Wie funktioniert das Geschäftsmodell Discounter?

  • Guten Abend zusammen,


    nirgends hab ich die Antwort auf meine Frage gefunden; das liegt wohl auch daran das das ein gut gehütetes Geheimnis der Netzbetreiber ist. Vielleicht weiss es aber doch jemand hier "im Allgemeinene":


    Wie funktioniert das Geschäftsmodell der Service-Provider/Discounter?


    Für wieviel Geld kaufen die die Minuten, Datentransfervolumen und andere Dienstleistungen ein? Nicht dass ich einen Provider aufmachen will, ist reine Neugier ;) Außerdem hilft es zu verstehen bis wohin die Discounter wohl noch runter können.


    Kaufen die Discounter 1 Mio Minuten pro Monat für einen Betragt X, oder kaufen Sie die Minute eigenes Netz für 1 Cent und verkaufen sie für 4 Cent weiter.
    Oder besonders pervers: Kaufen Sie den Megabyte Datentraffic für 0,24 Cent und verkaufen ihn weiter für 8 EUR?


    Wer hat Zahlen?


    Danke und Grüße


    Tom

  • Hallo,


    die wichtigste Zahl ist der "Interconnect-Preis" (IC), das ist der Preis, den ein Netzbetreiber zahlen muß, wenn er in ein "fremdes" Netz rein will.


    Das sind derzeit zu D1 und D2 knapp 11 Cent (brutto) und zu E+ oder o2 knapp 12 Cent (brutto)


    Dann kommen noch die "eigenen" Kosten des Netzbetreibers und des jeweiligen Discounters dazu.


    Die derzeitigen Kundenendpreise von 14-15 Cent sind also schon ziemlich knapp, wenn man "einen Preis in alle Netze" bieten will, was für den Kunden "einfach" zu verstehen ist.


    Natürlich könnte man auch unter den Mobilfunk-Interconnect gehen, weil der Interconnect zum Festnetz nur bei knapp 2 Cent liegt, aber dann wird es riskant, wenn die Kunden nur fremde Mobilfunknetze zum teuren Tarif anrufen würden.


    Soll heißen: Die 10 Cent (brutto) Angebote von E-Plus sind hochriskant


    Einige Discounter machen einen eigenen Netz-intern oder besser Discounter-internen Preis. Die Wahrscheinlichkeit daß eine ganze Clicque zum Discounter geht, ist - gemessen an der Gesamtmenge der Kunden - nicht sonderlich hoch (aber auch nicht unwillkommen) denn in den verlangten 4 - 5Cent ist sowieso noch dicke Luft, da der netzinterne Interconnect bei 1 Cent oder darunter liegen dürfte. (Netz kostet Strom, Personal (Hotline, Techniker), Mieten, Abschreibung/Kaufpreis etc.)


    Soll heißen: Ich vermute mal nicht, daß sich bei den Tiefstpreisen in absehbarer Zeit was tut. Unter 10 Cent traut sich keiner.


    Es ist geplant, daß die Bundesnetzagentur den IC-Preis nochmal senkt. Da laufen aber im Moment noch komplizierte Gerichtsverfahren und bis dahin wird sich da wohl nicht viel tun.


    Das Tarifwunder in Österreich rührt wohl daher, daß die österreichischen Netze von roamenden Touristen "finanziert" werden. Noch. Ewig wird das auch nicht halten.

  • Einen 10 Cent-Tarif anzubieten ist nicht unbedingt ein Risiko. Schließlich werden IC-Entgelte untereinander sekundengenau abgerechnet, der Kunde hat bei den 10-Cent-Tarifen aber meist eine 60/60-Taktung. Und nicht vergessen: Bei den 10-Cent-Tarifen sind die SMS alles andere als preiswert. Zudem bietet keiner einen solchen Tarif ohne Mindestumsatz an, das sind auch wieder garantierte Mindesteinnahmen für den Anbieter...


    Aber man sieht schon sehr deutlich, je niedriger die Minutenpreise sinken, desto mehr Tricks lassen sich die Anbieter einfallen. Im Endeffekt machen diese Nachteile vielleicht sogar mehr aus als man gegenüber einem 14-Cent-Tarif wirklich sparen würde.

    Samsung Galaxy S4: DeutschlandSIM (Allnet-Flat + 1GB Data, Vodafone-Netz)
    Samsung Galaxy S2: Klarmobil (Allnet-Flat + 500MB Data, Telekom-Netz)

  • Kaufen denn die Discounter grosse Minutenmengen in Ihrem Heimatnetz und den anderen Fremdnetzen, oder leben die einfach von der Spanne?
    Konnten die E+-Discounter die Datenpreise so weit senken weil die Mutter das wollte, oder war da/ist da immer schon soviel Luft drin?


    Schönen 1. Mai!


    Tom

  • Zitat

    Original geschrieben von rannseier
    Telebinder verlangt für die ersten 100 Minuten 8,9Cent.


    Wenn man genau rechnet, ist Zehnsation aber besser als das Telebinderangebot. Bei Telebinder kann man zwar über die Mindestvertragslaufzeit gesehen 26,40€ sparen, aber es werden schon wieder 25,00€ Anschlussgebühr fällig.


    Bei Zehnsation wird, wenn am Wochenende aktiviert wird die Anschlussgebühr von 24,95€ gespart und so 80€ Auszahlung sollten auch drin sein.


    Über die Mindestvertragslaufzeit gesehen ist Zehnsation so circa 100€ günstiger als das Telebinder Angebot.

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