Umstellung der KFZ-Steuer nach CO² Ausstoß - was haltet ihr davon?

  • Kleine Zwischenfrage:


    Wie errechne ich aus dem Verbauch die CO2-Emission?

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von NoTeen


    Dieses wieder in die Menschen hineinzuprügeln ist eine weit größere Aufgabe


    Vollkommen richtig. Man sieht doch, dass es bei den meisten Menschen ohne Law and Order nicht funktioniert. Ist zwar traurig, aber zur Rettung der Menschheit in Anbetracht der kurzen Zeitspanne unabdingbar.

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Kleine Zwischenfrage:


    Wie errechne ich aus dem Verbauch die CO2-Emission?


    In grober näherung recht einfach:
    Benzin und auch Diesel besteht aus Kohlenwaserstoff verbindungen. Also kohlenstoff und Wasserstoff. Bei der Verbrennung wird der Kohlenstoff zu CO2 und der Wasserstoff zu H2O Oxydiert. Durch die hohen Temperaturen bei der Verbrennung wird ein teil des Stickstoffes, der mit der Luft aufgenommen wird, zu Stickoxyd (NOx) umgewandelt. Sonstige Beistoffe im Sprit (Schwefel etc.) lassen wir hier mal außen vor.
    Der Wasserstoff im Sprit ist der kleinere Teil. Daher kann man etwa sagen, daß ein kilogramm Benzin nach der Verbrennung auch ein kilogramm CO2 erzeugt. Genaugenommen geringfügig weniger, wegen dem Wasserstoff, aber ansonsten kommt das in etwa hin.
    Daraus ergibt sich auch, daß der Spritverbrauch in Litern direkt mit dem CO2 Ausstoß zusammenhängt.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • ....halte ich absolut nichts von :flop:


    wird einem der letzte spaß auch noch vermiest :mad:


    ich will spaß,ich will spaß...ich geb gas,ich geb gas :D

  • Zitat

    Original geschrieben von hdwirtz
    Es wäre ja auch möglich die Steuer nach dem Durchschnittsverbrauch der Fahrzeuge zu berechnen.


    Dann wären alle zufrieden, denn ein Fahrzeug, dass wenig verbraucht verschmutzt auch die Umwelt wenig und obendrein wären alle Diskussionen überflüssig, da der Durchschnittsverbrauch ja auch heute schon angegeben wird.



    Dann wäre es aber bedeutend einfacher, die Steuer komplett zu streichen und alles auf den Benzinpreis umzulegen. Wäre aber wahrscheinlich zu einfach...


    Daniel

    Nicht der Große frißt den Kleinen, sondern der Schnelle den Langsamen !

  • Eigenverantwortung ist schön und gut, nur muß man mal Folgendes sehen: wenn jemand ein Auto kauft dann spielen viele Faktoren hinein. Nur weil Umweltpolitik im Augenblick en vogue ist wird kein Mensch seine Kaufentscheidung allein nach dem Schadstoffausstoß treffen.


    Bei sowas auf Eigenverantwortung zu pochen wird nicht funktionieren. Der Kunde sieht das Angebot und sucht sich dann das heraus, was in möglichst vielen Disziplinen seinen Anforderungen entspricht. Umweltaspekte sind da nur 1 von 100 Kriterien, selbst die Unterhaltskosten sind relativ, je nachdem wie hoch die monatlichen Gehaltsschecks der Käufers sind und ob man sich vielleicht auch einen Stinker leisten kann.


    Ich sehe das in dem Fall ganz pragmatisch: es muß einfach dafür gesorgt werden daß umweltfreundlichere Autos angeboten werden, da muß die Politik Druck auf die Autokonzerne ausüben und die müssen dann entsprechende Modelle feilbieten. Hier aber wieder mal den Bürger unter Druck zu setzen ist einfach eine Sauerei und Unsinn, die auch nicht funktionieren wird.
    Bestenfalls könnte man für Neuwagen entsprechende Regeln einführen um Käufer, die die freie Wahl haben, ein wenig zu beeinflussen.


    Aber diejenigen, die ein Auto haben, finanziell unter Druck zu setzen ist nur ärgerlich und sinnlos dazu - nicht nur Geringverdiener, auch die "Mittelschicht" kauft nicht "mal eben so" ein neues Auto. Wer hat denn mal eben so 30.000 EUR herumliegen? Da wird dann einfach nur wieder mehr Geld abgezockt, aber sicher nicht erreicht daß morgen jeder ein schönes, neues, umweltfreundliches Auto kauft.
    Man setzt einfach an der falschen Stelle an wenn der Bürger, der noch 100 andere Kriterien beim Autokauf hat, nun also ausgerechnet den CO2-Ausstoß so massiv beachten soll. Vor allem wird es gerade die Käufer teurer Autos nicht interessieren - die können sich nämlich auch teure Unterhaltskosten leisten und dann weiter mit großen, überdimensionierten, schweren Wagen die Umwelt schädigen.


    Meiner Meinung nach müssen die Autokonzerne ihr Angebot entsprechend ausrichten, dann können und müssen die Leute umweltschonendere Autos kaufen. In diesem Fall ist das OK wenn es keine Eigenverantwortung gibt, sondern der Bürger einfach ein entsprechendes Angebot vorgesetzt bekommt.


    Das ist wie mit dem Nichtraucherschutz. Wenn man gewartet hätte daß Wirte freiwillig rauchfreie Kneipen einrichten oder Raucher von sich aus den Glimmstengel aus lassen - da hätte man ewig warten können. In solchen Dingen muß einfach eine Vorgabe her, von alleine klappt das nicht.


    Insofern muß auch bei den Autos einfach das Angebot anders werden, da müssen die Hersteller unter Druck geraten. Der Kunden kauft dann das, was verfügbar ist, nämlich zwangsläufig umweltschonendere Autos.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Ich sehe das in dem Fall ganz pragmatisch: es muß einfach dafür gesorgt werden daß umweltfreundlichere Autos angeboten werden, da muß die Politik Druck auf die Autokonzerne ausüben und die müssen dann entsprechende Modelle feilbieten.
    (...)
    Meiner Meinung nach müssen die Autokonzerne ihr Angebot entsprechend ausrichten, dann können und müssen die Leute umweltschonendere Autos kaufen. In diesem Fall ist das OK wenn es keine Eigenverantwortung gibt, sondern der Bürger einfach ein entsprechendes Angebot vorgesetzt bekommt.


    Ich sehe nicht wie das funktionieren soll, es sei denn Du möchtest gesetzlich vorschreiben, daß nur Fahrzeuge mit einer bestimmten Umweltverträglichkeit zugelassen werden dürfen.
    Aber solange das nicht passiert, und das wünscht sich wahrscheinlich kaum einer, entscheidet der Kunde immer noch selber was für ein Fahrzeug er kauft, und da können dann eben finanzielle Anreize gesetzt werden für eine bessere Umweltverträglichkeit.


    Ausserdem ist es ja nicht so, daß uns die Autoindustrie sparsame Modelle vorenthält, sie werden nur schlichtweg nicht gekauft.
    Sicherlich gibt es da in der Breite kein wirklich ordentliches Angebot und beworben wird das auch nicht wirklich, aber man kann nur immer wieder an die 3-Liter Modelle vom VW Lupo und Audi A2 erinnern.
    Die waren natürlich teurer als herkömmliche Modelle, aber das nicht aus Bosheit von z.B. Audi, sondern schlichtweg, weil die notwendige Technologie so teuer war. Und auch heute würden diese Modelle nicht automatisch günstiger werden, nur weil "die Politik" da Druck ausübt.
    Der Audi A2 und damit auch der 3L wird übrigens seit einem Jahr mangels Nachfrage nicht mehr hergestellt.


    Aber auch heute könnte man sich z.B. nen Polo Blue Motion kaufen, der ist verglichen mit ähnlichen Modellen sogar erschwinglich.


    Aber ich wiederhole es nochmal, der Kunde muss das Fahrzeug kaufen, und die eierlegende Wollmilchsau, mit aktueller Sicherheitsausstattung und Komfortmerkmalen, ansprechenden Fahrleistungen, geräumiger Karosserie, geringem Gewicht und kleinem Preis wird es nicht geben, weil das einfach nicht realisierbar ist.

  • Bei den sparsamen Autos gibt es mehrere Fehlschläge. Erinnert sich noch jemand an den Golf Ecomatic? Was sieht man häufiger: den C2 Stop&Go oder den VTS?


    Es ist immer Angebot und Nachfrage. Die Menschen fragen keine Spritsparer nach, sie fragen PS nach - Viagra in Chrom, wie es mal jemand (dessen Name mir nicht einfällt) sagte.


    In China sind die Automobilkonzerne meines Wissens verpflichtet, einen bestimmten Durchschnittsverbrauch einzu halten. Etwas ähnliches würde in Europa reichen.

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


    Ab zum Blog und zur Zeitung.

  • In anderen Bereichen klappt es auch. Australien verbietet die Glühbirne - da werden sich die Produzenten schon einfallen lassen welche Alternativen sie bieten können, denn wenn das Gesetz Gültigkeit erlangt wird es eine riesige Nachfrage nach alternativen Leuchtkörpern geben. Wer dann eine gute Alternative im Programm hat kann sehr viel Geld verdienen...


    Bei den Autos kann es genauso funktionieren. Da legt man einfach gesetzlich fest daß ein Auto mit Gewicht X oder Größe Y nicht mehr als einen bestimmten Wert an Schadstoffen ausstossen darf. Modelle, die die Vorgabe nicht halten, dürfen in Deutschland oder am besten Europa schlicht und einfach nicht mehr verkauft werden. So einfach wäre es.


    Dann würden sich die Autobauer - und wir haben ja einige in Deutschland - schon einfallen lassen ob sie nur noch Autos für Fernost und Nordamerika produzieren, oder auch weiterhin auf dem hiesigen Markt präsent bleiben wollen.


    Gehen wir mal weg vom Thema Schadstoffe zum Thema Treibstoff. Auch der letzte Hirnie sollte inzwischen mitbekommen haben daß die fossilen Treibstoffe in ungefähr 30 Jahren zu Ende sind. Schon jetzt kann man an den steigenden Benzinpreisen und wenn man die Entwicklung in China oder Indien betrachtet absehen daß wir JETZT und nicht erst in 20 oder gar 30 Jahren Alternativen brauchen wenn wir nicht wollen daß unsere Mobilität verloren geht.


    Kümmert sich aber ein Autobauer um dieses Problem? Nein... Weil die Manager jetzt ungehörig viel Geld kassieren, nicht darüber nachdenken was morgen oder gar in 30 Jahren ist - man hat seine eigenen Schäfchen dann ja im Trockenen - und der Rest der Menschheit steht da mit dem Problem.


    Es ist doch schon jetzt ein Problem, und sogar wir, die reichen Deutschen, haben es. Wer äußert sich nicht regelnmäßig über die Treibstoffpreise? Sicher ist der Anteil der Steuerbelastung hierzulande sehr groß. Nichtsdestotrotz ist die generelle Problematik für jeden erkennbar und steigende Rohölpreise bedeuten steigende Steuern - das ist ein direkter Zusammenhang, am Ende mit immer teureren Benzinpreisen.


    Für den einzelnen Autobauer mag es einfacher sein nach wie vor eine völlig ineffiziente, 100 Jahre alte Verbrennungstechnologie anzubieten, für den einzelnen Verbraucher ist es "besser" ein solches als ein Auto mit alternativem Antrieb zu kaufen - er kann es nicht mal kaufen weil es nicht im Angebot ist und die Offerten, die es gab, waren entweder so teuer oder so unzuverlässig daß kein Mensch das als sinnvolle Alternative sehen konnte.
    Beide Gruppen werden von sich aus erstmal nichts ändern weil es für beide bequem und preiswert ist, so wie es ist.
    Also MUSS der Anreiz doch von außen, politisch, geschaffen werden - indem man die Autokonzerne zwingt ihr Angebot umweltschonender auszurichten. Die Verbraucher werden automatisch das kaufen, was angeboten wird (weil es anders auch gar nicht geht).

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

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