Welche Daten sehen eigentlich Bankangestellte?

So, als ehemaliger Bankangestellter kann ich eines sagen:

Man sieht deinen Kontostand, Umsätze, Daueraufträge, Lastschriften. Man sieht den Verwendungszweck deiner Umsätze, weiss, von wem sie kommen, wo sie hingehen. Man sieht Rücklastschriften und "große" Eingänge/Ausgänge separat.

Man sieht deine Kredite im Unternehmen, deinen Dispo. Man sieht deine Schufa und ggf. Sonderkonditionen (Student, Azubi, Aufenthaltsgenehmigung) etc.

Man sieht deine Bürgen, Beziehungen zu anderen Konten (Vollmachten, die du gegeben hast als auch Vollmachten, die du hast) und allgemeine Beziehungen zu anderen Personen (Mutter ist Heidi von der Alm usw.)

Hast du Grundschulden, Hypotheken usw. sieht man auch das, deine Bonität, Zahlungsrückstände etc. In der entsprechenden Abt. sieht man auch noch das Grundbuch und Informationen zu deinen Sicherheiten.

Man kann dein depot abfragen, sieht welche Positonen du fährst, was du wann ge-/verkauft hast, sieht deinen Gewinn-/Verlust.

Dann sieht man, wer du bist. Wo du wohnst, was du machst, bei Krediten sieht man deine Ein-/Ausgabenrechnung.

Hast du eine Autofinanzierung, sieht man, welches Auto du fährst und welches Kennzeichen es hat.

Hast du einen Firmenkredit, sieht man Namen der Firma, Umsätze, Gewinn-/Verlustrechnung, Handelsregisterauszug usw.

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Das ganze ist natürlich mit unterschiedlichen Rechten versehen. Ein Azubi wird keinen Einblick ins Grundbuch bekommen. Ein Firmenkundenbetreuer sieht dagegen so gut wie alles bzw. könnte es abfragen.

Zu der Peinlichkeit an den Schalter zu gehen: Ich - aber das entspricht wohl auch meiner Natur - habe mich nie dafür interessiert, ob jemand im Minus ist oder nicht. Mich haben immer mehr die Leute interessiert, die €100.000 auf ihrem Konto haben. Bankangestellte haben immer ihre Filialspezies - z.B. den, dem man es anmerkt, dass es ihm peinlich ist, wenn er im Minus ist, an den Schalter kommen zu müssen Im Endeffekt ist es aber eigentlich allen egal, ob dein Konto im Minus oder im Plus ist, solange du deinen Dispo nicht weit oder ständig überschreitest. Meistens wird mehr über die Leute geredet, die sich auffällig verhalten, also an den Schalter kommen und einen bitten, eine Überweisung auszufüllen, weil sie ihre Brille nicht mithaben, sich dann aber bitterlich über eine Abbuchung auf ihrem in Schriftgröße 6 geschriebenen Kontoauszug beschweren

Insofern: Immer cool bleiben, der kleine Bankangestellte ist auch nur ein Mensch

Hallo.

Ich bin bei einer online Bank. Schaut da überhaupt noch irgendein Mensch drauf? Oder sind das nur noch Zahlen in der Kommunikation zwischen Maschinen?

Grüße

Zitat

Original geschrieben von BJ.Simon
Die Frage ist, was ist für Dich "im Minus"?

Hast Du den vereinbarten Rahmen überschritten? Dann sollte es schon unangenehm sein. Aber das nennt sich wohl Gewissen und freut die Bank, da dann Deine Rückzahlungsmoral wohl och funktioniert Die Zinsen werden wohl durch die Standardrisikokosten erheblich geschmälert.

Bist Du "im Minus" innerhalb des vereinbarten Rahmens, kannst Du mit stolz geschwellter Brust zum Schalter gehen - Deine Zinsen sind dann ein erheblicher Teil des Einkommens des Gegenübers.

Aber eins ist sicher: Der Bankangestellte (am Schalter), sieht den ganzen Tag über deutlich mehr Elend als Dich und hat ganz andere Sorgen als sich ein Urteil über Dich zu bilden!

PS: Zur Ausgangsfrage, ja es gint Einschränkungen was jeder sehen kann. aber Kontostand, Produktübersicht, Kontoentwicklung, Umsätze etc. sollte wohl jeder sehen können - auch der Azubi

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Natürlich bin ich immer noch deutlich innerhalb des Dispos,...

Es ist auch nicht jeden Monat so das ich mal 50 oder 100 oder Minus habe,...

Aber wenn dann isses mir halt anangenehm!

Gruß

Zitat

Original geschrieben von aikoN_Nokia
Natürlich bin ich immer noch deutlich innerhalb des Dispos,...

Es ist auch nicht jeden Monat so das ich mal 50 oder 100 oder Minus habe,...

Aber wenn dann isses mir halt anangenehm!

Gruß

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Da mach Dir mal keine Sorgen, ich wärme mal ein oft bestätigtes Vorurteil auf:

Dein "Gegenüber" wird höchstwahrscheinlich "seine Nullgrenze" auf Dispoausschöpfung kalkuliert haben.

Will sagen, steht straff beim 2-4fachen seines Gehaltes im Soll :p

Da gibt es nur die Lösung, bei mehreren Banken zu sein.
Das haben wir hier in der Familie auch so gelöst, die jeweiligen Kundenbetreuer wissen nichts von den andern Bankkonten.

Ich kann mir jetzt auch eher vorstellen, dass ich mich als Bankangestellter für die Leute interessieren würde, welche einige 100'000 Euro auf dem Konto haben.

Zum Postbote: Das kann ich gar nicht ab, wenn der blöde Bemerkungen macht. Das geht den überhaupt nichts an, was bestellt wird.

Bei den Banken intern haben die Mitarbeiter einen eigenen Kontenkreis den z.B nur die Geschäftsleitung usw einsehen kann. Sonst könnte ja jeder sehen welcher Kollege was verdient.

das liegt an der software, wo ich damals ausbildung gemacht habe konnte jedes konto abgefragt werden.

mittlerweile ist die software weiter und es wird sich wohl einiges geändert haben - spätestens nachdem deislers sonderzahlung damals in die presse gekommen ist.

man sieht schon viel, kommt halt darauf an, ob eher bar oder eher unbar bezahlt wird. manch einer konnte über gehalt (wo arbeitet er, was verdient er) über freizeitaktivitäten (fitnessstudio, vereinsmitgliedschaften, puffbesuche) usw. ziemlich alles sehen. hat einer hingegen mehrere konten bei unterschiedlichen häusern, dann geht das nicht, ebenso bei barzahlungen.

Man kann schon eine Menge aus den Buchungen eines Kunden herauslesen.

Ansonsten hat autares eigentlich alles aufgezählt, was Bänker so sehen können.

Für einen Bankangestellten, werden solche Daten aber so alltäglich, dass es einem ziemlich schnurz ist, ob der Kunde XY mal wieder eine dicke Rechnung bei Beate Uhse bezahlt hat etc.
Interessant sind wirklich nur die Kunden, die etwas mehr Geld haben (oder brauchen). Denen kann auch mal etwas größeres verkaufen.

In der Bank, in der ich arbeite, gibts für die unterschiedlichen Kundenkreise auch verschiedene Zugriffsbeschränkungen. Ein Geschäftskundenberater kann normalerweise nicht auf Privatkunden zugreifen und umgekehrt.

Und wie schon gesagt, die Konten von Mitarbeitern sind besonders beschränkt, damit niemand sehen kann, was sein Kollege verdient. Darauf können nur ganz bestimmte Personen zugreifen.

Ist mal ganz interessant wie das in anderen Banken geregelt ist. Mit den Kompetenzen.
Wie schon geschrieben wurde. Man unterhält sich ehr über auffällige Kunden. Die die mit 4bar auffem Kessel am Schalter erscheinen und mal ne Rechnung bei Beate Uhse nicht bezahlt haben. Aber wenn einer mal im Minus ist, dann interessiert das keinen solange das innerhalb vom Dispo ist, dafür ist er ja eben auch da der Dispo. Warum sollte man den denn einräumen wenn er nicht genutzt wird.

Hallo,

also wer sich dafür interessiert, über welche Kunden sich Bänker (zumindest die Azubis) so unterhalten, der kann mal hier schauen:

http://bankazubi.de/community/…?topicid=13863&forumid=10

http://bankazubi.de/community/…p?topicid=9191&forumid=10

Bin leider Müde, sonst würd ich hier auch ein paar selbst erlebte Highlights erzählen.

Von einer Kundin, die wegen mangelnder Körperpflege nur noch aus dem Fenster bedient wurde bis hin zu angedrohten Banküberfällen usw.

Also nen genutzter Dispo ist für einen Bänker das normalste der Welt, genauso wie z.B. eine Autofinanzierung. Das muss keinem peinlich sein.

Bedenkt: Die Bank verdient ihr Geld durch Kredite! Zinsen auf Einlagen werden doch nur gezahlt, weil wem anders dann das Geld geliegen werden kann.