G8-Gipfel: Straßenschlachten in Rostock - Was passiert mit Eigentum ?

  • Diese "polizeilichen" Provokateure gab es v.a. in Genua. (Damals noch unter Berlusconi)


    Dort haben Mitglieder des schwarzen Blocks bzw vermutlich sogar Polizisten selbst provoziert, sich mit der Polizei abgestimmt etc.


    Wer eine dreiviertel Stunde Zeit hat, kann sich HIER ein sehr interessantes Video dazu ansehen.


    In Deutschland halte diese Art der Polizei-Taktik für ausgeschlossen.


    Gruß,
    Sebi

  • Dankesehr. :) Dabei kam mir die Idee zunächst bei einem Vergleich der beiden "Stellen":


    - bei beiden handelt es sich um Käfigkonstruktionen


    - bei beiden lässt man das Licht 24h am Tag an


    - bei beiden landen Leute, die teilweise eher zweifelhaft dort sitzen.
    => (Zitat bei tagesschau.de von einem der Demonstranten-Anwälte: "Viele der in Gewahrsam genommenen G8-Kritiker mussten wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Denn viele seien allein wegen 'verdächtiger Kapuzenjacken, Sonnenbrillen und Schals' oder wegen Funkgeräten im Gepäck in Gewahrsam genommen, erklärt einer der Notdienstanwälte." Dass von über 1.200 solcherart inhaftierten jetzt nur noch etwa 200 dort sitzt, während es gerade mal 20 Haftbefehle gab, spricht deutlich für die These)


    - bei beiden beschweren sich Anwälte über erschwerten Zugang
    => (Zitat: "Wir haben für mehr als 40 Leute Freilassungsanträge gestellt und haben seit Stunden keine Antwort", kritisiert er [ein Anwalt]. Im Moment sei es ein Chaos, meint auch der diensthabende Richter Thomas Behrmann." [...] "Auch Richter Behrmann schüttelt den Kopf: 'Dutzende in Gewahrsam genommene Personen werden gerade nicht vorgeführt', sagt er. Die Bestandsaufnahme der Fälle gehe nur langsam voran.")
    sowie "Es solle wohl darauf hinauslaufen, dass die Anhörung der Gefangenen gänzlich ohne Rechtsbeistand von statten geht, sagt der Anwalt Cornelius Weimar. In der GeSa Industriestraße würden er und seine Kollegen nur vorgelassen, wenn Name, Anschrift und Geburtsdatum der Insassen bekannt seien. Doch diese dürften nicht nach draußen telefonieren. 'Das ist niedrigster rechtsstatlicher Standard', konstatiert Weimar."


    - bei beiden sind Fotos und Filmaufnahmen sehr ungern gesehen
    => Zitat Spiegel.de: "Nein, Sie dürfen hier keine Fotos machen", sagt ein Beamter zu den anrückenden Journalisten. Nein, auch nicht von der anderen Straßenseite, dies sei ein "Sicherheitsbereich".


    sowie


    Wie wichtig die Polizei die Sammelstelle in der Industriestraße nimmt - es gibt mehrere davon auf dem Gipfel-Gebiet - zeigt sich einige Minuten später, es ist fast dunkel inzwischen: Ein Radfahrer, mit Freunden auf dem Rückweg vom Konzert der Anti-G-8-Sänger Grönemeyer, Bono & Co., wird vom Rad gezerrt, als er ein Foto über den Zaun schießen will, dann schleppen ihn mehrere Beamte auf das Gelände. "Ihr spinnt doch", ruft einer seiner Kumpels fassungslos hinterher.

  • Zitat

    Original geschrieben von Sebi
    In Deutschland halte diese Art der Polizei-Taktik für ausgeschlossen.


    Dazu dann mal hier ein Auszug aus der taz von heute:


    Zitat

    Original geschrieben von taz am 8.6.07
    Die Glaubwürdigkeit der Polizei beschädigt in den Augen der Protestler auch ein anderer Vorfall: Vorgestern war den Teilnehmern der Blockade zwischen Bad Doberan und Heiligendamm eine Gruppe von fünf Maskierten aufgefallen, die tschechische Protestierer aufforderten, Steine zu werfen und härter gegen die Polizei vorzugehen.


    Mehrere Blockierer sprachen die Anheizer an und umstellten einen von ihnen. Weil mehrere Demonstranten aus Bremen glaubten, einen Zivilpolizisten aus ihrer Stadt erkannt zu haben, forderten sie ihn auf, seinen Ausweis zu zeigen. Als er sich weigerte, wurde er zu Polizisten geführt, die ihn dann in ihre Mitte aufnahmen. Diese Szene wurde auch von Journalisten der taz und anderer Medien beobachtet.


    Quelle: http://taz.de/dx/2007/06/08/a0239.1/text


    Selbst wenn die Mitarbeiter also vom Verfassungsschutz kamen: Den Polizisten waren sie auf jeden Fall bekannt.


    Generell beleuchtet der Artikel auch die Informationspolitik der Polizei, die danach offenbar bei den Sitzblockaden gezielt unwahre Meldungen über Gewalttaten an die Presse gegeben hat (die diese dann natürlich ungeprüft übernommen hat).

  • Ole
    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.


    Aber schon putzig wie sich gewisse Kreise im Nachhinein aufregen.
    Sollten mal lieber froh sein, dass der Gipfel in D stattgefunden hat, in diversen anderen Ländern wäre die Kiste ganz anders abgelaufen.


    Worauf ich noch warte: Die Klage der Greenpeacehobbykapitäne.
    Wer wissentlich und mit voller Absicht vom Obersten Gericht festgelegte Sperrzonen mißachtet, darf sich dann eben nicht wundern, wenn man nicht mit Samthandschuhen angefasst wird.


    Aber wie wir sicher auch noch lernen werden:
    Eigentlich gab es unter den Demonstranten überhaupt keine Krawallmacher, das waren ausnahmlos verkappte Zivilpolizisten die den guten Ruf der allesamt unschuldigen Demonstranten ruinieren wollten...



    Man was bin ich froh, dass diese Veranstaltung heute zu Ende geht und wir in 2 Wochen nichts mehr von diesem leidigen Theme hören werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Aber wie wir sicher auch noch lernen werden:
    Eigentlich gab es unter den Demonstranten überhaupt keine Krawallmacher, das waren ausnahmlos verkappte Zivilpolizisten die den guten Ruf der allesamt unschuldigen Demonstranten ruinieren wollten...


    Na ja. Ich bin sicher alles andere als ein Freund dieser verdammten Krawallbrüder. Meinetwegen kann man sie allein dafür, daß sie Blutvergießen bewußt in Kauf nehmen, gerne einsperren bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.


    Ich verleugne aber trotzdem nicht die Möglichkeit, daß gewisse Lobbygruppen in unserer Gesellschaft (hier und auch in anderen Ländern auf der Welt) ihren Beitrag leisten, die Stimmung aufzuheizen. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß zu diesem Zweck Autonome aus dem Ausland "eingeflogen" werden.


    Denn wo es keine Krawalle gibt, da gibt es auch keinen Grund, den nächsten Gipfel bereits im Vorfeld mit noch mehr Repressalien gegenüber dem "braven" Demonstranten zu spicken. Vom Abhören von Telefonaten und dem Öffnen von Postsendungen erst gar nicht zu sprechen.


    Sicher kommt bei fast jeder Demo mal ein Stein dahergeflogen, weil immer irgendwelche Deppen mitmarschieren.


    Die aktuellen Vorfälle, im Zusammenhang mit den Übertreibungen über Art der Ausschreitungen und Zahl der Verletzten betrachtet, können einem aber schon zu denken geben.


    cu


    NoTeen

  • Die Polizei hat jetzt laut Spiegel Online bestätigt, dass sie getarnte Zivilbeamte in die Blockadezüge eingeschleust hatte. Einer dieser Beamten soll auch am Mittwoch in schwarz gekleidet an der Demo aufgekreuzt sein. Es soll Zeugen geben, wonach dieser Zivilbeamte dabei zum Steinewerfen anstachelte. Er wurde anschließend von Demonstranten angegriffen und "rettete" sich zu seinen Kollegen. Das wurde von mehreren Journalisten beobachtet.



    Die Polizei hatte alles in diesem Zusammenhang gestern noch geleugnet.


    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,487487,00.html

  • Der Stern bestätigt dies in diesem Artikel ebenfalls.


    Jetzt fehlt nur noch, dass sich der Chauffeur von Bushs Limousine als Osama persönlich herausstellt.


    Tjajo, die Krawalle sind demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit inszeniert bzw. von staatlicher Seite provoziert und angeleitet.

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