Kann mein Chef kündigen, wenn ich auf Jobsuche bin?

  • Re: Kann mein Chef kündigen, wenn ich auf Jobsuche bin?


    Zitat

    Original geschrieben von Brazzo
    Kann mein Chef mich kündigen, wenn er weiß, dass ich mich woanders bewerbe und für Vorstellungsgespräche frei nehme?


    Er kann Dir natürlich im Rahmen des geschlossenen Arbeitsvertrages kündigen.


    Wenn allerdings ich Dein Chef wäre und bekäme das mit, dann
    würde ich mir mal Gedanken machen, warum Du Dich anderweitig umsiehst
    und ich würde Dich auch mal drauf ansprechen.


    Früher lief das unter Sozialkompetenz, die ein Chef haben sollte,
    heute scheint man das nicht mehr nötig zu haben :rolleyes:

    [small]Bitte keine Fragen per PN, diese gehören ins Forum, damit alle davon partizipieren können[/small]


  • Sage Deinem Chef, dass Du einen wichtigen privaten Termin hast und wenn er nachfragt, sage, dass es privat ist und Du nicht darüber sprechen möchtest. Das hat Dein Chef zu aktzpieren. (Natürlich kann er Dir auch den Urlaub verweigern).


    Versuche mit Deinem potentiellen Arbeitgeber zu verhandeln. Lasse Dir nicht einen Termin aufdrücken, sonder sage, dass Du in einem Beschäftigungsverhältnis stehst und dass es schwer ist aufgrund Deiner o.g. Gründe frei zu bekommen. Versuche den Termin auf Freitag Nachmittag zu legen oder sonst möglichst spät oder besonders früh. So musst Du Dir ggf. keinen Tag sondern nur ein paar Stunden frei nehmen.


    PS: Ich würde es meinem Chef nicht sagen, dass ich etwas neues suche.

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  • oder meld dich einfach krank. ist zwar überhaupt nicht die feine art (bin ziemlicher gegner von blaumachen), aber irgendwie das einfachste...

  • Werden jetzt schon Leute verurteilt, die sich eigentlich KORREKT verhalten?
    Entschuldigung, aber wann soll ich mich denn bewerben? Wenn ich schon ein paar Monate Arbeitslos bin?


    Es ist doch eigentlich ganz normal, dass man sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis rausbewirbt, sei es jetzt für die berufliche Zukunft nötig, oder um den Marktwert zu ermitteln (Gehaltsverhandlungen), oder zur Umorientierung in einem neuen Berufsfeld.


    Ich würde mir darüber auch keine großen Gedanken machen; warum sollte dich ein Chef feuern, wenn du dich woanders bewirbst? Wenn DU gut warst, wird er eh versuchen dich zu halten, wenn er davon Wind bekommt.
    Und für den Chef ist es IMMER einfacher, wenn der Mitarbeiter kündigt, als wenn das Unternehmen kündigen muss. Denn da kann man es IMMER auf einen Rechtsstreit drauf ankommen lassen, und da leiden die Arbeitgeber ziemlich oft drunter.


    Mein Tip: Führ in Ruhe deine Bewerbungsgespräche durch, es wird eh keiner Fragen warum man jetzt nen Tag Urlaub will (da gäbs so viel: Freund beim Umzug helfen, Bank- & Versicherungstermine, Einkaufen mit Freundin, bla bla). Und Nachzufragen HAT ein Chef nicht, WARUM man seinen TARIFLICHEN Urlaub in Anspruch nehmen will... :rolleyes:

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

  • nein, nachzufragen hat er nicht. Aber er muss auch nicht zwingend an dem Tag frei geben, wenn betriebliche Gründe dagegen sprechen...

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hightower2004
    Sage Deinem Chef, dass Du einen wichtigen privaten Termin hast und wenn er nachfragt, sage, dass es privat ist und Du nicht darüber sprechen möchtest.


    Er merkt es doch sowieso! Vielleicht will der potentiell neue Arbeitgeber ein Zwischenzeugnis. Es ist auch durchaus nicht unüblich, daß der neue AG mal direkt beim alten AG anruft.


    Und dann überlegt Euch schonmal, was ihr antwortet, wenn unvermittelt morgens die Frage kommt. "Guten Morgen Herr xxx. Gestern hat mich der Personalchef von yyy angerufen. Gefällt es Ihnen bei uns nicht mehr?"


    Ihr seid doch keine Leibeigene, die sich nachts davonstehlen müssen. Und vielleicht wollt Ihr ja auch, daß der Chef an was nettes denkt, wenn er das Zeugnis verfaßt.

  • Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Ihr seid doch keine Leibeigene, die sich nachts davonstehlen müssen. Und vielleicht wollt Ihr ja auch, daß der Chef an was nettes denkt, wenn er das Zeugnis verfaßt.

    EBEN, dementsprechend ist man dem Chef keine Rechenschaft schuldig, wenn man das Unternehmen wechselt. Und das Thema Arbeitszeugnis lassen wir mal unangetastet. Dafür gibts genügend Beiträge, dass es wohlwollend und nicht negativ formuliert sein darf.


    Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Und dann überlegt Euch schonmal, was ihr antwortet, wenn unvermittelt morgens die Frage komme. "Guten Morgen Herr xxx. Gestern hat mich der Personalchef von yyy angerufen. Gefällt es Ihnen bei uns nicht mehr?"

    "Och...mal den Marktwert ermitteln. Außerdem ist die letzte Gehaltserhöhung ja jetzt doch schon ein paar Jährchen her..."
    oder
    "Ja und? Nimmt er mich?"
    oder
    "Eigentlich schon... nur sehe ich hier (10köpfiges Unternehmen) das Ende meiner Karriere erreicht, und eigentlich überlege ich mir, mich einer neue Herausfforderung zu stellen"
    oder
    "Sie scheinen ja mit meiner Arbeit nicht unbedingt zufrieden zu sein, sonst wären Sie ja zwecks einer Nachverhandlung schon lange mal auf mich zugekommen."
    oder...

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

  • Wenn man bei einem Vorstellungsgespräch um strenge Vertraulichkeit bittet, sollte diese auch gewahrt bleiben - schließlich ist es für jeden verständlich, dass ein Anruf des potentiellen neuen beim aktuellen AG nicht nur gutes bewirken kann... :rolleyes:


    Macht ihm seine Bewerbungsbemühungen jetzt nicht madig, und erzählt auch nicht nur das negative, das geschehen kann. Genausogut kann es sein, dass der neue AG fast keinen Wert drauf legt, was Du jetzt machst und wo; manchmal ist einfach nur entscheidend, ob die Chemie stimmt. Da gibts auch keine Anrufe beim alten Arbeitgeber, keine Frage nach nem Zwischenzeugnis o.ä.

  • Zitat

    Original geschrieben von Fockx
    oder...


    Antwort 1 und 4 hätte man besser mit dem Chef direkt besprochen.


    Antwort 2 würde ich als Unverschämtheit werten und umgehend mit der Suche nach Deinem Nachfolger beantworten.


    Mit Antwort 3 hat sicher kein klar denkender Chef ein Problem. Ich würde es aber auch lieber in einem anderen Zusammenhang hören.

  • senderlisteffm


    Naja, deine "Frage" war auch provokant gestellt. Wenn mich mein Chef SO Fragen würden, kämen bei mir alle 4 Antworten in Frage. Aber ich muss dazu sagen, dass ich KEINEN Chef kenne, der den Mitarbeiter auf sowas im Gang ansprechen würde.


    Da gäbe es eine kurze Besprechung, auch anhand der Tatsache, dass der andere AG jetzt z.B. angerufen hat, und dann kann man sich da ganz normal drüber unterhalten.
    Wie man es in den Wald hineinruft...



    Es gibt aber auch Situationen, in denen weiß man gar nicht, was man eigentlich will (so schätze ich gerade die Position des Erstellers ein). Einerseits hat er Angst, es dem aktuellen AG zu sagen, weil er dessen Reaktion nicht kennt und dann evt. ohne alles dasteht (ohne alten UND ohne neuen Job), andererseits weiß er ja noch gar nichts vom neuen AG.
    Bewirb dich in Ruhe, lass dir nichts anmerken. Und selbst wenn dich der NEUE Arbeitgeber nimmt kann man immernoch mit dem Chef in aller Ruhe drüber reden, und ggbf. eine "etwas längere Kündigungsfrist" akzeptieren um z.B. einen neuen Mitarbeiter einzulernen und damit dem Unternehmen "nicht das Genick zu brechen".

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

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