeschöpft wird. In der Galerie steht natürlich wie immer eine Zoomfunktion zur Verfügung, so kann man ggf. noch in Bilddetails hineinzoomen. Die Geschwindigkeit leidet beim Zoomen minimal, so benötigt das Gerät mit einem 5,0 Megapixel Bild pro Zoomstufe zwischen 1-2 Sekunden Ladezeit.
In der Galerie hat man folgende Möglichkeiten:
- Öffnen
- Senden
- Suchen
- Slideshow
- Löschen
- Ordner - Neuer Ordner
- Markierungen - Markieren / Alle markieren
- Als Hintergrund
- Zu Kontakt hinzufügen
- Umbenennen
- Druckoptionen
- Details anzeigen
- Hilfe
Somit sollte also auch für den Bilderfreak genug zum Rumspielen gegeben sein.
Neben dem Fotomodus bietet das N95 auch die Möglichkeit Videos im MP4 Format aufzunehmen. Ein wichtiges Merkmal ist die Videoauflösung in voller VGA Auflösung, was 640 x 480 Pixeln entspricht und dank der maximal 30 Bildern pro Sekunde schöne, flüssige Videos ergibt.
Es stehen folgende Auflösungen zur Auswahl:
Videomodus:
- Hohe TV-Qualität
- Normale TV-Qualität
- Hohe E-Mail Qualität
- Normale E-Mail Qualität
- MMS-Qualität
Bei den Videos hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Motivprogramm - Auto / Nacht
- Weißabgleich - Automatisch / Sonnig / Wolkig / Weißlicht / Neonlicht
- Farbton - Normal / Sepia / Schwarzweiß / Kräftig / Negativ
- Videostabilisierung - An / Aus
- Audioaufnahme - An / Aus
- Standard Fotoname - Datum / Text
- Verwend. Speicher - Telefonspeicher / Speicherkarte
Je nach Größe der Speicherkarte und gewählter Auflösung können somit Videos von zu einer Stunde Länge inkl. Ton aufgenommen werden. Bilder und Videos werden im Galerieordner gespeichert und können dort bearbeitet und betrachtet werden.
Bedienung:
Von der Bedienung her kommt man sehr leicht zurecht. Wie eigentlich bei jedem Nokia braucht man keine Anleitung gelesen zu haben, um sich im Menü zurechtzufinden. Für die Unbeholfenen unter uns hat Nokia wie immer die Kurzanleitung und Hilfe im Menü. Meist kann man die Hilfe über die Linke Softkey-Taste erreichen und somit Informationen zu den wichtigsten Menüpunkten nachlesen. Recht gut ist auch, dass man die Softkey-Tasten frei belegen kann. Des Weiteren gibt es eine "Multimedia-Taste" welche für schnellen Zugriff auf die wichtigsten Multimedia Programme sorgt.
Alles in allem Nokia-like leicht zu bedienen und IMHO sehr intuitiv. Wer schon mal ein Symbian Handy hatte, für den ist dies sicherlich so auch richtig ausgedrückt. Wer aber bisher nur die normalen Nokia Serie40 Geräte kennt der wird sicherlich anfangs etwas überfordert sein bzw. sich erst eingewöhnen müssen. So ist die Serie60 Oberfläche zwar leicht zu beherrschen, doch generell komplett anders aufgebaut als die Serie40 Geräte.
Wer sich noch einmal die wichtigsten Funktionen in einer Einführung grafisch aufbereitet anzeigen lassen will, der kann auf den integrierten Flash Player zurückgreifen. Hier wird optisch ansprechend angezeigt was das N95 eigentlich so alles kann und wie man mit dem Gerät umgeht. Das ist enorm praktisch, wenn man also gar keine Ahnung haben sollte auf was man sich mit dem N95 eingelassen hat.
Sprachqualität und Akku:
Bei der Sprachqualität würde ich das N95 eher durchschnittlich ansiedeln, etwas dumpf und blechern ist der Gesprächspartner zu hören. Mein erstes Gerät hatte sogar noch ein leises, hochfrequentes brummen während des Telefonierens. Dies ist also nicht unbedingt die Paradedisziplin des N95.
Für die Akkulaufzeit im Alltagsbetrieb ergibt sich trotz des 950 mAh starken Akkus ein geteilter Eindruck. Zur reinen Telefonie und Simsen eignet sich das Gerät aufgrund seiner Featurevielfalt zwar nur bedingt, doch ist der Akku in diesem Fall mit ca. 3 Tagen Nutzung durchaus brauchbar. Nutzt man hingegen vermehrt alle Features wie Kamera, MP3 Player, WLAN, etc. so geht der Akku schon nach weniger als 24 Stunden in die Knie.
Ich denke aber in der Praxis werden bei nicht allzu starker Nutzung um die 2 - 2,5 Tage Laufzeit realistisch sein. Es kommt natürlich immer darauf an ob man permanent telefoniert, simst und WLAN oder Bluetooth einsetzt. Hierdurch geht die Standby natürlich umso schneller in die Knie.
Angegeben ist es übrigens vom Hersteller mit bis zu 6,5 Std. Gesprächszeit (GSM) und 230 Std. Standby (GSM). In der Praxis orientiert sich dieser Wert wie schon gesagt an deren Geräten der Serie 60 (mit UMTS und WLAN).