Tja…was soll man sagen…eigentlich ganz einfach (laut O2): Am Besten O2 Kunde sein, per Internet den entsprechenden Tarif wählen und schon ist man glücklicher O2 DSL Kunde.
Vorgeschichte:
Schon seit Jahren O2 Mobilfunk Kunde, war ich auf der Suche nach einem neuen Telefonanbieter für mein neues Büro. Dieser sollte schnell, günstig und innovativ sein. Nach eingehendem Studium der Tarife unserer einschlägigen Providern, sah ich ein Lichtblick: O2 hatte brandneue DSL Angebote und noch dazu preiswerter, als unser hiesiger Lokalmatadorprovider Netcologne! Es gab sogar für bestehende O2 Kunden einen schönen Rabatt. Zu beachten gab es eigentlich nichts, außer, dass bei einem Providerwechsel, die Kündigung des alten Anschlusses nicht selbst durchgeführt werden sollte, sondern durch O2. Es könnte dann zu unliebsamen Überschneidungen kommen. Da es sich bei mir aber um einen neuen Anschluss handelte, war ich frohen Mutes, bald mit DSL und Voip in die weite Welt zu kommen.
1. Akt
Am 29.12.2006 bestellte ich also per Internet DSL und erhielt eine Woche später die Bestätigung über den neuen Vertrag, nebst Installationstermin 19.01.06 und zugewiesenen Rufnummern. Der erforderliche Router würde zu einem späteren Zeitpunkt pünktlich zur Schaltung kommen. Hierzu würde man das PostIdent Verfahren der Post mit meinen (bei O2 hinterlegten) Personalausweis-Daten nutzen.
Am 15.01.07 brachte mir DHL dann auch rechtzeitig den DSL Router und nahm ihn auch gleich wieder mit. Was ist passiert??
Der DHL-Mensch (wir nennen Ihn zur Vereinfachung einfach Sepp) zückte seine 10 Formulare und fragte nach dem Ausweis. Pflichtbewusst gab ich Ihm diesen zur Identifikation. Nun ist es so, das ich in der Zwischenzeit geheiratet habe und mein Ausweis nun statt nur einem Namen, einen Doppelnamen führte. Der Geburtsname stand zusätzlich drunter. Obwohl Adresse Geburtsdatum und Personalausweisnummer stimmten, verweigerte Sepp die Auslieferung mit der Bemerkung „Wenn Sie den Namen ändern lassen, vergessen Sie auch nicht zu erwähnen, dass der Bindestrich im Namen wichtig ist!“
Ungläubig ob soviel Borniertheit und Kleinbürgertum, rief ich direkt die Hotline von O2 an, was denn nun zu tun sei. Schließlich hatte ich den Büro Umzug schon geplant und alle Nummern in den Geschäftspapieren geändert. Hier wurde mir dann erklärt, dass das Paket mit dem Router erst einmal zurück geht und dann ein neuer Auftrag generiert wird, damit ich einen neuen Router erhalte. Neuer Auftrag? Was für ein neuer Auftrag?? Ich hatte schließlich die Nummer bereits weitergegeben. Wieso ändert man denn nicht einfach den Namen im System und schickt Sepp einfach nochmal mit dem Paket? Die Dame gab nach und versprach, den Namen ändern zu lassen und den neuen Router asap zu schicken.
Am 19.01.07 rief ich sicherheitshalber nochmal bei der Hotline an, um zu Erfahren, ob der Router schon unterwegs sei. Nein, so die freundliche Dame, so ginge das nicht, man hätte seine Vorschriften, an die man sich halten müsse. Und im Übrigen sei noch meine Heiratsurkunde unbeglaubigt zu faxen, damit überhaupt eine Namensänderung stattfinden könne. „Öhm,…“ meinte ich ironischer weise zu Ihr “...ich habe aber nur meine Original Heiratsurkunde…die ist sozusagen beglaubigt…kann ich Ihnen die faxen?“ Die Callcenter-Dame:“Oh! Da muss ich aber nochmal nachfragen, ob das geht“ und Zack war ich wieder in der Warteschleife. Entschuldigung, ist das nicht einfach nur ein Armutszeugnis?
Nachdem Sie sich also rückversichert hatte, verblieben wir soweit, dass mir, sobald das Gerät bei O2 einträfe, ein neues Gerät zugesandt wird. Dies als neuer Auftrag, den man dann jedoch storniert um nicht zwei Aufträge und Nummern zu erhalten. Die Namensänderung würde dann noch 7 Tage dauern. 7 Tage? Übermorgen wollte ich umziehen! Zähneknirschend bedankte ich mich und faxte die Heiratsurkunde.
2. Akt
Am 30.01.07 war es dann soweit! Sepp klingelte wieder an der Tür und zückte seine bekannten 10 Formulare und fragte nach dem Ausweis. Erleichtert, den Router nun endlich in Betrieb nehmen zu können, gab ich Ihm diesen und er fing an akribisch zu vergleichen. „HA! Das stimmt wieder nicht!“ meinte er nun triumphierend. Geschockt schaute ich mir seine Vorlage an. Ausweisnummer, Adresse, Geburtsdatum und jetzt auch der Name stimmten! Geburtsdatum? Ich konnte es nicht fassen: plötzlich stand auf seinem Wisch nicht mehr der 15.10. als Geburtsdatum sondern der 5.10. O2 hatte sich bei der Namensänderung vertippt! Kein bitten und betteln, kein appellieren an den gesunden Menschenverstand half, Sepp nahm das Gerät wieder mit und Ich stand da ohne Router, aber mit einem Umzugswagen, Umzugstermin und einem nicht nutzbaren Büro. Jetzt war ich sauer!
Ich rief nochmals bei der geliebten Hotline an und klagte der Dame mein Leid (Ich glaub die merkte, dass ich das nicht mehr lustig fand) und forderte eine Lösung. Erstmal kamen die wohlbekannten Textbausteine (siehe oben) und man würde das Gerät neu rausschicken wenn das alte Gerät…bla bla. Nun riss mir der Geduldsfaden und ich stellte sie vor die Wahl: Entweder sofort eine Lösung oder Kündigung aller Verträge. Das half. Sie sicherte mir das Gerät innerhalb eines Tages per Express zu und alles wäre gut (warum ging das nicht schon bei der Heiratsurkunde?!)… Sie bräuchte lediglich meinen Personalausweis als Fax um das Geburtsdatum zu ändern…(Da waren sie wieder, meine drei Probleme)… Ich konnte fasst nur noch flüstern um nicht zu explodieren und fragte Sie, ob es nicht reichen würde, Sie hätte doch bereits meine „beglaubigte“ Heiratsurkunde, da stünde auch das Geburtsdatum drin. Ich würde das Gerät auch notfalls irgendwo (im Shop) abholen. Nein, es täte Ihr wahnsinnig leid und bittet mich inständig um das Fax. Wie dem auch sei, ich gab mich geschlagen und faxte Ihr den bescheuerten Perso zu.
Am nächsten Tag, oh Wunder! Der dritte Router stand mit Sepp vor der Tür und nun klappte alles wie am Schnürchen. Ich erhielt den Router und war glücklich. Trotzdem: Ich kann nicht verstehen, dass diese ganze Geschichte an einem 22,- € Router hängt. Selbst mein wesentlich teureres Vertragshandy (600,-) habe ich problemlos ohne PostIdend Verfahren erhalten. *kopfschüttel*
3. Akt
So, heute ist mittlerweile der 01.02.2007 und die Odyssee ist leider immer noch nicht beendet. Die Leitung sei zwar geschaltet (ich hab zwischendurch nochmal die Hotline angerufen, ist wie eine Droge…) aber der Techniker (Telefonica) hat versäumt mir die Leitung auch im Büro zu installieren. Er würde mich nochmal anrufen und einen Termin vereinbaren… Ich bin einfach nur noch sprachlos!
Fassen wir zusammen:
Nach mittlerweile 5 Wochen kann ich weder telefonieren noch ins Internet. (betreibe eine Webagentur, ganz toll)
Zweimal Umzugservice verpasst
Miete für ein nicht nutzbares Büro
Und am Ende meiner Nerven
Ich halte euch auf dem Laufenden.