hartz4 empfänger 9€ abzug pro tag im krankenhaus?

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    Original geschrieben von AdministratorDr
    Es kommt halt drauf an, welche Interessen dahinter stecken. Seh das doch mal so. Wieviel kosten verursachen diese 3 % an Mehrkosten gegenüber dem normalen Sozialhilfeempfänger? Solche Leute wissen zu bescheissen, das kannste mir glauben. Andersherum, was meinste was passiert, wenn die Behörden Zahlen bekannt geben, die wirklich der Realität entsprechen? Ein riesen Aufschrei gings durch Land und der Abbau von Sozialleistungen wäre die Folge. Und das wollen gewisse Leute nicht, daher weiß ich auch woher der Wind weht.


    Einen Abbau der Sozialleistungen wird man nicht durchdrücken können, zumindest nicht im Bereich ALG2/Grundsicherung, denn da ist man schon am untersten Minimum angelangt-alles andere würde vor Gericht nicht bestehen.


    Natürlich könnte es Änderungen hinsichtlich der Kontrollen geben, aber das überstiege dann definitiv die Einsparungen bei weitem, wenn man das bundesweit durchziehen wollte. Und Personell sind dafür keine Kapazitäten vorhanden.


    Letztenendes würden solche kriminellen Leute wahrscheinlich auch bei schärferen Kontrollen kriminell bleiben, dann eben blos ohne ALG. Da muss man dann auch die Verhältnismäßigkeit ins Spiel bringen, ob angesichts des Schadens eine Verschärfung sinnvoll ist. Diese Leute sind so, wie sie sind, machen finanziell gesehen einen überschaubaren bis vernachlässigbaren Schaden. Wollte man die daran hindern, müsste man sie wahrscheinlich inhaftieren oder dergleichen. Das das aber die Kosten explodieren ließe, ist wohl klar.


    Ein Tag Knast kostet mehr, als ein ganzer Monat ALG2. Insofern verstehe ich auch nicht, warum man die ganze Zeit bei ALG2 kürzen will, obwohl die Empfänger in ihrer Gesamtheit nicht kriminell sind. Bei den verurteilten Straftäter fordert ja auch keiner, man solle denen dies und das kürzen oder zwingt sie, für die Gesellschaft Tätigkeiten zu übernehmen. Die dürfen sogar mehr dazu verdienen, als ein ALG2-Empfänger im 1 Euro Job.

  • Die Personen die sich in der sozialen Hängematte sonnen die gab es schon als es die Sozialhilfe gab ! Da es Heute ALG2 gibt fällt dieser Personenkreis natürlich jetzt mit in das Heer der ALG2ler .



    Printus hat das sehr gut formuliert ! Die Jobs ohne Qualifikation gehen ins Ausland oder werden so niedrig bezahlt das man knapp über ALG2-Niveau ist. Arbeitnehmer mit Qualifikation und ab einen Alter über 49 werden aussondiert und aufs Abstellgleis verschoben und haben auf dem Arbeitsmarkt fast null Chancen !

  • Ich finde auch Printus und pallmall Postings am nähesten dem was die Realität betrifft.


    Es ist pervers das einige schon so weit angekommen sind um auf die neidisch zu sein die in ihrem Leben alles verloren haben und von Transferleistungen leben.


    Aber das Problem sind nicht die Sozialfälle den die haben nix ausser dem was sie anhaben. Das Problem ist die Industrie und die Medien die die Macht besitzen um zu bestimmen was gut und was böse ist.


    Da werden Millarden Steuergelder für die Industrie verbraten um die Industriemogule zu besänftigen in Deutschland zu bleiben. Manager, Politiker machen sich vor den Augen des Volkes die Taschen voll und alle schauen tatenlos zu.


    Aber die Leute die in der Gesellschaft das angeblich niedrigste Bildungsniveau besitzen, kein Geld usw. besitzen sollen dann an der Rezession schuld sein. Auf einmal ist es umgekehrt da tun die Dummen auf einmal die Schlauen betrügen.


    Das Problem der Industrie in Deutschland ist das mit der Sozialhilfe defacto ein Mindestlohn herrscht. Darunter geht keiner buckeln und sagt sich, da geh ich lieber stempeln als mich ausbeuten zu lassen.


    Das Ziel der Wirtschaftsbosse ist, den Sozialhilfeempfänger als das faule ausnutzende Etwas zu dekradieren der sich auf Staatskosten in die Hängematte legt. Daraus resultiert das das Volk weiterer Abschaffung von Sozialleistungen zustimmt, und ruck zuck hat man die Armen und niedrig gebildeten da wo man sie haben möchte. Nämlich arbeiten um jeden Preis.


    Den ein Vergleich eine Verkäuferin einer grossen Textilkette hat ganze 770€ Netto raus für 160 Stunden Fulltimejob auf Steuerklasse 1.


    So nun kommt eine junge Hartz4 Dame.
    Regelleistung 345.-
    Miete+NK 250.-
    Heizkosten 35.-
    ------------------------
    Gesamt 630.-


    So wenn man nun noch die GEZ Gebühren abrechnet die die Sozialhilfeempfängerin nicht verrichten muss und einige einmalige Hilfen die Hilfeempfänger zustehen kommt man in Bereiche wo ein Hartz4 Empfänger über die gleiche Kaufkraft verfügt wie jemand der 160 Stunden im Monat sich abbuckelt.


    Das es da natürlich zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit kommt ist verständlich. Aber wieso auf dem schimpfen der auf Sozialhilfe angewiesen ist und nicht auf dem der die neuste dickste Mercedes Benz S-Klasse sich vor die Tür stellt und seinen Bediensteten erzählt sie müssen das Hemd noch enger schnürren, da die Firma sparen muss und demnächst statt der 6 Euro nur noch 5 Euro die Stunde gibt.


    Es wird bewusst ein Klima der Angst geschürrt, so das die Menschen für immer weniger Geld arbeiten und kostenlose Überstunden machen damit sie Ihren Job behalten dürfen.


    Im Moment gibt es halt diese Barriere HARTZ4 die es gilt zu brechen um auf dem Arbeitsmarkt Preise nochmals zu drücken und Produktionskosten zu senken. Den da wo keine Sozialhilfe mehr kann man die Menschen auch mit 4 Euro die Stunde abspeien.

  • That's it. Und das wird sich noch verstärken. Für viele Tätigkeiten gibt es keinen Bedarf mehr und trotz Bildungsoffensive können wir nicht plötzlich aus allen Akademiker machen. Übrigens: Wer allein mit den Leistungen des Alg II in der "sozialen Hängematte" lebt, hat meinen Respekt. Bei der Hängematte fehlen nämlich zig Maschen :)

  • Ich finde auch das dieses Lohndumping sehr kontraproduktiv, sowohl für die Binnenwirtschaft als auch die soziale Stabilität ist.


    Ich denke jeder einer Erwerbstätigkeit in Vollzeit (circa 170 Monatsstunden) nachgeht sollte zumindest damit das gesetzliche Existenzminimum (derzeit imho circa 990 Euro) erreichen.


    Das würde dann einen Nettostundenlohn von circa 5,80€ entsprechen was dann Pi mal Daumen einen Bruttostundenlohn von 7,90€ entsprechen würde. Alles was darunter ist, ist gemessen an den Lebenshaltungskosten welche in Deutschland bestehen ein Hungerlohn.

  • Also auch wenn ich grundsätzlich rein vom Bauchgefühl der Auffassung bin, dass sich Arbeit "lohnen" muss, kann man nicht wegdiskutieren, dass es Tätigkeiten gibt, die so wenig abwerfen, dass es da schwierig wird einen bundesweit einheitlichen Mindestlohn zu erwirtschaften der diesem Anspruch genügt.


    Es gab auch früher schon diese typischen - ich sage mal - Ehefrauenberufe wie Arzthelferin, Friseurin, Floristin, Bäckereifachangestellte, Verkäuferin, was auch immer, wo eigentlich allein mit diesem Gehalt, nicht auszukommen ist.
    Immerhin sind diese genannten Beispiele Berufe im Dienstleistungsbereich, den man nunmal naturgemäß nicht nach Ostasien oder Osteuropa auslagern kann.


    Um auch da nochmal beim schon genannten Beispiel der Verkäuferin zu bleiben, so hängt ihr Gehalt natürlich auch an der Preisgestaltung des Geschäftes in dem sie arbeitet.
    Da ist man dann auch schnell wieder bei dem "billig fressen - teuer schei*en"-Problem, da muss man sich nur mal die ganzen TT-Threads angucken, wo es in der Hauptsache billig sein muss.
    Da freuen sich einerseits manche nen Bein ab, dass man z.B. bei der Auflösung von Walmart ne Jeans für einen Euro abgreifen kann, oder geht wider besseren Wissens um die Arbeitsbedingungen bei Lidl oder Schlecker einkaufen, während andere sich beklagen, dass man als Verkäuferin nicht mehr als Hartz4 bekommt.


    Bei sehr gering qualifizierten und vielleicht im Einzelfall sogar wenig produktiven und auslagerbaren Tätigkeiten wie Produktionshelfern, Lagerhelfern und ähnlichem, entscheidet dann letztlich der Markt welche Löhne dort bezahlt werden können. Viele dieser Arbeitsstellen würden letztlich einfach wegfallen, wenn die Firmen die Mindestlöhne bezahlen (müssten) wirtschaftlich weniger erfolgreich wären oder sogar pleite gingen.
    Und diese Entwicklung wird durch die Globalisierung noch zunehmen. Man kann - um mal wieder bei nem plakativen Beispiel, stellvertretend auch für andere Branchen zu bleiben - nicht einerseits von der Globalisierung profitieren und bei Aldi nen Paar Schuhe aus Kambodscha für 5 Euro kaufen, und gleichzeitig erwarten, dass der Produktionshelfer der in Deutschland nen ähnlichen Schuh fertigt, dafür 8 Euro Stundenlohn bekommt.

  • Zitat

    Wer allein mit den Leistungen des Alg II in der "sozialen Hängematte" lebt, hat meinen Respekt. Bei der Hängematte fehlen nämlich zig Maschen


    Also von leben kann man nicht sprechen es ist eher ein überleben gewesen. Wobei ich zu den Menschen gehöre die gelernt haben mit wenig Geld auszukommen. Das knappe Jahr wo ich diese Transferleistung bezogen habe war schon extrem. Das finanzielle war eher ein Nebenproblem. Das Hauptproblem ist die Demütigung gewesen, die ständigen Kontrollen, vom Amt behandelt zu werden als hätte man sie nicht mehr alle. Diese ständige Klugschwätzerei die man von Amt, Familie und Konsorten sich über sich ergehen lassen musste. Aber hat man Ihnen den Ordner mit den zig Hundert Absagen gezeigt und gesagt das sie doch mir eine Stelle anbieten bzw. suchen sollen wenn sie schon so schlau schwätzen und schon war totenstille.


    Damit man von Hartz4 leben kann, sollte man auf Zigaretten und Alkohol verzichten. Sportvereine, Saufwochenenden, Kino und Kulturelle Veranstaltungen meiden. Bei Lebensmittel zum Discounter oder die Wochenblätter verschiedener Supermärkte studieren und nur auf die Lockangebote versuchen einzugehen. Eine weitere gute Lösung sind die Fast Food Coupons der verschiedenen Ketten. Mobilfunk ein günstiges Netz suchen auf Prepaid Basis und nur einen gewissen Betrag monatlich aufladen 5-10 Euro. Klamotten im Laden probieren, sich die Marke und Grösse merken und bei Ebay dann für die Hälfte kaufen. Bei Technik halt geizhals oder TT vorher studieren. Beim Haareschneiden entweder sich als kostenloses Model zur Verfügung stellen oder für 5€ an gewissen Happy Hours sich die Haare schneiden. Auto fahren sofern es noch möglich ist, einen alten Diesel nehmen der Rapsölfähig ist und die nächste Rapsöltankstelle ansteuern und seine Spritkosten auf 1/3 gegenüber eines Benziners zu minimieren.


    Das ist so ein grober Überblick wie man lernt aus der Not eine Tugend zu machen um am normalen gesellschaftlichen Leben noch halbwegs teilhaben zu können.


    superuser_reload


    Die Textilindustrie ist aus Deutschland schon seit über 20 Jahren gen Osten oder China ect. ausgegliedert worden. Das billig billiger am billigsten irgendwann als Bumerang zurückkommt bestreitet auch niemand. Aber auch billige Discounter wie der grösste und alteingesessene A... zahlt Stundenlöhne die im zweistelligen Euro bereich liegen.


    Also trifft es nicht ganz zu das man bei billigen Produkten auch automatisch die Belegschaft ausbeuten muss und nur Hungerlöhne zahlen muss.


    In einer Wirtschaft wo mehr Nachfrage herrscht als Angebote kann man die Preise auf dem Arbeitsmarkt drücken bis zur Schmerzgrenze diese liegt nun mal bei Hartz4. Diese Grenze gilt es zu durchbrechen um weiter erfolgreich Lohndumping zu betreiben.


    Weil mann kann zwar argumentieren das die und jene Arbeit nicht mehr wert sei durch die Globalisierung und die Betriebe einsparen müssen, aber da wird dreist gleichzeitig von den Vorständen um 1 Million oder 2 Millionen € die Jahresgehälter angepasst. Da wird Wasser geprädigt von oben aber selbst im Champus baden.
    Wenn es um Einsparungen gehen würde, würden die Vorstände auch zum Wohle der Firma verzichten und nicht gleich als erster bei der Ausbeute vorn dran stehen.


    Aber lieber wird der Sozialhilfeempfänger als Schuldiger gesucht oder noch besser die Verkäuferin mit ihren knappen 800€ Netto wird als überbezahlt eingestuft.


    Aber in unserer Gesellschaft wird nur der gehört der Geld und Macht hat. In der Regel haben diese auch dadurch den Einfluss der Medien auf Ihren Seiten. Somit ist es einfach schnell einen Schuldigen zu finden. Der der kein Geld keine Lobby und sonstige Macht hinter sich hat, der ist in der heutigen Zeit der der verzichten muss.

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Es gab auch früher schon diese typischen - ich sage mal - Ehefrauenberufe wie Arzthelferin, Friseurin, Floristin, Bäckereifachangestellte, Verkäuferin, was auch immer, wo eigentlich allein mit diesem Gehalt, nicht auszukommen ist.
    Immerhin sind diese genannten Beispiele Berufe im Dienstleistungsbereich, den man nunmal naturgemäß nicht nach Ostasien oder Osteuropa auslagern kann.


    Und diese Entwicklung wird durch die Globalisierung noch zunehmen. Man kann - um mal wieder bei nem plakativen Beispiel, stellvertretend auch für andere Branchen zu bleiben - nicht einerseits von der Globalisierung profitieren und bei Aldi nen Paar Schuhe aus Kambodscha für 5 Euro kaufen, und gleichzeitig erwarten, dass der Produktionshelfer der in Deutschland nen ähnlichen Schuh fertigt, dafür 8 Euro Stundenlohn bekommt.


    Ich finde nicht das die Arbeit welche die oben genannten Berufe, wie z.B. Floristen oder Friseure erbringen so gering ist das man dafür nicht mehr zahlen könnte.


    Und bei den Turschuhen als Beispiel sind durch die Globalisierung schon vielleicht von 50€ auf 5€ gesunken, aber verkauft werden sie nach wie vor für 139€. Der Verbraucher profitiert davon also nicht. Und falls dann wegen steigender Rohstoffpreise die Produktionskosten auf 6€ ansteigen wird dann im Gegenteil der Verkaufspreis auf 159€ erhöht.

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    So wenn man nun noch die GEZ Gebühren abrechnet die die Sozialhilfeempfängerin nicht verrichten muss und einige einmalige Hilfen die Hilfeempfänger zustehen kommt man in Bereiche wo ein Hartz4 Empfänger über die gleiche Kaufkraft verfügt wie jemand der 160 Stunden im Monat sich abbuckelt.


    Diese imaginären einmaligen Hilfen gibt es seit Einführung Alg2 doch nicht mehr, dennoch halten die sich im Gedächtnis. Das Einzige, was noch gezahlt wird ist eine Erstausstattung der Wohnung, was aber nur gewährt wird, wenn man noch keinen eigenen Hausstand hat. Die meisten, die in ALG2 reinrutschen haben den, da wird dann nichts gezahlt.


    Richtig ist, das die Verkäuferin 140€ im Monat mehr hat, als ein Leistungsempfänger. Ob man für lächerliche 140€ lieber arbeitet, oder sich dem Terror der Sozialgesetzgebung aussetzen will, ist eine Ermessensfrage, die sich jeder selbst beantworten muss.


    Auch richtig ist aber, das die Verkäuferin von einem absenken der ALG2-Bezüge auf Lebensmittelmarken und Wohnraum bzw. der kompletten Streichung der Sozialhilfe überhaupt nichts hätte.


    Denn ihre Kosten sinken nicht dadurch, das vor ihrer Tür mehr Leute betteln und viele verhungern. Der Yoghurt kostet mit oder ohne Hartz4 immer noch genauso viel.


    Es ist nicht und wahr nie eine Frage, ob Hartz4 zu hoch ist. Es war und ist immer noch die Frage, warum Erwerbsarbeit so dermaßen beschissen bezahlt wird. Sie wird nicht besser bezahlt, wenn man den scheinbaren Mindestlohn ALG2 absenkt, sie wird dann immer noch gleich bezahlt. Das muss in die Köpfe der Menschen...


    Zitat

    Bei sehr gering qualifizierten und vielleicht im Einzelfall sogar wenig produktiven und auslagerbaren Tätigkeiten wie Produktionshelfern, Lagerhelfern und ähnlichem, entscheidet dann letztlich der Markt welche Löhne dort bezahlt werden können. Viele dieser Arbeitsstellen würden letztlich einfach wegfallen, wenn die Firmen die Mindestlöhne bezahlen (müssten) wirtschaftlich weniger erfolgreich wären oder sogar pleite gingen.


    Das glaube ich aber nicht.


    Mal von der Produktion weg, die Lagerhelfer und ähnliches kannst du nicht auslagern. Wer soll denn die Zentrallager befüllen und ausladen? Das geht noch nicht maschinell. Man kann den DVD-Player ja nicht in den Mediamarkt beamen...


    Und auch die Produktion wurde schon immer teilweise ausgelagert, das ist nicht so sehr ein Problem. Zumal vieles sehr schnell zurück verlagert werden wird, wenn sich die Nieten in Nadelstreifen mit der ausländischen Korruption, der innerländischen Gewalt und den mangelnden Qualitätsprozessen konfrontiert sehen.


    Auch wenn hierzulande die korrupte Politik nach Wirtschaftspfeife tanzt, als würde sie auf heissen Herdplatten stehen...im Ausland tanzen die Politiker im Takt der Einheimischen Geldmächte, zumindest lokal. Da ist mancher schnell wieder weg, der gestern noch von outsourcing geschwärmt hat.


    Es ist am Ende auch nur ein kurzer Effekt. Image zählt am Meisten. Spätestens wenn alle ausgelagert haben, kommt einer, der wieder vor Ort produziert. Und dem rennen sie dann die Bude ein. Ob aber die ganzen Konzerne, die heute den Bürger auspressen wie einen nassen Lappen dann noch auf einen grünen Zweig kommen werden, ist sehr fraglich.


    Zitat

    nicht einerseits von der Globalisierung profitieren und bei Aldi nen Paar Schuhe aus Kambodscha für 5 Euro kaufen, und gleichzeitig erwarten, dass der Produktionshelfer der in Deutschland nen ähnlichen Schuh fertigt, dafür 8 Euro Stundenlohn bekommt.


    Richtig!


    Aber warum produziert man den den Kambodschaschrott und will dafür deutsche Preise? Da ist doch der Denkfehler!


    Das Problem liesse sich durch bessere Qualität leicht lösen. Nur muss man die auch bieten können/wollen und man muss es vor allem kommunizieren, damit der Kunde weiß, das er nicht nur die Sweatshopware kaufen muss, die ihm nach einer Saison vom Fuss fällt.


    Gute Beispiel sind doch die Schuhmacher. Die bieten beste Qualität, keine Frage. Aber sie bieten immer noch das Design von vor zig Jahren. Der Schumacher belächelt die Qualität von Nikeschuhen völlig zu Recht! Aber Nike lacht sich schlapp, wenn sie das Design der Schuhmacherschuhe sehen!


    Man sieht es doch im Bereich der maßgeschneiderten Luxusschuhe. Preise von über 1000€ per Paar werden da gerne gezahlt. Der wirkliche Produktionswert bei Handarbeit ist vermutlich bei 300-400€ maximal, je nach Produktionszeit. Ohne maßschneidern kann man nochmal die Hälfte abziehen.


    Ja wenn ich Schuhe machen könnte, dann wüsste ich, was ich zu tun hätte. Den Kunden da abholen, wo er ist (designmäßig) und mit meiner Qualität an mich binden. Deichmann hat nette Schuhe, aber die gute Qualität fängt bei denen bei 40€ an. Halten tun sie bei regelmäßigem tragen ein Jahr. Dann ist die Sohle abgelaufen und das Obermaterial sieht aus wie 10 Jahre getragen. Der Schuhmacher könnte Schuhe machen, die auch nach 10 Jahren aussehen, wie ein Jahr getragen (je nach Pflege) und ne neue Besohlung kostet maximal 20€-rechnet sich für den Kunden durchaus.


    Was ich eigentlich sagen will, der Mittelstand hat vergessen darauf hinzuweisen, wo seine Stärken liegen. Statt dessen hechelt er den Einheitstrends der grossen Konzerne hinterher und wundert sich, das er gegen deren maschinelle Produktion nicht ankommt. Und der Kunde wir mit dem gleichen Einheitsmist zum höheren Preis abgespeist-das funktioniert eben nicht, dann greift der Kunde zum BigLabel-Schrott.


    Es war mal anders, da haben die Konzerne die Trends der kleinen nachempfunden und über die hohe Stückzahl niedrige Preise und damit den Kunden gewonnen. Innovativ sind die Konzerne aber längst nicht mehr, sie diktieren dem Kunden, was er zu konsumieren hat.


    Die kleinen Unternehmen müssen einfach nur darauf hören, was der Kunde will und es ihm herstellen. Das kann der auf Effizienz ausgerichtet Großkonzern nicht, dazu ist er zu träge. Alleine der Mut und das Selbstvertrauen der kleinen Betriebe fehlt derzeit.

  • pallmall


    Bezüglich der meisten Hilfen die weggefallen sind muss ich dir Recht geben. Aber die GEZ Befreiung gibt es dennoch für Hilfebedürftige wogegen die arbeitende die knapp 18€ monatlich abdrücken muss. Das Amt übernimmt auch die Haftpflichtversicherung des KFZ wo die Verkäuferin wieder aus eigener Tasche Ihren Beitrag zu verrichten hat. Aber dennnoch gibt es Einmalzahlungen wie Erstaustattung für die Wohnung, Baby, Arbeitskleidung ect. Auch bei Zahnersatz gilt man als Härtefall und hat den doppelten Zuschuss. Also liegt der max. Unterschied einer Fulltime Verkäuferin aus dem Low-Price Sektor bei ca. 100€ gegenüber einer Hilfebedürftigen. Wenn du dann noch die Fahrtkosten und evtl. sonstige Ausgaben für den Job, Mittagspausen, Arbeitsklamotten dazurechnest liegen wohl beide auf gleicher Wellenlänge.


    Dein Beispiel mit den Schuhen ist leider auch nicht ganz treffend. Die Konzerne haben über Jahre die Preise niedrig gehalten um den Mittelstand auszuradieren was grösstenteils auch gelungen ist. Erst den Wettbewerb verdrängen bzw. aushungern und dann nach und nach die Preise anziehen um die Gewinne zu optimieren.


    Wir leben in einer 1Weg Wegwerfgesellschaft. Kein Otto Normalo würde für ein paar vom Schuhmacher hergestellten Schuhe 400 Euro ausgeben. Dafür kaufen sich andere für die nächsten 5 Jahre Schuhe. Ähnlich bei einem defekten Fernseher. Die kleinsten Reparaturen übersteigen meist den Neupreis.


    Ich weiß nicht ob du Unternehmer warst oder bist, aber die wenigsten Kunden sind heute bereit auch nur ein Euro mehr nötig für ein Produkt auszugeben als es die riesen Konzerne mit Ihren Geiz ist Geil Preisen anbieten.


    Wie will man gegen jemand bestehen, der eine Milliarden gefüllte Kriegskasse hat? Die Werbung von morgens bis abends eine Gehirnwäsche bei den Kunden hervorruft? Flexibel weltweit an den billigsten Standorten der Welt produzieren lässt und jede Menge Subventionen, Steuervorteile erhält oder umgeht. Mann kann es mit Service versuchen, aber die wenigsten wollen Service sondern Billig heißt die Devise. Und wieviel darf dieser Service dann noch mehrkosten um zu überleben!

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