Umstellung der KFZ-Steuer nach CO² Ausstoß - was haltet ihr davon?

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Zu dem Thema sage ich mal ganz polemisch:


    KFZ-Steuer komplett abschaffen und auf die Mineralölsteuer umlegen. Somit zahlt der der viel tankt auch viel, und der der die Umwelt schont und mal das Fahrrad für den Weg zum Bäcker rausholt, spart dabei.


    Und so wird es möglicherweise auch kommen. Der Bund und die Länder schaffen dafür ja gerade die Vorraussetzung, nämlich die KFZ-Steuer an den Bund ab zu geben.

    "Think globally, act locally."
    "Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch" -Boris Becker
    "Ein kluger Mann widerspricht keiner Frau. Er wartet bis Sie es selbst tut."
    "There's no replacement for displacement"

  • Zitat


    Und so wird es möglicherweise auch kommen


    Als Grenzgänger wäre es mir sowas von wurscht, dann lohnt sich die Fahrt nach Holland noch mehr. Ich tanke seit diesem Jahr sowieso konsequent in den Niederlanden. Ich hätte also damit mehr als nur eine Ersparnis. Aber ich fände es ungerecht all denen gegenüber die nicht das Glück haben Grenznah zu wohnen.

  • Makroökonimisch fällt das aber kaum ins Gewicht.


    Für alle gerecht machen kann man es nie.


    Wenn irgend jemand mit einer neuen Art der KFZ-Steuer (oder Mineralölsteuer) entlastet werden soll muss jemand anders mehr belastet werden, sofern man Aufkommensneutralität gewährleisten will.

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  • Re: Umstellung der KFZ-Steuer nach CO² Ausstoß - was haltet ihr davon?


    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Was haltet ihr von der geplanten Umstellung?


    Sinnvoll, aber nach meiner Meinung eigentlich unnötig.


    Letztlich ist die Steuer nach Hubraum schon sowas. Zwar werden die kleinen Turbomotoren gegenüber den großen Saugmotoren bevorzugt. Aber ob die Änderung so viel verändert?

  • So ein Prof. der in diesem Bereich forscht hat dazu im Radio gesagt:


    Das wird nicht kommen, schließlich wollen die Politiker auch wiedergewählt werden.


    Die Frage ist doch, will man eher dazu übergehen die "Stinker" von der Straße zu bekommen, oder will man generell das Auto fahren für alle Fahrzeuge verteuern.


    Wenn ein Stinker und ein modernes Auto beide 25K Km pro Jahr fahren und die Steuer ausschließlich über die Spritkosten läuft, zahlen beide Fahrer gleich viel, der eine verpestet die Umwelt aber immer noch viel mehr.


    Die Umlegung auf die Mineralölsteuer wäre imho auch der schlechteste Weg:
    Es gibt genügend Leute die beruflich einfach viel fahren müssen. Aufgrund der hohen Laufleistungen sind dort auch i.d.R. recht neue und damit vom CO2-Ausstoß bessere Fzg. auf den Straßen unterwegs. Wird die Steuer nun auf den Sprit gepackt (gehen wir mal von 10ct/Liter aus), spart man evtl. 300€/Jahr, gibt aber für Sprit bei 100.000 km/Jahr dann z.B. fast 1000 € mehr aus. Sind also rund 700 € Differenz.


    Jeder der das irgendwo weitergeben kann (Taxi, Bus, Spediteure, Unternehmen etc. pp) haut dann die Kosten also wieder auf die Produkte drauf, so dass letztendlich der Endverbraucher wieder die Zeche zahlen wird.
    Und das ist dann ja ganz weit ab vom Verursacherprinzip...

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Die Umlegung auf die Mineralölsteuer wäre imho auch der schlechteste Weg:
    Es gibt genügend Leute die beruflich einfach viel fahren müssen. Aufgrund der hohen Laufleistungen sind dort auch i.d.R. recht neue und damit vom CO2-Ausstoß bessere Fzg. auf den Straßen unterwegs.

    Wieso geht eigentlich jeder hier davon aus, daß alle neuen Fahrzeuge auch weniger Sprit verbrauchen und somit weniger CO2 (und andere Schadstoffe) ausstoßen?


    Das Gegenteil dürfte der Fall sein: Je neuer die Fahrzeuge, desto mehr sind die meisten mit aller möglicher Technik vollgepropft (= höheres Gewicht), die mit dem Ziel des Spritsparens i. d. R. nichts zu tun hat, desto mehr PS haben sie i. d. R., desto schneller fahren sie i. d. R. auch, also verbrauchen sie nicht weniger Treibstoff als die vorherige Generation, sondern im Durchschnitt sogar etwas mehr. Autos sind in den letzten 20 Jahren zwar größer, um vieles komfortabler und sicherer geworden, aber kaum spritsparender.


    Einen Verbrauch von ca. 6 l/100 km erreichte ich schon Anfang der 1990er dank konsequenter Leichtbauweise mit meinem Citroen BX Diesel, beim Nachfolger Xantia (keine Leichtbauweise, aber CommonRail-Motor) war es im Durchschnitt schon ein halber bis dreiviertel Liter mehr, und beim C5 sind es mittlerweile in der Praxis ca. 7,5 l. Unstrittig ist der C5 größer, komfortabler, schneller und sicherer als der BX, aber sparsamer ist er nun einmal nicht. Und dies dürfte analog für fast sämtliche anderen Fahrzeuge gelten, die derzeit auf dem Markt sind, egal, von welchem Hersteller sie stammen. Verbrauchsmäßig und damit auch in den Auswirkungen auf das Klima desaströs sind vor allem die so beliebten SUVs, die sich aufgrund ihrer Größe, ihrer schlechten Aerodynamik ("Luftwiderstand wie ein Kleiderschrank," dürfte es wohl treffen) und ihres aberwitzig hohen Gewichts ca. 50 bis 60 % mehr Treibstoff einverleiben als ein vergleichbar (über)motorisierter PKW.


    Unsere Autos sind viel zu groß, völlig übermotorisiert, breitbereift, tiefergelegt, und so fahren wir mit Vollgas in die Klimakatastrophe. Hauptsache, wir haben unseren Spaß am Autofahren, gestalten die tatsächlich auf die Autofahrer umgelegten Kosten des sich anbahnenden Klima-GAUs zum Nullsummenspiel und haben natürlich nach wie vor "freie Fahrt für freie Bürger".


    Von der Politik sind keine ernsthaften Maßnahmen zu erwarten, von der Automobilindustrie auch nicht, und "der deutsche Michel" will nur eines: Gas geben, bei möglichst stabilen Spritpreisen natürlich. :rolleyes:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Auch die großen übermotorisierten heutigen Fahrzeuge lassen sich spritsparend fahren und brauchen auch teilweise weniger Sprit als die älteren Modelle


    Ich fahre einen A6 Avant mit der 3-Liter Diesel-Maschine mit 7,5 Litern auf 100km im Durchschnitt.
    Meine Verlobte braucht mit ihrem A4 Avant 2.5 TDI, der bereits 3 Jahre alt ist, 8 Liter.

  • Zitat

    Original geschrieben von HappyDay989
    Wieso geht eigentlich jeder hier davon aus, daß alle neuen Fahrzeuge auch weniger Sprit verbrauchen und somit weniger CO2 (und andere Schadstoffe) ausstoßen?


    Weil es so ist? Bzw. weil man wenn man etwas drauf achtet durchaus Neufahrzeuge bekommt die weniger CO2 verblasen.


    Sicherlich gibt es auch bei Neufahrzeugen genügend die aufgrund ihres Verbrauchs und des Schadstoffausstoßes nicht gerade toll sind, das sind i.d.R. aber nicht die "Massenfahrzeuge". Man kann auch mit nem 100 PS Passat viel pro Jahr fahren, es muss nicht immer der Maserati sein.


    Und gerade das ist doch eher noch ein Grund mehr die Steuer zwar an den Ausstoß aber nicht an die Mineralölsteuer dranzuhängen:
    Schneller kann man die Hersteller nicht zwingen die Karren so zu bauen, als wenn der Kunde es verlangt weil es ihn günstiger kommt.

  • Servus!


    Was mich auch interessieren würde: Brauchen wir dann alle neue Plaketten (ich meine die unter den TÜV Plaketten mit den Landeswappen) wenn die Steuer auf den Bund übertragen wird?


    Möchte ungern meine Blau/Weiße abgeben :cool:

    Aktuelles Handy: Nokia G20;
    Tarif: CallYa AllnetFlat XS


    Freenet Funk Tarif als Hotspot im Router

  • Zitat

    Von der Politik sind keine ernsthaften Maßnahmen zu erwarten, von der Automobilindustrie auch nicht, und "der deutsche Michel" will nur eines: Gas geben, bei möglichst stabilen Spritpreisen natürlich.


    Dann frag ich mich, wieso du einen Toyota Avensis fährst? Gibt es nicht kleinere, sparsamere Wagen? Um ein paar Uhren durch die Gegend zu gondeln, braucht man sicher keinen Kombi ;)


    Zitat

    Unsere Autos sind viel zu groß, völlig übermotorisiert, breitbereift, tiefergelegt, und so fahren wir mit Vollgas in die Klimakatastrophe. Hauptsache, wir haben unseren Spaß am Autofahren, gestalten die tatsächlich auf die Autofahrer umgelegten Kosten des sich anbahnenden Klima-GAUs zum Nullsummenspiel und haben natürlich nach wie vor "freie Fahrt für freie Bürger".


    In der Theorie ist alles so einfach und die Verursacher sofort ausgemacht, nicht wahr? :cool: Alle von dir aufgezählten Wagen sind ja wohl deutlich in der Minderheit, gegenüber den ganz normalen 0-8-15 Opels und Golfs die die Luft verpesten. Aber ein Feindbild ist doch was tolles. So kann, wie du sagen würdest, der "deutsche Michel" wieder den Zeigefinger auf andere richten.


    Lt. Klimabericht haben wir noch 13 Jahre. Ich bin beileibe kein Pessimist, aber ihr glaubt ja wohl nicht, dass die ganze Welt sich in 13 Jahren dermaßen ändert? Andere, viel leichtere Ziele, wie z.B. Nahrung und Gesundheit für alle ist ebenso eine Illusion und eine Welt ohne Krieg (wie schön das auch sein würde) hat die UNO, deren erklärtes Ziel es ja ist, bisher auch nicht beseitigen können. Von daher ist es nur illusorisch anzunehmen, das auf einmal alle Leute Bus und Bahn fahren, auf alles mögliche umweltschädliche verzichtet wird usw. und sofort. Fakt ist, dass man ihn nicht mehr in dem Maße beseitigen kann, auch wenn man sicher was tun sollte. Viel mehr sollte man sich jetzt schon mit den Folgen beschäftigen, die es dann zu überleben gilt.

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