Weihnachtsgebäck, Gutsle, Plätzchen, Kipferl... der ultimative Rezepte Thread

  • Nachdem ich in einem anderen Thread gelesen habe, dass jeder Deutsche neben dem Neuen Testament ein Dr. Oetker Buch in seinem Bücherregal stehen hat, fände ich es der allgemeinen Weihnachtsstimmung angemessen, wenn ihr eure "Geheimrezepte" für euer lieblings Weihnachtsgebäck hier in diesem Thread veröffentlichen würdet.


    Mich persönlich würden dabei insbesondere Rezepte interessieren, die ihr evtl. noch von euren Großeltern kennt und euren Gutsle-Geschmack nachhaltig geprägt haben.


    Ich selbst werde die Tage erstmals selbst Plätzchen backen - oder wie wir Schwaben sagen Ausstecherle. Leider habe ich dafür kein Rezept in meinem Schrank...

  • probiers mal damit


    :) Da ist was nettes bei, wobei - am liebsten mag ich immernoch die guten alten Butterplätzchen. Ein bisschen Schoki-Kuvertüre drauf, echt lecker!

    Cuando la vida te traiga limones, pide tequila y sal o aprende a hacer limonada.


    Aber große Hunde können auch gefährlich sein. Man muss immer eine zweite Person da haben, die einen Vorderfuß hochhebt von dem Hund, dann kann er nicht nach hinten austreten. by Udo Lindenberg feat. Helge Schneider: Chubby Checker

  • "Testbericht" 1 Akaziennhonig-Gutsle


    Motivation:


    Auf das Rezept bin ich im Internet gestoßen. Mir schmecken Vanille-Kipferl die meine Mutter zu Weihnachten backt sehr gut und deshalb wollte ich mich auch selbst an ein "Hörnchen"-Rezept heranwagen. Leider habe ich das Rezept meiner Mutter nicht griffbereit. Angesprochen hat mich an den Ahornsirup-Gutsle die Variante mit dem Akaziennhonig. Ich war einfach neugierig, wie sich die Akaziennhonig-Gutsle geschmacklich von den Vanille-Kipferln unterscheiden. Tiefenpsychologisch ist meine Affinität zu Vanille-Kipferln vermutl. darauf zurückzuführen, dass ich mit Muttermilchersatz großgezogen wurde. Dieser war/ist bekannntlich durch seine Vanillearomen geprägt. Nun bin ich es eben auch, was meine Vorlieben für Vanillepudding und Vanilleeis etc. bestätigen...


    Zutaten:


    125g Weizenmehl (typ 405)
    25g Buchweizen, fein gemahlen
    75g Butter
    75g Mandeln (gemahlen)
    100g Ahornsirup oder Akazienhonig
    Schale einer Zitrone
    etwas Vanille
    1 Prise Salz



    Zubereitung:


    Aus allen Zutaten einen weichen Teig kneten und Hörnchen formen. Bei 180°C ca. 10 Min. backen.


    Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten. Die o.g. Teigmenge reicht für ein Blech (40x33cm).



    Meine Tipps/Erfahrungen:


    Die Ahornsirup-Gutsle lassen sich sehr schnell zubereiten, wenn man auf einer glatten und sauberen Unterlage (z.B. Holzbrettchen) eine gleichmäßige ca. 20 cm lange Wurst ausrollt. Diese sollte einen Durchmesser von ca. 0,7cm - 1 cm haben. Allerdings verlieren die Gutsle durch diese optimierte Verarbeitungsweise an Individualität und Geschmack. Ich habe die Kipferl zunächst einzeln mit der Hand ausgerollt, mit der Folge, dass die Hörnchen keinen gleichmäßigen Durchmesser hatten. D.h. sie laufen an an den Enden spitz zu. Hierdurch erreicht man einen ungleichmäßigen Backprozeß, was die Maillardreaktion begünstigt. Verwendet unbedingt Backpapier, damit die Unterseite der Kipferl nicht braun wird.


    Ich habe ein Päckchen Vanillezucker auf die doppelte Menge an Zutaten gegeben. Außerdem habe ich Weizenmehl mit Dinkelmehl gemischt. Mit den 75g Butter habe etwas mit Öl angereicherte Milch benutzt, in welcher ich eine Vanilleschote aufgekocht hatte. Statt Sirup habe ich 200g Akazienhonig in den Teig gegeben. Außerdem habe ich die Kipferl in einer Rohrzucker/Vanillezucker/Zimtmischung vor dem Backen gewälzt, um ihnen für den Gaumen etwas Struktur zu verschaffen. Anstelle der Zitronenschale habe ich den Saft einer Zitrone verwendet.


    Mein Fazit:


    Die Ahornsirup-Gutsle sind mir zwar gelungen, reichen geschmacklich jedoch nicht an die Vanille-Kipferl meiner Mutter heran. Nach dem Auskühlen werden die Kipferl schnell hart (was gut zum eigenen Charakter dieser Gutsle passt) und der Geschmack ist zunächst auch befriedigend, wenngleich ich etwas Vanillearoma vermisst habe. Beim Schlucken kommt der Akaziengeschmack zu vollen Entfaltung. Nach meiner Meinung wird im o.g. Rezept zuviel Honig verwendet, der den Gutsle die etwas einseitige Geschmacksnote "Akazie" gibt. Evtl sollte man nur halb soviel Honig benutzen und stattdessen auf Rohrzucker und auf jedenfall mehr Vanille (evtl auch eine Schote!) zurückgreifen.


  • Testbericht 2: "Kalabresische Olivenölkekse"


    Motivation:


    In diesem Fall hat mich wieder eine Homepage inspiriert. Außerdem habe ich noch nie Weihnachtsgebäck gegessen, das mit Olivenöl zubereitet wird. Olivenöl ist aufgrund seiner Omega-3-Fettsäuren sehr viel gesünder als die üblichen Fette, die sonst in unserer (deutschen) Küche Verwendung finden. D.h. man kann sehr viel mehr Kekse bei einem geringeren gesundheitlichen Risiko essen - zumindest theoretisch.


    Zutaten:


    mit Zitronen oder Orange


    Es muss nicht immer Butter sein! Bei fast allen Gebäcksorten kann man herkömmliche gehärtete Fette wie Margarine auch durch Olivenöl ersetzen. Dabei nimmt man 20 bis 25 Prozent weniger Olivenöl als in den Rezepten für Butter oder Margarine vorgeschrieben ist. Wichtig: Kein ganz frisches Olivenöl (das soeben geerntet wurde) verwenden, weil es sonst geschmacklich dominieren könnte.


    Einkaufsliste:
    200 ml Olivenöl extra vergine
    300g Mehl
    250g Zucker
    150g Stärke
    2 Eier
    60g Kakaopulver
    1 Messerspitze Salz
    1 Vanillezucker
    geriebene Schale einer unbehandelten Zitrone oder Orange
    1 Teelöffel Hefe.
    Zubereitung:


    Mehl, Stärke und Kakaopulver aufhäufen, Eier, Öl und die restlichen Zutaten dazugeben, zusammenrühren.
    Teig 12 Stunden kühl stellen. Kleine Teig-Kugeln formen. Backofen auf 170 Grad Celsius vorheizen und 15 bis 20 Minuten backen. Die Kekse mit Puderzucker bestreuen. Am besten zu Espresso oder Cappucino reichen.


    Meine Tipps/Erfahrungen:


    Die kalabresischen Olivenölkekse sind nicht so schnell zubereitet, wie die Akaziennhonig-Gutsle. Mit einem Teelöffel kann man jedoch relativ einfach die erforderliche Teigmenge für die Kugeln aus der Schüssel entnehmen. Mit den Händen formt man aus der Teigmasse dann kleine Kugeln, die etwas größer als Murmeln sind. Diese legt man dann versetzt auf das Backblech, so dass der Platz optimal ausgenutzt wird. Die o.g. Teigmenge reicht für drei Bleche. Ich habe Dinkel- und Weizenmehl gemischt. Statt der Schale einer Zitrine habe ich den Saft Verwendet und darin die Hefe aufgelöst. Außerdem habe ich eine Vanilleschote verwendet.


    Mein Fazit:


    Die kalabresischen Olivenölkekse schmecken mir besser als die Akaziennhonig-Gutsle. Sie heben sich wohltuend vom typisch deutschen Gutsle ab. Einräumen muss man jedoch, dass sie sich nicht dazu eignen, in größeren Mengen verspeist zu werden. Dies liegt wohl am schweren Kakaogeschmack und am Olivenöl. Es ist also gut, wenn man zu diesen dunklen Keksen auch helle reicht, die einen etwas leichteren Geschmack haben.


    Beachtet bitte, dass die Kekse erst nach ein bis zwei Tagen ihr wahres Aroma entfalten. Insofern war mein Geschmacksurteil über die Akaziennhonig-Gutsle etwas voreilig. Ich lager mein Weihnachtsgebäck in einem Römertopf http://www.roemertopf.de/,, der aufgrund seiner Atmungsaktivität ideal für Gutsle dieser Art ist. In diesem Zusammenhang darf ich auch auf den Wie lagere ich Weihnachtsgebäck richtig ? Thread verweisen.


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