Umstellung der KFZ-Steuer nach CO² Ausstoß - was haltet ihr davon?

  • Lange wurde darüber spekuliert, jetzt kommt langsam Bewegung in die KFZ-Steuer.


    Zitat


    Zwei Drittel aller Deutschen befürwortet den Vorschlag der Bundesregierung, die Kraftfahrzeugsteuer am Schadstoffausstoß des Autos zu orientieren, ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts OmniQuest aus Bonn. Das Vorhaben machte heute auf der Länderfinanzministerkonferenz Fortschritte: Die Länder wollen die Kfz-Steuer an den Bund abgeben, wenn sie dafür einen angemessenen Ausgleich erhalten.


    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,468106,00.html


    Was haltet ihr von der geplanten Umstellung?


    Ich sehe das so:
    Ich gehe eher mit gemischten Gefühlen an das Thema ran. Einerseits muss was gemacht werden, das ist allen klar. Aber schafft es so eine Steuer, dass die Menschen angeregt werden sich neue Autos zu kaufen, die Schadsstoffärmer sind? Ich bin mir da nicht sicher. Es gibt in unserem Land zu viele Menschen die nicht genug Geld haben und die nicht mal eben 15-20.000 € auf den Tisch legen können für ein Schadstoffarmes Auto. Mich würde es momentan nicht betreffen, da mein Diesel relativ wenig CO² ausstößt, wohingegen vergleichbare Benziner deutlich mehr ausstoßen.


    Zumal alte Autos durch die schlechte Euronorm doch sowieso schon deutlich mehr zahlen. Für meinen 14 Jahre alten Benziner hab ich letztes Jahr über 300 € Steuern bezahlt. Für meinen neuen Diesel zahl ich in etwa das gleiche. Ich weiß also nicht so wirklich, was diese ganze Ummodelung, außer einer verkappten Steuererhöhung, wirklich bringen soll.


    Gruß,
    Dominik

  • Zu dem Thema sage ich mal ganz polemisch:


    KFZ-Steuer komplett abschaffen und auf die Mineralölsteuer umlegen. Somit zahlt der der viel tankt auch viel, und der der die Umwelt schont und mal das Fahrrad für den Weg zum Bäcker rausholt, spart dabei.


    Ebenso sollte der Neukauf von schadstoffarmen Autos finanzielle gefördert werden, damit auch Familien mit schwachem Einkommen die Möglichkeit haben „umzurüsten“. :top:


    Die Details hierzu muss die Politik schaffen.

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    KFZ-Steuer komplett abschaffen und auf die Mineralölsteuer umlegen. Somit zahlt der der viel tankt auch viel, und der der die Umwelt schont und mal das Fahrrad für den Weg zum Bäcker rausholt, spart dabei.


    Damit wären wir wieder beim Verursacherprinzip, was generell ja nicht verkehrt ist. Das Problem ist nur, dass nicht jeder das Auto in der Freizeit nutzt sondern damit auch zur Arbeit fährt und da ja auch von der Politik gefordert wird, dass es zumutbar ist 30 km oder mehr zu fahren, fragt man sich als Arbeitnehmer natürlich, wieso dann noch arbeiten gehen, wenn der Liter bei 3 € liegt?

  • Ich halte die Umstellung für sinnvoll, da ich für meinen sehr verbrauchsarmen Common Rail Diesel mit Rußfilter und EU-4 Norm deutlich höherer Steuern zahlen muß, als viele spritfressende und umweltschädigende Benziner.
    Es sind eben nicht immer Hubraum und PS die Schadstoffe produzieren, auch 3Liter Motor und 224 PS können im Schnitt 7,5 Liter verbrauchen und haben selbst aktuell nur einen CO2 Ausstoß von ca. 160 mg.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

  • Zitat

    Original geschrieben von galahad13
    Ich halte die Umstellung für sinnvoll, da ich für meinen sehr verbrauchsarmen Common Rail Diesel mit Rußfilter und EU-4 Norm deutlich höherer Steuern zahlen muß, als viele spritfressende und umweltschädigende Benziner.


    Meiner braucht selbst ohne Rußfilter und EU-4 Norm nur 145 mg pro KM. Also kann der CO2 Ausstoß alleine kein Kriterium sein. Zumal unser jetztiges System basiert ja doch irgendwie auf Umweltaspekten oder wieso sind Euro 1-3 teurer als Euro 4? Wieso zahlen wir dann schon die Ökosteuer?

  • Ich halte die Umstellung auch für sinnvoll, was ich aber ganz und gar nicht unterstütze sind Vorschläge nach dem Motto, dass man die Steuer ja auch auf die Mineralölsteuer umlegen könnte und man damit ja dann erreicht, dass der der viel tankt auch viel zahlen muss.


    Damit überlaste ich selbst Vielfahrer, die einen sehr verbrauchs- und schadstoffarmen Wagen fahren und entlaste Rentner, die ihren 7er BMW oder ihre S-Klasse zwar nur 10.000 km pro Jahr fahren, die aber als Ausgleich dafür 15 Liter Superplus auf 100km fressen und dementsprechend viel Dreck produzieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Das Problem ist nur, dass nicht jeder das Auto in der Freizeit nutzt sondern damit auch zur Arbeit fährt und da ja auch von der Politik gefordert wird, dass es zumutbar ist 30 km oder mehr zu fahren, fragt man sich als Arbeitnehmer natürlich, wieso dann noch arbeiten gehen, wenn der Liter bei 3 € liegt?


    Deswegen schrieb ich ja dass Details die Politik schaffen muss. Ich könnte mir vorstellen, ähnlich wie bei der Pendlerpauschale, dass man beim Lohnsteuerjahresausgleich ab einer entsprechenden Entfernung eine Rückerstattung bekommt.


    Wie immer wird es jedoch, oder besser gesagt "leider", bei jeder Neuregelung Verlierer geben. Es lässt sich halt leider nichts für jeden zufriedenstellend regeln.

  • Eine praxisnahe und praktikable Lösung wäre eine Kombination aus CO2 und Verbrauch als Bemessungsgrundlage.


    Anders als die "Umweltzonen" halte ich das für sinnvoll. Zumal es jedem freisteht sein Kfz weiter zu nutzen, nur eben gegen höheres Entgelt.


    So kann man den Bürger "erziehen" sich auch mal vor dem Kauf Gedanken über diese Werte zu machen.


    Eine Abwälzung auf die Mineralölsteuer ist alleine deswegen nicht machbar, weil sich Deutschland zu einer Insel machen würde. Der Tanktourismus würde dann auf die Spitze getrieben, und (fast) alle Tankstellen, die bis 100KM an einer Grenze liegen, könnten dicht machen...

  • Was haltet ihr von folgendem Paket:


    1. Abrechnung der "Umweltverschmutzungs- und Straßenabnutzungsgebühr" via OBU welche die gefahrenen Kilometer an einen Zentralrechner übermittelt - dieser multipliziert die Kilometer mit dem individuell hinterlegten Fahrzeugverschmutzungswert


    2. um einen Anreiz für umweltfreundliche Fahrweise zu schaffen wird an der Mineralölsteuer so rumgeschraubt das sie a: es attraktiv hält Sprit zu sparen (wobei natürlich der Spritpreis ohne Steuer eventuell bereits anreiz genug ist?), b: auch durchreisende Anregt hier zu tanken weil Deutschland nicht mehr so viel teurer ist als andere Länder


    3. wegfall der KFZ-Steuer da via 1. viel besser abgerechnet werden kann


    4. natürlich muß "der Ausländer" sich z.B. an Autobahnraststätten oder übers Internet anmelden um ähnlich wie bei 1. ebenfalls seinen Anteil zu bezahlen



    (ich selbst bin derzeit etwas unschlüssig - muß 2008/2009 ein neues Auto kaufen - eigentlich wollte ich etwas mehr ausgeben und aufgrund meiner geringen Fahrleistung das Fahrzeug mindestens 10 Jahre behalten - das kann ich ja vergessen wenn ständig die Politik kommt und neue Abgasnormen und Strafsteuern einführt...)

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Das ist datenschutzrechtlich gesehen untragbar. Den Staat geht es definitiv nichts an wo und wieviel ich fahre.


    Die Steuer kann gern nach Verschmutzungs- und Verbrauchklassen gestaffelt werden.


    Vielfahrer zahlen ohnehin über die Spritpreise viel Steuern und subventionieren auch den beigemischten Biosprit mit.

    ------------------------------------------------
    Ericsson T39m
    Legends never Die!
    ------------------------------------------------

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!