Fragen zur Fondsrente

  • Zitat

    Original geschrieben von Hadraniel
    Natürlich. Da ist ausgewiesen welcher Anteil in die BU geht, und welcher in die Fonds - die ich mir auch noch aussuchen kann. Solange der BU-Anteil nicht mehr als 50% des Gesamtbetrags ausmacht, kann ich auch diesen noch als Altersvorsorge geltend machen - so hat man mir das erklärt.


    Und genau diese Förderung der BU ist nicht der Vorteil, sondern eher der Nachteil. Riester hat ja sehr enge Fördergrenzen von höchstens 1575€ (ab 2008 2100€), die Du steuerfrei einzahlen kannst (die Zulagen sind ja nichts anderes als eine Vorauszahlung auf eben diesen Steuervorteil). Das ist nicht viel. Wenn Du also bis zu 50% Deiner geförderten Zahlungen für BU verwendest, dann kannst Du sie nicht mehr für den Aufbau Deiner Altersvorsorge nutzen.


    Und es bleibt weiterhin, daß diese Koppelverträge unflexibler sind und aus bestimmten Gründen von Versicherungsvertrieblern empfohlen werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Toadie


    Sei doch mal ehrlich, warum sollte der Staat dir deinen Lebensabend im Ausland fördern?


    Weil ich sonst im Inland bleiben muss und mangels ausreichender Rente Hartz IV beantragen? Im Grunde kann sich der Staat doch nur freuen wenn ein Rentner weg ist. Er sollte jedem noch eine einmalige "Auswanderungspauschale" zahlen. ;)



    Zitat

    Original geschrieben von Toadie
    Den Crash, wo du in so einer langen Laufzeit keinen dicken Gewinn gemacht hast, musst du mir zeigen ;-) Es ist Mathematisch erwiesen das die Chance verlust zu machen gegen 0% geht nach einer gewissen Laufzeit. Abgesehen davon das man bei nem Riester-Fondssparplan KEINE Verluste machen kann.


    Hier werden ein paar mathematische Begriffe verwechselt. Speziell sind das Wahrscheinlichkeit (hier Chance genannt) und Erwartungswert.
    Die Chance mit 6 Richtigen im Lotto zu gewinnen geht gegen 100% wenn ich nur genügend lange teilnehme (und Lotto ewig besteht). Das sagt aber überhaupt nichts aus. Entscheidend ist der Erwartungswert, der beim Lotto nahe an Geldbetrag*0,50 liegt.
    Wenn ich Geld auf ein Jahr zu 3% festen Zinsen anlege ist der Erwartungwert eben Geldbetrag * 1.03. Wenn ich das Geld in den Papierkorb werfe dann ist er nahe an 0. :) Lege ich den Betrag in Fonds oder Aktien an, dann ist er irgendwas zwischen 0 und unendlich. Ob der Erwartungswert einer Intershop-Aktie von 2000 je wieder größer Geldbetrag * 1.00 wird? :D Ich zweifle daran.


    Die andere Aussage, dass man bei Riester keine Verluste machen kann ist auch interessant. Nehmen wir mal an der Staat wie wir ihn kennen besteht weiter bis zur Rente. (Sonst ist alles sinnlos - aber auch das haben unsere Grosseltern erst erleben müssen - es ist also nicht sooo unwahrscheinlich. Oder die Ex-DDRler.)


    Ob man dann Verluste macht oder nicht hängt von der Definition ab. Eine Anlage unter dem Kopfkissen - macht die Verluste? Man kann sagen nein, das Geld ist doch immer noch da. Man kann auch sagen ja, denn es wird jedes Jahr weniger wert bei einer Inflation > 0.
    Und damit haben wir genau eine Aussage, wie sie von Vertretern benutzt wird. Man kann damit beim Kunden Überzeugungsarbeit leisten ohne im Grunde irgend etwas zu sagen.
    Ich habe kürzlich mal ein paar Riester Verträge verglichen. Alle haben immer eine sogenannte "Förderquote" berechnet, nach dem Motto: 60% zahlt der Anleger, 40% der Staat dazu. Dann war die Förderquote 40%. Je nach Einkommen, Kindern kann man da durchaus auf tolle Förderquoten kommen. 80% oder mehr sind drin. Diese Zahl sagt aber über die Qualität eines Vertrages absolut nichts aus. Das sieht man schon daran, dass sie ja überhaupt nicht von der späteren Rentenhöhe abhängt. :D Wenn die Gesellschaft mein Geld wegwirft und mir 0 Euro Rente zahlt, habe ich immer noch 40% Förderquote.


    Das Tragische ist nur dass Kunden eben davon geblendet werden. Ebenso könnten sie ihren Vertrag nach der Postleitzahl des Wohnortes aussuchen.
    Ob man wieder Mathematik in den Schulen lehren sollte?


    Viele Grüße
    Thomas

  • Lange Rede kurzer sinn, du weißt genau was ich meine ;-)


    Die Riester Rente ist ohne Zeifel die beste Form der Altersvorsorge...es sei denn man spart sich seine Altersvorsorge rein privat an. Diese Ahnung hat leider nicht jeder.

  • Zitat

    Original geschrieben von Toadie
    Lange Rede kurzer sinn, du weißt genau was ich meine ;-)


    Die Riester Rente ist ohne Zeifel die beste Form der Altersvorsorge...es sei denn man spart sich seine Altersvorsorge rein privat an. Diese Ahnung hat leider nicht jeder.


    Die RiesterRente ist eine Stütze der eigenen Altersvorsorge. Ob die Beste oder nicht ganz so optimale, hängt dann doch immer von der persönlichen Situation ab. Aber Pauschalisieren bringt bei ner vernünftigen Diskussion wenig.


    -Andi-

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  • Ok, da gebe ich dir recht. Aber die Riester-Rente ist nicht so schlecht wie sie immer gemacht wird. Die Leute haben einfach keine Ahnung. Dies werfe ich aber dem Staat vor...bringen ein Produkt auf den Markt, das so kompliziert ist, das sie selbst nicht durchblicken

  • Hallo
    Habe mich auch vor ein paar Wochen mit der Riester-Rente beschäftigt und auch abgeschlossen.
    Soweit ich das verstanden habe, ist die Riester-Rente nicht als eigenständige Altersvorsorge gedacht, sondern nur dazu da um die Abesnkunk des Rentenniveaus von 3 Prozent abzufedern. Die Absenkung fand eben unter Arbeits- und Sozialminister Riester statt.
    Das Ziel ist somit nicht eine alleinige Altersversorgung aufzubauen, sondern die Versorgungslücke auszugleichen.
    Man kann die Beiträge natürlich steuerlich geltend machen. Der Monatsbeitrag beträgt zur Zeit 3 Prozent des Brutto-Einkommens. Zahlt man weniger, wird die staatliche Förderung nur anteilig ausbezahlt.
    Der monatliche Beitrag ist gedeckelt, d.h. mehr als 78 Euro kann und darf man monatlich gar nicht einzahlen.
    Da die Beiträge bei Riester nicht so hoch sind, sind eher die staatlichen Zuschläge wichtig, die natürlich sehr viel ausmachen.
    Soweit ich weiß sind die Gebühren bei den Fondssparplänen und den LV recht hoch, aber durch die staatliche Zulage macht man dennoch eine fette Rendite.
    Kenne diese Koppelungsprodukte Riester + BU nicht, denke da eher an die Rürup Rente, die mit einer BU gekoppelt werden kann.
    Rürup-Rente ist aber nur für Selbstständige gedacht, die keine staatliche Rente und Riester-Zuschläge erhalten.
    Viele Grüße
    FloHech


  • Puuuuuh, erstes ist schlicht und ergreifend falsch. Das ist vielleicht für Dich persönlich dort gedeckelt, aber wenn jemand 60.000€ Jahresbrutto hat, zahlt er halt jährlich (nach Riester-Stufe III dieses und nächstes Jahr) 3% Jahresbeitrag abzüglich seiner Zulagen. Und das ist meines Erachtens mehr als 78€ im Monat bei einem alleinstehenden Verdiener ohne Kinder.


    Die Rürup-Rente ist nicht nur für Selbstständige gedacht, macht aber in diesem Klientel viel Sinn.


    Ihr dürft solche Themen nicht immer über einen Kamm scheren...!


    -Andi-

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  • Zitat

    Original geschrieben von FloHech
    Soweit ich das verstanden habe, ist die Riester-Rente nicht als eigenständige Altersvorsorge gedacht, sondern nur dazu da um die Abesnkunk des Rentenniveaus von 3 Prozent abzufedern.


    Ist politisch zwar so deklariert, aber: die 4% des Bruttoeinkommens, die zusätzlich in die private Altersversorgung gesteckt werden, werden mehr als die bezifferte Lücke decken (können und) müssen. Denn ganz grob gerechnet: 20% (Beitrag gesetzliche Rente) im Verhältnis zu 4% (Norm-Beitrag Riester) sind 1/5. ergo 20% 'Aufstockung'.


    Zitat


    Der monatliche Beitrag ist gedeckelt, d.h. mehr als 78 Euro kann und darf man monatlich gar nicht einzahlen.


    Das war letztes Jahr so. 2006 und 2007 sind es jährlich 1575€ macht abzüglich der Zulage von 114€ maximal 121,75€ pro Monat.
    Ab 2008 dann max. 2100€ im Jahr bei 154€ Zulage.


    Zitat


    Da die Beiträge bei Riester nicht so hoch sind, sind eher die staatlichen Zuschläge wichtig, die natürlich sehr viel ausmachen.


    Das halte ich für einen Fehlschluß. Bei niedrigen Einkommen oder wenn man Kinder hat ist die Zulage entscheiden. Wunderbarerweise gibt so mal für die niedrigen Einkommen und Familien wirklich eine gute Förderung.
    Aber bei hohen Einkommen ist die Steuerersparnis größer. Beispiel fürs Maximum: 1575€ bei 'nur' 25% Grenzsteuersatz, macht 393,75€ Steuerersparnis.
    Auf die im übrigen die Zulage von 114€ wieder angerechnet wird. Man bekommt letztendlich/faktisch nur die Steuerfreiheit des selbsteingezahlten Geldes und zusätzlich den Steuersatzanteil der Zulage! -Bzw bei geringen Eigenbeiträgen eben die Zulage(n).


    Zitat


    Rürup-Rente ist aber nur für Selbstständige gedacht, die keine staatliche Rente und Riester-Zuschläge erhalten.


    Die kann aber jeder zusätzlich abschließen!


    Edit: Hat sich ja geklärt... :)

    Zitat

    Original geschrieben von Andreas Böhm
    Die Riester-Rente ist nicht nur für Selbstständige gedacht, macht aber in diesem Klientel viel Sinn.


    Aber wie das? Die sind doch in der Regel nicht gesetzlich rentenversichert und dürften von daher doch auch nicht zulageberechtigt sein oder gar von der steuerlichen Absetzbarkeit profitieren? Oder fällt ein Riester-Vertrag automatisch quasi unter die Rürup-Kriterien, ich hatte es aber bisher nicht so verstanden?

  • Zitat

    Original geschrieben von kues



    Aber wie das? Die sind doch in der Regel nicht gesetzlich rentenversichert und dürften von daher doch auch nicht zulageberechtigt sein oder gar von der steuerlichen Absetzbarkeit profitieren? Oder fällt ein Riester-Vertrag automatisch quasi unter die Rürup-Kriterien, ich hatte es aber bisher nicht so verstanden?


    Sorry, meinte natürlich Rürup-Rente. Änder ich gleich ;).


    -Andi-

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  • Puuuuuh, erstes ist schlicht und ergreifend falsch. Das ist vielleicht für Dich persönlich dort gedeckelt, aber wenn jemand 60.000€ Jahresbrutto hat, zahlt er halt jährlich (nach Riester-Stufe III dieses und nächstes Jahr) 3% Jahresbeitrag abzüglich seiner Zulagen. Und das ist meines Erachtens mehr als 78€ im Monat bei einem alleinstehenden Verdiener ohne Kinder.


    Die Riester-Rente ist nicht nur für Selbstständige gedacht, macht aber in diesem Klientel viel Sinn.


    Ihr dürft solche Themen nicht immer über einen Kamm scheren...!




    http://www.riester-rente.net/r…er_bekommt_Foerderung.htm


    Selbstständige bekommen überhaupt keine Förderung. Alle anderen Begünstigten findet du hier!


    http://www.ihre-vorsorge.de/Themen-2004-Ruerups-Rente.html


    Hier findest was zur Rürup-Rente, die besonders für Selbstständige interessant ist.
    Deckelung war Fehlinformation, sorry! Wurde dieses Jahr abgeschafft!
    Schere solche Theme nicht über einen Kamm. Kannst ja mal nachlesen.
    Viele Grüße
    FloHech

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