Vorwort:
Kaum vorgestellt und schon von mir getestet, so oder ähnlich könnte man es dieses Mal bei Nokias neuem E-Serien Gerät, dem Nokia E65 sagen. Ich habe meine guten Quellen spielen lassen und exklusive für TT einen Testbericht arrangiert.;-)
Das Gerät kommt für diese Modellserie untypisch in Slider-Form daher, bietet aber alle Features der bisherigen E-Serien Brüder. Ob es wirklich hält was die technischen Daten schon zu versprechen vermögen, wird der nachfolgende Testbericht zeigen.
Wer sich selber ein Bilder von dem E65 machen möchte muss vermutlich nur noch wenige Tage warten, da das Gerät wie schon zuvor das N800 Internet Tablet, sofort nach Vorstellung in den Handel gerät.
Bilder und Video:
- Gerätebilder : Galerie mit 55 Bildern
- Displaybilder : Galerie mit 103 Bildern
- Kamerabilder : Galerie mit 20 Bildern*
*aus Trafficgründen verkleinert auf 1024 x 768 Pixel
- Video : Außenansicht des Gerätes
Lieferumfang:
Gerät: Nokia E65 - Betriebssystem: Symbian 9.1 – UI: Series 60 3rd Edition
- Nokia E65 – Farbe: mocha
- Akku BP-5F (1000mAh)
- Ladegerät (AC-4)
- Headset (HS-5)
- Nokia Connectivity Cable (CA-53)
- Bedienungsanleitung, Quick Start Guide
- CD-ROM (mit PC Suite)
- Tragebeutel (CP-18)
Erster Eindruck:
Der erste Eindruck des neuen Nokia E65 ist durchweg sehr positiv. Ich war gleich sehr positiv von der Größe und der gesamten Verarbeitungsqualität überrascht. Auch der Lieferumfang kann sich durchaus sehen lassen. Den ersten klitzekleinen Wehrmutstropfen erlebt man bei Nokias Symbian Geräten beim einschalten, so braucht das Gerät anfangs ca. 35 Sekunden um bis zur PIN-Eingabe zu gelangen. Dies ist in meinen Augen aber nicht so tragisch, da ich meine Telefone eigentlich so gut wie nie ausschalte.
Für die grundlegende Konfiguration der wichtigsten Einstellungen für WAP, WEP und MMS steht ein nettes Tool in Form des so genannten Settings Wizard zur Verfügung, der dabei hilft völlig automatisch die entsprechenden Detail für den User vorzunehmen.
Gehäuse und Verarbeitung:
Auch auf den zweiten Blick bestätigt das Nokia E65 seinen sehr guten und vor allem edlen Eindruck. Der hochwertige Eindruck wird erreicht durch die edlen Silber- und Chrom-Elemente der Frontschale, nochmals verbessert wird dies durch den lederartigen-Akkudeckel. Das bräunlich changierende Oberschalen-Finish, gepaart mit der weichen Rückseite ist live übrigens noch eine Spur schöner als es auf den Bildern zu erahnen ist.
Die Größe des E65 ist mit gerade einmal 105 x 49 x 15,5 mm sehr gut für ein Slider Symbian Gerät. Gerade die Dicke mit maximal 15,5 mm ist für ein Symbian Smartphone erstklassig und absolut handlich. Diese Werte könnte man in der Smartphone-E-Klasse als absolut wegweisend und neu bezeichnen.
Richtig Spaß macht der Slider, dieser ist wie bei anderen Nokia oder Samsung Telefonen halbautomatisch. Der Schiebewiderstand ist vorbildlich und nicht zu schwer, aber auch nicht zu leichtgängig. Beim öffnen oder schließen des Gerätes gibt das Gerät beim Anschlag ein sattes "Klack" von sich. Ein Wackeln, Knarzen oder Sliderspiel nach links und rechts ist bei dem E65 absolut nicht vorhanden. Zusammengefasst bleibt nur zu sagen: So muss ein Slider sein, und nicht anders!
Zum Gewicht von 115 Gramm sei gesagt das es sich sehr positiv auf den Gesamteindruck niederschlägt, so wirkt das Gewicht für die Gerätegröße sehr angenehm. Es vermittelt vielmehr einen sehr hochwertigen Eindruck, und man bekommt nicht den Eindruck einen Plastikbomber in der Hand zu halten.
Insgesamt ist an dem Gerät gar nichts zu meckern, die Verarbeitung kann als wirklich erstklassig und hochwertig bezeichnet werden.
Display:
Das Display hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Die verwendete Auflösung von 240 x 320 Pixel bei 16,7 Millionen Farben ist eine absolute Augenweide für jeden Anwender, hier wird sich auf jeden Fall die Konkurrenz messen lassen müssen. Durch die hohe Auflösung ist zumal eine sehr feine Schriftgröße möglich, so dass ggf. sehr viele Informationen auf einen Blick anzeigbar sind. Doch Vorsicht, für schlechte Augen ist das Gerät wahrscheinlich nichts, so werden viele Informationen sehr klein und extrem fein dargestellt.
Verglichen mit der direkten Konkurrenz aus dem Hause Sony Ericsson in Form des K800i ist das Display des Nokia E65 absolut ebenbürtig, wenn nicht sogar noch eine Stufe besser. Die Fläche des Displays im Gehäuse wirkt optimal genutzt, so geht das Display fast bis an den Rand des Gehäuses.
Bei maximaler Helligkeit (per Lichtsensor dimmbar) spielt das Display seine Stärken vollkommen aus, so ist die Farbwiedergabe extrem kontrastreich und leuchtend. Zum Energiesparen lässt sich die Beleuchtungsdauer und die Zeit bis zum Standbymodus nach eigenen Wünschen verändern. Des Weiteren gibt es den vom N80 bekannten Lichtsensor der dafür sorgt das Display und Tastaturbeleuchtung je nach Helligkeit angepasst wird.
Wichtig ist für viele User sicherlich das Displayverhalten im Standby bzw. im Ruhezustand. Das Display schaltet, wie oben genannt, in der Regel nach einer definierbaren Zeit in den Energiesparmodus, Die übliche Balkenanzeige mit aktueller Uhrzeit, Datum, Tastensperre, Profil und weiteren Informationen wie SMS etc., wird beim E65 selbstverständlich permanent dargestellt.
Personalisierbarkeit:
Wem die normale Menüanordnung nicht in ihrer Standard-Form gefällt, der kann die verschiedenen Icons auch in ihrer Reihenfolge verändern oder gar in selber angelegte Unterordner verschieben. Dies ist insbesondere für die oftmals verwendeten Programme praktisch, so sind diese dann optimal zu erreichen. Das E65 unterstützt Themes im Serie60 typischen *.sis Installationsformat, womit sich jeweils das komplette Menüaussehen inkl. Icons verändern lasst.
Zum Anpassen an die jeweiligen Menügrafiken und -farben kann man sogar die Schriftfarbe per Nokia Theme Studio in eine beliebige Farbe ändern, so dass die Beschriftung bei Verwendung eines z.B. eines dunklen Hintergrunds immer gut lesbar bleibt.
Wem die Schnellzugriffe im Aktive-Standby passen sollten, der kann diese gegen andere Shortcuts austauschen, oder aber den Aktive-Standby auch komplett abschalten. Auch hier bietet sich wieder ein hohes Maß an persönlicher Definierbarkeit.
Tastatur:
Die beiden einzelnen Softkeys und Hörertasten machen einen sehr stabilen Eindruck, sind allerdings relativ nah an den restlichen symbianspezifischen-Tasten. Sie haben einen sehr guten Druckpunkt und sind nahezu bündig in das Gehäuse eingelassen. Das Steuerkreuz lässt sich sehr gut bedienen und man kommt ohne große Eingewöhnung zurecht. Diese Lösung statt eines Joystick ein Steuerkreuz zu nutzen ist sicherlich die bessere, da in meinen Augen mit dem Steuerkreuz eine problemlosere und präzisere Navigation ohne Fehleingaben möglich.
Das Ziffernfeld lässt sich im direkten Vergleich noch besser bedienen als die Softkeys, so sind die Tasten relativ groß und breit angelegt. Man kommt aufgrund der kantigen Tastenform gleich zu Anfang gut zurecht, auch ohne Eingewöhnungsphase kann man sehr gut und schnell SMS und Texte verfassen. Auch der Druckpunkt ist wirklich vorbildlich.
Die symbianspezifische „Stift-Taste“ ist beim E65 übrigens an die rechte Gehäuseseite gewandert. Hier findet sich des weiteren eine Taste für die Sprachaufzeichnung und die Laut / Leise Taste um die Gesprächslautstärke zu definieren.
Kommen wir noch kurz zur Tastenbeleuchtung, so ist diese in einem kräftigen weiß gehalten. So wird das komplette Softkey- und Tastenfeld schön gleichmäßig beleuchtet - wenngleich die Zifferntasten einen minimalen grüngelb Touch in der Beleuchtungsfarbe haben (dies kommt auf den Livebildern der Tastatur leider nicht rüber).
Menüstruktur:
Das Menü ist schon diversen Nokia Series 60 Geräten bekannt, und so kann es komplett nach eigenen Wünschen angepasst werden. Bei dem hier getesteten Gerät gab es folgende Obermenüpunkte:
- Mitteilungen
- Kontakte
- Protokoll
- Kalender
- Medien
- Internet
- Verbind.
- System
- Office
- Installat.
- Laden
- Hilfe
- SIM Dienste
Wie auch schon gewohnt kann man zwischen einer Listen- und Gitteranordnung wechseln, wobei mir persönlich die Gitteranordnung besser gefällt. Die Symbole sehen farbreich und plastisch aus, so kennt man es schon seit dem Nokia N80 oder auch Serie40 Geräten wie dem Nokia 6233.
Zum leichteren Umgang mit oft verwendeten Funktionen kann man das oben schon erwähnte, so genannte Aktivitäten-Menü verwenden. Um Zugang auf die Shortcuts zu erreichen muss man im Standby nur über den entsprechenden Menüpunkt navigieren (man blättert hiermit durch die einzelnen Menüpunkte).
Wem das Menü auf den ersten Blick zu überladen wirkt (durch die vielen Untermenüpunkte) dem sei gesagt das man die Programme Serie60-üblich in entsprechende Unterordner verfrachten kann.
Zu den folgenden Umgebungsprofilen gibt es noch die Möglichkeit das Gerät in den Flugzeug Modus umzuschalten. Hierbei werden alle Funkverbindungen inkl. Bluetooth und WLAN deaktiviert, das restliche Menü und z.B. Funktionen wie die Kamera oder den MP3-Player können weitergenutzt werden.
- Allgemein
- Lautlos
- Besprechung
- Draußen
- Pager
- Offline
- Telefon sperren
Kamera:
Hier hat Nokia eher seine Standardhardware dieser Klasse verbaut, so findet sich die von mehreren Geräten bekannte 2,0 Megapixel Kamera wieder. Aktuell stellt diese Auflösung auf dem deutschen Markt noch das gute mittlere Ausstattungssegment dar, so spielt es in einer Liga mit dem Sony Ericsson W850i oder dem Nokia 6233 und muss sich durchaus an diesen messen lassen.
Die Kamera macht Bilder in einer maximalen Auflösung von 1600 x 1200 Pixel. Dies reicht locker für Schnappschüsse und Videos (maximal bis der Speicher im Telefon oder auf der Speicherkarte voll ist). Im Auslieferungszustand passen einige hundert Bilder in höchster Qualität auf das Gerät (der interne Gerätspeicher ist mit über 60 MB recht üppig bemessen), dies sollte für einige Schnappschüsse genügen.
Die Bilder werden übrigens sehr farbgetreu auf dem Display dargestellt, allerdings dient nicht das komplette Display als Sucher sondern nur eine Art Sucherfenster.
Die Ergebnisse von Umgebungsaufnahmen sind recht gut, so sind die Bilder bei Tageslicht absolut brauchbar um Abzüge der digitalen Bilder entwickeln zu lassen. Schade ist nur das Nokia es versäumt hat ein Blitzlicht zu integrieren.
Bei den Bildern hat man folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Nachtmodus - Ein / Aus
- Bildfolgemodus- Ein / Aus
- Selbstauslöser - 10 / 20 / 30 Sekunden
- Galerie öffnen
- Einstellen - Weißabgleich / Farbton
- Weißabgleich - Automatisch /Sonnig / Glühlampe / Neonlicht
- Farbton - Normal/Sepia / Schwarzweiß / Negativ
- Aufnahmen anzeigen: Ja/Nein
- Bildqualität - Hoch / Normal / Niedrig
- Standard Fotoname - Datum / Text
- Verwend. Speicher - Telefonspeicher / Speicherkarte
Aber kommen wir zur eigentlichen Bildqualität. Die Bildqualität des Suchers ist erstklassig und auch die Bildwiedergabe ist schön flüssig. In der Galerie werden die Bilder wahlweise als Ausschnitt oder im Vollbild angezeigt, so dass hier das volle Display ausgeschöpft wird. In der Galerie steht natürlich wie immer eine Zoomfunktion zur Verfügung, so kann man ggf. noch in Bilddetails hineinzoomen. Die Geschwindigkeit leidet beim Zoomen minimal, so benötigt das Gerät mit einem 2 Megapixel Bild pro Zoomstufe zwischen 1-2 Sekunden Ladezeit.
In der Galerie hat man folgende Möglichkeiten:
- Öffnen
- Senden
- Suchen
- Sortieren nach - Datum / Titel / Größe / Format
- Löschen
- Ordner - Neuer Ordner
- Markierungen - Markieren / Alle markieren
- Als Hintergrund
- Zu Kontakt hinzufügen
- Umbenennen
- Druckoptionen
- Details anzeigen
- Hilfe
Somit sollte also auch für den Bilderfreak genug zum Rumspielen gegeben sein.
Neben dem Fotomodus bietet das E65 auch die Möglichkeit Videos im 3GP Format aufzunehmen. Ein wichtiges Merkmal ist die Videoauflösung in CIF Auflösung, was 352 x 288 Pixeln entspricht und trotz der 15 Bildern pro Sekunde schöne Video ergibt.
Es stehen folgende Auflösungen zur Auswahl:
Videomodus:
- 352 x 288 Pixel
- 176 x 144 Pixel
- 128 x 96 Pixel
Je nach Größe der Speicherkarte und gewählter Auflösung können somit Videos von zu einer Stunde Länge inkl. Ton aufgenommen werden. Bilder und Videos werden im Galerieordner gespeichert und können dort bearbeitet und betrachtet werden.
Bedienung:
Von der Bedienung her kommt man sehr leicht zurecht. Wie eigentlich bei jedem Nokia braucht man keine Anleitung gelesen zu haben, um sich im Menü zurechtzufinden. Für die Unbeholfenen unter uns hat Nokia wie immer die Kurzanleitung und Hilfe im Menü. Meist kann man die Hilfe über die Linke Softkey-Taste erreichen und somit Informationen zu den wichtigsten Menüpunkten nachlesen. Recht gut ist auch, dass man die Softkey-Tasten frei belegen kann. Des Weiteren gibt es jetzt eine "Eigene Taste" die die Multimedia-Taste ersetzt. Diese Taste kann man mit einer beliebigen Funktion oder Programm belegen.
Alles in allem Nokia-like leicht zu bedienen und IMHO sehr intuitiv. Wer schon mal ein Symbian Handy hatte, für den ist dies sicherlich so auch richtig ausgedrückt. Wer aber bisher nur die normalen Nokia Serie40 Geräte kennt der wird sicherlich anfangs etwas überfordert sein bzw. sich erst eingewöhnen müssen. So ist die Serie60 Oberfläche zwar leicht zu beherrschen, doch generell komplett anders aufgebaut wie die Serie40 Geräte.
Wer sich noch einmal die wichtigsten Funktionen in einer Einführung grafisch aufbereitet anzeigen lassen will, der kann auf den integrierten Flash Player zurückgreifen. Hier wird noch mal eine Einführung in folgende Funktion geliefert:
- Einführung
- Gespr.-fkt.
- Sprachfkt.
- Sync
- Sicherheit
- Kamera
- Oberfläche
- Mitteil.
- Verbindg.
Dies ist enorm praktisch, da wirklich sehr viele Funktionen und Tasten bebildert und animiert erklärt werden.