ZitatOriginal geschrieben von AdministratorDr
Das mit dem Automatikgetriebe und dem nicht zu verarbeitenden Drehmoment ist wohl eher ein Märchen. Wieso schafft es denn ein Veyron mit 1001 PS das Drehmoment mittels Automatik auf die Straße zu bringen?
Das ist in der Kombination leider nicht ganz passend
Automaten mit Drehmomentwandler (das was die meisten Leute unter einer Automatik verstehen) vertragen bauartbedingt normalerweise deutlich mehr Drehmoment als Handschaltgetriebe in der gleichen Klasse.
Das Problem ist, daß man u.a. sehr hohe Kräfte am Kupplungspedal hätte, wenn man Handschalter für hohe Drehmomente bauen würde (natürlich gibt es solche Lösungen, aber das soll hier nicht das Thema sein).
Ein gutes Beispiel ist Mercedes-Benz; bei denen gab es große/starke Maschinen früher nur mit Automatik, da einfach kein passendes Handschaltgetriebe da war.
Um nun aber zum Veyron zurückzukommen...
Der Veryron verfügt über ein Doppelkupplungsgetriebe, das man sich im Prinzip als Kombination aus 2 Handschaltgetrieben vorstellen kann. Dieses Getriebe wird allerdings hydraulisch betätigt, so daß die hohen Drehmomente und die damit auftretenden hohen Stellkräfte kein so großes Problem darstellen.
Wenn man sich etwas mit der Entwicklung des Veyron auskennt, weiß man allerdings, daß eben dieses Getriebe eines der Hauptprobleme war, mit denen VW zu kämpfen hatte.
Ein Doppelkupplungsgetriebe ist KEIN Automatikgetriebe, sondern ein automatisiertes Schaltgetriebe! Allerdings sind die Hersteller inzwischen in der Lage, das Getriebe so zu steuern, daß ein ahnungsloser Fahrer kaum einen Unterschied bemerken wird. (Andersrum wäre dies allerdings nicht möglich ).
Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen...
Ein ordentliches Automatikgetriebe kostet viel Geld, sowohl in der Entwicklung als auch später für den Kunden.
Selbst für den deutschen Markt (IMHO der zweitgrößte der Welt) haben die "Experten" bei vielen Herstellern eben errechnet, daß sich diese Entwicklung nicht lohnen würde, da die Kunden ggf. zu anderen Modellen greifen würden usw.
Die meisten genannten Hersteller bieten ja auch keine großen Dieselmotoren an und einige Hersteller nicht einmal große (oder ausreichend aufgeladene) Benziner.
Bspw. der neue Mondeo hätte ruhig den 2,7er Diesel vertragen können, den es im Konzern ja gibt (--> Jaguar).
Ich merke gerade, daß ich etwas übers Ziel hinaus geschossen bin, aber was soll man machen...
Beste Grüße,
Johnson