Deutsche Autohersteller und Verbrauchsarme Motoren - wieder alles verpennt?

  • Die Themen "CO²", "Klimawandel", "Spritsparende Motoren" etc. gehen ja im Moment durch alle Medien.
    Auch beim jetzigen Autosalon in Genf ist das Thema bei vielen Herstellern sehr aktuell. Nur, was ich einfach vermisse: bei den deutschen Herstellern wird das Thema völlig ignoriert und man will davon gar nichts wissen.


    Ich finde es sehr bedauerlich, dass die deutschen Automobilhersteller kein einziges Modell mit neuen Umweltfreundlichen Motoren o. Motorkonzepten im Angebot haben und da lieber den Japanern o. Franzosen das Feld überlassen. wie zb Toyota Prius, Lexus o.a. Peugeot, die angeblich noch in diesem Jahr einen Diesel-Hybrid-Motor auf den Markt bringen werden.


    Es ist ein Armutszeugnis für die deutschen Automobilhersteller wie das Thema CO² und Verbrauchsreduzierung runtergespielt wird u. derzeit kein einziges Hybridmodell angeboten wird.


    Stattdessen jammert die Automobilwirtschaft, dass das Thema "völlig übertrieben in den Medien dargestellt wird" und die Verbraucher noch mehr verunsichert werden, mit der Folge, dass die Umsätze zurückgehen und dann damit wieder Arbeitsplätze in Gefahr seien. Was für ein Unsinn! :rolleyes:


    Über kurz oder lang werde ich auch wieder einen neuen Wagen anschaffen, wenn möglich natürlich auch gerne einen Wagen mit umweltfreundlichen Antrieben. Aber leider wird einem da gar nichts geboten.


    Man muss ja fast befürchten, dass der Automobilstandort Deutschland bei umweltfreundlichen Technologien wieder alles verpennt und, wie schon bei anderen Dingen auch, wieder nur Schlusslicht ist.


    Wie seht ihr das Thema? Sind die deutschen Hersteller auf dem Weg den Anschluss an zukunftsweisende Technologien zu verpassen?

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    :)

  • Wieso? Gibt doch Smart, Polo Blue Motion, Passat Blue Motion....


    Gibt bestimmt noch mehr, die drei fallen mir gerade ein.



    [URL=http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,470813,00.html]Und dann noch den hier ;)[/URL]

  • Zumindest auf dem deutschen Markt sehe ich Hybridmodelle derzeit noch nicht wirklich als Trend, aktuell dürften die wenigen erhältlichen Modelle (Toyota/Lexus, Honda) eher Randerscheinungen sein [small](gemessen an den absoluten Zahlen natürlich)[/small].
    Wobei Umweltfreundlichkeit aktuell wohl wirklich das Thema im Bereich Automobil sein dürfte, zumindest erscheint es in der Presse so.
    Aber das ist ja auch durchaus sinnvoll, selbst ohne Panikmache.


    Und die deutschen Hersteller scheinen die Entwicklung bis dato wirklich ein wenig zu verpennen...oder besser: zu verdrängen und runterzuspielen.


    In Genf sind zwar Hybridmodelle angekündigt, aber erst für 2009 (Mercedes) und 2010 (Audi). VW ja immerhin für 2008.
    Dazu ein paar "normale" Saubermänner wie Mercedes CDI Bluetec, VW BlueMotion Modelle oder Audi A3 TDIe.
    Am herausragendsten dürfte da wohl noch BMW sein, die für 1er und 5er neue sparsame und saubere Motoren anbieten (Direkteinspritzung, Start-Stopp-Automatik, Bremsenergierückgewinnung, Aerodynamik,...).
    Wobei ich derartige Schritte, also die normalen Motoren weiter deutlich zu verbessern, für mindestens so sinnvoll halte wie alternative Antriebskonzepte [small](da es von den Stückzahlen her deutlich relevanter sein dürfte als Nischenmodelle)[/small].
    Gerüchtehalber hat Mercedes auch den CL 65 AMG zurückgezogen, da 380g CO² /km derzeit wohl nicht wirklich publikumstauglich vermarktet werden könnten. :rolleyes:


    Aber so gerne die deutschen Hersteller die Japaner für ihr Engagement auch belächeln, die tun wenigstens was, und das schon in der dritten Generation (Prius 3).
    Ob die deutschen Hersteller diesen Vorsprung aufholen können, müssen sie erst beweisen.
    Aber erst wenn Hybridmodelle markenübergreifend verfügbar sein werden, wird auch der Preis für diese Technik sinken und genau das ist auf jeden Fall nötig, um zu relevanten Stückzahlen zu kommen.


    So gesehen sind die deutschen Marken auf jeden Fall in der Pflicht, wobei ich mir keine Sorge darum mache, dass sie es nicht schaffen werden [small](auch wenn es mir insofern egal ist, als dass ich eine japanische Marke bevorzuge)[/small].


    Vielleicht zaubern sie ja zur IAA auch noch ein paar Überraschungen aus dem Hut...wirklich daran glauben tue ich allerdings nicht.

  • Ich denke nicht das man sagen kann das die deutschen Hersteller keine umweltfreundlichen Antriebskonzepte entwickeln.


    Bei Pumpe-Düse Einspritzung für Dieselmotoren wurde auch von einem deutschen Hersteller entwickelt, Benzindirekteinspritzung wurde zwar von Mitsubishi eingeführt, aber wirklich den Durchbruch hatten Benzindirekteinspritzung erst in den FSI Motoren der Golf V Plattform des VAG Konzerns.


    Und Hybridantrieb ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern bringt nur was wenn jemand wirklich viel innerstädtisch fährt, aber sobald der Anteil an ausserstädtischem Verkehr und Autobahnfahrten höher ist, bringt Hybridantrieb nichtmehr viel, besonders wenn man das Mehrgewicht berücksichtigt.

  • Meinst Du die lahmen 150 PS FSI.... :rolleyes: Nur die TFSI Modelle werden immer von den Autotestern gelobt. Die FSI ohne Turbo eher niedergemacht von allen Autozeitungen. Tja, die verwöhnten Tester :D

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Und Hybridantrieb ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern bringt nur was wenn jemand wirklich viel innerstädtisch fährt, aber sobald der Anteil an ausserstädtischem Verkehr und Autobahnfahrten höher ist, bringt Hybridantrieb nichtmehr viel, besonders wenn man das Mehrgewicht berücksichtigt.


    Das bestreitet auch niemand.
    Es geht schlichtweg darum, neue Wege zu gehen und Lösungen für bestehende Probleme zu präsentieren, selbst wenn sie nicht der Weisheit letzter Schluss sein sollten.


    Zumal ich auch noch niemanden habe sagen hören, Hybrid wäre das Ende der Fahnenstange, ganz im Gegenteil: Hybride werden ganz offen als Zwischenschritt angesehen.


    Es geht derzeit einfach darum, den Leuten sinnvolle Alternativen zu bieten, den Mut zu haben, neue Wege zu beschreiten und aktiv nach Auswegen zu suchen.
    Und genau daran scheitert es bei den deutschen Herstellern bisweilen.
    Es kann gut sein, dass sie intern wie die Wilden forschen und entwickeln, aber sie kommunizieren es in keinster Weise öffentlich.
    Stattdessen bringt man lieber wieder ein paar neue Schwergewichte und PS-Protze auf den Markt, lässt alles wie es eben ist und belächelt dann die wenigen Hersteller, die jetzt schon bereit sind, in solche Techniken zu investieren, auch wenn es sich aktuell kaum rechnen dürfte.
    "Die Leute verlangen ja nicht danach!" Sie würden es aber vielleicht trotzdem kaufen, so es denn sowas auch bei deutschen Herstellern zu kaufen gäbe.


    Ein wenig mehr Pioniergeist darf man im Land, in dem das Auto erfunden wurde, dann doch erwarten. Aber die Zeiten sind wohl lange vorbei, mittlerweile springt man dann lieber auf bereits fahrende Züge auf [small](Und hat dann auch noch Erfolg damit, genau deswegen muss man wohl auch nicht mehr unbedingt risikofreudig oder innovativ sein. Gekauft wird ja doch...)[/small].

  • Man schiebt doch dem Kunden die Schuld in die Schuhe:


    Zitat


    SPIEGEL: Ist es nicht peinlich, dass die deutschen Hersteller ihre selbstgesetzten Ziele beim Klimaschutz nicht erreichen?


    Winterkorn: Nein, denn es liegt ja nicht allein in unserer Hand, dieses Ziel zu erreichen. Die europäische Autoindustrie hat sich verpflichtet, den Ausstoß von Kohlendioxid im Durchschnitt auf 140 Gramm pro Kilometer zu reduzieren. Doch dann haben die Kunden ihre Ansprüche an ein Fahrzeug deutlich geändert. Das konnten wir nicht voraussehen. Sie wollen Autos mit stärkeren Motoren, mit Klimaanlagen und mit vielen elektronischen Hilfen für mehr Komfort und Sicherheit. Sie kaufen Hochdachautos, die einen höheren Luftwiderstandswert haben, oder Geländewagen. In diesen Segmenten gab es in den letzten Jahren den größten Boom


    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,469694,00.html


    Welches Marketing den Kunden dazu "erzogen" hat solche Autos als toll und modern zu empfinden wird einfach mal vergessen.
    Imho blanke Ironie solche Aussagen.
    Beide Seiten haben ihren Beitrag zu leisten, aber solche Aussagen sind momentan leicht fehl am Platz.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Winterkorn liegt doch mit seiner Aussage gar nicht falsch. Der Kunde will ein verbrauchsarmes ohne auf etwas Verzichten zu wollen.


    Den 3l Lupo gab es bereits 1999, doch kaum jemand wollte ihn kaufen. Es war ein Auto das man gerne beim Nachbarn vor der Garage gesehen hat, aber sich nicht selber kaufen, da entweder den gewohnten Komfort vermissen ließ oder einem der Anschaffungspreis zu hoch war.


    Der Weg, der heute mit den Blue Motion Modellen von VW begannen wird, ist deutlich vielversprechender. Sie sind sparsamer als das Stardardmodell und vermitteln trotzdem Fahrspaß.


    Wen es interessiert, kann hier ein Interview mit Prof. Bargende über zukünftige Antriebe nachlesen.
    http://www.all4engineers.com/i…a4e/lng=de/id=84/alloc=35

  • Zitat

    Original geschrieben von Nick
    Winterkorn liegt doch mit seiner Aussage gar nicht falsch. Der Kunde will ein verbrauchsarmes ohne auf etwas Verzichten zu wollen.


    Den 3l Lupo gab es bereits 1999, doch kaum jemand wollte ihn kaufen. Es war ein Auto das man gerne beim Nachbarn vor der Garage gesehen hat, aber sich nicht selber kaufen, da entweder den gewohnten Komfort vermissen ließ oder einem der Anschaffungspreis zu hoch war.


    Der Weg, der heute mit den Blue Motion Modellen von VW begannen wird, ist deutlich vielversprechender. Sie sind sparsamer als das Stardardmodell und vermitteln trotzdem Fahrspaß.


    Ist richtig, dass der 3-Liter Lupo gefloppt ist. Und das ist ja auch kein Wunder, wenn man mich fragt. Da nimmt man einfach mal den kleinsten, familienuntauglichsten Kleinwagen aus dem Regal, und wundert sich dann, dass kein Kunde danach fragt. Das ist das Problem.


    Aber:
    Warum wurde nicht in dieser Richtung weiterentwickelt und verbessert und bietet neue Konzepte für Massentaugliche Modelle, wie zb VW Golf, VW Jetta o. Passat an?
    Das sind Autos die nunmal bei den Kunden ankommen und gefragt sind, die auch der "umweltfreundliche Familienvater" kaufen wird, weil sie eben auch gewisse Kriterien erfüllen und dennoch umweltfreundlich wären.


    Das beispielsweise die Hybridtechnik kein Widerspruch zu Komfort, Luxus, Hightech und Fahrspass sind, zeigt Lexus mit seinem Modell in der Oberklasse.

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    :)

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