Unfallregulierung ohne Versicherung

  • Hallo,


    es gibt zwar einige Threads zum Thema Verkehrunfall, aber IMHO trifft keiner so dieses Thema.


    Ich hatte einen unverschuldeten Verkehrunfall (nur Blechschäden, nichts wildes).
    Die Reparatur kostet schätzungsweise 1500 Euro, der Wagen ist aber max. 800 Euro wert, d.h. wirtschaftlicher Totalschaden.
    Der Unfallverursacher will es aus bestimmten Gründen irgendwie um jeden Preis vermeiden, den Schaden seiner Versicherung zu melden und statt dessen den Schaden bar bezahlen.


    Jetzt habe ich mir überlegt, ich sage dem Unfallverursacher, ich will 800 Euro haben und verzichte daraufhin auf weitergehende Ansprüche.


    Außerdem werde ich den Wagen untersuchen lassen, ob nicht doch sicherheitsrelevante Teile beschädigt sind. Die würde ich (wegen wirtschaftlichem Totalschaden) sowieso nicht ersetzt bekommen, aber ich weiß dann wenigstens, dass ich mit dem Wagen nicht mehr fahren kann.


    Was meint ihr zu diesem Vorgehen? Ich kann ja den Unfallverursacher nicht zwingen, den Schaden bei seiner Versicherung zu melden. Und wenn ich einen Kostenvoranschlag über 1500 Euro bringe, reicht der Unfallverursacher diesen wahrscheinlich doch bei seiner Versicherung ein. Diese beruft sich dann auf wirtschaftlichen Totalschaden und ich kann noch länger auf mein Geld warten...?!?

    Niveau sieht von unten aus wie Arroganz.


    Bist ungeschickt, hast linke Hände? Läufst gegen Türen und auch Wände? Kannst nicht schrauben und nicht lenken? Hast auch Probleme mit dem Denken? Kriegst nicht mal deine Schuhe zu? Du bist ein Mann für ATU!

  • doch, du kannst ihn zwingen das ganze der Versicherung zu melden... Allerdings hast du wohl recht, wenn er einverstanden ist dir sofort die 800EUR zu bezahlen geht das ganze am schnellsten.

  • Bis 1100€ Reparaturkosten solltest du problemlos ersetzt bekommen.


    Du kannst den Schaden auch für den Verursacher melden.

    Er war Jurist - und auch sonst von mäßigem Verstand. | PN zu Rechtsthemen werden nicht beantwortet.

  • Wenn du wirklich den Schaden ohne Versicherung abwickeln willst , wovon ich abraten würde, dann lasse dir auf jeden Fall von ihm unterschreiben, dass du NICHT der Unfallverursacher bist und er zu 100 % die Schuld übernimmt.
    Wenn du die Versicherung einschaltest, dann kannst du auf Kosten der gegnerischen Versicherung einen Gutachter deines Vertrauens beauftragen um den Wert deines Autos zu schätzen. IMHO zählen sogar neue Reifen mit zur Werterhaltung des Autos, also nich gleich die Flinte ins Korn werfen.
    Ich würds immer direkt über die Versicherung laufen lassen. Hatte gerade selber so einen Fall, wo mir der Gegner selbst Reparatur anbieten wollte. Dadurch, dass ich auf Versicherung bestanden habe, stehe ich nun wesentlich besser da. Der Gutachter der Versicherung hat den Schaden sogar noch höher geschätzt als das erste Gutachten von meinem Autohaus. Also es lohnt sich.

  • Und wenn der Unfallverursacher sich um seine SF-Rabatte Sorgen macht, er kann innerhalb eines halben Jahres in der Regel den Schaden "zurückkaufen."

    "Sein glasklarer Verstand wurde von keinem Anflug von Wissen getrübt..."

  • Ich weiß ja nicht wie schlimm es wirklich ist. Aber Kostenvoranschläge sind häufig viel zu hoch. Wenn du die Teile selber erfragst oder gebraucht auf dem Schrottplatz kaufst, kriegst du ihn ja vielleicht für weniger als die 800 € in Schuss. Im übrigen finde ich dein Verhalten Top! :top: Andere versuchen gleich abzuzocken und um jeden Preis das meiste rauszuhauen.

  • auf alle Fälle fair und gut, wenn Ihr auf die Versicherung verzichten könnt.


    Ich würde an Deiner Stelle bei einem Fachbetrieb einen Kostenvoranschlag machen lassen. Mit Fachbetrieb meine ich eine seriöse freie Werkstatt. Dieser wird voraussichtlich nicht über 1000 € liegen. Dann läßt du den Verursacher diesen Betrag bezahlen und das Auto wieder richten.


    Vorteil für Dich: Du hast dein Auto ordentlich repariert und kannst wieder fahren
    Vorteil für ihn: Rettung des SF-Rabattes
    Vorteil für andere Versicherungsnehmer: Wieder ein Schaden weniger "nach Gutachten" abgerechnet. Spart allen ein wenig Prämie im nächsten Jahr.


    Im Nachteil ist eigentlich nur die Werkstatt, die sich eingebildet hatte, den Schaden schön großzügig über die Versicherung abrechnen zu können.


    E.F.

  • Was heißt hier fair und gut. Wozu bezahlen wir denn die Versicherungen? Und wenn ich noch nichtmal Schuld bin und meine Karre kaputt ist, würde ich es auf jeden Fall der Versicherung melden. Auch wenn der andere noch so rumjammert.

    "To be continued..."

  • Zitat

    Original geschrieben von Bratwursthorst
    Was heißt hier fair und gut. Wozu bezahlen wir denn die Versicherungen? Und wenn ich noch nichtmal Schuld bin und meine Karre kaputt ist, würde ich es auf jeden Fall der Versicherung melden. Auch wenn der andere noch so rumjammert.


    Hast du eigentlich verstanden, worum es ging?


    Der Verursacher will nämlich den Schaden ungern über die Versicherung abwickeln.
    Dem Geschädigten sollte es doch egal sein, WER ihm den Schaden bezahlt. Oder?


    Ich finde es fair, wenn der Geschädigte hier dem Verursacher entgegenkommt.


    Zumal es viele Versicherungen gibt, die sich auf ihr Recht berufen und bei wirtschaftlichem Totalschaden einfach nur den Zeitwert erstatten.
    800 € von der Versicherung wären evtl. dann sogar schlechter, als vielleicht 900 € für die Reparatur vom Verursacher zu bekomen. Dann ist das Auto nämlich wieder einsatzfähig.


    E.F.

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