PKW-Maut - eure Meinung dazu

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY


    Aber für die inländischen Fahrzeuge finde ich das sie entweder die KFZ-Steuer streichen um Maut zu kassieren oder zumindest die deutschen Autofahrer von der Maut verschonen.


    Geht nicht wegen dem Diskriminierungsverbot - und wenn die Mineralölssteuer sinken soll wg. Maut, was glaubt Ihr wie schnell die Mineralölindustrie diese Lücke wieder füllen wird. :flop:

    Das Bessere ist der Feind des Guten

  • Da bleibt nur noch der Weg den deutschen Autofahrer die KFZ-Steuer zu nehmen und sie den ausländischen Fahrern gleichzustellen und über die Maut alle gleich abzukassieren. Wenigfahrer würden die einzigsten Gewinner wohl bleiben. Die grossen Verlierer sind die eh schon geschröpften Berufspendler die die Wucher Spritpreise löhnen müssen und kaum noch was über die Pendlerpauschale absetzen können. Die Maut würde dann vielen zusätzlich das Genick brechen.

  • Wenn eine Maut, dann sollte Sie Nutzer- und Fahrzeugsabhängig gemacht werden.


    Es sollte 3 Sätze (höchster zuerst) geben:


    - Ausländer
    - private Wenigfahrer
    - gewerbliche Vielfahrer (Firmenfahrtzeuge, Selbstständige, Freiberufler)


    Außerdem sollte die Maut für Bremsen wie Smart oder Golf I und un- und ausfallgefährdete Altfahrzeuge höher ausfallen als für moderne, sparsame und sichere Fahrzeuge die im Verkehrsfluss mitschwimmen können und nicht mit 85 km/h einen LKW überholen... :rolleyes:


    Warum? Gewerbliche Vielfahrer zahlen sowieso schon mehr Mineralölsteuer, mehr Einkommenssteuer und haben vielleicht sogar Angestellte - sind also unter dem Strich ein Plus für den Staat. Die sollten weiter so ungehindert wie möglich Ihre Arbeit machen können und nicht durch Spass-, Sonntags- und bestimmte andere Fahrergruppen (die ein finanzielles Minus für den Staat sind), deren Fahrzeug und noch viel mehr sowieso schon von der Allgemeinheit bezahlt wird, ausgebremst werden. So ist es viel gerechter. Und Ausländer zahlen ja keine KFZ-Steuer, also kann die Maut dafür höher ausfallen.

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

  • Ich persönlich bin entschieden gegen eine Maut, da sie in meinen Augen einfach ungerecht ist, in dem z.B. ein Wenigfahrer mit 10.000 km/p.a. genausoviel zahlen müsste als ein Vielfahrer mit 50.000 km/p.a. und ein Fahrer eines neuen Schadstoffarmen Fahrzeugs mit allen möglichen Katalysatoren und Partikelfiltern genausoviel als ein Fahrer einer alten Rostlaube die beim Beschleunigen ne Rußspur hinterlässt.


    Und ne Lösung über Terminals ist in PKW einfach nicht möglich, zum einen wären für Wenigfahrer und Durchschnittsfahrer die Kosten viel zu hoch, zum Anderen wird bei Privatfahrzeugen ja auch Wert auf den Innenraum gelegt, und den würde sich niemand durch so ein hässliches Teil verschandeln. Bei Neufahrzeugen könnte man da passende Geräte entwickeln aber bei bereits angeschaften Fahrzeugen wäre eine optisch einwandfreie Nachrüstung technisch ja garnicht möglich.


    Goodzilla: Da bin ich genau entgegengesetzter Meinung. Deine Aussagen sind schon auch richtig, aber zum anderen ist es so das in den letzen Jahren die Privathaushalte mehr und mehr abgekocht werden, z.B. Gesundheitsreformen, Studiengebühren, ab . 1.1. höher Umsatzsteuer während im Gewerbebereich ständig die Abgaben reduziert werden.

  • Ich finde es interessant wie viele hier eine Maut befürworten, obwohl sie wohl auch selber davon betroffen wären.


    Straßen kostenlos zu nutzen ist für mich was selbstverständliches, die Infrastruktur finanzieren wir seit jeher durch unsere Steuern. Wenn sie jetzt alles privatisieren und kommerzialisieren wollen ist das eindeutig der falsche Weg.... nur weil in anderen Ländern schon fleißig Maut kassiert wird (und das meistens garnicht vom Staat sondern privaten Autobahngesellschaften) ist das nicht gleich automatisch legitim auch in Deutschland eine PKW Maut einzuführen. Strassenbau ist für mich eine Aufgabe des Staates, und ebenso muss für mich gewährleistet sein diese kostenlos mitzubenutzen.


    Ausnahmen sehe ich nur in teilweise Milliardenteuren Projekten wie lange Autobahntunnel oder Brücken (ist ja in Deutschland eher nicht der Fall). Jedoch sollte die Maut bei diesen Verkehrswegen nicht dazu dienen das irgendwelche privaten Gesellschaften Gewinn daraus ziehen, sondern einzig allein dazu dienen die im Bezug auf den Steuerzahler unverhältnismäßig hohen Baukosten teilweise refinanzieren.

  • Was hier anscheinend noch keiner erwähnt hat, aber ich befürworte:


    Die Autobahnen sollten privatisiert werden. Somit zahle ich für die Nutzung der AB meine Maut direkt an den Unterhalter der AB die ich gerade befahre, und kann davon ausgehen dass das Geld auch wirklich zweckgebunden verwendet wird. Gleichzeitig habe ich die Wahl ob ich Geld bezahle und die AB benutze, oder eben nicht. Eine Maut die pauschal erhoben wird befürworte ich nicht. Umgekehrt ist somit auch eine Firma für den ordentlichen Betrieb der AB verantwortlich und nicht der Staat der (IMHO) andere wichtigere Probleme hat.


    Im gleichen Zuge müssen aber die Nebenkosten fürs KFZ gesengt werden. Sonst macht das oben beschriebene keine Sinn.


    Ich sehe aber schon das nächste Problem: Instandhaltung der AB´s sind Ländersache :)

  • Ich pesönlich akzeptiere erst dann eine Maut, wenn


    - die KFZ Steuern sinken.
    - der Benzinpreis um 20-30 Cent sinkt.


    Und da das utopisch ist, bin ich gegen eine Maut. Die Vergleiche mit anderen Ländern können eben erst herangezogen werden, wenn es auch vergleichbar bleibt. Es wurde ja schon oft genug angeführt. Höhere Löhne oder geringere Allgemeinkosten für ein PKW sind die Grundlage für die Maut. Da der Staat aber Geld möchte (und durch Steuern schon in großem Maße erhält) wird er nicht auf das eine verzichten um Steuern auf der anderen Seite zu kassieren.


    Verursachegerechte Steuern wird es nie geben. Denn wenn ich weiß, dass ich für eine Faht mit dem Auto x Euro zahle um einkaufen zu fahren, verlagere ich meine Einkäufe auf das Internet oder auf der lokalen Händler. Große Ketten oder Kaufhäuser wie das Centro, werden für mich dann unerschwinglich.


    Zitat

    Außerdem sollte die Maut für Bremsen wie Smart oder Golf I und un- und ausfallgefährdete Altfahrzeuge höher ausfallen als für moderne, sparsame und sichere Fahrzeuge die im Verkehrsfluss mitschwimmen können und nicht mit 85 km/h einen LKW überholen...


    Den Smart lasse ich mal außen vor, aber gerade bei Fahrern von 15-20 Jahre alten Autos spielt weniger die Lust eine Rolle so ein Fahrzeug zu fahren, sondern viel mehr der finanzielle Hintergrund. Aber wahrscheinlich plädierst du dann dafür, dass solche Leute kein Recht haben sollten Auto zu fahren. Ich geb zu, mich nervt das in den letzten Tagen auch. Bundesstraße auf mehrere Kilometer frei, aber mit Überholverbot. Vorne ein Schleicher mit 70 km/H bei erlaubten 100 und eine Kolonne von Castrop bis Kölle. Da krieg ich wirklich plack und da nehm ich lieber die paar Euro in Kauf, die ich fürs Überholverbot zahlen muss. :mad:


    Genug aufgeregt für heute ;)

  • Machen wir uns doch nichts vor: die PKW-Maut wird irgendwann kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit.


    Klar, in unserem Land sind wir eh immer mal gegen alles - ja keine Veränderung! Siehe die monatelange Diskussion um besseren Nichtraucherschutz und ein Gesetz gegen das Rauchen. "Zum Glück" haben unsere obersten Hampelmänner dann irgendwann festgestellt, dass sie ja eh gar nicht zuständig sind und somit nix machen können bzw. brauchen. Schön, denn so hat man die Tabaklobby nicht vergrault und einen Einbruch bei den Tabaksteuereinnahmen verhindert. Genauso wird auch bei der PKW-Maut erstmal ne Weile rumdiskutiert und die "bloß nix ändern" -Anhänger werden große Reden schwingen - zumal man mit der Position beim Wahlvolk natürlich punkten kann.


    Irgendwann werden sie aber - im Vergleich zum Anti-Rauchen-Gesetz - feststellen, dass a) mehr Kohle in die Kassen kommt und b) die riesige Automobil-Lobbygruppe keinen allzugroßen Widerstand leisten wird, so es denn nur alle gleichermaßen trifft. Klar, einen Rußfilter für Diesel wissen die schon zu verhindern, das trifft ja die Hersteller direkt im Geldbeutel (v.a. solche, die noch keinen serienmäßig einbauen) und umweltbewußte Kunden könnten zur Konkurenz abwandern. Aber eine PKW-Maut für alle? Da jammert vielleicht noch der ADAC, aber der jammert eh immer und hat beim Kostenanstieg seiner Mitglieder noch nie viel verhindert.


    So wird es also noch eine Weile weitergehen mit der Diskussion und irgendwann klüngeln sie dann was aus. Paar Jahre später kommt dann noch der Schäuble oder sein Nachfolger angerollt und schwafelt was von Sicherheit und zack haben wir alle ne Blackbox im Auto. Immerhin werden dann alle "solange ich mir nix zu Schulden kommen lasse" - Schulterzucker merken, wohin ihre Einstellung führt, wenn erstmal dank der Blackbox jede kleine Geschindigkeitsübertretung festgestellt und geahndet werden kann :p



    Mein Fazit: fangt schonmal an zu sparen oder in der Zeit, wo ihr noch protestiert, lieber im Zweitjob Kohle zu verdienen, denn unser Staat ist jung hochverschuldet und braucht euer Geld :D Wenn Geld in die Staatskasse kommt, werden sich alle Parteien früher oder später einig.





    P.S.: Das musste ich doch noch aufgreifen:

    Zitat

    Im gleichen Zuge müssen aber die Nebenkosten fürs KFZ gesengt werden.

    Ich Der Staat könnte Dein Auto anzünden - würde das die Nebenkosten für Dein dann nicht mehr vorhandenes Auto genug absenken? :D :D :D



    Und apropos Privatisierung: Nein danke! Zwar mögen die Betreiber dann für die Instandhaltung verpflichtet sein und dem besser nachkommen als der Staat. Gleichzeitig verdienen sich dann aber 2 Vorstände sowie zig Shareholder eine goldene Nase - wie auch schon in anderen inzwischen privatisierten Bereichen ala Post, Telefon, Strom, etc.

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Ich lese hier immer wieder das Argument, daß die Maut endlich auch den (bösen) Ausländern das Geld aus der Tasche zieht. Immerhin sind die Massen an ausländischen Fahrzeugen ja so gewaltig, und ausschließlich diese an Staus, und Straßenschäden schuld.
    Es ist schon erstaunlich: Auch der Deutsche Autofahrer, der schon mehr als genug Geld für sein Vergnügen zahlen muß, und um jeden Cent an der Tankstelle Feilscht, ist plötzlich bereit, mal eben 100€ im Jahr extra zu bezahlen, wenn es denn nur die Ausländer auch trifft.Daher nochmal etwas zum Nachdenken:
    Der Anteil an ausländischen KFZ auf Deutschen Autobahnen (inklusive Transitverkehr) beträgt gerade mal 3% (an anderen Stellen werden auch 5% genannt). Die meißten werden kein Jahresticket, sondern ein billiges Kurzzeitticket kaufen.
    Die dabei zusätzlich eingenommenen Beträge sind so gering, daß allein das Kontrollieren, der Vignetten schon mehr kostet, als man dadurch einnimmt.
    Wenn also durch die Maut wirklich Mehreinahmen erwartet werden, dann dürften die kaum hauptsächlich von den bösen Ausländischen Transitfahrern kommen, sondern (ratet mal...) genau von eben denen, die jetzt noch so fröhlich sagen: Genau, Maut brauchen wir, damit die Ausländer endlich mal zahlen müsen, und nicht nur wir.


    Eigentlich hätten diejenigen es nicht anders verdient, aber jammert dann bitte nicht, wenn es noch kommt. :)

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