Paradoxe Fragen:Wenn im Wald ein Baum umfällt, niemand hört es, gibts ein Geräusch?

  • Zitat

    Original geschrieben von jabrokoss
    so, jetzt genug geplaudert.... was viel wichtiger ist:


    diese doofe frage mit dem baum usw... die kam vor ein paar tagen irgendwo im tv vor.... und ich grübele jetzt , wo das war.....


    also: wo war das???


    Bei den Simpsons. Das ist "Der Wettkampf" (Episode 7F08). In diesem Teil tritt Bart gegen Todd Flanders in einem Minigolf-Wettbewerb an. Beim Trainieren stellt ihm Lisa diese Frage, um Ihm zu helfen "seinen Kopf von bewußten Gedanken zu befreien".



    Gruß


    Jako

    Medizinmann und Mitglied Nr.2 des S///-Lampenbesitzer-Clubs!!!


  • jako, vielen, vielen dank.... damit iss mein kopf jetzt leer und kann unbefangen ins bett gehen.


    ich würde sagen, dass du jetzt für die nächsten 5 tage mein held bist...*g

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

  • Zitat

    Original geschrieben von Melone
    Wieso nicht schon wieder?


    Versteh mich nicht falsch, ich bin keinesfalls felsenfest in meiner Meinung. Ich habe nur verstanden, dass die Quantentheorie aussagt, dass nichts existiert bzw. überall existiert, solange es nicht in irgendeiner Form beobachtet oder gemessen wird. Vielleicht hab ich es auch falsch verstanden. Weißt Du da mehr?


    Hatte vor paar semestern 2 vorlesungen über quantenmechanik. Ist halt nicht ganz so leicht und zum glück ne weile her, deswegen sagte ich nicht schon wieder ;-) Naja die quantenmechanik bezieht sich halt auf subatomare geschehen wie z.B. das Verhalten von Elektronen. Geht schon so in die Richtung wie du sagst.
    Aber ich erinnere mich noch an so nen vergleich mit ner Katze in ner Box. Wenn man die Box schließt ist die Katze quantenmechanisch gesehn gleichzeitig tot und lebendig. Erst wenn man nachkuckt kann man wieder ne aussage machen :)
    Hat aber glaub jetzt nix mit dem Baum zu tun.


    Klassich physikalisch gibts natürlich einen Lärm. So gesehn stimmt schon die Aussage von Brainstorm. Wenn ein Geräusch etwas ist, dass von einem Menschen gehört werden muss, dann gibts wohl keins wenn keiner da ist... LOL

  • Da hab ich was losgetreten :-/ aber der Thread entwickelt sich sehr interessant.


    Das mit der Katze in der Box interessiert mich, das würde mit einem Menschen doch auch gehen, nur wenn der Mensch in der Box (oder auch die Katze) bei bewusst sein ist, dürfte es doch nicht so sein, denn er merkt ja sicher ob er tot oder lebendig oder überhaupt vorhanden ist, oder trifft für ihn das selbe mit der Aussenwelt zu?!


    Gruß

    Zitat

    „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr“.


    Zitat von Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von jabrokoss
    ich würde sagen, dass du jetzt für die nächsten 5 tage mein held bist...*g


    Was für eine Ehre. Jetzt geht es mir 5 Tage lang gut. Und das liegt nicht daran, dass ich übermorgen in Urlaub fahre. :D:D


    BTT:


    Einen sehr interessanten Artikel über SCHRÖDINGERS KATZE und allgemeiner über die Quantenphysik gibt es HIER

    Medizinmann und Mitglied Nr.2 des S///-Lampenbesitzer-Clubs!!!

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Viel spannender ist doch die Frage: Ist der Wald ueberhaupt da, wenn keiner hinschaut? :D


    Warum denn nicht? Die Existenz des Waldes begründet sich doch nicht dadurch daß einer ihn sieht. Sonst würde es z. B. nachts keinen Wald mehr geben...


    Aber zu der Sache mit der Sonne. Jetzt mal etwas Wissenschaftstheorie - Ockhams Razor. William Ockham hat die These zwar nicht erfunden, hat sie aber so publik gemacht daß sie seinen Namen trägt.


    Sinngemäß sagt Ockhams Rasiermesser daß man, wenn man ein wissenschaftliches Erklärungsmodell sucht, diejenige Theorie am wahrscheinlichsten stimmt, die die wenigsten Annahmen benötigt.


    Wenn man also überlegt ob morgen die Sonne wieder aufgeht und zugleich überlegt warum sie nicht aufgehen sollte stellt man fest: damit die Sonne nicht aufgeht müßte eine Kraft wirken, die einen so riesigen Planeten eliminieren könnte. Selbst wenn die Annahme stimmt daß es eine solche Kraft überhaupt gäbe wäre der nächste Haken daß selbige nicht nur "vorhanden", sondern auch zielgerichtet gegen die Sonne wirken müßte. Weiterhin müßte diese Kraft aus den Weiten des Alls kommen, was aber vorraussetzt daß es dort, im Unbekannten, irgendetwas gibt, daß eine solche Kraft freisetzen kann, obwohl es seit Millionen Jahren nicht so war bzw. seither nie irgendetwas gegen die Sonne vorging.


    Letztlich erzwingt die Theorie, die Sonne könnte morgen nicht aufgehen, sehr viele Annahmen, und zwar weit mehr Annahmen als die Behauptung daß die Sonne doch wieder aufgeht weil die planetaren Gegebenheiten aus begründbaren Argumenten morgen wieder so sind wie sie seit Ewigkeiten schon immer sind.


    Fazit: die Behauptung daß die Sonne wieder aufgehen wird, ist naheliegender als die Vermutung daß es nicht so sein könnte. Ockhams Rasiermesser schneidet also die unnötigen Annahmen ab und demnach geht die Sonne sehr wahrscheinlich wieder auf.
    Dieses Ockhamsche Prinzip ist auch heute noch eine wichtige Grundlage wissenschaftlichen Denkens.


    Wobei man einen Fehler nicht machen darf: aus Einfachheit notwendige Annahmen abzurasieren. Die einfachste Erklärung darf natürlich nicht dazu führen daß man erforderliche Annahmen abrasiert weil man es sich unkomplizierrt machen will... Es gibt daher auch gewisse Gegenthesen, die besagen daß man "Das Prinzip der Einfachheit" nicht dahingehend auslegen darf, nur leicht verständliche Thesen anzunehmen und alles, was kompliziert erscheint, zu ignorieren. Es hat also weniger mit der leichten Verständlichkeit einer Annahmen zu tun, sondern mehr mit der Anzahl der Unbekannten, die man heranzieht...


    Weltanschaulich schwierig wird es wenn jemand anfängt religiös zu argumentieren. Man könnte ja ganz einfach immer behaupten "Es ist Gottes Plan". Annahmen wären hier scheinbar nur daß es einen Gott gibt und daß er allmächtig ist... Da es aber verschiedene Religionen gibt, es Atheisten gibt, würde man die Sache auf einen nicht greifbaren, nicht ausreichend definierten Gottesbegriff verlagern, der immer "unbeweisbar" sein würde. Das ist unbefriedigend und kann nicht die Grundlage irgendeines naturwissenschaftlichen Erklärungsmodells sein.


    Geiler Thread übrigens. Es startet ganz harmlos als "Witz", und jetzt philosophieren wir über Ockham... :D

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ob die Sonne morgen wieder aufgeht, hat auch was damit zu tun, wie wir das ganze erleben. Für uns ist es allzunatürlich das sie morgen wieder aufgeht. Wir haben immerhin tausende Tage beobachtet an dem das der Fall war, also sagt uns unser Verstand, dass sie morgen wieder aufgehen wird. Ähnlich ist es mit dem Baum. Wer sowas mal beobachtet hat oder durchdenkt wird feststellen, dass es nur logisch sein muss, dass ein Geräusch entsteht. Alles andere ist nur ein wildes ruminterpretieren und eine Verdrehung aller vernünftigen/logischen Annahmen :D

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