Abmahnung durch Vermieter wg. Ruhestörung - Was tun?

  • Habe vor 2 Monaten eine Mietwohnung in unmitellbarer Uni-nähe bezogen.
    Altbau, 8 Mietparteien, absolut hellhörig, Dielenboden knarzt etc.


    Zur Geschichte:
    2 Tage nach dem Einzug hat der Nachbar von unten schon die Polizei gerufen (1.00 Uhr) angeblich zu laute Musik.
    Die Musik war lediglich Zimmerlautstärke. Saß mit ner Freundin und wir haben uns nur unterhalten, ganz normal.
    Nächsten Abend gegen 23 Uhr kommt der Vogel wieder hoch und beschwert sich über zu laute Musik. Musik war total leise max Zimmerlautstärke.
    5 Wochen später kommt der Typ von oben und beschwert sich über unseren Pokerabend, der bis 0 Uhr ging. Dabei wurde gar keine Musik gehört.
    Innerhalb der besagten 8 Wochen saßen wir vielleicht 3x bei mir mit Musik (im Rahmen!) bis max 2300 Uhr und das auch nur an Do. oder Sa. Waren vielleicht im Durchschnitt 6 Personen und 1x bis 1.00 Uhr (Sa.)
    Ich führe das hier so detailliert auf, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie das bei mir mit dem Besuch abgelaufen ist.
    Das waren keine exzessiven Partys oder sonst was.


    Heute bekomme ich nun eine formelle Abmahnung vom Verwalter (Haus gehört einer Privatperson und wird von Haus&Grund verwaltet).
    Das war der 1. Brief der Verwaltung an mich und gleich wird mit superlativen nur um sich geschmissen.
    ---------------
    O-Text


    ....uns liegen massive Beschwerden darüber vor, dass Sie die übrigen Bewohner in den letzten ca. zwei Monaten häufig aufs Äußerste belästigt haben, und zwar durch überlaute Musik und lautstarke Partys. In der Zwischenzeit sollen Sie ebenfalls übertriebenen Lärm erzeugen (Anmerk. von mir: Letzten Do. war im 1.Stock eine Party bis 1.00Uhr, bei mir im 3.Stock nicht!)


    Sie sind von den Mietern bereits mehrfach gebeten worden, dies zu unterlasssen. Selbst das Einschalten der Polizei hat keine Abhilfe geschaffen.


    Wir erteilen Ihnen hiermit insofern eine formelle Abmahnung und fordern Sie auf, sich ab sofort und zukünftig im Hause so zu verhalten, dass es keinen Anlass zu weiteren Beanstandungen gibt.


    Sollten Sie Ihre Verhaltensweise nicht ändern, weisen wir darauf hin, dass wir Sie dafür in Regress nehmen werden, falls Mieter des Hauses aufgrund Ihres Verhaltens die Miete mindern bzw. aufgrund dessen das Mietverhältnis kündigen und dadurch dem Grundstückseigentümer ein Schaden entsteht.


    Sollten weitere Beanstandungen über Ihr Verhalten bei uns eingehen, werden wir Ihnen das Mietverhältnis fristlos kündigen müssen. Wir hoffen in Ihrem Interesse jedoch, dass es dazu nicht kommen muss.


    ----------------


    Wie soll ich darauf reagieren?


    Einfach keinen Besuch haben und nie Musik anmachen? Die Lebensqualität will ich mir nicht nehmen lassen. In Maßen (Zimmerlautstärke) muss das doch wohl toleriert werden können. Die anderen Bewohner sind auch mal lauter, gestern bis 1.00 Uhr. Ich heul nicht gleich rum.....


    OK, ich verneine ja nicht, dass bei mir kein Besuch war und keine Musik lief.
    Aber so extrem, wie es von der Verwaltung formuliert wird, war es defintiv nicht.
    Bei der nächsten Gelegenheit fliege ich raus?!

  • Einfach mal für eine Woche den Ball wirklich gaaaanz flach halten und schauen, wie deine Mitmieter dann reagieren. Sprich, keine Freunde einladen, keine Parties, kein Pokerabend.
    Vielleicht auch selbst noch ein "Lärmprotokoll" führen, sprich wann wurde im 1. Stock gefeiert, hat der Spaßvogel unter dir vielleicht nach 22 Uhr die Waschmaschine laufen lassen etc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Intruder
    Einfach mal für eine Woche den Ball wirklich gaaaanz flach halten und schauen, wie deine Mitmieter dann reagieren. Sprich, keine Freunde einladen, keine Parties, kein Pokerabend.
    Vielleicht auch selbst noch ein "Lärmprotokoll" führen, sprich wann wurde im 1. Stock gefeiert, hat der Spaßvogel unter dir vielleicht nach 22 Uhr die Waschmaschine laufen lassen etc.


    Ich hab für die letzten 2 Monaten ein Lärmprotokoll über mich selbst angelegt, um mal zu sehen in welchen Abständen, was bei mir los war. Die letzten ca. 12 Tage war bei mir nix.
    Auch wenn ich jetzt den Ball sagen wir mal für weitere Wochen ganz flach halte und dann im März mal Besuch hab. Irgendeiner von den Vögeln beschwert sich wieder und dann fristlos gekündigt oder was?!

  • Sehr subjektive der Bericht! Vielleicht ist es für dich normal, aber grundlos beschweren sich doch nicht der Mieter unter und über dir! Also zwei Mietpateien. Und Briefe an die Hausverwaltung schreibt man ja auch nicht sofort.
    Oder du bist einfach das schwarze Schaf vom Haus!

  • Soweit mir bekannt ist, kann man sich nach 22h nicht mehr auf "Zimmerlautstärke" berufen, zumal das sowieso ein dehnbarer Begriff ist. Wenn die Musik nach 22h jemanden stört, musst du sie ausmachen.


    Ich selbst kann beide Seiten verstehen. Einerseits will ich dir glauben, dass es auch objektiv gesehen nicht laut gewesen ist, andererseits wohne ich auch in einem hellhörigen (trotz modernem Gebäude) 7-stöckigen Haus in einer Großstadt mit überwiegend anderen jungen Leuten und weiß daher, wie variabel manche den Begriff "laut" oder "normale Lautstärke" verstehen. Da hat man es den Eindruck, manche meinen, sie könnten ihre exzessiven Partys, die sie früher bei Mama und Papa daheim im freistehenden Haus auf dem Land gefeiert haben, auch in einem Haus mit über 30 Parteien abhalten können. Vielen fehlt überhaupt das Verständnis dafür, mit anderen Parteien/Menschen unter einem Dach zusammenwohnen zu können.


    Da es offensichtlich ist, dass viel durch die dünnen Wände begünstigt ist, bin ich ja schon tolerant, was das nicht unlaute DVD-Schauen meines speziellen Nachbarn nach 0 Uhr unter der Woche betrifft oder wenn jemand eine Party im Rahmen feiert und dies auch nett ankündigt und eventuell Belästigte auch einlädt, aber ich habe auch schon desöfteren rot gesehen und auch einmal die Polizei gerufen, nämlich als um 3:30 Uhr nachts von ca. 10 Personen nebenan nach Techno-Terror und Bierflaschengekegel auf dem Balkon bis 2h nachts auch noch Fussballlieder in Stadionlautstärke angestimmt wurden und andere Nachbarn, die sich beschwert haben, von gehenden Gästen angepöbelt wurden. Seit diesem Vorfall ist es allerdings ruhig :D


    Ich selbst feier in meiner Wohnung eigentlich keine Partys (einfach zu klein für mehr als 4 Personen), höre aber auch gerne Musik und schaue auch gerne Filme über 6.1 Anlage. Aber für mich ist es selbstverständlich, wenn ich das mache, abends die Fenster zu schließen und nach 22h die Range Compression einzuschalten. Und wenn ich Besuch habe, dann achte ich darauf, dass die nicht auf dem Balkon rumschreien und vor allem (das ist mit das nervigste) im Treppenhaus laut reden, gröhlen, Türen zuschlagen.

    23.05.2009, 17:18 Uhr...VfB Stuttgart nach 3:1 in München Deutscher Meister 2009, Diego beendet in seinem letzten Spiel für Werder Wolfsburger Titelträume...

  • Das schwarze Schaf im Haus?
    Warum? Was soll ich den Leuten denn getan haben. Das sind auch alles Studenten.
    Sind sie vielleicht neidisch auf meinen Lebenstil (Auto,Freunde,Lifestyle und dass ich alleine wohne, sonst WGs). Ich möchte nicht so arrogant sein, das zu glauben.


    Ich habe versucht den Bericht objektiv zu verfassen. Das einzige was subjektiv ist, dass ich meine Musik nicht als laut empfinde..sie läuft im Hintergrund keine Tanzmusik und das war, wie gesagt, ein paar Male in 2 Monaten.
    Alleine höre ich gar keine Musik, keine DVDs, nix - bin total leise!
    Zu mal ich tagsüber bis spät abends oft eh nicht zu Hause bin.


    Ob es nun in db gemessen laut war oder nicht sei mal dahingestellt (IMHO nicht, aber ich kann es ja nicht beweisen). Wie soll ich denn da weiterleben?
    Dem Vermieter mal meine Sicht der Dinge erklären? Der fragt ja erst gar nicht danach! Die Leute persönlich ansprechen? Was würdet ihr tun, wenn ihr glaubt, dass ihr wirklich nicht zu laut seid?


    Welche Gültigkeit hätte so eine fristlose Kündigung denn überhaupt?
    Wie wollen die denn beweisen, dass ich laut bin? Abgesprochene Lärmprotokolle?

  • Da ich momentan auf der anderen Seite Deiner Situation zu kämpfen habe, kann ich Dir vielleicht ein Gefühl dafür geben wie sich die Belästigten fühlen.


    Du könntest Dir z.B. mal Deine subjektiv leise empfunde Musik in der anderen Wohnung anhören. Gerade die Bässe können aus einem Fußboden ein vibrierendes Etwas werden lassen. Ausserdem wird der Geschädigte auf lange Zeit sehr empfindlich was Lärm aus Deiner Richtung betrifft. "Nicht schon wieder!" lautet hier der Gedanke.


    Der Satz mit "Die Lebensqualität will ich mir nicht nehmen lassen." ist der größte Mist denn Du erzählen kannst. Laute Musik ist keine Lebensqualität, oder Freiheit, denn diese hört genau da auf wo Du diese anderen raubst.
    Also setz Dich wirklich mit den belästigten auseinander, denn über kurz oder lang werden sie vielleicht alle Regelungen auf ihrer Seite haben, Du kannst also nur den Kürzeren ziehen.
    Und dass sich ein Mob gegen Dich verschworen hat weil Du eine eigene Wohnung hast ist objektiv gesehen recht lächerlich.

  • Such dir ne neue Wohnung. In der jetzigen wirst du sicher nicht glücklich.

    Für die meisten Menschen kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem ihr Traum ausgeträumt ist und ihnen klar wird, dass sie die Lippen nicht spitzen, um die Glücksfee, die ihnen hold zulächelt, auf den Mund zu küssen, sondern um die bittere Pille zu schlucken, die ihnen das Leben verabreicht hat.

  • IXUS V²: Ich bin auch wie Du auf der anderen Seite. Mein Vermieter hat dem Lärmverursacher auch eine Abmahnung geschickt. Was hat dieser getan? Er geht zu den anderen Mietern im Hause, fragt sie freundlich "War ich laut oder bin ich Ihnen zu laut?" Und was antworten die? Nein gar nicht. "Danke dann unterschreiben Sie bitte hier". Und diesen Wisch hat er dann meinem Vermieter geschickt und was sagt der nun zu mir wenn ich mich immer mal über meinen "tollen" Nachbarn beschwere weil dieser mal wieder zu laut ist: "Wir haben da keine Handhabe gegen ihn da er dieser Abmahnung widersprochen hat, d.h wenn ich jetzt die 2. Abmahnung schicken würde, springt dieser zum RA und wir stehen ganz schön schlecht da". Und deswegen schickt mein Vermieter meinem "tollen" Nachbarn auch keine Abmahnung mehr. Das heißt für Ihn dann eine Art "Freibrief"...Ja ich suche jetzt auch eine neue Wohnung. Das ist das beste was man machen kann, verständigen kann man sich mit meinem Nachbarn sowieso nicht da er eine ganz andere Auffassung von Lautstärke hat...


    Mr Jeep: Mach es einfach wie mein "toller" lauter Nachbar. Geh zu allen Mietparteien. laß sie unterschreiben und schick das Deinem Vermieter

  • Ich würde zumindesten versuchen, wie IXUS V² vorgeschlagen hat: Gehe zu Deinem Nachbarn, der sich beschwert hat und versuche mit ihm zureden. Mache bei Dir die Musik auf "Zimmerlautstärke" und höre es Dir bei Deinem Nachbarn an. Vielleicht kann man sich arangieren, das er Dich kurz anruft oder vorbei kommt, wenn es zu laut ist ohne die Polizei oder Vermieter zu informieren.

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