Ölteppich auf freiem Meer und an Küste

  • Einen schönen, wenn auch bedeckten Guten Morgen allerseits, :)


    durch das ausgelaufene Schweröl des Tankers Prestige vor der galizischen Küste treibt ja nun ein Ölteppich so groß wie Berlin auf dem Atlantik. Glücklicherweise ist er hauptsächlich nach Norden aufs freie Meer unterwegs, ein gewisser Teil hat aber bereits große Küstenstriche von mehreren 100 km Länge erreicht und bedroht bzw. vernichtet dort die Fauna und Flora - die Menschen werden daran ja nicht sterben (diesen Sarkasmus konnte ich mir nicht verkneifen).


    Nun meine Fragen:
    Geht von einem Ölteppich auf dem freien Meer bei weitem keine so große Gefahr für die Natur aus wie von am Strand angespültes Öl? Mir kommt die Berichterstattung derzeit so vor, als würde der riesige Ölteppich vor Galizien weniger interessieren und als weitaus kleineres Übel gesehen als die viel kleinere Menge an spanischen Küsten angespültes Öl. Die Fische werden im offenen Meer aber genauso sterben wie am Strand. Das kann also der Unterschied nicht sein. Wird Öl im freien Meer schneller zersetzt/aufgelöst/gebunden als am Strand? Oder sehen wir Menschen die Katastrophe einfach nur dann als 100%ig, wenn wir das Öl mit den eigenen Augen sehen anstatt es 200 km weit weg auf dem Wasser zu vermuten und es dank mangelnder Bilder besser verdrängen zu können? Diese sehr egoistische Sicht der "Umwelt" (des Menschen) könnte das Ausmaß der Havarie auf die Dauer in den Köpfen sehr herunterspielen, was dann wieder mal kaum Folgen zur künftigen Verhinderung solcher Tankerunglücke nach sich ziehen würde; denn schließlich findet der Druck auf die Reeder, Gesetzgeber und Schiffsbauer vermutlich hauptsächlich über die öffentliche Meinung und die Medien statt. Deshalb interessiert mich einfach, ob wir uns wirklich zunächst um die Küsten Gedanken machen müssen und ihnen unsere Säuberungsinitiativen widmen oder ob beide Szenarien - Ölteppich auf offenem Meer und am Strand - gleich tödlich für die Natur sind.


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

  • naja ich denke mal durch den wellengang auf hoher see verteilt es sich einfach besser
    ob es sich zersetzt ? keine ahnung


    aber ich denke die berichten nur desshalb kaum darüber weil der "wirtschaftliche schaden" auf hoher see geringer ist als an der küste ;)
    leider gehts wohl wieder erst um geld als um die natur die dabei flöten geht
    wie so oft - leider


    ich denke da fehlen einfach die passenden strafen um so etwas auf dauer vermeiden zu können - radikale strafen - kein kleingeld

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Die angerichteten Schäden sind einfach geringer. Am Strand sind mehr Lebewesen betroffen als auf hoher See und diese können auch nicht ausweichen.


    Außerdem lässt sich ein Ölteppich auf dem freien Ozean auch besser bekämpfen als wenn man das Öl am Strand beseitigen muss. Im Moment sind aber die Spezialschiffe damit beschäftigt, das Öl vom Strand fernzuhalten, sofern sie nicht im Hafen liegen wg. dem Wetter


    Härtere Strafen sollten dringend sein. Alle müssen Gesamtschuldnerisch haften. Reederei, Kapitän und ganz wichtig der Auftraggeber. Exxon hat für das Unglück in Alaska mehrere Milliarden gezahlt. Wenn Shell oder BP dieses Risiko tragen müssen, gibt es keine Aufträge mehr für schwimmende Schrottkisten, nur weil diese etwas billiger sind.

  • auf dem offenen Meer kann sich das Öl besser zersetzen.


    Durch den wind und somit auch durch die Wellen wird das Öl zu kleinen Klumpen gefornt die anschliessend auf den Meeresgrund fallen.


    Am Meeresgrund werden diese dann zersetz.


    Doch dieser Vorgang dauert mehrere Jahrzehnte.


    Früher wurden solche Ölteppiche mit Chemikalien bekämpft die aus Flugzeugen abgeworfen wurden. Doch heutzutage macht man dies nicht mehr da die Chemikalien das Öl zwar schneller zersetzen aber auch schädlich sind für die Natur. Das sich die Natur selber wider regeneriert ist ein riesen Vorteil nur braucht dieser Vorgang viele Jahre und es werden ganze Landstriche verwüsted.


    In diesem Sinne einen schönen Abend


    Grüsse des:D

  • Tja. Ich muss mit meinem Öl-Laster jede 6 monate zum TÜV. Auflagen ohne Ende. Und wenn ich dann sowas sehe könnte ich ...


    Es muss endlich ein Beschluss her dass einwandige Öl-Schiffe nur noch Wasser transportieren dürfen. Solche Zeitbomben haben auf dieser Welt nix zu suchen. Wenn das Schiff doppelwandig gewesen wäre würde kein Tropfen im Meer sein.

  • Das Verbot gibt es schon seit einigen Jahren, allerdings mit Übergangsfristen bis 2015. Bis dahin sind die meisten dieser Pötte sowieso abgewrackt.


    In Russland gilt das sowieso nicht. Da dürfen auch nach 2015 solche Schrottkisten rumfahren und das dann durch die Nord- und Ostsee.


    Wir sollten uns schonmal darauf gefasst machen, das ab 2015 alles Tankerschrott der Welt vor unserer Haustür fährt.


    Ohne vollständige Haftung aller beteiligen ist das Problem nicht zu lösen. Die Amis haben nur wenige Monate gebraucht, um die nicht doppelwandigen Schiffe von ihren Küsten zu verbannen. Unvorstellbar, die USA als Vorbild im Umweltschutz.

  • zur haftungsfrage und den grossen konzernen (shell, elf, exxon und so) muss man hinzufügen dass sich diese konzerne niemals erlauben würden so einen schrott zu mieten um ihr öl zu transportieren...


    auch wenn sie nach heutigem rechtsstand keine schuld trifft, da ihnen nur die ladung gehört - und nicht das schiff - werden sich diese im öffentlichen leben agierenden konzerne davor hüten so ein unglück mit billigeren schrotttankern zu provozieren, die heuern dann lieber ein anständiges schiff an (modern, doppelwand und so) auch wenn es mehr kostet - denn der image-schaden aus einem unglück wäre unbezahlbar....


    die grossen führen auch blacklists und so, welche schiffe und gesellschaften sie nie für einen transport benutzen werden...


    bei so obskuren geschellschaften wie die der prestige spielt das keine rolle - hautpsache billig - und wenn was passiert, die ladung is ja versichert, rechtlich tragen sie keine schuld, die liegt beim kapitän, reeder, betreiber des schiffes.... exxon hätte damals auch nichts bezahlen müssen - zum grossen teil passierte das freiwillig, um den image-schaden in grenzen zu halten.....


    deshalb hat auch die gesellschaft welche in zug (ch) angesiedelt ist, bereits wieder zwei schrottreife (> 25 jahre alte) pötte angeheuert....


    traurig aber wahr


    .Ralph


    ps: solange ein markt dafür besteht, wird es leute geben die ihn nutzen - angebot und nachfrage, ganz einfach eigentlich, ich denke jedoch, in diesem fall könnte man sehr gut dagegen vorgehen - einfach solche schiffe nicht mehr ihn die häfen lassen... was soll ein tanker der zwar russland und
    irgend ein obskures land (Liberia zb) anlaufen darf bringen, wenn das öl nach rotterdam soll...

    Bender: Well I don't have anything else planned for today, let's get drunk!

  • Die Situation ist nach meinem Empfinden dehr deprimierend.
    Das Öl mag ja auf den Meeresgrund sinken,aber ich möchte nicht wissen,was es dort noch anrichtet,bis es zersetzt ist.
    Desweiteren mehren sich ja die ANzeichen,dass mindestens ein weiteres Schiff die Gunst der Stunde genutzt hat um seine Tanks zu leeren.Sollte sich das bewahrheiten,hat die betreibende Firma nichts mehr am Markt verloren,denn ich glaube nicht,dass der Kapitän ohne Druck der Gesellschaft mal eben die Schotten aufmacht.
    Allein die Vorstellung macht mich :mad:

    Hardware:
    IPhone 8 256 GB
    IPad Pro 12,9

  • Wir nehmen da sThema zur Zeit im Erdkunde-GK durch. So ein Tanker-Unglück ist bei weitem nicht das schlimmste! Wir haben so eine Statistik wo ein kompletter Tanker (vor etwa 25 Jahren) gesunken und das Öl ausgelaufen ist. Jährlich landet aber ca. 30x soviel Öl im Meer in Folge von Tanks ausspülen auf dem freien Meer! Das finde ich viel viel schlimmer, denn das kann man einfach unterlassen und das Schweröl ordnungsgemäß entsorgen. Es ist aber schlicht und einfach erlaubt, die Tanks auf freiem Meer auszuwaschen.


    Das Öl bleibt ja nicht immer an der Meeresoberfläche, ein Teil derdunstet, der Rest wird dann zu teerartigen Klumpen die dann irgendwann zum Grund absinken. Das ganze ist natürlich ziemlich giftig.

    Viele Grüße
    Martin

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