6500 classic: Eindrücke
Hallo TT-ler,
Ich hab' mein schwarzes 6500 classic am Freitag im Mobilezone (grösste Handy-Ladenkette der Schweiz) in Oftringen abholen können. War soweit ich weiss das einzige Gerät, das sie an dem Tag geliefert bekommen haben. Bezahlt habe ich ca. 130 € mit 2-Jahres-VVL des billigsten Swisscom-Abos.
Einige Beobachtungen im Vergleich zu meinem bisherigen 6230:
- Das Nokia-Packungsdesign mit den vielsagenden Fotos, über deren Bedeutung in diesem Forum auch schon gerätselt wurde, scheint Geschichte zu sein. Das 6500c steckt in einer grauen Verpackung mit orangen Farbkreisen drauf. Allgemein macht die Verpackung keinen besonders hochwertigen Eindruck auf mich. Lieferumfang nebst Handy und Akku: Ladegerät AC-6E, Datenkabel CA-101 und Headset HS-82. Die Bedienungsanleitung ist in schwarz-weiss gedruckt.
- 'Reduce to the max' war wohl das Motto in Bezug auf Tasten und Anschlüsse: Anstelle von Pop-Port und Lade-Anschluss tritt ein Mini-USB, der jedoch flacher als der Standard (z.B. an Digicams) ist. Die Tasten zum Ausschalten (praktisch zum schnellen Wechseln der Profile) und für die Lautstärke wurden auch gestrichen.
- Der Akkudeckel ist aus (dünnem) Plastik und wird nur draufgeschoben. Ich hatte jetzt schon Mühe, ihn wieder draufzubekommen, mit der Zeit wird das wohl nicht besser :-s Auch der hochwertige Eindruck wird so ein Stück weit zerstört, da das halbe Gerät dann doch nicht aus Edelstahl ist. Der Deckel eines V3 beispielsweise wirkt viel wertiger --> eine Nische für Zubehörhersteller?
- Die Menügeschwindigkeit ist schön fix, keine Verschlechterung im Vergleich zum 6230 feststellbar. Die Tastatur hat einen guten Druckpunkt, jedoch vernehme ich ein unangenehmes "Knarzen", wenn ich den Daumen wieder vom Navikey nehme. Muss am Material liegen, vielleicht pendelt sich's auch noch ein.
- Zum Lieferumfang gehören sieben einfache Themen und einige Ruftöne, jedoch keine zum Gerät passenden Bildschirmhintergründe (schade). Die Musiklautsprecher-Qualität ist ziemlich gut.
- Wenn man eine Mittelung zu schreiben beginnt, danach aber auf den Hauptbildschirm zurückkehrt, wird die Mitteilung automatisch im Ordner Entwürfe gespeichert, wo man sie dann mühsam zurückholen muss. Eine klare Verschlechterung im Vergleich zum 6230, bei welchem man einfach später weiterschreiben konnte.
- Allgemein wirkt für mich die Gestaltung der 'Editoren', z.B. für eine neue Mitteilung oder einen Kalendereintrag, ungewohnt: Alles ist im selben 'Fenster' untereinander, z.B. 'Betreff' *runter* 'Ort' *runter* Beginn Datum *runter* Beginn Uhrzeit *runter* Ende Datum etc.
Die Assistent-Struktur (alles nacheinander in verschiedenen Fenstern), wie ich es von Nokia bisher gewohnt war, fand ich intuitiver.
- Das 6500c scheint wie bereits vermutet kein Empfangswunder zu sein: Beim 6230 hatte ich bei mir zu Hause meist vollen Empfang, das neue zeigt schon mal nur zwei Striche an (auch noch sowas: Vier Striche bei der Empfangsanzeige erinnern mich an ein 6110 aus '97, wo sind die fehlenden drei hin?)
So, das wärs mal fürs Erste. Für Nokia-Freaks mögen viele der angesprochenen Punkte nur müdes Gähnen hervorrufen, da seit Generationen in den neuen Geräten implementiert. Ich habe mich halt über die Jahre an mein 6230 gewöhnt und war auch sehr zufrieden damit. Nichtsdestotrotz ist es mir unverständlich, wieso Nokia sein perfektes und lange beibehaltenes Bedienkonzept über den Haufen werfen musste. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich vom 6500 classic momentan fast ein wenig enttäuscht bin, aber das wird sich wohl in den nächsten Wochen legen. Vielleicht bin ich auch bloss ein ewig rückwärtsgewandter Hinterwäldler...
Schönen Sonntag wünscht
Hüendli