Telekom: 96,5% der Beschäftigten für Streik

  • Na wollen wir mal hoffen, dass z.B der von dir angeführte Miegel den sozialen Sprengstoff in der Gesellschaft nicht unterschätzt.


    Zum Putschen werden keine Millionen Heere bewaffnet mit Spaten und Mistgabeln mehr benötigt. Es reicht heute schon eine kleine organisierte Zelle von Extrimisten aus, um nachhaltig ins Gefüge einzugreifen. Und genau dieses weiß auch ein Herr Minister Schäuble.



    Siemensanier


    Zum Thema Wachstum in China sei nochmals angemerkt, dass es sich hierbei um kein organisches Wachsen handelt sondern Wachstum durch Akquise anderer Märkte. Und dieses ist niemals nachhaltig sondern nur kurzfristig.


  • Was hat denn Europa vor 100 Jahren getrieben? Exakt das Gleiche wie China, nur waren die Technologien noch andere.


    Ich habe die Erfahrung eines Umsturzes von 1989. Die derzeitige Situation unterscheidet sich entscheiden: Es fehlt die Alternative. Ich hatte 1989 weder Mistgabel noch Spaten! Wozu eigentlich Spaten??? Brotmesser sind kleiner und praktischer...


    Außerdem glaube ich kaum, dass der gewöhnliche Hartz-IV-Empfänger zum Putschen bereit ist/wäre. Eher wohl zum Erdbeeren ernten... Und ein Putsch aus einer Gehalts-Elite z.B. von Siemensianern ist doch lachhaft. Was würden die wollen können? Gehälter angepasst an das deutsche Mittelmaß?


    Was sollte das Ziel eines Umsturzes sein? Gleiches Geld für alle? Hatten wir annähernd schon, lohnt sich nur für die Veranstalter, da die an der Bananenverteil-Station sitzen.


    Mit Schäuble hast du allerdings recht, er und sein Vorgänger geben mir heftig zu denken bzw. rufen Erinnerungen wach... Keine guten!!!

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  • Nur gab es vor 100 Jahren keine Märkte die durch Akquise den heimischem Markt stärken konnte. Oder meinst du hier Kolonien, diese dienten wohl kaum als Absatzmarkt.


    Dein Glauben, dass der Hartz-IV-Empfänger kein putsch anzetteln wird mag stimmen. Aber genau die Angehörigen dieser Gesellschaftsgruppe sind die mit dem Brotmesser in der Tasche, mal darüber im Zusammenhang nachgedacht?



    Übrigens ein Irrtum deiserseits.
    Ich nenne mich hier Siemens a n i e r, bewußt NICHT Siemens i a n e r. Denn mein Lohn floß niemals über München, und das ist auch gut so. Ansonsten hätte ich jetzt vielleicht auch unangenehme Fragen zu beantworten.


    Aber um nicht ganz abzuschweifen, was man ändern könnte:
    Jeder Bürger erhält nicht den gleichen Lohn, aber z.B. seinen persönlichen Anteil an Treibhausgasemmision jährlich, was er entweder selber verbraucht oder es an den R8 Fahrer oder Vielflieger verkauft. Ansatz verstanden? Tausche Währung Geld gegen Währung Co2 .


    In Einem gebe ich dir aber recht, ein gewisses Neidverhalten ist in so manchem Posting ohne viel Mühe hineinzuinterpretieren.



    Siemensanier

  • Zitat

    Original geschrieben von HoldaT
    Wie es nunmal immer ist, kann man nicht erwarten, immer nur zu nehmen. Die aufstrebenden Länder fordern einfach nur ihren Anteil am Wohlstand und werden den Westen noch ein ganzes Weilchen vor sich her hetzen. Dabei wird unser Wohlstandsniveau, wenn man Prognosen trauen darf [z.B. Miegel] etwa auf das Niveau der 1960'er abfallen. D.h. für viele im Osten eine Verbesserung aber für die Masse im Westen ein böses Erwachen.


    Aber ich kann mir nicht vorstellen das die Bevölkerung es duldet Jahrzehntelang zuzusehen wie ihre Lebensumstände sich einen Niveau wie dann vor 80 Jahren annähren.


    Dann werden sich auch wohl gemässigter Leute der brauen Fraktion anschliessen und es würde Randale geben, vermutlich sogar internationale Konflikte.

  • Miegel ist ein verwirrter Wirtschafts-/Versicherungs-Lobbyist, auf dessen Thesen genauso wenig zu geben ist wie auf die von Hans-Werner Sinn, die dem Kapital nach dem Mund reden.
    Ein viel angenehmerer Kenner der Szene ist Rudolf Hickel, der zu Recht sagt: "Ein Hochinnovationsland macht zugleich ein Hochlohnland möglich. Lohnsenkungswettbewerb führt Deutschland in den ökonomischen Niedergang."


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    die Produktion in nahezu jede beliebige Ecke der Welt verlagert werden kann


    Interessanterweise stimmt das für viele Branchen nicht, im Dienstleistungsbereich schon allein deswegen nicht weil diese Jobs naturgemäß nicht verlagert werden können. Gerade die immer wieder als Beispiele herangezogenen Friseure und Sicherheitsmitarbeiter lassen sich nicht nach China auslagern...


    Für die Telekom gilt das ebenso. Ein Großteil ihrer Leistungen kann nur hier erbracht werden weil es keine beliebig auf dem Globus zu verlagernde Produktion von Waren gibt. Das Globalisierungsargument stimmt oft nur bedingt...


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007 wo es halt am billigsten ist, die fertigen Produkte ebenfalls fast überall auf der Welt zu kontrollierten Preisen verkauft werden können, und bei all dem der Fokus darauf liegt, die Anteilseigner bei Laune zu halten, in solchen Zeiten scheint es mir, dass die Grundidee einer Aktiengesellschaft nicht mehr vereinbar ist mit der Verantwortung, welche ein Arbeitgeber eigentlich gegenüber seinen Arbeitnehmern haben sollte. Diese verlagert sich mehr und mehr zu Menschen (Anlegern), die mit der eigentlichen Wertschöpfungskette des Unternehmens nichts zu tun haben.


    Porsche zeigt dass es geht. Dort wird eben gerade nicht auf den kurzfristigen Gewinn geschielt, sondern der langfristige Erfolg betrachtet - und die Aktionäre ziehen mit. Es geht, wenn man will...


    Es fehlt weniger an der reinen Möglichkeit, sondern einem Wertewandel in den Vorstandsetagen. Manager zocken irre Gehälter ab um kurzfristige Gewinne an die Kapitalgeber ausschütten zu können, identifizieren sich aber nicht mehr wirklich mit ihren Unternehmen weil es keine langfristige Bindung gibt. Wenn das Kartenhaus zusammenbricht ist man selber als erster weg... Es fehlt hier an Verantwortungsbewußtsein und dem Willen zu Nachhaltigkeit.


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Was mich dabei am meisten ankotzt, ist, dass die Globalisierung nur denen Vorteile bringt, die den Hals eh nicht vollkriegen können.


    Das stimmt jetzt so nicht... "Wir" profitieren als Exportweltmeister durchaus auch von der Globalisierung. Wir dürfen nur einen Fehler nicht machen: Globalisierung zu verstehen als Zwang mit den Billigramsch-Ländern konkurrieren zu wollen bei der Produktion simpler Waren, die tatsächlich in jeder Bananenplantage zusammengebastelt werden können.
    Der eigentliche schlaue Weg ist sich als Vorreiter an die Spitze der Bewegung zu stellen und den anderen sozusagen den Weg zu diktieren! Nicht wir lernen von den Chinesen wie man Billigramsch abkupfert und schlecht zusammenschustert, sondern die müssen uns nachlaufen und unsere Technologie haben wollen: "Globalisierung funktioniert nicht für Deutschland. Wenn wir von den Asiaten lernen, verarmen wir." Wendelin Wiedeking, Porsche


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Naja, im Moment gehts ja gerade mal wieder ordentlich aufwärts. Mal sehen, wann die nächste große Kriese kommt. Irgendwann knallts mal gewaltig... :rolleyes:


    Aufwärts geht es bisher für Unternehmen und Kapitalgesellschaften. Die Arbeiter und Angestellten haben bisher gar nichts vom Aufschwung...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber ich kann mir nicht vorstellen das die Bevölkerung es duldet Jahrzehntelang zuzusehen wie ihre Lebensumstände sich einen Niveau wie dann vor 80 Jahren annähren.


    Dann werden sich auch wohl gemässigter Leute der brauen Fraktion anschliessen und es würde Randale geben, vermutlich sogar internationale Konflikte.


    Nunja, wenn du denkst, dass es sich lohnen könnte im Bedarfsfall z.B. gegen Frankreich oder Polen in den Krieg zu ziehen... Bitte!


    Ich denke schon, dass es gerade für den Westen sehr schwierig werden wird. Wohlstandsverzicht ist leider schwer vermittelbar. Wobei, es ist machbar diesen zu akzeptieren und trotzdem halbwegs ausgeglichen zu leben. In meinem näheren Wohnumfeld (Lausitz) sind schlappe 25 % arbeitslos oder Hartz-IV und zig Leute zusätzlich frühverrentet. Da gib es auch keine Aufstände... Gleiches gilt für Regionen in Portugal, Spanien etc. mit teilweise noch höheren Arbeitslosenquoten.


    Macht euch doch mal davon frei, ständig nur schaffen zu müssen und Geld zu raffen... Das letzte Hemd hat definitiv keine Taschen. Und ich persönlich denke, dass die Epocher der Vollbeschäftigung nach dem 2. Weltkrieg in Europa definitiv zu Ende geht und historisch als kriegsbedingte Sonderkonjunktur gesehen werden kann. Dabei hat der alten BRD der Osten noch ein paar Jahre geholfen, als Absatz- und Investitionsmarkt, doch nun ist die Infrastruktur nahezu fertig und dagegen hilft wirklich nur ein Krieg... Da hätten alle wieder leere Taschen und es müsste unendlich gebaut werden.


    Wer denkt, dass die Zukunft braun ist, hat sich mit Demografie noch nicht beschäftigt. Eher werden die grauen Panther profitieren, da die sich vehement für Rentenerhöhungen einsetzen und es nunmal jeder einsehen muss, dass die Wähler unter 40 bald eine Randgruppe sein werden. (Noch dazu liegt deren Wahlbeteiligung bei grottenschlechten << 50 %, wogegen Rentner zu über 80 % zur Wahl gehen...) Macht was draus, aber bitte keinen Krieg!

    ---

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Aufwärts geht es bisher für Unternehmen und Kapitalgesellschaften. Die Arbeiter und Angestellten haben bisher gar nichts vom Aufschwung...


    Doch! Jobs!!! Gäbe es keinen Aufschwung, würde weiter Personal abgebaut.


    Wer auf der Kapitalseite profitieren will, muss Aktionär werden oder selbst eine Firma gründen. Man kann nicht beides haben wollen und dafür kein Risiko eingehen wollen/können.

    ---

  • Zitat

    Original geschrieben von HoldaT
    Doch! Jobs!!! Gäbe es keinen Aufschwung, würde weiter Personal abgebaut.


    Wenn wir uns irgendwann damit zufriefen geben, gerade nicht zu verhungern und irgendeinen unterbezahlten "Job" zu haben, dann haben wir genau das, was man als "Neofeudalismus" bezeichnet.


    Es ist ja nicht so, dass die Unternehmen keine Gewinne machen oder dass die Einkommen in Deutschland nicht wachsen.
    Die Verteilung wird nur immer extremer. Und das ist ein wirtschaftspolitisches Problem, kein Naturgesetz.


    Ich denke allerdings auch, dass dadurch die Selbständigkeit gegenüber dem Angestelltenverhälnis immer attraktiver wird.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Ich denke allerdings auch, dass dadurch die Selbständigkeit gegenüber dem Angestelltenverhälnis immer attraktiver wird.


    Da frag mal die gerne angeführten selbstständigen Hermes-Paketfahrer oder Kamps-Pächter, die finden das bestimmt auch zumeist recht attraktiv...
    Selbständigkeit bietet andere Freiheiten und bringt andere Abhängigkeiten mit sich.


    Wo wir schon so offtopic sind ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    Ich denke allerdings auch, dass dadurch die Selbständigkeit gegenüber dem Angestelltenverhälnis immer attraktiver wird.


    Genau das ist der Kernsatz. Selbständig heißt nichts anderes als für sich selbst und bestenfalls noch ein paar andere Leute Verantwortung zu übernehmen. Dafür darfst du dann auch ein bisschen mehr verdienen als als Angestellter, schließlich besteht immer ein Zusammenhang zwischen Chance und Risiko und es wäre der Wahnsinn, bekämen verbeamtete und angestellte Beschäftigte identische Gehälter trotzdem sie nicht die Veranstalterrisiken tragen...


    Bei Konzernen sehe ich das Ganze kritischer, da der Vorstand zumeist auch nur angestellt ist und damit nicht Gutsherr, sondern bestenfalls Verwalter. Trotzdem benimmt man sich in diesen Kreisen, als gehöre einem der Laden... Ist aber leider ein Effekt bei anonymisiertem Geld, da die Aktionäre nicht konsequent dagegen vorgehen...


    Als Telekom-Aktionär (Einstieg << 10 €) wäre ich beispielsweise für den Verkauf bzw. die Zerschlagung... Dann könnte ich von mindestens 100 % Profit ausgehen. Aktionäre sind, das vergessen viele Leute, die EIGENTÜMER und damit die die bestimmen sollten, wo der Hase hin läuft. Weder Angestellte noch Vorstände sollten Aktionären in die Suppe spucken dürfen. AKtionäre sind IMHO zumeist jedenfalls langfristorientiert...

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