hartz4 empfänger 9€ abzug pro tag im krankenhaus?

  • Zitat

    Original geschrieben von wrywindfall
    Äh, welche Schulden müssen denn Hartz IV-Empfänger abzahlen? Ich dachte, da ist nichts pfändbar? Und wenn das richtig gemacht wird, gibts doch noch die Privatinsolvenz.


    Wie meinst Du das, "welche" Schulden? Sehr viele Menschen haben irgendwelche Finanzierungen laufen. Werden sie arbeitslos oder man trennt sich und wird für einen Partner, vielleicht Kinder, unterhaltspflichtig geht's selbst mit Leuten aus gutbürgerlichen Verhältnissen ratzfatz abwärts.


    Oder ein Selbstständiger, der sich nicht perfekt abgesichert hat, womöglich mit seinem Privatvermögen haftet und dann pleite geht. Du kannst nicht so schnell gucken wie das selbst guten, im Grunde talentierten Menschen passieren kann. Ein, zwei unglückliche unternehmerische Entscheidungen, dazu noch ein, zwei Kunden, die größere Summen nicht zahlen, und schon ist dein Unternehmen platt.


    Die typischen Karrieren laufen fast immer so ab, Arbeitslosigkeit, Kredite können nicht mehr bedient werden, Pfändung, und dann sind die Leute im freien Fall.


    In der Theorie gibt es zwar Pfändungsgrenzen usw., in der Praxis ist es aber regelmäßig sehr schwer seine Rechte durchzusetzen und die Beteiligten auf der anderen Seite, Banken etc., spielen auch ganz bewußt und meistens erfolgreich auf Zeit, denn es ist klar dass den Betroffenen sowohl psychisch wie auch vom Wissen um ihre Rechte extrem schnell die Puste ausgeht... oder besser gesagt: sie schon von vorneherein so "fertig" sind dass sie sich nicht mehr in der Lage fühlen zu kämpfen.


    Im übrigen ist es realitätsfern davon auszugehen dass jemand keinerlei weitergehende finanzielle Verpflichtungen hat nur weil er plötzlich ans Existenzminimum rutscht. In der Realität wird niemals jemand seine 345€ so einsetzen können wie in der Theorie vorgesehen. Nehmen wir den fiktiven Erik Mustermann, TT-Mitglied, hat wie die meisten hier 1 benutzten und 1 oder 2 Schubladenverträge bei Mobilfunk-Unternehmen. Die mindestens 20, 30 EUR Grundgebühr fallen weiter an, die sind nicht plötzlich weg obwohl der Herr Mustermann jetzt besser eine Prepaid-Karte vom Aldi nutzen sollte...
    Vielleicht "erdreistete" er sich dazu auch noch eine Zeitung oder Zeitschrift zu abonnieren und kommt erst am Jahresende aus dem Vertrag heraus. Was nun?


    Vielleicht hat der Herr Mustermann auch Freunde oder Familie und die haben irgendwann Geburtstag, ein Jubiläum, ... muß er den Besuch im Kino, in einem Museum, oder das Lesen eines Buches unterlassen weil er in dem jeweiligen Monat das entsprechende Budget für eine andere "kulturelle" Ausgabe, ein kleines Geschenk, verwenden mußte? Darf/kann er jetzt nur noch die Hälfte essen weil blöderweise der Anteil seiner geistigen Nahrung teurer als geplant war, oder weil er unverschämterweise eine Zeitung abonnierte und den Vertrag nicht passend zum gesellschaftlichen Ausstieg kündigen konnte, oder weil er insofern gesellschaftlich integriert bleiben wollte dass er jemandem zum Geburtstag gratuliert und ein kleines Geschenk gemacht hat?


    Mobilfunk-Vertrag, Zeitung, das waren jetzt nur zwei kleine Beispiele. Viele Menschen sind dazu Mitglied in einem Sportverein oder fröhnen irgendeinem Hobby, es kann ja mal jeder überlegen wo man überall mit regelmäßigen Zahlungen im Rennen ist - und da kommst Du nicht überall sofort raus. Mal ganz abgesehen davon wie sich derjenige fühlt wenn er auf diese Weise aus der Gesellschaft aussteigen muß.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • der_Aachener


    Hier geht niemand mit irgendwelchen Giftpfeilen aufeinander los. Wir sind in einer Diskussion in der jeder seine Meinung kund tun kann.


    Klar gibt es auch auf beiden Seiten schwarze Schafe. Einmal die Schmarotzer und einmal die die auf Sie schimpfen ohne zu unterscheiden und spätestens wenn sie selbst betroffen sind, auf einmal merken was es bedeutet aus dem gesellschaftlichen Leben auszusteigen und bedürftig zu sein.


    Ich hatte auch eine Zeit lang bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet wo ich ganze 1100€ netto hatte und mich ein Hartz4ler ausgelacht hat, mit dem Spruch ey Alder für das Geld würd ich net schaffen gehen. Ich bekomme so für einen 4Personenhaushalt incl. Kindergartenübernahme ca. 1950 Euro im Monat.


    Ja das hatte mich auch stutzig gemacht, für was ich täglich 250km gependelt bin während der andere seine E*er schauckelt und mind. 500€ mehr im Monat übrig hat.


    Aber man sollte sich doch vor Augen halten, wo das Problem eigentlich liegt? Bei denen die Sozialhilfe beziehen und am festgeschriebenen Existenzminimum leben oder an der Industrie die die Löhne so gedrückt hat, das die Menschen arbeiten gehen und dennoch weniger zum Leben haben wie Hartz4 Empfänger. Das ist ein Problem im System und nicht der "einigen Schmarotzer".


    Pfändbar bedeutet immer das man versucht gegen den Willen des nicht zahlenden Schuldners an sein Geld zu bekommen. Für diesen Fall hat wrywindfall und du natürlich Recht das es nichts zu pfänden gibt. Aber es soll auch Hilfebedürftige geben die auf einen Teil Ihres Regelsatzes verzichten um Ihre Schulden abzustottern. Für mich war die Aussage zu lapidar von wrywindfall. Dieser hat ja seinen Standpunkt erläutert.


    Wir drifften aber zu sehr vom eigentlichen Thema ab. Ich bleib bei der Meinung das ein Krankenhausaufenthalt ein gewisser Mehraufwand ist, und es schwachsinnig ist diesen vom Regelsatz abzuziehen.

  • "eines H4lers mit der eines Menschen vergleichst", was ist denn das für ein statz. sind h4 empfänger schon keine menschen mehr?

    the one, you love to hate...
    warum denkt eigentlich jeder das ich ein netter kerl bin? selbst meine mutter sagt, ich bin ein arschloch.... *g*
    ! Alle macht dem Volk!!!

  • Re: Kinder, Kinder... nu kommt mal wieder runter...


    der_Aachener


    Du hast Recht, es gibt immer solche und solche. Du bist nun ausgerechnet mit den Schmarotzern konfrontiert... Es bestreitet ja auch niemand dass es solche Leute gibt, die das System ausspielen und eine ausreichende Schlauheit und Dreistigkeit besitzen um es auch skrupellos zu tun.


    Du kannst das aber nicht verallgemeinern... Du bist persönlich strebsam und chancenreich genug um im Notfall zu versuchen dich aus dieser Lage zu befreien - oder sagen wir mal lieber, Du glaubst im Augenblick dass Du es bist.


    Wenn Du aber aus einer gutbürgerlichen Existenz plötzlich abrutschst und den Halt verlierst ist die Frage wie Du das tatsächlich verkraftest und ob Du dann noch genauso motiviert und leistungsfähig bist wie Du es dir jetzt vorstellst.


    Wenn die Bank dein Girokonto kündigt oder Geld pfändet obwohl sie es nicht darf, der Automat beim Geld-ziehen deine Karte kassiert und finanziell erstmal gar nichts mehr geht weil schon alleine die Möglichkeit zur Teilnahme am Geldverkehr abgeschnitten wird - dann stehst Du erstmal blöd da. Sicher, Du wirst notfalls mit Hinweis auf das sog. "Jedermann-Konto" wieder eine Bankverbindung bekommen, aber bis das angelaufen ist hast Du dich erstmal damit herumschlagen müssen, dich informieren müssen. Deine finanziellen Verbindlichkeiten und die Notwendigkeit einzukaufen gehen derweil aber weiter, die Gläubiger-Briefe erreichen dich weiter täglich. Schuldner-Beratung? Gute Idee, aber die sind so überlaufen dass man dort frühestens in einem halben Jahr Hilfe bekommt, und auch das nur wenn Du zu den "harten Fällen" gehörst, wegen "nur" ein paar tausend Euro Miese brauchste da nicht glauben dass Du schnell unterstützt wirst.


    Wie lange Du arbeitslos wärst - da wäre ich mit einer Aussage sehr vorsichtig. Es kann ja sein dass Du ein gefragter Spezialist bist, wenn Du aber einen Allerwelts-Beruf hast oder blöderweise ungelernt bist weil in deiner Vergangenheit nicht alles so toll lief, dein Lebenslauf Lücken oder Brüche hat... dann sieht es schnell anders aus.
    Arbeitslosigkeit wird hierzulande schwachsinnigerweise schon als Wettbewerbsnachteil gesehen, wenn Du also erstmal auf die Seite gewechselt hast bist Du schon im Hintertreffen gegenüber denjenigen, die sich aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus bewerben.
    Aufgrund der harten Lebensumstände der letzten Wochen und Monate gelingt es dir in dem Moment vielleicht auch nicht mehr so ohne weiteres den positiven Bewerber heraus zu stellen wie das bei einer Bewerbung nötig wäre...


    Deine Meinung in allen Ehren, ich denke nur dass Du dich verschätzt wenn Du denkst dass Du nach dem persönlichen Super-GAU noch genauso denkst und handelst wie Du es im Moment könntest und vermutest.


    Wenn dir von "der Gesellschaft" - Banken, Arbeitgeber, Gläubiger, ... - übel mitgespielt wurde ist der Schritt nicht mehr weit dass der Gedanke aufkommt ""Die" haben mich verarscht, jetzt verarsche ich zurück!"
    Man weiß auch dass Viele, die überschuldet sind, irgendwann den Kopf in den Sand stecken und die Briefe erst gar nicht mehr öffnen, geschweige denn sonst irgendwie Elan aufbringen sich zu kümmern weil sie wissen dass sie gegen den Schuldenberg eh nicht mehr ankommen.


    Es wird immer Beispiele geben wo Leute mit Bauernschläue und krimineller Energie Systemfehler nutzen. Aber der Fehler ist dann weniger dass Menschen mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen Lücken nutzen, sondern dass das System überhaupt erst derartige Lücken hat, und dass es Schieflagen gibt.


    Nicht die Sozialhilfe ist zu niedrig, sondern die Löhne in vielen Bereichen zu niedrig! Wenn man an Transferleistungen genauso viel bekommen kann wie für einen Fulltime-Job muß man sich fragen warum der Arbeitgeber seine Leute mit einem derartigen Hungerlohn abspeist...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Re: Kinder, Kinder... nu kommt mal wieder runter...


    Zitat

    Original geschrieben von der_Aachener


    Ich glaube mit Fug und Recht behaupten zu können, das ich - wenn ich denn jemals in die Situation käme- nicht mehr als einen, max. 2 Monate arbeitslos wäre, weil ich mich in grund und Boden schämen würde, mir vom Staat "den Hintern abputzen" zu lassen.


    kommt drauf an, was Du gelernt hast. Bei über 100 Bewerbungen (ja,richtige) hatte ich zwei Vorstellungsgespräche. Ich habe mich vom Allgäu bis Ostfriesland über all hin beworben. Allein in der Stadt in der ich lebe, sind über 500 Leute mit demselben Abschluss arbeitslos gemeldet. DAzu kommen die Leute mit den sehr verwandten Studiengängen von der Uni, und die, die wie ich in albernen Fortbildungen sitzen. Und der Staat putzt mir mit sicher nicht den Hintern ab, sondern er tritt mir jeden Tag mächtig hinein :mad:
    Sorry, aber wenn ich das als Betroffener lese, kommts mir echt hoch. Bedenkt bitte, das die meissten von den 345 Tacken noch einen Teil der Miete, Stromkosten, Heizkosten (die Sätze sind einfach zu niedrig), Berufsunfähigkeitsversicherungen, Haftpflicht und eben all den anderen Kram, den man als Mensch in dieser Gesellschaft normalerweise hat, bezahlen muss. Ich krieg das nur durch ein funktionierendes soziales Umfeld hin.
    Die, die das nicht haben, haben ein Problem. Banken geben einem natürlich nix, daher muss bei den realen Kosten gespart werden. Und es kann dann leider auch in Mietaussenständen gipfeln.


    greetz


    edit: achja, es wird auch nur die Hälfte der Fahrtkosten zu meiner Fortbildung erstattet

  • Ich vestehe das anscheinend immer noch nicht. Von seinem ALG muß er die 10€ bezahlen. Dann wird wird ihm aber auch noch Geld von seinem ALG abgezogen. Da nn zahlt er ja mehr, als wenn er nicht im KH wäre :confused: .

    "Was kann ich für eure Welt?"

  • Zitat

    Wenn man sich durch Deine Argumentation hindurchgequält hat, fragt man sich am Ende wirklich, wer da wohl am Stammtisch sitzt. Aber das Problem hast Du ja öfter.


    So kompliziert ist es nicht, dass es einen quälen müsste... Davon ab, deine Qual ist nicht mein Problem, schon garnicht öfter...


    Zitat

    Und wenn Du schon die Situation eines H4lers mit der eines Menschen vergleichst, der in Lohn und Brot steht, dann beziehe in Deine Vergleiche doch bitte auch die Selbständig Tätigen mit ein, die ganz bestimmt nicht nach vier Wochen Krankenhausaufenthalt erst mal loslaufen und sich was gönnen, sondern - sofern sie nicht eine Firma mit wenigstens zwanzig Angestellten haben, die quasi "von selbst" läuft - erst mal mühsam den entgangenen Umsatz wieder hereinarbeiten, damit ihnen die laufenden Kosten nicht über alle Berge davonlaufen.


    Die sind in meiner Argumentation schon drin. Es macht keinen Unterschied, woraus laufende Kosten bestehen, die einem über den Kopf wachsen. Auch ein Angestellter, wie ein von dir so betitelter Hartz4ler haben laufende Kosten, die ihnen über den Kopf wachsen können. Insofern ist das kein Argument, auch wenn du daraus eines konstruieren möchtest.


    Zitat

    Daß H4ler mit einem Regelsatz von 345 Euro plus Miete auskommen sollen, empfinde ich persönlich ebenfalls als erniedrigend und in unserem Gesellschaftssystem menschenverachtend. Die Ursachen dafür zu ergründen, sprengt jedoch die Thematik von diesem Thread und hat mit der Sache an sich gar nichts zu tun.


    Man kann nicht Wirkungen kritisieren, wenn man sich nicht über die Ursachen unterhalten will. Und ohne die Ursache bräuchte es diesen Thread garnicht. Insofern versteh ich nicht, worauf du hinaus willst. Wenn du keinen Bock hast, ein Thema zu diskutieren oder auf einen Beitrag einzugehen, dann lass es doch einfach.


    Zitat

    Wie CH und xoduz bereits geschrieben haben: Keine Grundlage, kein Anspruch, kein Geld. Auch wenn man es jedem Einzelnen gönnen würde. Aber wenn es um das "Gönnen" ginge, dann wären wir alle Millionär.


    Wenn CH und xoduz das so sehen wollen, dann bleibt ihnen das unbenommen. Daraus abzuleiten, das man es zwingend so sehen muss bzw. daraus ein Naturgesetz abzuleiten, das es so sein muss, ist falsch.


    Zitat

    Auch ein Arbeitgeber bezahlt für Dich übrigens nicht die vollen Lohnkosten weiter, wenn Du krank bist. Und spätestens nach +6 Wochen hättest Du als Arbeitnehmer guten Grund zu meckern, wenn Deine Bezüge auf 68% reduziert werden.


    Hab keine Summe genannt-unabhängig davon zahlt er aber im Regelfall einen Betrag weit über der Summe, die hier beim Regelsatz gekürzt werden soll. Da ist keine Verhältnismäßigkeit gegeben und insofern taugt es nicht als Legitamation einer Argumentation.


    Zitat

    Da Du sicher auch in weiteren Beiträgen nicht von Deiner Polemik und Möchtegerngesellschaftskritik lassen wirst, werde ich mich dann aus dem Thread raushalten.


    Dir und vielen anderen möcht ich mal nahelegen, dich über die Bedeutung des Wortes Polemik zu informieren. Dann würde mancher mal kapieren, das es keineswegs negativ ist, sich einer Polemik zu bedienen und noch dazu, das es weder negativ ist, so etwas zu tun, noch das alles Polemik sein muss, sofern man nicht damit einverstanden ist.


    Du musst mir auch nicht sagen, ob oder warum du nicht mehr an einem Thread teilnehmen willst. Erstens ist mir das herzlich egal, zweitens reicht es, wenn man sich nicht mehr zu Wort meldet.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Wie meinst Du das, "welche" Schulden? Sehr viele Menschen haben irgendwelche Finanzierungen laufen. Werden sie arbeitslos oder man trennt sich und wird für einen Partner, vielleicht Kinder, unterhaltspflichtig geht's selbst mit Leuten aus gutbürgerlichen Verhältnissen ratzfatz abwärts...


    Oh Mann, dass man aber auch alles immer ausführlichst schreiben muss, damit es auch verstanden wird... :rolleyes:


    Ist es besser, wenhn ich es so schreibe, wie ich es auch meinte? Also gut, hier auch nochmal für dich: "Welchen Anteil von seinen vorhandenen Schulden muss denn der Hartz IV-Empfänger zahlen, wenn er mit seinem Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag liegt?". Besser?


    Dass die Leute Schulden haben und dass eine Menge, immer mal wieder unverschuldet und rasch ansteigend, ist mir klar. Ich bin ja nicht weltfremd!


    So langsam erinnert mich das an die Volksfront von Judäa bei "Das Leben des Brian": "Wir fordern den Abzug des Römischen Reiches innerhalb von 6 Monaten, ausgenommen sind die Zuständigen für Schulen, Krankenhäuser, Sicherheit, Wasserversorgung, Müllabfuhr, Straßen- und Weinanbau!". ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von 16Bit
    Ich vestehe das anscheinend immer noch nicht. Von seinem ALG muß er die 10€ bezahlen. Dann wird wird ihm aber auch noch Geld von seinem ALG abgezogen. Da nn zahlt er ja mehr, als wenn er nicht im KH wäre :confused: .


    Nein, das sind eigentlich zwei paar Schuhe...


    Die 10€ werden auch schon heute bezahlt bzw. müssen auch im ALG2 Bezug aus dem Bedarfssatz bedient werden. Allerdings greift auch hier die Regelung, das im Normalfall nicht mehr als 2% (bei chronisch Kranken 1%) des Einkommens bezahlt werden müssen. Bedeutet also, das man im Jahr im Fall eines ALG2-Bezuges nicht mehr als ~80€ (~40€ chronisch) an Zuzahlungen leisten muss.


    Einfaches Beispiel: ALG2-Bezieher (oder einfach jemand mit gleichhohem Einkommen) geht im Januar zum Arzt, zahlt dort 10€ Praxisgebühr. Der Arzt sagt, der ist krank, muss in Krankenhaus. Dann zahlt der ALG2-Bezieher dort noch 7 Tage (3 Tage) Krankenhausgeld und hat bereits seine jährliche Belastungsgrenze erreicht.



    Das ihm noch zusätzlich die Essenspauschale genommen werden soll (momentan ist das eine kann Bestimmung, muss nicht gemacht werden), ist ein Vorhaben, das noch nicht Gesetz ist.


    Zitat

    Mobilfunk-Vertrag, Zeitung, das waren jetzt nur zwei kleine Beispiele. Viele Menschen sind dazu Mitglied in einem Sportverein oder fröhnen irgendeinem Hobby, es kann ja mal jeder überlegen wo man überall mit regelmäßigen Zahlungen im Rennen ist - und da kommst Du nicht überall sofort raus. Mal ganz abgesehen davon wie sich derjenige fühlt wenn er auf diese Weise aus der Gesellschaft aussteigen muß.


    Da muss man aber auch fairerweise sagen, dass man nicht von heute auf morgen in den ALG2-Bezug rutscht, sondern das ganze 1 Jahr dauert, bis es soweit ist. Ich bin in keinem Sportverein, denke aber, dass man sich da nicht 2 Jahre binden muss und das man innerhalb von 12 Monaten da wieder raus kommt.


    Und auch 2-Jahres-Verträge lassen sich rechtzeitig canceln bzw. von den in aller Regel üppigeren ALG1-Bezügen kann man auch die restlichen 12 Monate ausbezahlen. Ein Zeitungsabo kostet aufs Jahr gesehen so viel nun auch nicht...


    Anders mag es im Falle von Zahlungen für einen Baukredit und dergleichen sein, aber sowas sollte man eben auch nur dann finanzieren, wenn man genug Kapital auf der Seite hat oder einen unkündbaren Job.



    Zitat

    Ich warte z.B. noch auf gut 12.000 € Mieteinnahmen aus drei Mietverträgen, wo jeweils meine Mieter bei Einführung von Hartz IV "spontan entschieden" haben nicht mehr arbeiten gehen zu wollen, weil man ja als Ungelernter mit knapp 1000 € auch nicht weniger hat, als wenn man in der Zeitarbeitsbranche arbeitet.


    Na, du weisst aber schon, dass man als ALG2-Bezieher auf Wunsch auch die Miete vom Amt direkt an den Vermieter überweisen lassen kann, sprich der ALG2-Bezieher die Miete garnicht "veruntreuen" kann?


    Besteh doch in Zukunft darauf bzw. bitte darum, dass im Falle von ALG2 der zukünftige Mieter eine solche Vereinbarung mit dem Amt trifft, dann bist du dieses Risiko schonmal los. Da kann es dann zwar immer noch passieren, dass das Amt mal nicht zahlt, weil wieder mal Aktenstau bei den Fortzahlungsanträgen ist, dein Geld ist aber nicht futsch. Kommt dann garantiert später...


    Auch versteh ich nicht, was das mit ungelernten Zeitarbeiter zu tun haben soll. Die Leute haben ihre Miete nicht bezahlt, willentlich. Das hat doch mit der Sache garnichts zu tun. Selbst wenn die sich zu Schade wären, für das gleiche Geld zu arbeiten...im Falle der hier beanstandeten Nichtzahlung hättest du bei deinem Zeitarbeiter auch nichts pfänden können, da er sich ja in der selben Gehaltsregion bewegt.

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