Umstellung der KFZ-Steuer nach CO² Ausstoß - was haltet ihr davon?

  • Was ist für Dich ein CO2-neutraler Brennstoff? Und jetzt erklär mir nicht die chem. Reaktion. Berücksichtige den Anbau, Düngung, Transport, Hilfsmittel, Baumaschinen, deren Herstellung, Verschiffung, Vermarktung, lustige Supermärkte mit Krafstoffausschank etc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Hybridautos mit Dieselmotor, und Rußpartikelfilter. Der Filter muß so konstruiert sein, daß er auch mit Biodiesel betrieben werden kann, genau wie der gesamte Motor.


    Ein Hybridfahrzeug mit Dieselmotor würde ich mir übrigens auch wünschen.


    Aber was Biodiesel angeht, darf man auch nicht vergessen, daß dieser auch einige Nachteile hat. So müssen etwa zwei Drittel der Energie die hinterher zur Verfügung steht, schon vorher reingesteckt werden um Biodiesel zu erzeugen. Ausserdem kann nur ein vergleichweise kleiner Teil der Fahrzeugflotten damit betrieben werden, weil einfach die notwendigen Flächen für den Anbau nicht zur Verfügung stehen, und es möchte sicher niemand, daß nun z.B. der Regenwald abgeholzt wird, damit man "Bio"-Diesel erzeugen kann...



    ... und dann noch was zu den "Kamikazekugeln"...
    Bei der heutigen Entwicklung wird die Zeit kommen, wo Kraftstoff so teuer wird, daß es sich 90% der Bevölkerung nicht mehr leisten können, ein Fahrzeug zu bewegen was mehr als drei Liter auf 100 km verbraucht, vielleicht sogar zwei Liter.


    Und das wird mit heutigen Ansprüchen speziell an Komfort und Fahrleistungen und entsprechenden Fahrzeugdimensionen nicht zu machen sein. Einen Kombi oder Minivan so wie wir ihne heute kennen, mit Platz um zu fünft in den Skiurlaub zu fahren oder die ganze Familie mitzunehmen wird es schlichtweg nicht geben.
    Damit man dann bei 2 Litern auskommt, muss die Kiste 500kg wiegen, nen cw-Wert unterhalb von 0,25 haben und darf nicht mehr als 40 PS haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Und das sind eben CO2 neutrale Treibstoffe.


    Kennt jemand eine Studie, ob es überhaupt möglich ist, die in ausreichender Energiemenge aufzutreiben.


    Im Prinzip toll, daß das in Inseln wie Brasilien funktioniert. Aber schon der Hausbrand funktioniert hier eigentlich nur deshalb, weil es so wenige machen. Wenn ich alleine sehe, was Freunde mit ihrer Holzheizung so im Jahr verheizen, frage ich mich, wie man die Bäume dazu bringt, so schnell nachzuwachsen.


    Von daher ist sowas bei näherer Betrachtung natürlich auch nicht CO2 neutral.

  • Noch gibt es da natürlich keinen.
    Aber Biodiesel, oder BTL-Sprit haben das Potential dazu. Wenn nur noch solche Kraftstoffe am Markt sind, fällt auch das CO2 der Baumaschienen, Transportfahrzeuge etc. weg, weil diese ebenfalls mit solchen Treibstoffen versorgt werden. Dann kommen wir da am ehesten hin.


    Und wie oben schon erwähnt, gehen die Berechnungen über die Menge des pro Fläche produzierbaren Biodiesels meist von Raps aus. Gewinnt man diesen Sprit aus Hanf, bekommt man pro Flächeneinheit mehr als Doppelt so viel Sprit, und das ohne Mehraufwand. Damit wird auch die Energiebilanz besser.
    Verarbeitet man die Pflanzenreste, die nach der Gewinnung von Biodiesel übrigbleiben noch zu BTL Sprit, steigt der Erstag weiter. Es ist alles nur eine Frage des wollens, nicht des könnens.

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  • Die Kette muss geschlossen sein, also alles, was die Solaranlagen in der Sahara bewirtschaftet muss mit Wasserstoff laufen, die Verflüssigungsanlagen für den Wasserstoff, die sehr viel Energie benötigen, die Tanker, die den Wasserstoff dann in die Welt fahren etc. Und bis das passiert ist, vergehen locker 50 Jahre.
    Nicht vergessen darf man auch, wieviel Energie und Wasser bei der Herstellung von allem, was Akkumulator, Halbleiter oder Brennstoffzelle beeinhaltet, verbraucht wird.
    Ich wette, die Herstellung eines Prius verbraucht soviele Ressourcen, wie der Wagen hinterher einspart. Bestenfalls.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Ich wette, die Herstellung eines Prius verbraucht soviele Ressourcen, wie der Wagen hinterher einspart. Bestenfalls.


    Hast Du Belege dafür?
    Diesen Spruch hört man bei nahezu jedem Produkt, daß irgendwie man Umwelttechnologie oder Einsparung klingt. Energiesparlampen sollen für die Herstellung so viel Energie brauchen, wie sie im Bertieb einsparen, jetzt soll der Prius für die Produktion so viel Energie brauchen, wie er später einspart. Aber bisher kann das keiner beweisen.


    Ein Auto von der größe des Prius braucht mit normalem Benzinmotor heute ca 7-8 Liter. Der Prius braucht 4. Beides Herstellerangaben. Nehmen wir an, die Autos laufen 200 000 km.


    Also 200 000 km * 4l / 100 = 8 000 Liter im ganzen Autoleben für den Prius.
    und 200 000 km * 7l / 100 = 14 000 Liter für Normalfahrzeuge. Willst Du ernsthaft behaupten, daß der Prius in der Produktion den Energiewert von 6000 Litern Sprit mehr braucht als ein normales Kfz. Wohlgemerkt ein normales Kfz braucht auch Energie für die Herstellung. Wie ein so extremer Mehraufwand zustandekommen soll, mußt Du mir erklären.


    PS: Wenn das so wäre, müsste der Prius auch deutlich teurer sein. Der Energiemehraufwand kostet schließlich auch Geld. Da der Prius nicht das doppelte eines herkömmlichen Kfz kostet, kann der Aufwand an Energie nicht so viel höher sein, als bei normalen Fahrzeugen.

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  • Da steht: "ich wette". Das heisst, da gibt es keine Belege für. Ich muss mich da auf mein naturwissenschaftlich geschultes Gespür verlassen, was die Herstellung von aufwendigen, und "dreckigen" Komponenten wie Akkus und Halbleiter angeht. Dazu kommt noch die Herstellung von Leichtmetallen, das sollte allgemein bekannt sein, wieviel Strom dafür gebraucht wird. Bei der Halbleiterherstellung werden auch kubikmeterweise Wasser für alle möglich Spül- und Waschvorgänge verbraucht. Das muss man sich mal anschauen, was da für ein Aufwand getrieben wird. Oftmals sind noch seltene Metalle und Erden in den Komponenten verbaut, wovon man nur wenige Gramm in einer Tonne Gestein findet, die dann irgendwo in Peru oder Argentinien aus dem Berg gehackt wird.


    Und die Energiemenge in 6000 Litern Sprit ist nichts, schau dich mal in einem Industriebetrieb um, und lass dir mal Stromaufnahme und Wasserverbrauch von manchen Fertigungsanlagen sagen, da wird einem schwindelig. Das ist alles noch kein großes Thema, da noch keine vollständige Umlage der Umweltschäden auf Wasser und Strom gemacht wird. Man kauft einfach einen Kubikmeter Wasser für 3 Euro oder eine Kilowattstunde Strom für 20 cent, und damit ist das "Problem" gelöst. Aber so einfach ist es nicht. Wenn erstmal jeder Produktionsschritt wirklich so teuer ist, wie er an Umweltschäden erzeugt, dann wird sich das Konsumverhalten ändern.


    Wie kommt es eigentlich, dass ich für einen Liter Milch aus Norddeutschland praktisch das gleiche bezahle, wie für Milch aus dem Nachbardorf? Eben, weil Sprit noch viel zu billig ist und lieber die Milch 1000km weit gekarrt wird, weils eben nur Sprit und Reifen und einen Fahrer benötigt, damit der Milchlaster den Weg nach Süddeutschland auf sich nimmt.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus


    Wie kommt es eigentlich, dass ich für einen Liter Milch aus Norddeutschland praktisch das gleiche bezahle, wie für Milch aus dem Nachbardorf? Eben, weil Sprit noch viel zu billig ist und lieber die Milch 1000km weit gekarrt wird, weils eben nur Sprit und Reifen und einen Fahrer benötigt, damit der Milchlaster den Weg nach Süddeutschland auf sich nimmt.



    Viel extremer. Einen Container von China nach Hamburg zu verschiffen (egal ob leer oder voll) ist billiger als dann den Container von Hamburg nach München zu fahren.


    Die Kosten für ein Produkt aus China sind billiger als es in Deutschland herzustellen, wo es sicherlich umweltfreundlicher hergestellt worden wäre, aber halt teuerer.


    Und das will der Verbraucher nicht honorieren. Da sind die CO² Emissionen der Auto ein Witz dagegen.


    Wenn also die Welt besser werden sollte, müssen sich die Leute angewöhnen, mehr Geld auszugeben, für die täglichen Konsumgüter. Aber das wäre ja zu einfach... ähhh nicht richtig.


    Ich hab am Wochenende mal wieder 100 l Super+ verblasen, eine Freundin wollte den neuen Cayenne von Papa mal probfahren. :D

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Und die Energiemenge in 6000 Litern Sprit ist nichts, schau dich mal in einem Industriebetrieb um, und lass dir mal Stromaufnahme und Wasserverbrauch von manchen Fertigungsanlagen sagen, da wird einem schwindelig.


    Natürlich. Aber denke daran:
    1. Es geht um die Energiemenge von 6000 Litern Sprit Pro Fahrzeug Also nimm die Menge Multipliziert mit der Anzahl an Fahrzeugen pro Tag, da kommt einiges zusammen.
    2. Die 6000 Liter sind nur der Mehraufwand im Vergleich zur Produktion eines herkömmlichen gleichwertigen Kfz. Wenn Du das mit der Anzahl an Fahrzeugen zusammennimmst, dann wird Dir erst richtig schwindelig.

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  • offline:
    Ja, Energie ist viel zu billig, Transport auch, und Umweltschäden werden einfach mitgekauft. Und das schlimmste ist, dass es meist die Leute sind, die es sich erlauben könnten, anständige Waren aus Deutschland zu kaufen, nach aktuellen Umweltrichtlinien gefertigt und zu angemessenen Löhnen hergestellt. Aber nein, es muss der Winkelschleifer von Norma sein für 7,99 Euro, der schon im Neuzustand aus dem Koffer heraus stinkt wie damals Bhopal und Seweso in einem, nach wenigen Betriebsminuten seinen Geist aufgibt und drei Kilo Sondermüll hinterlässt.
    Wenn die Entsorgung von solchem Schrott den Kunden mal richtig Geld kostet, wird er es sich überlegen, ob man nicht langlebigere und umwelttechnisch sauberer hergestellt Güter kaufen sollte, die nicht um die halbe Welt gekarrt wurden.

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