Fragen zur Fondsrente

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe das Ihr mir mal wieder weiter helfen könnt.


    Es geht um die Fondsrente die meine Freundin abgeschlossen hat.


    Sie ist sich jetzt unsicher ob sich das ganze wirklich lohnt oder ob sie das ganze widerrufen soll.


    Die Fondsrente läuft insgesamt 37 Jahre. Beginn am 01.12.2006.
    Vertraglicher Ablauftermin wäre der 30.11.2043.


    Lebenslange garantierte monatliche Rente je 10.000€ Vertragsguthaben zum vertraglich vereinbarten Abruftermin von mindestens 23,94€. Was heißt dieser Satz genau?
    Für Euch zur Info: Die Rentengarantiezeit beträgt 13 Jahre. Die erste Rate wird in Höhe von 90,65€ abgebucht. Im Vertrag enthalten ist noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung.


    Die Fondsanlage läuft zu: 20% in DWS Akkumula, zu 20% in DWS Invest Bric Plus, zu 20% in DWS Provesta, 20% in DWS Top 50 Asien und zu 20% in DWS Vermögensbildungsfonds 1.


    Wenn ich den richtigen Rechenweg genommen habe müsste sie eine Zusatzrente von 258€ monatlich bekommen. Ist das richtig, lohnt sich das ganze überhaupt?


    Was sagt Ihr zu diesem Vertrag? Bitte nur ernstgemeinte Antworten posten, danke.

  • Die monatlichen Beiträge fließen wie angegeben in die Fonds. Das Vertragsvermögen zum Ablaufdatum ist also abhängig von der Wertentwicklung dieser Fonds und nicht sicher vorhersagbar. Die Garantierente besagt, daß pro 10.000€ Vermögen 23,94€ pro Monat bis zum Todeszeitpunkt ausgezahlt werden (Also bei 200.000€ Ablaufvermögen 20 x 23,94 = 478,80€ monatliche Rente).


    Bei Tod vor Ablauf der Rentengarantieezeit (13 Jahre) wird die Rentensumme, die bis zum Ablauf der 13 Jahre noch gezahlt worden wäre, vererbt.


    Achtung, persönliche Meinung: Ich halte überhaupt nichts von solchen Koppelverträgen (Rente, BU-Versicherung...), da sie sehr intransparent - also kaum nachvollziehbar - sind. Dies könnte gewisse Möglichkeiten für die Versicherungsgesellschaft eröffnen.


    Die Garantierente von 23,94 erscheint mir sehr niedrig. Als Näherung wird oft die 240 als Quotient benutzt. Diese Rechnung ermöglicht eine 30 jährige Rentenzahlung bei 1,5% Inflation und 4,5% Wertentwicklung. Kurzum, bei diesen einigermaßen vernünftigen Annahmen über die Kapitalmärkte könnte man mit 10.000€ 30 Jahre lang eine monatliche Rente von 41,67 (=10.000/240) zahlen. Das ist schon deutlich mehr als 23,94. Bei genannten Kapitalmarktverhältnissen könnte man die Rente von 23,94 bis zum jüngsten Tag zahlen, da die Realzinsen von 3% auf 10.000 = 300€ ausreichen, um 12 x 24,93 zu zahlen. Das heisst, egal wann gestorben wird, die Versicherungsgesellschaft nimmt nominal das volle Vermögen oder mehr mit nach Hause. Man muss dem Vertrag aber zugute halten, daß bei meinen Berechnungen die BU nicht berücksichtigt ist. Und dieser Schutz kostet ja auch einen Batzen Geld.


    Von der BU kenne ich aber nicht die Konditionen. Selbst wenn, ist es alles andere als trivial, diese gemäß obigem Beispiel zu bewerten. Das meinte ich oben mit Intransparenz.


    Und überhaupt nicht nachvollziehen kann ich denn Sinn einer garantierten Mindestrente bei einem Vertrag, bei dem der Versicherte das Wertentwicklungsrisiko in der Anzahlungsphase trägt. Wer ist denn der Anbieter dieser Versicherung?

  • Anbieter ist die Zürich Deutscher Herold.


    Da das ganze ja doch undurchschaubar ist, sollte meine Freundin den Vertrag widerrufen und doch lieber auf die ganze normale Riester Rente den Vertrag abschliessen?


    Was wäre eine sichere Altersvorsorge?

  • Für eine konkrete Beratung sollte man sich jemanden suchen, der a) Ahnung von der Materie hat und b) dem man vertraut.


    Da b) für mich ja gar nicht zutreffen kann, bin ich dafür keinesfalls der geeignete Kandidat. Ob ein Versicherungsvertreter/Angestellter/MLP-Berater/Bankberater..., der an der Provision verdient und höchstens nur indirekt (Kundenbindung) am Erfolg der Anlage, sei mal dahingestellt.


    Zufälligerweise liegt mein geplanter Renteneintritt in ähnlich ferner Zukunft. So habe ich es gemacht: BU und Altersvorsorge klar getrennt. Nur so weiß man, was wofür drauf geht, ganz zu schweigen von den Problemen, wenn ein solcher Kuppelvertrag gekündigt wird. Riester-Vertrag halte ich für die erste Wahl bei privater Altersvorsorge (muß aber nicht die einzige Vorsorge bleiben!). Da man die garantierte Rendite bei Riester-Versicherungen und Banksparplänen auch irgendwie bezahlen muss, und ICH diese Sicherheit bei einem Anlagehorizont von über 30 Jahren als (vollkommen) unnötig erachte, wurde es ein Fondssparplan. So gab es meines Wissens seit dem 2. Weltkrieg nicht einen einzigen 30-Jahres-Zeitraum, in dem "sichere" Anlagen die Aktienmärkte geschlagen haben. Über diesen Zeitraum sollten also alle Aktiencrashs mehr als ausgeglichen werden, abgesehen davon sind als unterste Schranke alle eingezahlten Beträge plus Zulagen zum Renteneintritt garantiert. Aber das ist nur meine Variante.


    Edit: Vielleicht noch zur Erklärung, es gibt bei Riester Unterschiede zwischen Fondssparplänen und Versicherungen, die mit Fonds durchgeführt wird. Diese betreffen z.B. Art und Höhe der Provisionszahlungen, garantierte Rendite...

  • Ich würde auf keinen Fall Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsschutz in einem Produkt mischen. Schon gar nicht wenn man offensichtlich so jung ist. Wenn ich mal rechne, so macht 65 - 37 = 28 Jahre. Da ist noch sehr, sehr viel Zeit für das Alter vorzusorgen. Ich würde mein Geld in diesem Alter erst mal kurzfristig parken, da gibt es momentan an die 4%. In 5 Jahren kann man dann wieder nachdenken wie es weiter geht. Ändern sich die Familienverhältnisse (Kinder) so sind ganz andere Produkte möglicherweise besser.
    Riester als Single abzuschliessen halte ich für wenig sinnvoll. Das einzig nützliche daran sind die Kinderzulagen, die ab 2007 deutlich wachsen sollen! Die Rechnung mit den 10.000€ hat Holden schon perfekt aufgezeigt. Ich würde mir Provisionen sparen und im Internet abschliessen, man zahlt leider sonst die ersten 2-5 Jahre nur die Provision und spart nichts an.
    Das waren nur ein paar allgemeine Tips, versuche doch http://www.ihre-vorsorge.de. Die Berater der Deutschen Rentenversicherung haben Ahnung und man kann auch Fragen im Forum stellen.


    Live long and prosper
    Thomas

  • Zitat

    Original geschrieben von ThomasK
    Ich würde auf keinen Fall Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsschutz in einem Produkt mischen. Schon gar nicht wenn man offensichtlich so jung ist. Wenn ich mal rechne, so macht 65 - 37 = 28 Jahre. Da ist noch sehr, sehr viel Zeit für das Alter vorzusorgen. Ich würde mein Geld in diesem Alter erst mal kurzfristig parken, da gibt es momentan an die 4%. In 5 Jahren kann man dann wieder nachdenken wie es weiter geht. Ändern sich die Familienverhältnisse (Kinder) so sind ganz andere Produkte möglicherweise besser.
    Riester als Single abzuschliessen halte ich für wenig sinnvoll. Das einzig nützliche daran sind die Kinderzulagen, die ab 2007 deutlich wachsen sollen! Die Rechnung mit den 10.000€ hat Holden schon perfekt aufgezeigt. Ich würde mir Provisionen sparen und im Internet abschliessen, man zahlt leider sonst die ersten 2-5 Jahre nur die Provision und spart nichts an.
    Das waren nur ein paar allgemeine Tips, versuche doch http://www.ihre-vorsorge.de. Die Berater der Deutschen Rentenversicherung haben Ahnung und man kann auch Fragen im Forum stellen.


    Live long and prosper
    Thomas



    wieso geld parken?
    wann willste denn dann für deine rente sorgen mit 50?



    ich bin auch für einen single fondsparplan........
    je nach rendite erwartung kann mann das was nettes sichern, allerdings sollte das nur ein baustein sein.



    Gesetzliche Rente
    Eigenheim
    Fondsparplan
    evt. noch Gold und mittelfristige Sparanlagen Bausparvertrag......

  • Hallo,


    ich arbeite in dem Finanzsektor....


    Kurzum:
    - man kann jedes Produkt schlecht reden
    - schlecht an diesem Produkt finde ich das eine BU eingegliedert ist
    - ich trenne immer alle Bereiche (Alter, Einkommenssicherung, etc.)
    - zur Fondsauswahl (s. Punkt 1 ;) es gibt "immer" ein besseres Produkt)
    - Kündigen und etwas neues machen zieht auch immer nachteile mit sich


    Fazit:
    Altersvorsorge ist in meinen Augen Pflicht (solange man es sich zumindest leisten kann). Somit würde ich mich an Eurer Stelle noch mal beraten lassen (so unabhängig wie es möglich ist) und je nach Alter Deiner Freundin etwas zusätzlich machen oder die bisherige AV kündigen und ganz klar ohne BU abschließen. Diese würde ich als reine BU zusätzlich empfehlen (je nach Berufsgruppe, alter, Krankenvorgeschichte, mit einem kleinen Ansparanteil. Somit kommt am Ende der BU (wenn die Leistung nicht in Anspruch genommen wird) noch eine kleine Summer raus (Höhe der eingezahlten Beiträge hat man somit ggf. wieder raus......


    Online, ohne die Personen zu kennen und alles alles vernünftig durchzusprechen könnte man Euch hier alles mögliche "Empfehlen" ;)

    Gruß
    Flatie

  • Zitat

    Original geschrieben von flatie
    Diese würde ich als reine BU zusätzlich empfehlen (je nach Berufsgruppe, alter, Krankenvorgeschichte, mit einem kleinen Ansparanteil. Somit kommt am Ende der BU (wenn die Leistung nicht in Anspruch genommen wird) noch eine kleine Summer raus (Höhe der eingezahlten Beiträge hat man somit ggf. wieder raus......


    selbst wenn, eine BU kostete immer gutes Geld, ob jetzt in form von entgangenen zinsen und rückzahlung minderwertigen geldes
    (zahle 2002 50€ ein, bekomme 2040 50€ zurück), oder in form von einen festen mtl. beitrag ohne kapitalansammlung ist egal.

  • Zitat

    Original geschrieben von holden
    Riester-Vertrag halte ich für die erste Wahl bei privater Altersvorsorge (muß aber nicht die einzige Vorsorge bleiben!).


    Naja, kommt draufan wie sehr man unserem Staat noch vertraut.


    Riester-Verträge sind zwar derzeit ALGII und imho auch Bafög sicher, aber wer garantiert das dies auch noch in fünf Jahren so ist?


    Rieser-Verträge müssen bei Fälligkeit versteuert werden, momentan ist das nicht so tragisch wenn man im Rentenalter nicht arg viele Einnahmen hat, aber wer garantiert einem schon die Bundesregierung in den nächsten 30 Jahren nicht arg am Steuerrecht dreht, und sich dann den Grossteil der Riester-Förderung wieder in Form von Steuern zurückholt?

  • Zitat

    Original geschrieben von ThaFUBU
    selbst wenn, eine BU kostete immer gutes Geld, ob jetzt in form von entgangenen zinsen und rückzahlung minderwertigen geldes
    (zahle 2002 50€ ein, bekomme 2040 50€ zurück), oder in form von einen festen mtl. beitrag ohne kapitalansammlung ist egal.


    ich wollte eigentlich nur auf folgendes hinaus:
    BU: immer seperat (flexibler, man sieht die Kosten, man sucht sich den besten Anbieter für sich).
    Anbieter mit guten AV haben nicht unbedingt gute BUs.
    Zudem ist die BU in gekoppelten AV meist viel zu gering gewählt --> wenn BU Summe nicht mind. Nettoeinkommen abdeckt kann man sich diese Versicherung eh sparen...

    Gruß
    Flatie

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