Da sich seit meinem letzten Activepilot Testbericht einiges in der Feature-Liste getan hat, habe ich es mir nicht nehmen lassen einen Test der aktuellen Version 6.9.0 durchzuführen. Vorweg sei zu erwähnen, dass es sich bei dem Falk activepilot um ein Offboard-Navigationssystem handelt - die Kartendaten werden also nicht aus dem Telefonspeicher geladen, sonder per GPRS vom Zentralserver der Entwickler auf das Gerät übertragen.
Dies hat den Vorteil, dass man immer aktuelles Kartenmaterial hat, es auf vielen javafähigen Telefonen läuft und auch Staus und Baustellen in die Verkehrsführung mit einfließen. Aber mehr will ich jetzt nicht vorwegnehmn, den Rest erfahrt ihr im folgenden Praxistest - also viel Spaß beim Lesen!
Bilder und Links:
Hier habe ich alle Bilder in einer Galerie und dazu passend nochmal die wichtigsten Links zum activepilot bereitgestellt:
- Galerie: 53 Displaybilder des Menüs
- Link: Hersteller Homepage
- Link: Preise der einzelnen Tarife
- Link: Bedienung der Navigation
- Link: Fragen und Antworten
Lieferumfang:
- 20-Kanal Bluetooth-GPS-Empfänger - SiRF star III
- Pkw-Ladekabel 12V - 24V
- Netzadapter 100-240V, 50/60Hz, Euro-Stecker
- Universal-Telefonhalterung für Pkw mit Saugnapfbefestigung und Schwanenhals
- Kurzanleitung
- Benutzer-Handbücher auf CD
- Falk activepilot Software-Nutzungsrecht
- Registrierungs-Coupon: Einsteiger-Tarif "per Route" inkl. 3 Freifahrten
Installation:
Da der Falk activepilot auf einem JAVA Applet basiert, muss dieses erstmal per WAP auf das Telefon übertragen werden. Ist die Anwendung auf dem Telefon installiert, kann es schon fast losgehen. Die von mir getestete Version 6.9.0 für das Sony Ericsson K800i ist gerade mal 363kb groß und dementsprechend relativ zügig per GPRS / UMTS heruntergeladen. Einzig die Bluetooth Verbindung zwischen Mobiltelefon und Bluetooth-GPS-Maus muss noch hergestellt werden, und dann kann man schon loslegen.
Die GPS-Maus wird üblicherweise vorne auf dem Amaturenbrett befestigt. Hierzu liegt ein Magnet-Klebepad bei, welches dafür sorgt, dass man den GPS-Empfänger problemlos aus dem jeweilgen Fahrzeug entfernen kann. Dies ist insbesondere dann praktisch, wenn man mal außerhalb des Fahrzeuges navigieren möchte, z.B. um nach einem Einkaufsbummel die Position des eigenen Fahrzeugs wiederzufinden. Hierzu lässt sich über das Menü die eigene Position als Parkplatz speichern. Nicht dass ich sowas bräuchte, aber es kann in Großstädten sicherlich auch mal ganz nützlich sein. *g*
Unterstützte Telefone*:
- Nokia:
6111, 6125, 6131, 6151, 62302, 6230i, 6233, 6234, 6270, 7370, 5200, 5300, 6288, 6085, 7390, 8800, 3230, 3250, 5500, 6260, 6280, 6600, 6630, 6670, 6680, 6681, 7610, N70, N71, N73, N75, N80, N90, N91, N92, N93, N95, E50, E60, E61, E70, 9300, 9300i, 9500
- Motorola:
RAZR V3i, RAZR V3x, RAZR V3xx, MOTORAZR xx, MOTOKRZR K1, MOTORIZR, MOTORAZR maxx, L2, L6, SLVR (L7), PEBL (U6), ROKR E2, V360
- Sony-Ericsson:
D750i, K510i, K600i, K608i, K610i, K750i, K800i, M600i, V600i, V630i, W300i, W550i, W600i, W700i, W710i, W800i, W810i, W850i, W900i, W950i, Z520i, Z530i, Z550i, Z710i, Z610i, P900, P910i, P990i
- Samsung:
SGH-D730, SGH-D900, SGH-E500, SGH-E900, SGH-E380, SGH-Z620
- BenQ-Siemens:
C81, CX75, E71, E811, EF71 Q-fi, EF81, EF82, EF91, EL71, M75, M81, S65, S68, S75, S811, SFG75, SK65, SL75, SL91, SP65
*teilweise "voraussichtlich unterstützt"
Streckeneingabe:
Abb. Hauptmenü
Die Streckeingabe findet problemlos über das Telefon statt. Es lassen sich mühelos zahllose Adressen in den Favortien archivieren, abspeichern und mit dem Online-Kundenkonto synchronisieren. Somit lassen sich also sämtliche Favoriten bequem vom heimischen Computer aus verwalten. So kann man schon vor Reiseantritt die gewünschten Ziele hinterlegen und kategorisieren. Hier nochmal die Eingabemöglichkeiten im Detail:
- Manuelle Eingabe
- Heimatort
- Arbeitsplatz
- Favoriten
- POI finden
- DasÖrtliche
- Inbox
- Koordinaten eingeben
Des Weiteren bieten die integrierte Favoriten auf dem Handy die Möglichkeit, nach Adressbuch-Einträgen zu suchen. So hat man selbst nach vielen Einträgen schnell und problemlos Zugriff auf die gesuchte Adresse. Auch sog. Points-of-Interests sind beim activepilot hinterlegt. So kann man über den Punkt "Sonderziele" nach folgenden Zielen suchen:
- Bahnhof
- Flughafen
- Hotel / Restaurant
- Touristenattraktion
- Öffentliche Einrichtungen
- Kino
- Theater
- Muesum
- Kasino
- Golfplatz
- Sportstätte
- Hafen
Aktuell werden übrigens schon einige europäische Länder unterstützt. So ist der Falk activepilot laut Herstellerangaben nicht nur in Deutschland einsetzbar, sondern auch in folgenden Ländern:
- Österreich, Schweiz
- Tschechien
- Italien
- Frankreich
- Belgien
- Niederlanden
- Luxemburg
- Großbritannien
- Dänemark
- Spanien
- Portugal
- Schweden
- Norwegen
- Finnland
- des Weiteren in Andorra, Liechtenstein, Monaco, San Marino, Vatikanstadt
Allerdings sollte man für das Navigieren im Ausland nachfolgenden Tip befolgen um dort kostengünstig zu navigieren. Oft hat man dort nämlich eine unvorteilhafte 10kb oder gar 100kb Taktung - um hier nicht in die Kostenfall für das nachladen von Fahrmanövern zu geraten empfiehlt es sich, einerseits den Economy Modus zu aktivieren und andererseits einzustellen das die Route komplett in einem Rutsch auf das Endgerät geladen werden soll.
Mit diesen Einstellungen stellt man sicher das dass System nun die komplette Route ohne weitere Kosten abarbeitet. Sollte man mal vom Kurs abkommen so ist dies kein Beinbruch, im Economy Modus wird man per Windrose (also Anzeige der Himmelsrichtung) wieder auf die vorgespeicherte Route zurückgelotst.
Routenplanung:
Von der Eingabe des gewünschten Ziels bis hin zum fertigen Download der Route vergehen im Schnitt ca. 10-20 Sekunden. Dabei war es in meinem Test egal, ob die Route nur 20km lang war oder gar 400km. Somit würde ich dies noch als zügig und absolut akzeptabel bezeichnen. Warum das so ist? Weil jeweils nur ein Teil der komplett Route runtergeladen wird, dies ist insbesondere bei längeren Routen sinnvoll, da somit auch gewährleistet ist das aktuelle Stau- und Verkehrsinformationen einfließen.
Der Nachteil bei der Sache kann natürlich sein dass man sich beim automatischen nachladen der Route zeitweise in einem Mobifunk-Funkloch befindet, doch auch daran hat man bei Jentro gedacht, so gibt es eine Option die es erlaubt die komplette Route bei Fahrtantritt auf das Endgerät herunterzuladen.
An Datenfluss kann man grob sagen, dass eine kürzere Route ~ 30kb benötigt, eine längere Route dagegen schon mal ~70kb haben kann. Ein kleines GPRS Datenpaket beim jeweiligen Netzbetreiber ist also zu empfehlen, damit die Kosten nicht explodieren.
Ist die Route nun also erfolgreich auf das Telefon übertragen, kann man auch schon losfahren. In Verbindung mit dem Sony Ericsson K800i ist natürlich auch eine Sprachausgabe über den integrierten Lautsprecher möglich. Die Ansagen sind dank des Sony Ericsosn K800i Lautsprecher schön laut und gut hörbar. Einzig eine Mute-Funktion des Radio vermisst man bei dieser Offboard-Lösung natürlich - man sollte also sein Radio nicht zu laut einstellen, wenn man auf die Sprachkommandos angewiesen ist.
Unterstützt wird die Sprach-Zielführung durch 3 Möglichkeiten der Pfeildarstellung auf dem Handydisplay. So gibt es:
- Route
- Umgebungskarte
- Birdview (Beta)
Abb. "Route-3D Pfeile" Ansicht
Kommen wir zuerst zu Standard Routennavigation per 2D- oder 3D Pfeildarstellung. Trotz des relativ kleinen Handydisplays bin ich wirklich positiv überrascht. So beschränkt sich die Anzeige auf das Nötigste und man kann anhand der Pfeile und Entfernungsbalken schon gut erkennen, was als Nächstes ansteht. Einzig die Zusatzinformationen über die aktuell zur Verfügung stehenden Satelliten, die aktuelle Geschwindigkeit oder Höhe sind etwas schwierig abzulesen, aber nicht wirklich wichtig während der Fahrt.
Diese Zusatzinformationen lassen sich während der Fahrt über einfachen Tastendruck abrufen - selbiges gilt für die Justierung der Lautstärke. Hier ein kleiner Auszug, was die Hilfe an Tastenkürzeln so zu bieten hat:
0 - Economy Modus An/Aus
2 - Birdview An/Aus
4 - Nachtmodus
5 - Umschaltung zwischen Pfeil- und Kartendarstellung
3 - Sprachansagen lauter
6 - Sprachansagen An/Aus
9 - Sprachansagen leiser
Abb. "Umgebungskarte"-Ansicht
Die zweite Variante ist die Umgebungskarte, hierbei handelt es sich um eine "Moving Map" bei der die Umgebungskarte als Orientierungspunkt genutzt wird. Auf der Karte bewegt sich während der Fahrt eine Art Windrose immer weiter vorwärts. Fährt man aus dem aktuellen Kartenausschnitt heraus wird automatisch der nächste Ausschnitt nachgeladen, hier sollte man also den Datenzähler im Hinterkopf haben da pro Kartenausschnitt ca. 5kb an Daten fließen.
Abb."Birdview"-Ansicht
Die dritte und auch neueste Variante ist die 3D Birdview, bei welcher es sich aktuell noch um ein Beta-Feature handelt. In diesem Fall wird wie von teuren Onboard Lösungen bekannt eine 3D Ansicht der Straßen erzeugt. Dies ist in meinen Augen ein echtes Hammer-Feature, da die Fahrmanöver somit wesentlich einfacher nachzuvollziehen sind. Die 3D Ansicht dreht sich nach jeder Biegung automatischen wieder in die Geradeausposition, sodass man sich auf das nächste Manöver vorbereiten kann.
Kommen wir jetzt zurück zu den allgemeinen Features des Navigationsmodus. Praktisch ist die Tatsache, dass Staus in die Verkehrsführung mit einfließen, so wird also die aktuelle Verkehrslage mit berücksichtigt. Man kann diese Funktion allerdings auch deaktieren, falls dies nicht gewünscht wird. Des Weiteren kann wählen, ob man die "Schnellste" oder die "Kürzeste" Route wünscht oder ob Staus, Maut, Fähren oder Autobahnen gemieden werden sollen.
Das einzige Manko, was ich anfangs feststellen musste, war die Tatsache, dass die Richtungsansagen manchmal fast etwas zu knapp vor dem jeweiligen Abbiegen genannt wurden. Allerdings habe ich im nachhinein herausgefunden das dies einfach nur etwas Gewöhnung bedarf. Wenn man vorab einen kleinen Blick auf die Entfernungsanzeige wirft kriegt man ein gutes Gefühl für die Entfernung zum nächsten Fahrmanöver.
Sollte man sich während der Fahrt dann doch mal verfahren wird selbstverständlich schnellstmöglich eine neue Route berechnet und per GPRS auf das Gerät übertragen. Wer hierbei Angst vor zu hohen Kosten hat, für den hat Jentro dem Activepilot mittlerweile einen Economy Mode spendiert. Sofern man diese Funktion aktiviert hat, sorgt bei vermehrtem "Falschfahren" dieser Modus dafür, dass nicht ständig neuer Traffic entsteht. Im Detail gesagt wird man per Windrose (Pfeil mit der zu fahrenden Himmelsrichtung) wieder auf die ursprüngliche Route zurückgeführen, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.